Fagradalsfjall: Eruptionsrisiko hoch

  • IMO-Wissenschaftler attestieren dem Fagradalsfjall ein erhebliches Ausbruchsrisiko
  • Ein Magmatischer Gang intrudierte nahe des Vulkans vom letzten Jahr
  • Magma steht in 1 km Tiefe
  • Moosbrand löste Fehlalarm aus

IMO stuft Eruptionsrisiko als erheblich ein

Eine Lageeinschätzung der Wissenschaftler vom IMO attestiert dem Fagradalsfjall ein hohes Ausbruchsrisiko. Demnach bildet sich ein neuer Magmatischer Gang in der Nähe des alten Eruptionszentrum, dessen Ausbruch am 19. März 2021 begann. Vorläufige Modellierungsergebnisse zeigen, dass das Magma doppelt so schnell intrudiert wie es im vergangenen Jahr vor dem Ausbruch der Fall war. In den letzten Stunden ließen Intrusion und Seismizität nach, genauso, wie es kurz vor der Eruption im vergangenen Jahr geschah. IMO schreibt, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Eruption in den nächsten Tagen erheblich sei.

Bereits im vergangenen Jahr vertraten viele isländische Geowissenschaftler die Meinung, dass die Reykjanes-Halbinsel in ein neue vulkanische Tätigkeitsphase eingetreten sei, während derer sich zahlreiche Spalteneruptionen ereignen könnten. Solche Phasen sind für Reykjanes typisch. Sie können Jahrzehnte dauern. In einigen Statements war zu lesen gewesen, dass sie 50 Jahre anhalten könnten. In diesem Kontext werden Überlegungen angestellt, dass man auf Island einen 2. Internationalen Flughafen einrichten sollte, der ein Stück von der Reykjanes-Halbinsel entfernt liegt. Man rechnet zwar nur mit effusiven Eruption, die normalerweise keine Gefahr für den Flugverkehr darstellen, doch was, wenn Lava die Hauptverbindungsstraße nach Keflavik unterbricht?

Moosbrand löste Fehlalarm aus

Bereits gestern ging man auf Island und in der Social Media- Vulkangemeinschaft bereits in Alarmstellung, als am frühen Abend Rauch auf den Livecams am Fagradalsfjall sichtbar wurde. Aufgeregt postete man Bilder, auf denen auch Flammen zu sehen waren. Tatsächlich wurde ein Hubschrauber des Zivilschutzes losgeschickt, um dem Phänomen auf die Spur zu kommen. Die Besatzung entdeckte brennendes Moos nahe des Vulkanfelds vom letzten Jahr. Die Brandurasche war zunächst unklar, doch schnell wurde Brandstiftung in Form einer weggeworfenen Zigarettenkippe als Brandursache postuliert. Abseits des Brandes meldeten mehrere Vulkanspotter eine vermehrte Dampfaktivität am Vulkan.