Gunung Suoh eruptierte 3 Mal phreatisch

Phreatische Eruptionen am Fumarolenfeld des Vulkans Gunung Suoh – 500 m hohe Dampfwolken

Gestern ereigneten sich auf der indonesischen Insel Sumatra drei phreatische Eruptionen im Nirwana-Krater des Vulkans Suoh. Die Ausbrüche fanden am Morgen um 08:30 Uhr WIB statt und kamen völlig überraschend. Laut einem Bericht des PVMGB des Vulkanologischen Observatoriums in Indonesien waren die ausgestoßenen Dampfwolken von reinweißer Farbe und sehr dicht. Sie stiegen bis zu 500 Meter hoch auf und hatten eine große seitliche Ausdehnung.

Die Vulkanologen des VSI empfahlen den Anwohnern, einen Mindestabstand von 500 Metern zum Krater einzuhalten und Niederungen sowie Flusstäler zu meiden, da die Gefahr besteht, dass sich dort vulkanische Gase ausbreiten. Insbesondere könnte sich Kohlendioxid ansammeln, das schwerer als Atemluft ist und diese verdrängen könnte. Es besteht also Erstickungsgefahr.

Der Gunung Suoh, auch bekannt als Mount Suwoh und Pematang Bata, liegt im Barisan Selatan Nationalpark der Sonderverwaltungszone Lampung im Süden Sumatras. Während der Suoh hierzulande bisher weitgehend unbekannt war, liegt der deutlich populärere Inselvulkan Anak Krakatau nur 150 Kilometer entfernt.

Gunung Suoh wird von den indonesischen Vulkanologen als Vulkan der Klasse C geführt und als Solfata- bzw. Fumarolenfeld bezeichnet. Ähnlich wie die Solfatara von Pozzuoli, die ein Maar ist, liegt auch das Solfatarenfeld auf Sumatra in einer großen Caldera. Diese misst 16 x 8 Kilometer und erhebt sich an ihrer höchsten Stelle 330 Meter über dem Meeresspiegel. Diese Caldera ist größtenteils tektonischen Ursprungs, beherbergt aber mehrere kleinere Calderen vulkanischen Ursprungs. In diesen wiederum gibt es mehrere Maare, Lavadome und das erwähnte Fumarolenfeld, das mehrere Krater umfasst.

Zwei phreatische Eruptionen im 20. Jahrhundert wurden durch Erdbeben getriggert

1933 und 1994 kam es infolge tektonischer Erdbeben zu phreatischen Eruptionen und zur Bildung neuer Krater. Zunächst wurde berichtet, dass der gestrige Ausbruch ebenfalls durch ein Erdbeben ausgelöst wurde, doch dies wurde später dementiert.
Die Entstehungsgeschichte der Depression am Suoh ist eng mit der großen Sumatra-Verwerfungszone assoziiert, die nicht nur für zahlreiche starke Erdbeben verantwortlich ist, sondern auch die Toba-Caldera hervorbrachte, deren Eruption beinahe die gesamte Menschheit ausgelöscht hätte.

Apropos Auslöschung der Menschheit: In den letzten Tagen erreichten mich mehrere Anrufe und E-Mails von Bürgern, die sich wegen der Geschehnisse in der Caldera Campi Flegrei sorgen. Man fragt sich, ob man noch gefahrlos nach Neapel reisen kann oder ob hier in Deutschland sogar Gefahr durch eine Supervulkaneruption besteht. Generell gelten die Weisungen des INGVs und der Behörden vor Ort. Ich persönlich würde zum jetzigen Zeitpunkt noch nach Neapel und in den Golf von Pozzuoli reisen, aber darauf achten, dass meine Unterkunft solide ist und Fluchtwege im Falle eines Erdbebens vorhanden sind. Über das Ende der Welt durch eine Supervulkaneruption sorge ich mich nicht. Da ist es wahrscheinlicher, dass uns der Asteroid Apophis im Jahr 2029 doch noch erwischt.