Indonesien: Erdbeben MW 5,6 erschüttert Java

Erdbeben Mw 5,6 vor Sundastrait in Indonesien

Datum 25.02.2024 | Zeit: 13:07:03 UTC | Lokation: -7.34105.9 | Tiefe: 23 km | Mw 5,6

Gestern erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 5,6 den südlichen Einfahrtsbereich zum Sundastrait. Die Meerenge liegt zwischen den beiden großen Inseln Java und Sumatra und beherbergt den Inselvulkan Anak Krakatau. Das Epizentrum wurde lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich in 23 km Tiefe. Ein zweites Beben brachte es auf Mw 5,3 in 48 km Tiefe. Es gab zahlreiche Nachbeben. Die beiden Hauptbeben konnten in einem weiten Umfeld gespürt werden. Meldungen über Schäden liegen nicht vor.

Die Tektonik der Region wird durch die Subduktionszone am 2250 km langen Sundagraben geprägt. Entlang des bis zu 7290 m tiefen Grabens taucht die Australische Platte unter die kleineren Platten ab, die dem Eurasischen Kontinent vorgelagert sind. Dabei kommt es zu Spannungen im Untergrund, die durch Erdbeben abgebaut werden. Tiefe und Ort der aktuellen Beben sprechen dafür, dass sich die Beben aufgrund des Spannungsabbaus an einem bereits subduzierten Krustenstück ereigneten. In größeren Tiefen schmilzt die subduzierte Erdkruste partiell und es entsteht das Magma, das an den Vulkanen hinter der Subduktionszone als Lava eruptiert wird.

Einer der Vulkane, der seine Existenz diesem Prozess verdankt, ist der Inselvulkan Anak Krakatau. der ca. 120 km vom Epizentrum des aktuellen Erdbebens entfernt liegt. Eine Reaktion des Vulkans auf das Erdbeben gab es bis jetzt allerdings nicht, könnte aber noch erfolgen. Momentan ist die vulkanisch bedingte Seismizität am Anak Krakatau moderat, mit bis zu 50 schwachen Beben am Tag. Bis Anfang des Monats war sie deutlich höher und während des Januars wurden täglich über 200 vulkanisch bedingte Beben festgestellt. Sie zeugten von unterirdischen Bewegungen Magmatischer Fluide, ein Indiz dafür, dass sich im Speichersystem des Vulkans eine größere Menge Schmelze gesammelt haben könnte. Eruptionen sind somit nicht ausgeschlossen.