Island: 17 Millionen Kubikmeter Magma angesammelt

Magmaakkumulation unter Svartsengi wächst weiter – Risiko für neuen Ausbruch bleibt hoch

Unter dem isländischen Vulkan Svartsengi nimmt das Magmavolumen weiter zu. Wie der Isländische Wetterdienst mitteilt, setzt sich die Magmaakkumulation seit dem letzten Ausbruch im Juli unvermindert fort. Die Zuwachsrate blieb zuletzt weitgehend konstant, sodass sich inzwischen rund 16 bis 17 Millionen Kubikmeter Magma unter dem System angesammelt haben. Damit nähert sich das Volumen jenem Wert, der nach bisherigen Erfahrungen einen erneuten Ausbruch wahrscheinlich macht.




Beim letzten Ausbruch am 16. Juli 2025 strömten zwischen 11 und 13 Millionen Kubikmeter Magma aus dem Reservoir unter Svartsengi und wurden in Form von Lava und Gas an der Sundhnúkur-Kraterreihe eruptiert. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass ein neuer Ausbruch dann wahrscheinlicher wird, sobald sich ein vergleichbares Magmavolumen erneut angesammelt hat. Bereits Anfang Oktober hatten Modellrechnungen ergeben, dass dieses Niveau erneut erreicht wurde – seither befindet sich das Gebiet in einer Phase erhöhter Ausbruchsgefahr.

Gleichzeitig erschwert die aktuelle Entwicklung präzise Vorhersagen. Der Magmazufluss liegt nach IMO-Einschätzung derzeit bei etwa einem Kubikmeter pro Sekunde und hat im Vergleich zu den vorherigen Eruptionszyklen deutlich abgenommen. Es gilt: Je langsamer Magma aufsteigt, desto schwieriger ist es, den Zeitpunkt einer Eruption einzuschätzen. Die Fachleute betonen, dass sich der nächste Ausbruch bestenfalls im Rahmen mehrerer Monate eingrenzen lässt.

Im Mittel traten bei den Ausbrüchen seit März 2024 zwischen 21 und 23 Millionen Kubikmetern Magma aus Svartsengi aus. Sollte die derzeitige Akkumulationsrate konstant bleiben, wäre dieses Volumen nach Meinung der Forscher Anfang Februar 2026 erreicht. Die Modellrechnungen zeigen, dass das System weiterhin auf einen kritischen Schwellenwert zusteuert.

Meiner Einschätzung nach hat sich die Bodenhebung in den letzten Wochen zwar verlangsamt, aber wie man an dem Graphen zur Bodenhebung erkennen kann, entlud sich bei der letzten Eruption nicht das komplette Magmenreservoir und es verblieb einiges an Restschmelze im Magmenkörper. Daher ist der Druck im Magmenkörper bereits jetzt wieder auf hohem Niveau und ein Ausbruch sollte deutlich vor Februar einsetzen.

Während in Svartsengi und Grindavík lediglich geringe seismische Aktivität registriert wird, hat sich die Bodenabsenkung im benachbarten Krýsuvík nahezu stabilisiert. Die Gefahrenkarte bleibt vorerst unverändert und wird am 9. Dezember erneut überprüft. Die Behörden beobachten die Lage aufmerksam – ein neuer Ausbruch bleibt möglich.