Island: Erdbeben Mb 3,1 unter Katla

Erdbeben Mb 3,1 unter Katla – insgesamt 6 Beben mit Magnituden ab 3,0 auf Island registriert

Gestern Abend registrierten seismische Messstationen unter dem Gletscher Mýrdalsjökull, der den Vulkan Katla bedeckt, mehrere Erdbeben. Die stärksten Erschütterungen erreichten Magnituden von 2,7 und 3,1. Das Hypozentrum eines dieser Beben lag nur 700 Meter unter der Oberfläche. Die Erschütterungen unter Katla sind meist vulkanotektonischer Natur und deuten auf aufsteigende Fluide hin, die mit anhaltender geothermischer Aktivität unter dem Eis verbunden sind.




Katla zählt zu den aktivsten Vulkanen Islands und liegt im Süden des Landes. Ihre Caldera misst etwa zehn Kilometer im Durchmesser und ist vollständig vom Gletscher Mýrdalsjökull bedeckt. Die letzte größere Eruption ereignete sich im Oktober 1918 und führte zu heftigen Gletscherläufen mit katastrophalen Folgen, ausgelöst durch das Schmelzen von Eis infolge vulkanischer Aktivität. Solche Überschwemmungen können enorme Mengen Wasser und Sedimente transportieren und die Landschaft nachhaltig verändern.

Seismische Aktivitäten wie die jüngsten Beben sind nicht ungewöhnlich. Seit 2011 werden immer wieder Beben und kleinere Gletscherläufe beobachtet, die auf eine erhöhte geothermische Aktivität unter dem Gletscher hindeuten. Obwohl diese Phänomene nicht zwangsläufig auf einen bevorstehenden Ausbruch hindeuten, behalten Geologen die Region aufmerksam im Blick.

Neben Katla wurden auch in anderen Regionen Islands seismische Aktivitäten registriert. Am 2. Oktober begann ein Erdbebenschwarm am Grjótárvatn, wobei das stärkste Beben eine Magnitude von 3,5 erreichte; insgesamt wurden vier Beben mit Magnituden ab 3 verzeichnet. Am 3. Oktober wurde westlich des Kleifarvatn ein Beben der Stärke 3,3 gemessen. Auf der IMO-Shakemap sind nun sechs grüne Sterne an drei Lokalitäten sichtbar, ein eher seltenes Bild. Innerhalb von 48 Stunden wurden auf ganz Island 166 Beben registriert.