Kamtschatka: Sehr starke Erdbeben Mw 7,4

Sehr starkes Erdbeben Mw 7,4 erschüttert Kamtschatka – Epizentrum nahe Petropavlovsk-Kamchatsky

Datum: 13.09.2025 | Zeit: 02:37:55 UTC | Koordinaten: 53.146 ; 160.167 | Tiefe: 44 km | Mw 7,4

Heute Nacht wurde die russische Halbinsel Kamtschatka erneut von einem sehr starken Erdbeben erschüttert. Es hatte eine Magnitude von 7,4 und ein Hypozentrum in 44 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 103 Kilometer ost-nordöstlich von Petropavlovsk-Kamchatsky lokalisiert. Es wurde Tsunami-Alarm gegeben.



Erdbeben Kamtschatka.. © EMSC

Das Epizentrum lag knapp vor der Küste der Halbinsel Shipunsky und deutlich näher am Land, als es bei den anderen starken Erdbeben der Sequenz der Fall gewesen war, die bereits im Juli begann. Betroffen war derselbe Abschnitt des Kurilen-Kamtschatka-Grabens. Dass das Beben näher an der Küste lag, hängt mit der größeren Herdtiefe zusammen. Dass es erneut zu einem so starken Erdbeben kam, verdeutlicht die enormen Spannungen, die sich entlang der Subduktionszone aufgebaut haben. Entlang des 2250 Kilometer langen Grabens dürfte weiterhin ein großes Erdbebenpotenzial bestehen, was ein ebenfalls hohes Tsunamirisiko bedingt.


Zwar wurde Tsunamialarm gegeben, doch aufgrund des tiefen Hypozentrums war das Risiko gering – ebenso wie die Auswirkungen an der Erdoberfläche. Der Erdstoß war in der Provinzhauptstadt Petropavlovsk-Kamchatsky deutlich zu spüren, und beim EMSC gingen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen ein. Die Zeugen beschrieben das Beben als sehr stark. Möbel und Lampen wackelten, doch „der Karpfen blieb im Aquarium“, hieß es in einer Schilderung. Und wie wir wissen: Solange es dem Karpfen gut geht, gibt es auch keine katastrophalen Schäden an der Infrastruktur.

Überraschenderweise verursachte auch das stärkste Beben der Sequenz, das sich Ende Juli manifestierte und eine Magnitude von 8,8 hatte, nur vergleichsweise kleine Tsunamis und richtete selbst in Petropavlovsk-Kamchatsky nur geringe Schäden an. Der größte Schaden, von dem ich erfuhr, war der Einsturz einer Häuserfront eines Kindergartens. Darüber hinaus gab es Risse in Gebäuden und Straßen sowie kleinere Schäden.

Die Auswirkungen des Megabebens auf die Vulkane Kamtschatkas waren hingegen deutlich. Mehrere bereits eruptierende Vulkane steigerten ihre Aktivität, und der bis dahin ruhende Vulkan Krasheninnikov brach aus. Gestern zeigte der Shiveluch bereits vor dem Beben erhöhte Aktivität.

Übrigens, die Halbinsel Shipunsky trennt die Awatscha-Bucht (Avacha Bay) von der offenen Kronotski-Bucht und gehört zum östlichen Vulkangebiet Kamtschatkas. Ganz in der Nähe befinden sich die Vulkane Avachinsky, Koryaksky und weiter nördlich Zhupanovsky.