Kanarische Inseln: Erdbeben auf Monatssicht fast verdoppelt

Erhöhte seismische Aktivität im August – 213 Erdbeben und 2 Schwarmbeben erschütterten Kanarische Inseln

Die Seismizität hat sich auf den Kanaren im August gegenüber dem Vormonat fast verdoppelt. Wie das IGN in seinem Monatsbericht bekannt gab, wurden 213 schwache Erdbeben registriert. Im Juli waren es noch 125 Beben gewesen. Das stärkste Beben erreichte eine Magnitude von 2,9 und hatte sein Epizentrum rund 20 Kilometer östlich von Gran Canaria im Meer. Für die Bevölkerung war keines der Beben spürbar gewesen.




Laut IGN lag der Schwerpunkt der seismischen Aktivität unter Teneriffa und dem Pico del Teide. Dort wurden 122 Beben mit Magnituden zwischen -0,3 und 1,8 registriert. Auf der Insel traten im August zwei Schwärme mikroseismischer Aktivität auf. Der erste begann am 7. August gegen 2:00 Uhr (UTC) im Gebiet Las Cañadas del Teide südwestlich des Pico Viejo und dauerte über drei Stunden an. Währenddessen wurden mehr als 700 Mikrobeben mit sehr geringen Magnituden aufgezeichnet, die in den Statistiken offenbar nicht berücksichtig wurden.

Der zweite Schwarm wurde am 30. August zwischen 16:20 und 17:30 Uhr (UTC) im selben Gebiet festgestellt. Dabei registrierten die Seismometer 42 Beben, 19 davon in etwa 5 Kilometern Tiefe unter dem Meeresspiegel. Das stärkste erreichte eine Magnitude von 0,8.

Auch zwischen Gran Canaria und Teneriffa, im Bereich des Unterwasservulkans Enmedio, kam es zu Aktivität: 57 Beben mit Magnituden zwischen 1,0 und 2,3 wurden dort verzeichnet.  Die tiefsten Erdbebenherde lagen in bis zu 71 Kilometern Tiefe.

Auf La Palma und El Hierro registrierte das IGN insgesamt 16 Beben mit Magnituden zwischen 1,1 und 2,5. Die Hypozentren lagen in Tiefen bis zu 17 Kilometern

Das Vulkanologische Institut der Kanaren sieht in der Zunahme der Seismizität weder kurzfristig noch mittelfristig Anzeichen für einen Ausbruch. Auch die geodätischen Messungen des Vulkanüberwachungsnetzes sowie die InSAR-Analysen ergaben im August keine nennenswerten Bodenverformungen, die mit vulkanischer Aktivität in Zusammenhang stehen könnten.