Kawah Ijen: Touristin stürzte in den Tod

Eine chinesische Touristin kam am Kawah Ijen ums Leben – Beim fotografieren gestolpert und abgestürzt

Auf der indonesischen Insel Java ereignete sich am Vulkan Kawah Ijen ein Unfall mit Todesfolge, bei dem eine 31-jährige chinesische Touristin abstürzte und 75 Meter tief in den Krater stürzte. Laut Medienberichten befand sich die Frau zusammen mit ihrem 32-jährigen Ehemann am Vulkan, um den Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu erleben. Das Paar war zusammen mit einem Reiseführer unterwegs gewesen und machte Fotos am fast 2800 m hoch gelegenen Kraterrand. Die Frau bat ihren Mann, sie etwa zwei bis drei Meter vom Rand entfernt zu fotografieren. Dabei stolperte sie über ihren Rock und stürzte rückwärts in die Tiefe.

Obwohl sofort Rettungsmaßnahmen eingeleitet wurden, gelang es dem Bergungsteam erst nach 2 Stunden, die Frau zu erreichen und konnte nur noch ihren Tod feststellen. Bei der Untersuchung der Leiche wurden mehrere Knochenbrüche festgestellt. Der Reiseführer bezeichnete den Vorfall als tragischen Unfall.

Nach diesem tragischen Vorfall erwägen die örtlichen Tourismusbehörden Medienberichten zufolge ein teilweises Verbot von Fotografien in der Region. „Dieser Unfall sollte eine Lehre für alle sein“, kommentierte Dwi Sugiharto, ein Beamter der örtlichen Naturschutzbehörde. Alle Besucher sollten äußerst vorsichtig sein, wenn sie den Vulkan besteigen.

Der Kawah Ijen ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Touristen kommen nicht nur, um den Sonnenaufgang vom Kraterrand zu bewundern, sondern wollen meistens in den Krater absteigen. Dort befindet sich am Rand eines Kratersees ein Fumarolenfeld, an dem sich Meter dick Schwefel ablagert. Arbeiter bauen den Schwefel in Handarbeit ab und tragen ihn in Körben aus dem Krater. Die Schwefelgase sind so heiß, dass sich der frisch kondensierte Schwefel entzündet. Der Schwefelbrand wird normalerweise von den Arbeitern gelöscht, doch seit vor einigen Jahren bekannt wurde, dass man nachts die blauen Flammen des Schwefelbrandes sehen kann, kommen die Touristen scharenweise. Gegen ein Trinkgeld lassen die Arbeiter den Schwefel dann brennen. Der flüssige Schwefel fließt dann in schmalen Rinnsalen, so dass Feuerflüsse entstehen. Oft wird dieses Phänomen fälschlicherweise als Blaue Lava bezeichnet.

Es sollte klar sein, dass die Bedingungen im Krater für Menschen alles andere als optimal sind. Man könnte auch sagen, es herrscht ein lebensfeindliches Environment, wovon sich die Touristen aber nicht abschrecken lassen. So ist der aktuelle Vorfall nicht der einzige, bei dem Touristen ums Leben kamen. Erst im Februar wurde ein polnischer Tourist während einer Wanderung auf dem Vulkan tot aufgefunden. Im Jahr 2015 brach ein Tourist aus der Schweiz während des Aufstiegs auf den Ijen zusammen und verstarb, nachdem er über Atembeschwerden klagte.