Kilauea auf Hawaii bricht erneut aus und schießt wieder quer – es ist die 32 Ausbruchsepisode
Auf Big Island Hawaii, bricht der Kilauea wieder aus und schießt dabei quer. Wie schon bei den letzten Eruptionen des seit dem 23. Dezember 2024 episodisch stattfindenden Ausbruchs schießt die Lavafontäne schräg aus dem Förderschlot, wodurch sie zwar weit reicht, aber nicht hoch aufsteigt. Glühende Lava landet mit großer Wucht auf dem Boden des Halema’uma’u-Kraters, spritzt dabei auf und wirbelt eine Menge Staub bzw. bereits abgelagerte Vulkanasche auf. Auffällig ist, dass die Fontäne nicht ganz so flach über den Boden schießt wie bei den letzten 3 Episoden. Laut HVO erreicht sie eine Höhe von 150 m und ist damit etwa halb so hoch wie bei den Eruptionen, die die Lava noch senkrecht ausspien.
Seit dem Ende der Episode 31 am 28. August fand Bodenhebung infolge von Magmeninflation statt. Bis unmittelbar vor der Eruption hatte sich der Boden um fast 12 µrad gehoben. Mit dem Einsetzen der Lavafontänentätigkeit gegen 6:35 Uhr HST (18:35 Uhr MESZ) begann die Bodenhebung, ins Gegenteil umzuschlagen. Das Pausenintervall war deutlich kürzer als zuvor.
Die neue Ausbruchsepisode kündigte sich bereits in den letzten Tagen schrittweise an. Zunächst steigerte sich die Seismizität, die zusammen mit der Bodenhebung einen Hinweis darauf lieferte, dass sich Magma im Untergrund sammelte und Druck aufbaute.
Bereits am 31. August zeigten sich im Nordschlot erste Lavaspritzer, die auf einen hohen Magmastand hindeuteten. Am 1. September verstärkte sich diese Aktivität: leichte Spritzer und Überläufe wechselten sich ab, während sich Magma unter einer dünnen Kruste sammelte. Noch in derselben Nacht begann Lava den Schlot im Rhythmus von Gaskolbenzyklen zu füllen, bis schließlich gegen 0:44 Uhr am 2. September erstmals Lava austreten konnte.
Kurz darauf setzte eine Phase zyklischer Überläufe ein. Ab 2:48 Uhr HST stiegen die Fontänen rhythmisch empor, zunächst nur wenige Meter hoch, dann zunehmend länger und kräftiger. Die vierte und fünfte Überlaufserie in den frühen Morgenstunden deuteten darauf hin, dass entgastes Magma den Schlot immer stärker freimachte. Diese Abfolge aus immer intensiveren Überläufen mündete um 6:35 Uhr in den entscheidenden Übergang: Kontinuierliche Lavafontänen begannen am Nordschlot, begleitet von einer schnellen Deflation und deutlichen seismischen Erschütterungen.
Bei der Eruption entstand und entsteht wieder Peles Haar. Die Lavafäden können Hautirritationen verursachen und sollten möglichst nicht eingeatmet werden.
Der Ausbruch ist noch in vollem Gang und kann via Livestream beobachtet werden.