Kirishima: Flugausfälle durch Vulkanausbruch am Shinmoe-dake

Deutliche Aktivitätssteigerung am Shnimoe-dake des Kirishima-Vulkankomplex – Flugausfälle infolge der Vulkanasche

Kagoshima, 03.07.2025Der Shinmoe-dake des Kirishima-Vulkankomplexes steigerte seine explosive Aktivität deutlich und förderte Vulkanasche bis auf eine Höhe von 7300 m. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Tokyo hervor. Die Vulkanasche driftete mit dem Wind in Richtung Süden und verteilte sich über ein größeres Areal. Es kam zu Ascheregen, von dem auch der Flughafen Kagoshima nicht verschont blieb. Es kam zu Flugausfällen.

Eruption am Shinmoedake

Die Aschewolke driftete genau über die Stadt Kirishima, die südlich des Vulkans und nördlich von den Randbezirken von Kagoshima liegt. Dazwischen befindet sich der Flughafen, der die Region im Süden Kyushus u.a mit der Hauptstadt Tokio verbindet. Bis jetzt mussten 52 Flüge gecancelt werden. Davon betroffen sind nicht nur nie Flüge zur Hauptstadt, sondern auch Flieger, die kleinere Regionalflughäfen miteinander verbinden. So sind z.B. die Inseln des Ryukyu-Archipels nun völlig vom Fährverkehr abhängig. Medienberichten zufolge zeigten sich viele der gestrandeten Fluggäste überrascht, dass ihre Flüge aufgrund von Vulkanasche gestrichen wurden. Aber in Japan zeigt man sich fatalistisch und fügt sich gelassen seinem Schicksal.

Außer im Ort Kirishima gingen auch in der Stadt Kobayashi größere Aschemengen nieder. In den Orten unter der Aschewolke wurde das öffentliche Leben beeinträchtigt: so wurden Schulkinder mit Atemmasken und Regenschirmen ausgestattet zur Schule geschickt. Schulschließungen gab es selbst in Takachiho offenbar nicht, obwohl der Vorort von Kirishima nur sechs Kilometer vom Vulkan entfernt liegt. Im Interview mit lokalen Fernsehsendern meinten die Schulkinder, dass es wie Schnee aussehen würde. Manche fürchteten sich auch vor dem Vulkanausbruch. Zur Erinnerung: Um den Shinmoe-dake gibt es eine Sperrzone mit einem Radius von 3 Kilometern.

Der Kirishima-Vulkankomplex beherbergt mehrere Eruptionszentren. Zugleich ist das Gebiet in einem Naturpark geschützt, der ein beliebtes Ausflugziel der Japaner ist. In der Gegend gibt es mehrere Thermalquellen, die in Onsen geleitet werden. Die Badekultur hat in Japan einen hohen Stellenwert und ist eng mit dem Vulkanismus verknüpft.




Der Kirishima ist nicht der einzige aktive Vulkan auf der japanischen Südinsel. Er liegt in der Mitte zwischen Aso-san und Sakurajima. Letzterer Vulkan war Ende Mai besonders aktiv und man dachte schon, er würde in eine länger andauernde Aktivitätsphase eintreten. Stattdessen ließen die Eruptionen Anfang Juni nach und seitdem ist er vergleichsweise ruhig. Der Aso-san stand bei Vnet zuletzt 2021 mit einer signifikanten Eruption in den Schlagzeilen. Im Januar 2024 wurde Inflation registriert, zu einem größeren Ausbruch kam es aber nicht. In früheren Jahren erwachte der Aso entweder nach starken Erdbeben in der Gegend oder zeigte eine erhöhte Aktivität in den Jahren, in denen auch der Kirishima aktiv war. Vielleicht stimmt er bald in den Eruptionen mit ein.

Hier findet Ihr eine Livecam vom Shinmoedake