Klimaerwärmung in Europa besonders stark

Wie ein neuer Klimabericht der EU zeigt, schlägt der Klimawandel nicht nur in den USA stark zu, sondern wirkt sich auch insbesondere auf Europa aus. So war der letzte Sommer in unseren Gefilden der wärmste seit Beginn der Klimaaufzeichnung. Global betrachtet kam er auf Platz 2. Die Erwärmung schreitet mittlerweile in Europa schneller voran als in anderen Erdteilen und beträgt bereits 2,2 Grad gegenüber vorindustriellen Zeiten. Der globale Durchschnitt liegt bei 1,2 Grad Temperaturerhöhung. Die Gletscherschmelze in den Alpen war die stärkste jemals beobachtete.

Mittlerweile zeichnet sich auch immer mehr ab, welche rigorosen Maßnahmen scheinbar nötig sind, in dem Versuch, die Situation noch unter Kontrolle zu bekommen. Der neu verabschiedete Kohlenstoffdioxid-Emissionshandel für den Privatsektor und das neue Heizungsgesetz für Häuser und Wohnungen in Deutschland, werden wohl erst der Anfang sein und praktisch jedem Bürger einen weiteren Wohlstandsverlust durch steigende Energie-, Haus- und Mietpreise bescheren.

Meiner Meinung nach bringen diese Gesetze Härten für die Bürger mit sich, die von den wenigsten noch getragen werden können. Die Folgen werden vielfältig sein und die Gesellschaft und die Wirtschaft extrem belasten. Eine offensichtliche Auswirkung wird sein, dass der ohnehin desolate Wohnungsmarkt sich weiter verschlechtert.

Klimaschutz-Gesetze verzögern gesellschaftlichen Wandel

Ohne Zwangsmaßnahmen und (ohnehin viel zu geringen) Förderungen würden sich Preise für Wärmepumpen, Elektroautos und Wasserstoffbrennzellen innerhalb weniger Jahre dem Markt anpassen, genauso, wie es einst sündhaft teure HD-Screens taten, die mittlerweile preisgünstiger Standard sind. Zur Markteinführung vor 25 Jahren kostete ein großer HD-Fernseher 30.000 DM, heute noch 2% davon, ganz ohne Zutun des Staates. Gesetzliche Eingriffe in die Marktwirtschaft haben nur eins zur Folge: die Preise für die gesetzlich vorgeschriebenen Produkte bleiben hoch, da der Hersteller ja weiß, dass der Konsument die Produkte kaufen muss! Warum wohl, hat eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus vor 10 Jahren 6000 € gekostet, während jetzt das Dreifache dafür aufgerufen wird? Oder warum kosten in China e-Kleinwagen die Hälfte von dem, was man bei uns dafür bezahlen muss? Unser Staat fördert nur eins: die großen Konzerne und die Aktionäre auf Kosten der Normalverdiener! Klimaschutz ist dabei zweitrangig, oder warum kann man die Batterie des e-Autos nicht auch als Speicherbatterie für das Haus nutzen, oder warum laufen Stromzähler nicht einfach rückwärts, wenn man Solarstrom einspeist? Durch die künstlich hoch gehaltenen Preise aufgrund gesetzlicher Verordnungen wird der gesellschaftliche Wandel und die Dekarbonisierung meiner Meinung nach verzögert, statt gefördert!

Der Staat sollte sich darauf konzentrieren, unbedingt benötigte Infrastrukturen zu schaffen, Facharbeiter besorgen, Stromnetze ausbauen und dafür sorgen, dass auch ausreichend Ökostrom zur Verfügung steht. Hochflüchtigen Wasserstoff sehe ich auch noch nicht durch alte Gasleitungen zum Endverbraucher fließen, der ihn dann in umgerüsteten Gasheizungen verbrennt. Wie soll die Elektrifizierung von Verkehr und Heizen funktionieren, wenn man es in Deutschland innerhalb von 20 Jahren nicht einmal schaffte, flächendeckend für schnelles Internet zu sorgen oder Schulen überhaupt an DSL-Leitungen anzuschließen?

Was kommt als Nächstes? Warum keine Autos nach Bedarfsprüfung mit staatlicher Zuweisung der Fahrzeugklasse? Flugreisen nach psychologischem Gutachten, ob man tatsächlich einen Urlaub braucht? Warum nicht die Größe des Fernsehers abhängig von einem Sehtest machen? Und brauchen wir so viel Platz in unseren Wohnungen? Warum nicht den Kalorienbedarf eines jeden Menschen festlegen und vorschreiben, welche Lebensmittel in welchen Mengen verkonsumiert werden dürfen? Ach so, das kommt noch alles. Wenn nicht durch Gesetze, dann durch immer steigende Preise, sodass der heutige Standard in Europa zum Luxus der oberen Zehntausend wird.

Klimaschutz und Umweltschutz sind zweifellos wichtig und das Gebot der Stunde. Doch dafür bedarf es ein passendes Gesamtkonzept, das realitätsnah und umsetzbar ist und keine Fantastereien, die einen Wandel zum Schluss verzögern werden, weil man sich in eine Sackgasse manövriert hat. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach die Schaffung neuer gesellschaftlicher Werte, weg vom materiellen Status hin zu den inneren Werten des Menschen und unserer Umwelt.