Merapi mit pyroklastischen Strömen am 04.01.24

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Zwei pyroklastische Ströme am Merapi ließen Vulkanasche aufsteigen

Gestern Abend gingen am indonesischen Vulkan Merapi zwei pyroklastische Ströme ab. Laut PVMGB wurde der stärkere Dichtestrom um 18:18 Uhr WIB gesichtet und löste auf den Seismogrammen ein Signal von 156 Sekunden Dauer aus. Die Maximalamplitude betrug 19 mm. Der Dichtestrom verursachte eine Aschewolke, die bis zu 1800 m über Gipfelhöhe aufstieg. Über die Gleitstrecke ist nichts bekannt geworden, aber ich gehe davon aus, dass sie zwischen 2 und 3 km lag.

„Der Öffentlichkeit wird empfohlen, sich von den empfohlenen Gefahrenbereichen fernzuhalten“, sagte Hendra, der Leiter der Behörde PVMGB, in einem am Donnerstagabend veröffentlichtem Statement.

Bereits gestern berichtete ich über ein Wiederaufleben der Seismizität am Merapi, die seit Mitte Dezember sehr niedrig war. So wurden von den Abgängen der Dichteströme mehrere Hybriderdbeben detektiert. Im Tagesverlauf waren es 33. Hinzu gesellten sich 99 seismische Signale, die von Schuttlawinen-Abgängen verursacht worden waren.

Im letzten Wochenbericht für den beobachtungszeitraum 22. – 28. Dezember 2023 hieß es, dass sich das Volumen der südwestlichen Kuppel auf 2.948.100 Kubikmeter reduzierte, während das Volumen des zentralen Doms mit 2.358.400 m3 Kubikmeter praktisch stabil geblieben ist. Es wurde keine signifikante Bodendeformation festgestellt.

Seit dem 5. November 2020 befindet sich der Vulkan Merapi im Alarmzustand „Orange“. Die vulkanische Aktivität wird seitdem als hoch angesehen.

Das PVMBG gab an, dass die aktuelle potenzielle Gefahr in Form von Lavalawinen und pyroklastischen Strömen im Südsüdwestsektor bestehe, die den Boyong-Fluss bis maximal 5 Kilometer, den Bedog-Fluss, Krasak und Bebeng bis maximal 7 Kilometer bedecken.
Der südöstliche Sektor umfasst den Woro-Fluss auf maximal 3 Kilometer und den Gendol-Fluss auf maximal 5 Kilometer. Unterdessen kann der Auswurf von vulkanischem Material bei einem explosiven Ausbruch einen Radius von 3 Kilometern um den Gipfel erreichen.