Mount Rainier: Über 1300 Erdbeben in 4 Wochen

Weitere Erdbebenaktivität unter Mount Rainier – 1330 Erschütterungen innerhalb von 30 Tagen

Es ist jetzt fast 4 Wochen her, da machte der Mount Rainier im US-Bundesstaat Washington von sich reden, da das seismische Netzwerk einen Erdbebenschwarm aufgezeichnet hatte, der aus fast 500 Beben bestand. Seitdem hat die mediale Aufmerksamkeit nachgelassen, doch verhielt es sich auch mit der Aktivität so?

Die Frage lässt sich schnell mit „nein“ beantworten. Zwar hat die Seismizität in den letzten Tagen deutlich nachgelassen, doch noch immer werden täglich mehrere Erdbeben festgestellt: Seit Anfang August waren es noch mehr als 20 Beben. Innerhalb von 30 Tagen ereigneten sich 1330 Erdbeben, wobei der Höhepunkt des Schwarmbebens zwischen dem 9.  und 17. Juli erreicht wurde.

Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2,2 und ein Hypozentrum in einer Tiefe von -1,9 Kilometern. Das negative Vorzeichen zeigt, dass sich das Beben in einer Höhe von 1900 m über dem Meeresspiegel ereignete, also mitten im Vulkan lag. Während sich dieses Beben unter der Nordflanke manifestierte, konzentrierten sich die meisten Beben direkt unter dem Gipfelbereich des schlafenden Riesen: Mit einer Höhe von 4392 m ist der Mount Rainier der höchste Vulkan der Kaskadenkette. Seine Silhouette ist an klaren Tagen von der Metropole Seattle aus zu sehen.




Der Gipfel des Vulkans ist von einem Gletscher bedeckt und hierin liegt die größte Gefahr, sollten die Erdbeben Frühindikatoren eines bevorstehenden Vulkanausbruchs sein. Bei einer starken Eruption könnte der Gletscher schmelzen und eine Gletscherflut oder sogar Lahare verursachen, die durchaus in der Lage sein könnten, die Großstadt zu erreichen und große Verwüstungen anzurichten. Ob es so weit kommt, ist bis jetzt ungewiss, doch Wissenschaftler des USGS gehen davon aus, dass die Erdbeben mit der Bewegung magmatischer Fluide unter dem Vulkan zusammenhängen. Erste Indizien dafür, dass sich Magma unter dem Vulkan ansammelt.