Taal: Magmatophreatische Eruption am 06.01.2025

Phreatomagmatische Eruption am Taal ließ rotglühende Tephra aufsteigen

Heute manifestierte sich am philippinischen Taal-Vulkan eine phreatomagmatische Eruption, die via Livecam dokumentiert wurde. Sie ereignete sich um 19:34:30 Uhr philippinischer Zeit. Auf Livecamaufnahmen ist zu erkennen, dass die Eruption nicht nur eine 600 m hohe Asche-Dampf-Wolke aufsteigen ließ, sondern tatsächlich etwas rotglühende Tephra ausstieß, die bis über Kraterrandhöhe aufgestiegen ist. PHILVOLCS berichtet, dass die Eruption von einer etwa 6-minütigen Tremorphase begleitet wurde.

Bereits gestern wurde über 3 Tremorphasen berichtet, die sich am 4. Januar ereigneten. Eine der Tremorphasen hielt besonders lang an und setzte sich bis gestern fort. PHILVOLCS gab heute vor der Eruption eine Warnung heraus, dass sich die seismische Energie erhöht hätte und hielt eine Eruption für möglich.

Während phreatische Eruptionen durch explosionsartig expandierenden Wasserdampf verursacht werden, ohne das es zum direkten Kontakt zwischen Wasser und Magma kommt, entstehen phreatomagmatische Eruptionen genau durch diesen Kontakt von Magma mit Wasser. Es ist als Schmelze im Fördersystem nötig.

Während rein phreatische Eruptionen in den letzten Monaten immer mal wieder auftraten, sind phreatomagmatische Eruptionen seltener, kamen in den letzten Monaten aber häufiger vor als in den Jahren zuvor. Über die bislang jüngste Eruption dieser Art berichtete ich am 3. Dezember letzten Jahres. Seitdem war es dann vergleichsweise ruhig um den Taal bestellt. Es gab aber immer wieder vulkanotektonische Erdbeben und Tremor. Zudem wurde unter Vulcano Island eine Magmenintrusion festgestellt, da sich der Boden gehoben hatte.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt seit Dezember auf unterdurchschnittlichen Werten, wobei man berücksichtigen muss, dass der Taal für seinen sehr hohen Gasausstoß bekannt ist. Bei der letzten Messung am 30.12.24 wurde ein Schwefeldioxidausstoß von 2753 Tonnen gemessen. Im letzten Jahr typisch waren Werte über 4000 Tonnen am Tag. Daher mutmaßte ich in einem meiner letzten Updates zum Taal, dass sich etwas im Fördersystem geändert hat und das Fördersystem verstopft sein könnten. Daher hielt ich die Eruptionsgefahr für erhöht.

PHILVOLCS belässt den Alarmstatus des Taal-Vulkans auf Stufe „1“. Das Betreten und Überfliegen von Volcano Island mit dem aktiven Krater ist verboten. Es wird davor gewarnt, dass plötzlich kleinere Eruptionen auftreten können und mit Ascheniederschlag zu rechnen ist.

Fuego mit 4 stärkeren Explosionen

Fuego mit stärkerer Eruptionsserie – Aktivität auf hohem Niveau

Zum dritten Mal in diesem Jahr erzeugte der Fuego eine Eruptionsserie, die stärker als die alltäglichen Ausbrüche war. Sie manifestierte sich gestern Nacht zwischen 04:06 und 04:24 Uhr Lokalzeit. Anders als bei den beiden vorangegangenen Phasen, die ich als Mini-Paroxysmen bezeichnet hatte, kam es hier zu deutlich voneinander abgegrenzten einzelnen Explosionen. Sie schleuderte glühende Tephra mehrere Hundert Meter hoch und ließ sie auf die Vulkanflanken niederprasseln. Glühende Tephra landete auch auf dem Grat zwischen Fuego und Acatenango, auf dem sich oft auch Touristen hinauswagen. Diesmal wäre man dort in Lebensgefahr geraten. Zudem bildeten sich glühende Schuttlawinen, die weiter hinabreichten als üblich.

Der Mitschnitt der Livecamaufnahmen von Afar TV dokumentierte die Eruptionsserie. Am Ende des eingebundenen Videoclips erkennt man sogar eine Sternschnuppe am Vulkan verglühen. Ihr seht sie bei der Zeitmarke 04:23:30.

Auch heute Nacht könnte es zu stärkeren Feuergarben gekommen sein, denn die Sentinel-Satelliten detektierten eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 176 MW. Das VAAC registriert Vulkanasche in 4600 m Höhe. Sie driftet in Richtung Norden und verursacht in einer Entfernung von bis zu 30 Kilometern vom Vulkan leichten Ascheniederschlag.

Das INSIVUMEH-Update schweigt sich zu der Explosionsserie aus und wiederholt gebetsmühlenartig die gleichen Informationen, mit dem Unterschied, dass sich nach Beobachtung der Vulkanologen die Anzahl der stündlichen Eruptionen auf 4 bis 7 reduzierte. Vielleicht ist es der Reduzierung der Eruptionsfrequenz geschuldet, dass es zwischendurch Serien stärkerer Eruptionen gibt. Die Eruptionen erzeugen auch Schockwellen, die bis in den Orten am Fuß des Vulkans hinein zu hören und zu spüren sind, denn sie können Fensterscheiben zum Klirren bringen.

Neben dem Fuego ist in Guatemala auch der Santiaguito weiterhin aktiv. Bei einem starken Unwetter letzte Woche wurde die Livecam dort außer Betrieb gesetzt und erlitt somit das gleiche Schicksal wie unsere Vereins-Fuegocam, die hoffentlich bald ersetzt werden kann. Laut dem INSIVUMEH-Update ist die Aktivität am Santiaguito unverändert und wird von 1–2 Ascheeruptionen pro Stunde dominiert. Außerdem gehen glühende Schuttlawinen ab.

Welt: Massive Winterstürme in USA und GBR

Blizzard trifft die Mitte der USA

Ein massiver Wintersturm wütet in einem breiten Streifen in der Mitte der USA und betrifft etwa 70 Millionen Menschen. Gut 4 Millionen Menschen leben in einem Gebiet, das von einem Blizzard heimgesucht wird. Von Kansas bis zum mittleren Atlantik legte eine gefährliche Mischung aus Schnee, Eis und starken Winden mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h nicht nur den Verkehr zum großen Teil lahm, sondern beeinflusste das gesamte öffentliche Leben. Besonders betroffen sind Regionen in Illinois, Indiana, Kansas, Kentucky, Missouri, Ohio, Pennsylvania, Washington D.C. und West Virginia.

In Washington D.C. wurde bereits der Schneenotstand ausgerufen und es kommt genauso wie in Kansas City zu massiven Verkehrsproblemen von denen auch der Flugverkehr betroffen ist. Die Gesamtzahl der verspäteten Inlandsflüge sowie der Hin- und Rückflüge hat mittlerweile 3.300 überschritten, während die Zahl der Annullierungen bei über 1.700 liegt.

Die Situation droht sich noch zu verschärfen, denn für die nächsten Stunden sind weitere Schneefälle vorausgesagt: für Kansas City und Missouri wurden Schneehöhen von bis zu bis zu 35 cm prognostiziert, während St. Louis bis zu 30 cm Schnee und erhebliche Eisansammlungen zu erwarten hat. Ähnlich schwere Bedingungen treffen Städte wie Indianapolis, Louisville und Cincinnati, mit Schneeansammlungen von 10 bis 25 cm und gefährlichem Eis. Auch weiter östlich, in Washington D.C. und Philadelphia, werden Schnee- und Eisansammlungen erwartet, was zu gefährlichen Reisebedingungen führt.

Eine Eissturmwarnung betrifft Teile von Illinois, Kentucky und Missouri. Hier wird vor glatten und gefährlichen Straßen gewarnt, insbesondere auf Brücken und Überführungen. In den südlichen Gebieten der Schneezone könnten sich erhebliche Eisansammlungen zwischen 0,6 und 2 cm bilden, was das Risiko von Stromausfällen und Verkehrschaos erhöht.

Die Gouverneure von Kentucky, Virginia, Arkansas und Missouri haben Notstandserklärungen abgegeben, um auf die Bedrohung durch den Sturm vorbereitet zu sein. Virginias Gouverneur riet Reisenden, ihre Pläne vorzuziehen, um gefährliche Bedingungen zu vermeiden. Der Sturm wird voraussichtlich weitreichende Störungen des täglichen Lebens verursachen, von gesperrten Straßen bis zu möglichen Stromausfällen. Es wird generell empfohlen sich auf Notfälle vorzubereiten und warme Decken und Getränke in Fahrzeugen mitzuführen. Auch das Anlegen vor Vorräten kann nicht schaden.

Winterstürme auch in GBR und Mitteleuropa

Starke Schneefälle mit Windböen kombiniert sorgten auch in Teilen Großbritanniens für Verkehrschaos, von dem insbesondere der Flugverkehr betroffen ist: Mehrere Flughäfen stellten ihren Betrieb vorübergehend ein und es kam zu Flugausfällen und langen Verspätungen.

Auch in Teilen von Deutschland sorgten Schnee und Glatteis für zahlreiche Unfälle und Staus auf den Straßen.

Äthiopien: Neue Videos zum Schlammvulkan

Eine ruhige Nacht in der äthiopischen Awash-Region  – Letzte Erdbebenmessung gestern Abend

Heute Nacht war es im äthiopischen Erdbebengebiet in der Awash-Region seismisch betrachtet ruhiger als in den Nächten und Tagen zuvor: Das letzte mittelstarke Erdbeben ereignete sich gestern Abend um 20:05:45 UTC und hatte eine Magnitude von 5,0. Nachts blieb es ruhig, und es besteht die Möglichkeit, dass der Erdbebenschwarm erst einmal abklingt. Etwas zu spät, denn inzwischen haben viele Bewohner die Region verlassen und befinden sich auf der Flucht. Die Zurückgebliebenen klagen über eine schlechte Versorgungslage und fehlende Transportmöglichkeiten.

Während es in der Afar-Region des ostafrikanischen Grabenbruchs aus seismischer Sicht ruhig blieb, ereigneten sich an anderer Stelle, tausende Kilometer weiter südlich, zwei Erdbeben der Magnituden M 4,5 und M 4,4. Das erste Beben lag im Westarm des Rifts in der DRK. Das zweite Beben wurde in Zimbabwe lokalisiert. Dieses Beben lag abseits der eigentlichen Riftlinie. Ob es einen Zusammenhang mit den Ereignissen in Äthiopien gibt, ist spekulativ. Möglich, dass das gesamte Rift vor einer Zerreißprobe steht, doch genauso gut kann es Zufall sein.

Update 14:30 Uhr: Mittags gab es im Nordosten der Awash-Region ein Beben M 4,5.

Neue Bilder und Videos zur hydrothermalen Aktivität bei Awash

Es sind weitere Videos der hydrothermalen Aktivität nahe des Dofen-Vulkans im Internet geteilt worden. Ein Video stellt den räumlichen Zusammenhang zwischen zwei hydrothermalen Ereignissen dar, die ich am Donnerstag noch für ein und dasselbe Ereignis nur im unterschiedlichen Zeitverlauf gehalten habe. Die Rede ist von der phreatischen Eruption und der gleichzeitigen Schlammeruption eines Mudvolcanoes bzw. von Schlammquellen. Die phreatische Eruption ereignete sich in einigen hundert Metern Entfernung zum Schlammvulkan, wobei noch nicht ganz klar ist, ob beide Phänomene neu sind oder ob es hier schon zuvor hydrothermale Aktivität gab. Schaut man sich den trockenen Sandboden der Umgebung an, erscheint erstere Möglichkeit wahrscheinlich. Es sieht so aus, als wären die Phänomene in einem trockenen Flussbett aufgetreten. Seit der Initialphase brodelt hier der Schlamm, so dass sich auch auf Dauer ei neues Thermalgebiet ergeben könnte. Das beschriebene Video wurde als Reel in unserer FB-Gruppe geteilt und lässt sich hier leider nicht einbetten. Ich habe aber Screenshots (oben) aus einem Kameraschwenk nebeneinander gestellt. Unten ein anderes Video des Schlammvulkans: (wurde entfernt)

Merapi: Schuttlawine und Dichtestrom Anfang Januar

Kollapsereignisse lösen Schuttlawinen und Dichteströme am Merapi aus

Auf der indonesischen Insel Java ist der Merapi weiterhin aktiv und baut an seinem Lavadom im südwestlichen Kraterbereich. Vom Dom geht eine kleine Lavazunge aus, die sich über den oberen Bereich der Vulkanflanke schiebt. Hier kommt es besonders oft zu kleinen Kollapsereignissen, in deren Folge Schuttlawinen abgehen und gelegentlich auch kleinere pyroklastische Dichteströme entstehen. Eines dieser Ereignisse wurde gestern per Livecam dokumentiert. Während sich der Dichtestrom nur ein paar hundert Meter hangabwärts bewegte, hüpften Lavabrocken fast bis zur Basis des Hangs. Wer dort versuchen würde, den Berg zu erklimmen, käme wahrscheinlich nicht besonders weit, denn gestern wurden vom VSI 155 dieser Schuttlawinenabgänge registriert. Darüber hinaus erfasste das seismische Netzwerk 69 Hybriderdbeben und 5 vulkanotektonische Erschütterungen. Die seismische Aktivität ist also weiterhin erhöht, auch wenn sie ein gutes Stück unterhalb der Hochphase vom November angesiedelt ist.

Nach längerer Abstinenz werden vom BPPTKG nun auch wieder Wochenupdates zu der Situation am Merapi veröffentlicht. Im jüngsten für den Beobachtungszeitraum 27. Dezember 2024 bis 02. Januar 2025 wird beschrieben, dass die Schuttlawinen bis zu 1900 m Strecke zurücklegten. Obwohl täglich weit über 100 seismische Signale dieser Lawinen registriert werden, ist in dem Bericht von 62 Abgängen in der Woche die Rede. Wahrscheinlich handelte es sich hierbei um größere Abgänge, die auch visuell beobachtet werden konnten. Die Schuttlawinenabgänge veränderten die Morphologie der südwestlichen Domkuppel, deren Volumen sich auf 3.315.900 Kubikmeter belief. Der zentrale Dom präsentierte sich unverändert und hat ein Volumen von 2.361.800 Kubikmetern.

Die Intensität der Erdbeben war in der letzten Woche immer noch vergleichsweise hoch, während die Bodenverformung einen leicht deflationären Trend suggeriert, denn es gab eine geringe Verkürzung zwischen zwei Reflektoren am Vulkanhang. Sie betrug ca. 2 mm pro Tag.

Äthiopien: Erste Preprint-Studie zur Magmaintrusion

Erste Preprint-Studie bestätigt offiziell Magmaintrusion im September-Oktober 2024

Während es zu den aktuellen Vorgängen kaum Äußerungen von Geowissenschaftlern offizieller Stellen gibt, die bestätigen würden, dass die Aktivität im Zusammenhang mit einer Magmaintrusion steht, wurde diese nun in einer Preprint-Studie für das erste Ereignis in der Region bestätigt. Dieses erste Ereignis fand im September-Oktober 2024 statt. Aufgrund des inoffiziellen Charakters der damals veröffentlichten Interferogramme war ich skeptisch, ob es sich tatsächlich um eine Intrusion gehandelt hatte, und schloss andere Ursachen der Bodenverformung nicht aus. Diese Skepsis war unbegründet: Ein internationales Forscherteam unter Federführung von D. Keir (Universität Southampton) veröffentlichte die Studie „The 2024 Fentale Diking Episode in a Slow Extending Continental Rift“ und kommt zu dem Schluss, dass damals ein magmatischer Gang intrudierte, der mit zwei Störungszonen interagierte.

InSAR-Modelle zeigen Bodenverformungen, die durch eine 11 km lange und bis zu 2 m breite Gangintrusion nördlich des Fentale-Vulkans entlang des äthiopischen Grabens verursacht wurden. Der Gang reicht bis etwa 3 km unter die Oberfläche heran und intrudierte ein Magmavolumen von ca. 0,08 Kubikkilometern. Zwei Normalverwerfungen parallel zum Magmatischen Gang verursachten einen Bodenversatz von 39 Zentimetern und 14 Zentimetern. Entlang den Verwerfungen gab es Erdbeben mit Maximalmagnituden von Mw 5,4 (östliche Störung) und Mw 4,9 an der westlichen Störung. Die Autoren schrieben auch, dass die öffentlich zugänglichen Lokalisierungen der Erdbeben nicht immer korrekt waren. Für ihre Studie wurden noch Daten von weiter entfernten Seismometern verwendet und erhielt durch Datenkorrelation genauere Angaben. Ich vermute, ein Grund für die wenigen Messstationen in der Region könnte am Vandalismus liegen: Alles von Wert, das nicht ständig bewacht wird, wird demontiert und bekommt Beine.

Erste Unruhen mit tektonisch bedingten Bodenhebungen von bis zu 6 Zentimetern gab es bereits seit 2021. In der Region treten etwa alle 200 Jahre Phasen mit Intrusionen auf. Die Vermutung liegt nahe, dass die aktuellen Bodendeformationen ebenfalls mit Magmaintrusion in Verbindung stehen. Die Forscher schreiben weiterhin, dass der Einfluss des Magmas auf die Prozesse des Riftings noch nicht ganz verstanden ist. In diesem Bereich des Ostafrikanischen Grabenbruchs liegt die jährliche Divergenzrate bei weniger als 5 mm. In Perioden mit Magmaintrusionen scheint sich der Prozess dann deutlich zu beschleunigen. (Quelle: AGU)

Deutschland: Schwarmbeben bei Klingenthal

Intensives Schwarmbeben trifft deutsch-tschechische Grenzregion im Vogtland

Schwarmbeben kommen in Deutschland ehr selten vor, doch gestern begann ein intensives Schwarmbeben nordöstlich von Klingenthal im Vogtland das weiter anhält und aus mehr als 120 Einzelbeben besteht. Bereits am 2. Januar gab es hier einen kleineren Schwarm aus ca. 20 Beben. Laut dem Geophysikalischen Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, hatte das stärkste Beben am Donnerstag eine Magnitude von 2,75 und ein Hypozentrum in knapp 10 Kilometern Tiefe. Der stärkste Erdstoß heute schaffte es auf Mb 2,58 in ähnlicher Tiefe. Das waren auch die einzigen Beben mit Magnituden im Zweierbereich. Die Mehrheit der anderen Erschütterungen hatte Magnituden unter 1.

Dem EMSC liegen drei kommentierte Wahrnehmungsmeldungen zum ersten stärkeren Erdstoß am 2. Januar vor. Ein Bebenzeuge schrieb: „Ich hörte einen dumpfen Knall, und anschließend für ca. 10 Sekunden ein Grollen. Auf dem Schrank haben Gegenstände gewackelt.“ Er befand sich in 26 Kilometern Entfernung zum Epizentrum. in einem Kommentar von jemanden in nur 3 Kilometern Entfernung zum Epizentrum heißt es: „Aus dem Tiefschlaf gerissen. Starker Schlag mit Klirren im DG und deutlichem Abrollen. Geschätzt M 3.0“. Tatsächlich wurde vom EMSC eine Magnitude von 2,4 ermittelt und einen Erdbebenherd in 11. Kilometern Tiefe. Diesen Angaben zufolge lag das Beben unter der eigentlichen Wahrnehmbarkeitsschwelle von M 3,0. Das Epizentrum wurde übrigens 14 km südöstlich von Falkenstein lokalisiert und lag einige Kilometer südlich des Hauptclusters des Schwarmbebens.

In der Region ist man Erdbeben gewohnt: der letzte größere Schwarm über den ich schrieb manifestierte sich im April 2024. Damals vermutete ich ehr tektonische Ursachen hinter den Erdbeben, und wenige die Bewegung magmatischer Fluide, die man aber dennoch nicht als Verursacher ausschließen kann. In der Region liegt die Mariánské-Lázně-Störung, entlang derer es Erdbewegungen geben könnte.

Schwaches Erdbeben auch am Niederrhein

Gestern Nacht wackelten die Schränke und Betten nicht nur im Osten der Republik, sondern auch ganz tief im Westen, genauer, in der deutsch-belgisch-niederländischen Grenzregion bei Aachen. Das Beben hatte eine Magnitude von 2,4 und einen Erdbebenherd in 3 Kilometern Tiefe. Hier dürfte es der geringen Tiefe des Hypozentrums geschuldet gewesen sein, dass man das Beben spüren konnte.

Fuego: Mini-Paroxysmus am 03.01.25

Mini-Paroxysmus am Fuego in Guatemala. © Afar Tv-Livecam

Kleiner Paroxysmus in der Nacht verursachte vulkanisches Gewitter am Fuego

Der Fuego in Guatemala durchlebte gestern Abend eine kleine paroxysmale Phase, die sehr schön via Livecam zu Beobachten war. Sie begann um 00:18 Uhr (Lokalzeit) mit einer strombolianischen Explosion und dauerte gut 5 Minuten. In diesen 5 Minuten folgten strombolianische Eruptionen so schnell aufeinander, dass man fast von einer Lavafontäne sprechen kann. Glühende Tephra, durchmischt mit größeren Blöcken und Asche regneten überwiegend auf die Südflanke nieder und bildeten dort einen Dichtestrom und Schuttlawinen. In dem Dichtestrom kam es zu einem vulkanischen Gewitter mit mehreren Blitzen.

Meiner Meinung nach muss die Aschewolke deutlich höher als sonst aufgestiegen sein, dennoch wurde zu dieser Zeit keine VONA-Warnung herausgebracht. Erst 4 Stunden später erfolgte eine Meldung, nach der sich Vulkanasche in 4300 m Höhe befinden würde.

Eine länger anhaltende Eruptionsphase wurde bereits in der Silvesternacht dokumentiert, doch diese war nicht so intensiv wie das Ereignis in der letzten Nacht und förderte nur Vulkanasche.

Aktuell führt der Fuego seine normale Tätigkeit fort: Laut INSIVUMEH werden stündlich zwischen 6 und 10 Eruptionen beobachtet. Sie fördern Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4600 Metern über dem Meeresspiegel. Der Wind transportiert die Asche nach Westen und Nordwesten, wobei er auch Feinsedimente in den Schluchten aufwirbelt und einen Aschenschleier entlang der Südwestflanke des Vulkans bildet. Ein schwacher Ascheregen wurde u.a. in den Ortschaften San Pedro Yepocapa, Sangre de Cristo, Finca Palo Verde, El Porvenir, Santa Sofía, Yucales, Morelia, Panimaché registriert.

In den frühen Morgenstunden war der Krater von Wolken bedeckt, in denen orangefarbene Lichter, verursacht durch die explosive und entgasende Aktivität, zu sehen waren. Einige Explosionen lösten Blocklawinen aus, die vom Krater in Richtung der Schluchten Ceniza, Trinidad, Las Lajas und Honda abgingen. Dabei wurden die Explosionen von schwachem bis mäßigem Grollen begleitet, während Stoßwellen Fenster und Blechdächer in der Nähe des Vulkans zum Vibrieren brachten. Zusätzlich wurden Geräusche erzeugt, die den Turbinen eines Flugzeugs ähneln.

Ibu eruptiert Vulkanasche bis auf 3800 m

Vulkan Ibu eruptiert explosiv – Vulkanasche in 3500 m Höhe detektiert

Auf der indonesischen Insel Halmahera ist der Ibu weiterhin aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Heute Abend um 19:53 WIT schoss eine Eruptionssäule empor, die bis auf eine Höhe von 3800 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Das entspricht einer Nettohöhe der Wolke von gut 2500 Metern. Laut dem VSI dauerte die Eruption 77 Sekunden und löste ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 28 mm aus.

Auf einem Livecambild ist zu erkennen, dass in der Aschewolke diffus verteilte glühende Tephrapartikel verteilt waren, so dass der Eindruck entsteht, es würden Flammen  aufsteigen.

Betrachtet man die geophysikalischen Daten zum Ibu genauer, die vom VSI/MAGMA zur Verfügung gestellt werden, dann erkennt man, dass der Ibu immer noch hochaktiv ist. Allerdings hat die Anzahl der täglich registrierten vulkanotektonischen Beben abgenommen, obgleich täglich noch mehr als 300 Erschütterungen registriert werden. Gestern wurden insgesamt 62 explosive Eruptionen verzeichnet.

Im Krater des Ibu wächst ein Lavadom, in dem sich auch explosiv fördernde Schlote gebildet haben. Außerdem gibt es auch Schlot außerhalb des Dombereichs. In den ersten 4 Tagen des Jahres waren 25 Eruptionen so stark, dass sie gesonderte Warnungen beim VSI auslösten.

Der Alarmstatus vom Ibu liegt weiterhin  auf Level „3“ (Orange).  Es gilt eine Sperrzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Krater. An einigen besonders gefährdeten Stellen wurde er auf 5500 m ausgedehnt. Das Betreten der Sperrzonen ist untersagt.

Darüber hinaus empfiehlt das VSI den Anwohnern und Besuchern der Region bei Ascheniederschlag Atemschutzmasken zu tragen und die Augen durch Brillen zu schützen. Putzig finde ich den expliziten Hinweis, dass man eine fröhliche Stimmung in der Gesellschaft aufrechterhalten soll und keine Falschmeldungen verbreitet werden dürfen. Die Öffentlichkeit muss stets den Anweisungen der Regionalregierung Folge leisten. Na, dann pfeife ich mal vor meinem Computer sitzend ein fröhliches Liedchen!