El Hierro: Tremor flatline

In den letzten 24 Stunden war der Tremor auf El Hierro auf einem Tiefststand und ist praktisch nicht mehr vorhanden. Scheinbar tritt keine Lava mehr am submarinen Förderschlot bei La Restinga aus. Allerdings ist in den letzten Tagen eine Zunahme an Erdbeben-Aktivität zu verzeichenen. Heute erschütterten den Inselsüden bereits 7 Erdbeben in Tiefen um 12 km. Diese Beben können mit Magmabewegung im Untergrund assoziiert werden. Von daher pausiert der Vulkanausbruch möglicherweise nur.

Vulkane weltweit: Santorin und Kilauea

Santorin: der Tremor war heute Nacht so hoch, dass er zeitweise die Grafik sprengte. Sehr wahrscheinlich standen diese Ausschläge aber mit einem Erdbeben auf Kreta in Zusammenhang. Das Beben hatte eine Magnitude von 5.3. Vor Kreta befindet sich eine Subduktionszone, an der die Afrikanische Platte unter die Platte Eurasiens abtaucht. An der Südküste Kretas findet sich ein Akkretionskeil, der aus Gesteinen der Afrikansichen Platte besteht, die sich wie Spähne an einem Hobel aufgeschoben haben. Der Vulkanismus der Ägäis steht in direktem Zusammenhang mit der Subduktionszone. Zudem können Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen.

Kilauea: die Aktivität am Kilauea auf Hawaii nimmt seit gestern wieder zu. Es wurde leichte Inflation registriert. Eine Depression des Pu`u `O`o Kraters begann sich mit Lava zu füllen. Im Südosten des Kraters wurden einige Lavaströme gesichtet.

Sonnensturm und Nordlichter

Vorgestern fand der stärkste Sonnensturm seit 2003 statt. Der koronale Massenauswurf erreichte eine Stärke von M 8.7. Die geladenen Sonnenteilchen rasten mit über 2000 km/s auf die Erde zu und trafen gestern Nachmittag auf das Erdmagnetfeld. Dort entstanden nachts spektakuläre Nordlichter, die sogar in Schottland und Nordengland zu sehen waren. Der Sonnensturm dauert bis heute Abend an.

Auf der Erdoberfläche geht keine große Gefahr von den Sonnenstürmen aus, allerdings steigt die Strahlung in der Höhe. Flugpassagiere und Astronauten sind erhöhter Röntgenstrahlung ausgesetzt und Satelliten könnten beschädigt werden. In Extremfällen kann das Stromnetz nördlicher Regionen durch Überspannungen ausfallen.

El Hierro: Tremor schwach

Der Tremor auf der Kanareninsel war in den letzten 18 Stunden sehr schwach und lag meistens nur wenig über dem Grundrauschen. Trotzdem zeigte sich der Jacuzzi von seiner aktiven Seite und es stiegen zahlreiche dampfende Lavaklasten auf. Am Wochenende wurde vom IGN erstmalig die Temperatur im inneren der Lavaklasten gemessen. Sie betrug 426 Grad und ist somit wahrscheinlich heiß genug, um das Gas in ihnen zu entzünden. Die Wassertemperatur in der Nähe des Jacuzzi betrug gestern 20,9 Grad und lag somit um 1,5 Grad höher, als außerhalb des verfärbten Bereichs.

Hawaii: Erdbeben der Stärke 5.0

Auf Big Island Hawaii ereignete sich eine Erdbebenserie. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 5.0 (einige Quellen sprechen von 4.7). Das Hypozentrum befand sich in nur 8 km Tiefe und in 17 km Entfernung vom Vulkan Kilauea. Erdbeben können Vulkanausbrüche auslösen, oder im Zusammenhang mit Magmabewegung im Untergrund stehen. Die geringe Tiefe der Erdbebenserie lässt einen direkten Zusammenhang mit dem Vulkanismus vermuten.

Tremor: Hekla und El Hierro

Hekla: Unter dem isländischen Vulkan gab es heute ein leichtes Beben. Die Vulkanologen rechnen seit Monaten mit einem Ausbruch.

El Hierro: Der Tremor schaltet periodisch zwischen on / off hin und her.  Scheinbar lassen phreatomagmatische Explosionen den Förderschlot immer wieder kollabieren.

El Hierro: neue Daten

Nun liegen die neue Daten der Messkampagne vor,  die letzte Woche vom Forschungsschiff „Ramon Margalef“  in der Las Calmas See durchgeführt wurde. Demnach liegt der Krater des submarinen Vulkans noch 130 Meter unter dem Meeresspiegel. Seit November gewann der Vulkan somit 20 – 30 m Höhe. Wenn der Kegel um weitere 30 m anwachsen sollte, kann man mit mehr Oberflächenaktivität rechnen. Möglicherweise werden dann Dampfexplosionen sichtbar.

Sichtbar waren in den letzten Tagen auch wieder schwimmende Lavaklasten. Insgesamt wurden bisher ca. 0,145 Kubikkilometer Lava gefördert.  Diese Fördermenge übersteigt anfängliche Prognosen der Wissenschaftler um das Doppelte, dennoch handelt es sich noch eher um einen schwachen Ausbruch und ist in etwa mit der 1. Eruptionsphase am Fimmförduháls (Eyjafjallajökull) zu vergleichen. Seit November halten sich Lavazufluss und Lavaabfluss ungefähr die Waage, sodass der Vulkanausbruch durchaus noch lange weitergehen kann.

Gestern kollabierte der Förderschlot und der Lavaausfluss stoppte bis gegen 4 Uhr in der Nacht. Dann setzte wieder leichter Tremor ein.

Manfred Betzwieser (https://elhierro1.blogspot.com) taufte den neuen Unterwasservulkan „Eldiscreto“. Ein passender Name wie ich finde.

Yellowstone: Tremor ebenfalls erhöht!

Update: Erik Klemetti schreibt auf wired science über den Yellowstone. Er hat mit Vulkanologen von dort kommuniziert. Diese meinten, dass der erhöhte Tremor wahrscheinlich auf stürmisches Wetter zurückzuführen sei. Einige der Seismographen würden zudem alt sein und an exponierten Stellen stehen, sodass es zu Fehlfunktionen kommen kann.

Ein vulkane.net Leser machte mich auf erhöhten Tremor in der Yellowstone Caldera aufmerksam. Weiß jemand etwas darüber? Ich werde das morgen genauer recherchieren.

El Hierro: Tremor mit starken Pulsen

Nachts ist der Tremor stark zurückgegangen, vermutlich weil es zu einem erneuten Kollaps des Förderschlotes kam. Heute Vormittag setzte der Tremor dann wieder mit starken Pulsen ein. Diese Pulse deuten auf Explosionen im Förderschlot hin.