Popocatépetl mit erhöhtem Tremor Anfang September

Tremor am Popocatépetl deutlich erhöht – Steigerung der explosiven Aktivität möglich

Der mexikanische Vulkan Popocatépetl ist in diesem Jahr weniger aktiv als in den Vorjahren. Dennoch gibt es sporadisch Phasen explosiver Aktivität, bei der Vulkanasche bis auf 6 Kilometer Höhe ausgestoßen wird. Eine entsprechende Ascheeruption ereignete sich am 3. September und löste beim VAAC Washington eine VONA-Warnung für den Flugverkehr aus. Bei der Eruption wurde nicht nur Vulkanasche gefördert, sondern auch glühende Tephra, die zum größten Teil in den Krater zurückfiel, aber auch die äußeren Kraterwände eindeckte.

Popocatépetl

In den Gemeinden am Fuß des Vulkans kam es zu leichtem Ascheregen. Augenzeugen berichten in lokalen Medien zudem über vulkanische Blitze, die mit der jüngsten Eruption einhergegangen sein sollen. Ich vermute, dass es sich hierbei doch eher um ein meteorologisches Phänomen handelte.

Obwohl die explosive Aktivität des Popocatépetl derzeit vergleichsweise gering ausfällt, registriert das seismische Netzwerk von CENAPRED langanhaltende Tremorphasen, die auf massive Fluidbewegungen unter bzw. im Vulkan hindeuten. Gestern wurden 793 Minuten Tremor aufgezeichnet. Am Vortag waren es 846 Minuten und am 2. September 464 Minuten. Bei den letzten Überwachungsflügen im Frühsommer entdeckten die Forscher eine glühende Lavamasse im Krater, der den Förderschlot zumindest teilweise blockierte. Hierbei könnte es sich um das Frühstadium eines Lavadoms gehandelt haben. In Phasen geringerer Explosivität, aber mit hohem Tremor, wächst im Krater des Popocatepetls oft ein Lavadom, der durch starke Explosionen zerstört wird, sobald der Druck im Vulkaninneren zu groß wird.

Die Vulkanalarmampel steht weiterhin auf „Gelb Phase 2“. Der Alarm bedingt eine 12 Kilometer durchmessende Sperrzone um den Gipfel des Vulkans, dessen Besteigung verboten ist. Zuwiderhandlungen wird gefahndet und so ist schon mancher Gipfelstürmer in Schwierigkeiten gekommen, der seine Fotos und Videos in sozialen Netzwerken geteilt hat oder direkt am Popocatépetl erwischt wurde.