Ruapehu: Schwarmbeben unter dem Vulkan in Neuseeland

Erdbebenserie am Mount Ruapehu – einer der aktivsten Neuseelands Vulkane zeigt Unruhe

Taupō, 09.07.2025Am Mount Ruapehu, dem höchsten aktiven Vulkan Neuseelands, wurde in den vergangenen Tagen eine Serie schwacher Erdbeben registriert. Nach Angaben von GNS Science ereigneten sich die Erschütterungen vor allem unter der Nordostflanke des Vulkans in Tiefen zwischen 15 und 30 Kilometern. Die Beben traten etwa alle sechs bis sieben Minuten auf und erreichten nur geringe Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Bereits bis Dienstagnachmittag wurden rund 90 Beben gezählt. Die Aktivität setzt sich auch heute fort.

Seismogramm vom Ruapehu. © GNS

Die Erdbebenserie wird möglicherweise durch das Aufsteigen vulkanischer Fluide ausgelöst, die mit geologischen Verwerfungen im Untergrund der zentralen Nordinsel interagieren. Gleichzeitig blieben andere vulkanische Anzeichen auf einem niedrigen Niveau und geophysikalische und chemische Parameter wie Tremor, Gasausstoß und Wärmestrom zeigten keine signifikanten Veränderungen. Das Gleiche gilt für den Kratersee Te Wai ā-moe. Dazu sind die Erdbeben auch noch zu tief: Sie deuten darauf hin, dass sich magmatische Fluide am Rand zur Erdkruste bewegen. Sollte ihnen ein weiterer Aufstieg gelingen, werden sich die Überwachungsdaten in den nächsten Wochen verändern.

Die Vulkanalarmstufe wurde daher zunächst bei Stufe 1 belassen, was auf leichte vulkanische Unruhe hinweist.


Der Mount Ruapehu liegt im Zentrum der neuseeländischen Nordinsel, rund 40 Kilometer südlich des Lake Taupō, im Tongariro-Nationalpark. Mit einer Höhe von 2.797 Metern ist er der höchste Punkt der Nordinsel. Es handelt sich um einen Stratovulkan, der sich durch wiederholte explosive und effusive Ausbrüche gebildet hat. Der Gipfelkrater ist von einem dauerhaften, oft über 40 Grad warmen Säuresee gefüllt.

Ruapehu gehört zu den aktivsten Vulkanen des Landes. In der Vergangenheit kam es regelmäßig zu Eruptionen. Der letzte bestätigte Ausbruch ereignete sich am 25. September 2007. Dabei wurden Lahare ausgelöst und Lavabrocken ausgespien. In den Jahren 1995 und 1996 verursachten größere Ausbrüche massive Aschewolken, die den Flugverkehr beeinträchtigten.