Sangeang Api – Erhöhung der Alarmstufe

Sangeang-Api in 2014. © Martin Rietze

Alarmstufe am Sangeang Api angehoben – Vulkan zeigt deutliche Aktivitätszunahme

Die indonesischen Behörden haben die Alarmstufe für den Vulkan Sangeang Api auf der gleichnamigen Insel im Regierungsbezirk Bima angehoben. Seit Mitte November 2025 registriert die Vulkanbeobachtungsstation eine deutliche Zunahme der seismischen Aktivität sowie neue Eruptionserscheinungen auf der Westflanke des Vulkans. Die Geologische Behörde des Ministeriums für Energie und Bodenschätze reagierte darauf am 22. November mit der Hochstufung des Status von Stufe I (Normal) auf Stufe II (Alarm).




Der Sangeang Api ist ein komplexer Inselvulkan im östlichen Indonesien und gehört zur Vulkankette der Kleinen Sundainseln. Die Vulkan liegt vor der Nordostküste von Sumbawa und in der Nähe des bekannten Vulkans Tambora. Sangeang Api besteht aus zwei überlappenden Hauptkegeln, dem aktiven Doro Api (1.949 m) und dem etwas niedrigeren Doro Mantoi. Die abgelegene Insel wird nur von wenigen hundert Menschen bewohnt, die überwiegend von Landwirtschaft und Fischerei leben. Der Vulkan ist immer wieder aktiv: Seine letzte größere Eruptionsphase ereignete sich 2014, als ein Dom wuchs. In dieser Phase kam es auch zu einer stärkeren Eruption, bei der eine Aschewolke den internationalen Flugverkehr in der Region beeinträchtigte.

Aktuelle Messungen zeigen nun eine deutliche Steigerung der vulkanischen Unruhe. Zwischen dem 1. und 22. November wurden unter anderem 43 seismische Entgasungssignale, mehrere Tornillos sowie mehrere vulkanische und tektonische Erschütterungen registriert. Zudem wurde erstmals Dampf aus einem neuen Ausbruchszentrum beobachtet, das nicht mit dem Krater des Ausbruchs von 2014 übereinstimmt. Vulkanologen interpretieren dies als Anzeichen dafür, dass Magma einen neuen Weg an die Oberfläche sucht. Möglicherweise wird dort Lava durchbrechen und entweder einen Lavastrom oder einen Lavadom entstehen lassen.

Die regionale Katastrophenschutzbehörde BPBD koordiniert bereits Vorsorgemaßnahmen mit den Behörden in Wera und den Gemeinden entlang der Küste. Zwar verläuft das Alltagsleben weiterhin normal, doch die Bevölkerung wurde zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Besonders Bewohner der Insel Sangeang sowie Fischer, die vor dem Küstenbereich unterwegs sind, sollen auf offizielle Warnungen achten.

Mit der Alarmstufe II gilt ein Sicherheitsradius von 3 km um den Hauptkrater. Zudem sollen der ostsüdöstliche Sektor und ein 6,5 km langer Küstenabschnitt gemieden werden, da hier pyroklastische Ströme und Lahare abgehen könnten.