Starkes Erdbeben vor der Küste von Costa Rica

Erdbeben Ml 6,6 erschüttert Küste von Costa Rica

Datum 14.03.2024 | Zeit: 09:13:40 UTC | Lokation: 9.7197 ; -86.4154 | Tiefe: 7 km | Ml 6,6

Soeben wurde vom costa-ricanischen Institut ORVISCORI UNA ein starkes Erdbeben gemeldet, das sich vor der Küste des lateinamerikanischen Landes zugetragen hat. Laut automatischer Einstufung soll es eine Lokalmagnitude von 6,6 gehabt haben. Der Erdbebenherd wurde in 7 Kilometern Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 81 km südwestlich von Manzanillo de Santa Cruz in der Provinz Guanacaste. Die Werte sind ganz frisch und könnten noch korrigiert werden. Bestätigung vom EMSC steht ebenfalls noch aus.

Erdbeben dieser Magnitude können Tsunamis auslösen und Schäden an der Infrastruktur verursachen. Meldungen hierzu liegen noch nicht vor. Was klar ist, ist, dass der Erdstoß in einem großen Umkreis zu spüren gewesen sein dürfte und dass Häuser geschwankt haben. Zwar manifestierte sich der Erdstoß in einiger Entfernung zur Küste, doch durch die geringe Tiefe des Erdbebenherds könnte es sich vergleichsweise stark auf bewohntes Gebiet ausgewirkt haben.

Tektonisch betrachtet steht das Erdbeben mit der Subduktion entlang des Mittelamerikagrabens in Verbindung: Hier taucht die Cocosplatte unter die Karibische Platte ab und wird im Erdmantel geschmolzen. Dadurch entsteht auch das Magma, das die Vulkane der Region speist. Bei der Subduktion entstehen Spannungen und es können sich Plattensegmente verhaken. Wenn sie sich lösen, entstehen Erdbeben.

Vulkanismus im Bereich des Erdbebens

Vulkane gibt es entlang der pazifischen Küstengebirge reichlich. Im Wirkungskreis des Erdbebens liegen die beiden aktiven costa-ricanischen Feuerberge Poás und Rincon de la Vieja, die beide in den letzten Monaten unruhig waren und phreatische Eruptionen erzeugten. Auch der Turrialba ist ein Vulkan, dessen Aktivität von dem Erdbeben beeinflusst werden könnte. Weiter nördlich liegt der nicaraguanische Vulkan Masaya, dessen Lavasee Anfang des Monats von einem Erdrutsch verschüttet wurde. Hier zeigen neue Satellitenaufnahmen wieder eine thermische Anomalie, die darauf hindeutet, dass sich die Lava wieder durchschmilzt.

Update 14 Uhr: Bis jetzt tauchte der Erdstoß bei keinem anderen Erdbebendienst auf, es kann sein, dass das automatische System von ORVISCORI eine Fehlmeldung erzeugt hat!