Naturkatastrophen-News: Brasilien

In Brasilien heißt es landunter. Lange anhaltende Regenfälle ließen 2 Staudämme bersten und verstärkten die Naturkatastrophe.

Brasilien: Dammbrüche und Starkregen verursachen Naturkatastrophen

Tagelang anhaltende Regenfälle haben zu einer dramatischen Hochwassersituation in Teilen von Brasilien geführt. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Bahia: dort kam es zu Dammbrüchen. Die Wassermassen haben mehrere Orte überflutet. Nach vorläufigen Angaben starben mindestens 18 Menschen, 20.000 Personen verloren ihre Wohnungen und sind nun obdachlos.

Der Bundesstaat Bahia ist etwa so groß wie Frankreich und liegt im Südosten des Landes. Der Gouverneur des Bundesstaates -Rui Costa- twitterte, dass er sich an so einer großen Tragödie in seinem Bundesstaat nicht erinnern könne. Von den Wassermassen werden mehr als 430.000 Menschen bedroht. Der Gouverneur rief für 72 Ortschaften und Gemeinden den Notstand aus und versprach, hart zu arbeiten, damit die Schäden schnell behoben werden. Doch bis jetzt warten noch viele Menschen überhaupt auf Rettung aus den Flutgebieten, denn zahlreiche Ortschaften sind von der Außenwelt abgeschnitten und nur per Boot und Helikopter zu erreichen. Medien berichten, dass eine 102 Jahre alte Frau per Luftmatratze aus ihrem überfluteten Haus geborgen wurde.

Brasiliens Staudämme sind marode

Neben den bereits geborstenen Staudämmen, die die Gemeinden Itambé und Jussiape überfluteten, drohen die Dämme von 10 weiteren Stauseen zu bersten. Generell sind die Dämme in Brasilien marode und es kommt während der Regenzeit öfters zu ihrem Versagen. Im Jahr 2019 brach ein Staudamm in Brumadinho, in dessen Folge 260 Menschen starben. Die Menschen kamen in einer Schlammlawine um. Schlammlawinen und Erdrutsche gab es auch bei der aktuellen Hochwasserkatastrophe.
In Brasilien regnet es seit November. Momentan entspannt sich die Lage etwas und die Pegel fallen, doch Grund zur Entwarnung gibt es nicht, denn es werden weitere starke Regenfälle prognostiziert.
Obwohl starke Regenfälle während der Regenzeit normal sind, werden diese durch diverse Klimaphänomene verstärkt. Die Vermutung liegt nahe, dass der Klimawandel seine Finger im Spiel hat, denn die Klimaphänomene treten in den letzten Jahren viel häufiger auf, als es zuvor der Fall war. Hinzu kommt, dass zu wenig Geld in den Erhalt der Infrastruktur gesteckt wird. Katastrophales Umweltschutz-Management verstärken die Probleme.

Unwetter in Frankreich und Italien

Der Südwesten Europas wurde in den letzten Tagen von verheerenden Unwettern heimgesucht. Besonders betroffen waren Norditalien und der Südosten Frankreichs. Lang anhaltender Starkregen ließ mehrere Flüsse und Bäche anschwellen und über die Ufer treten. Es kam zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Ganze Uferbereiche wurden erodiert und weggespült. Zahlreich Gebäude wurden zerstört. Besonders stark betroffen war das Hinterland der Côte d’Azur und das an Italien grenzende Département Alpes-Maritimes. Dort werden 8 Personen vermisst. In Italien kamen mindestens 2 Personen ums Leben. Bei den Toten handelt es sich um Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr aus dem Aostatal, die sich in einem Rettungseinsatz befanden. Mehrere Dörfer wurden aufgrund weggespülter Brücken und Strassen von der Umwelt abgeschnitten. Hunderte Haushalte waren ohne Strom. In unserer FB-Gruppe wurden viele Medien zum Thema geteilt.

Hitzewelle in Südamerika

In weiten Teilen Südamerikas herrscht eine Hitzewelle. Sie lässt das Thermometer bis auf 44,1 Grad Celsius ansteigen. Die Tendenz ist steigen. Besonders stark betroffen ist das Pantanal. Die Region im Süden Brasiliens steht unter dem Schutz der UNESCO und ist für seine ausgedehnte Feuchtgebiete bekannt. Doch mit der Feuchtigkeit ist es dieser Tage nicht weit her, denn die Region leidet unter Dürre und ist ausgetrocknet. Statt unter Wasser, stehen weite Gebiete unter Feuer und brennen lichterloh. Auch im angrenzenden Uruguay und im Norden Argentiniens ist es ungewöhnlich hieß und trocken. Das gesamte Ökosystems steht vor dem Kollaps. Die Versorgung von Mensch und Tier ist gefährdet.

Mexiko wurde vom Tropensturm Gamma getroffen

Das Wasser, was an vielen Orten fehlt, haben andere Orte dafür zu viel. Die hohen Temperaturen bedingen eine hohe Verdunstungsrate und es werden vermehrt Stürme generiert. So ein Sturm wütete am Wochenende über dem mexikanischen Urlaubsort Playa del Carmen am Golf von Mexiko. Der Sturm „Gamma“ knickte zahlreiche Bäume um und sogt für Überschwemmungen.

Norditalien: Schwere Unwetter fordern Menschenleben

Die prognostizierten schweren Unwetter in Norditalien wurden am Wochenende zur Realität und richteten nicht nur hohen Sachschaden an, sondern kosteten auch mindestens 3 Menschen das Leben. Besonders tragisch ist der Tod eines Geschwisterpaares, das von einem herabstürzenden Ast in einem Zelt erschlagen wurde. Die beiden Mädchen im Alter von drei und 14 Jahren starben im Krankenhaus. Eine dritte Schwester überlebte das Unglück verletzt. Starke Winde hatten den Einsatz eines Rettungshubschraubers vereitelt.

In Ligurien ertrank ein 51 jähriger Mann, der sich am Stand von Punta Bianca trotz hoher Wellen ins Wasser wagte. Ein weiterer Mann gilt als vermisst. Er wurde von einem Hochwasser führenden Fluss erfasst und mitgerissen. Sehr wahrscheinlich ist auch er Opfer der Unwetter geworden.

Im Großraum von Mailand sorgten die Unwetter für Überschwemmungen und voll gelaufene Keller. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz. Im Alpenraum gingen mehrere Erdrutsche ab und es kam zu Hagelstürmen. In Venetien wurde ein Tornado gesichtet. Bäume krachten auf Autos und Strassen wurden weggespült.

Waldbrände auf Sizilien

Im Süden Italiens sah es anders aus: Trockenheit und Hitze begünstigten Waldbrände. Die Größten loderten bei der Ortschaft Altofonte bei Palermo. Dort kamen mehrere Löschflugzeuge zum Einsatz.

Pantanal in Flammen

Nicht nur auf Sizilien ist es warm und trocken, sondern auch im südamerikanischen Pantanal. Das größte Feuchtgebiet der Erde liegt in Brasilien und brennt großflächig. Unzählige Feuerwehrmänner kämpfen einen verlorenen Kampf, denn es ist fast unmöglich die brennenden Torfflächen zu löschen. Unterirdische Glutnester entfachen die Feuer immer wieder. Experten machen den Klimawandel dafür verantwortlich, dass während der Trockenzeit die Sümpfe der Gegend so sehr austrocknen. Wahrscheinlich kann nur die Regenzeit die Feuer wieder löschen. Das Pantanal ist Lebensraum zahlreicher seltener Tierarten und steht unter Schutz der UNESCO.

Japan: schwere Überschwemmungen

Über dem Südwesten Japans wüteten schwere Stürme, die Starkregen mit sich brachten und ganze Landstriche überfluteten und Erdrutsche auslösten. Besonders stark hat es die Prefekturen Kagoshima und Kumamoto auf der Insel Kyushu getroffen. Der Katastrophenschutz rief über 200.000 Menschen dazu auf ihre Häuser zu verlassen und Schutzräume aufzusuchen. 13 Personen wurden vermisst gemeldet. Zu mehreren Bewohnern überfluteter Ortschaften ist der Kontakt abgebrochen. Für zahlreiche Regionen wurde die höchste Unwetterwarnstufe ausgerufen. Das kommt in Japan in den letzten Jahren häufiger vor. Aufgrund des Klimawandels nehmen auch in Asien die Wetterextreme zu.

Der Regierungschef Sinzo Abe beschloss den Einsatz des Militärs und will 10.000 Soldaten in das Katastrophengebiet entsenden. Die Unwetter drohen nun auch in den Westen der Inselrepublik zu ziehen.

Brasilien: Regenwald in Flammen

Wie praktisch in jedem Jahr in Zeiten des fortschreitender Umweltzerstörung, so brennen auch aktuell wieder große Gebiete im Amazonas-Regenwald nieder. Alleine im Juni wurden  2248 Feuer registriert. Das ist ein Spitzenwert, der nur im Juni 2007 getoppt wurde. Die meisten Feuer sind von Menschen gemacht: erst werden alle wertvollen Hölzer gerodet und dann wird der Rest angezündet, um Weideland für Rinder zu schaffen. Präsident Jair Bolsonaro strich das Budget der Umweltbehörde Ibama drastisch zusammen und schwächte so bewusst den Umweltschutz und lieferte den Regenwald illegalen Holzfällern aus. Seit August letzten Jahres steigerten sich die illegalen Rodungen um 34%

Botswana: Massensterben von Elefanten

In Botswana starben Hunderte Elefanten aus bisher ungeklärten Ursachen. Die ersten toten Tiere wurden Anfang Mai entdeckt. Bisher stieg ihre Zahl auf über 330 Tiere an. Alleine 169 Kadaver wurden während eines 3 stündigen Hubschrauberfluges entdeckt. Die Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel. Da die Tiere alle noch ihre Stoßzähne hatten, wurde Wilderei als Todesursache ausgeschlossen. Ebenso schließen Experten eine absichtliche Vergiftung, da es kaum andere tote Tiere gibt. Ob die Elefanten einer Krankheit zu Opfer fielen, werden veterinäre Untersuchungen zeigen.

Brasilien: Waldbrände verzehren Regenwald

Im brasilianischen Amazonas-Gebiet brennt es. Dass ist im Prinzip nichts neues, doch seit Beginn der Trockenzeit hat sich die Situation dramatisch verschärft: Es wurden knapp 73.000 Brände registriert. Die Feuerquote nahm in diesem Jahr um 83% zu.

Gestern verdunkelte sich der Himmel über São Paulo und einige Stunden vor der Abenddämmerung gingen die Straßenlaternen an. Es fiel schwarzer Regen. Grund hierfür waren dichte Russ-Wolken, die von den 2000 km entfernten Brandherden herangeweht wurden. Die meisten Brände wüten im Bundesstaat Mato Grosso auf Privatbesitz. Es sind aber auch Wälder in Nationalparks betroffen. Grund der meisten Brände dürfte die Brandrodung sein: Großgrundbesitzer schaffen so Platz für neue Weideflächen.

Umweltschützer werfen dem amtierenden Präsidenten Bosonaro vor, mit seiner Politik die Brandrodung zu fördern. Der Präsident bestreitet diese und beschuldigt seinerseits die Umweltschützer, die Brände zu legen, um dem Präsidenten zu schaden. Der französische Präsident Macron schlug vor, die Waldbrände und den Schutz des Regenwaldes zu einem Thema des nächsten G7-Gipfels zu machen. Bosonaro reagierte empört und besteht darauf, dass sich andere Staaten aus interne Angelegenheit Brasiliens heraushalten.

Die europäische Politik dürfte allerdings eine Mitschuld an der Brandrodung haben: erst im Juli wurde ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten getroffen, zu denen auch Brasilien zählt. So können nun jährlich 99.000 Tausend Tonnen Rindfleisch aus den Mercosur-Staaten in die EU exportiert werden, ohne dass diese verzollt werden müssen. Auch für andere landwirtschaftlichen Erzeugnisse fielen die Zölle weg.

Der Amazonas-Regenwald wird als „die grüne Lunge“ bezeichnet. Er ist das größte zusammenhängenden Waldgebiet der Erde und einer der größten Speicher des Treibhausgases Kohlendioxid. Die Pflanzen nehmen Wasser aus dem Boden und Kohlendioxid aus der Luft auf und verwandeln es im Zuge der Photosynthese zu Zucker und Sauerstoff. Die Bäume sind allerdings nur ein Zwischenspeicher. Wenn die Pflanzen verrotten, oder verbrennen wird wieder Kohlendioxid frei. Somit erfahren wir einen dreifach-schädigenden Effekt durch das Verbrennen des Regenwaldes: Der CO2 Speicher geht verloren, es wird CO2 freigesetzt und kein Sauerstoff mehr produziert.

Unter diesen Bedingungen sind sämtliche Anstrengungen zum Klimaschutz obsolet.

Dammbruch in Brasilien

In Brasilien ist der Damm eines Wasserbeckens einer Eisenerz-Mine gebrochen. Eine schlammige Sturzflut ergoss sich Flussabwärts und begrub Hunderte Menschen. Nur wenige konnten lebend gerettet werden.

Die Katastrophe ereignete sich am Freitag, in der brasilianischen Bergbauregion des Bundesstaates Minas Gerais im Südosten Brasiliens. Der Damm eines Rückhaltebeckens brach, in dem sich ein Gemisch aus Wasser und Schlamm aus dem Abraum des Bergwerkes befand. Das Rotbraune Schlammgemisch ströme durch den Ort Brumadinho und wälzte alles nieder, was sich auf seinem Weg befand: Häuser, Straßen und sogar ein Zug wurden zerstört und unter Schlammmassen begraben. Aber auch Gebäude der Mine selbst wurden geschliffen, darunter die Kantine, in der sich 150 Mitarbeiter der Gesellschaft Corrego do Feijao befanden. Offiziell gelten die Menschen noch als Vermisst, aber die Chancen darauf, wenigstens einige noch lebend zu bergen sind gering. Die genauen Opferzahlen sind noch nicht zu beziffern, doch man geht von Hunderten Menschen aus, die unter dem Schlamm begraben wurden.

Es war das 2. Unglück dieser Art innerhalb von 3 Jahren in Brasilien. Bereits im November 2015 ereignete sich ein vergleichbares Unglück, als der Damm eines Klärbeckens brach. Dieses gehörte zu einer anderen Mine der gleichen Gesellschaft, wie beim aktuellen Unglück. Mit der Flut kam damals nicht nur der Schlamm, sondern auch giftige Rückstände von Chemikalien, die in den Minen eingesetzt werden. Noch heute werden Schwermetalle und Giftstoffe wie Arsen, Quecksilber und Blei mit jedem Regen frei gespült und gelangen so in die Flüsse der Region und damit in den Nahrungskreislauf. Es ist zu vermuten, dass Gleiches nun auch passieren wird.

Die Sicherheitsstandards sind in Brasilien nicht sonderlich hoch. Doch angeblich wurde der geborstene Damm erst vor wenigen Monaten überprüft: vom deutschen TÜV Süd. Er wurde als sicher eingestuft. Allerdings ist es auch ein offenes Geheimnis, dass Korruption das Land regiert. Die Verantwortlichen werden sich wohl ein paar unangenehmen Fragen stellen müssen, doch ob Konsequenzen drohen ist ungewiss. Zu wichtig ist der ungestörte Ablauf der Minen der Region, denn hier wird nicht nur Eisenerz für Brasiliens Stahlindustrie gefördert: Die Region gilt als eine der wichtigsten Erzlieferanten weltweit. Der Raubbau an der Natur und die gewissenlose Ausbeutung der dort arbeitenden Menschen wird sehr wahrscheinlich weitergehen wie bisher. (Quelle: Tagesschau, Wikipedia, Zeit)