Große Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn

Gestern war es soweit: Jupiter und Saturn trafen sich am Abendhimmel zu ihrem langerwarteten Rendezvous und begegneten sich in der Großen Konjunktion. Leider blieb der Himmel über Deutschland in weiten Teilen bewölkt, so dass nur wenige Schaulustige das Himmelsspektakel live beobachten konnten. Am Vorabend der Konjunktion packte der Münchner Geonaut Thorsten Böckel sein umfangreiches Astro-Equipment zusammen und begab sich auf einen Berg im Allgäu. Dort gelang ihm die fantastische Aufnahme von Jupiter mit 3 seiner Monde und dem Saturn mit seinem Ring.

Ob die Konjunktion etwas mit der gesteigerten vulkanischen Aktivität der letzten Tage zu tun hat, wird sicherlich kontrovers diskutiert. Wissenschaftlich beweisen lässt es sich wohl nicht. Faszinierend finde ich das Zusammentreffen von Ätna-Paroxysmen, der Aktivität am Kilauea und der Großen Konjunktion auf jeden Fall! Und auch sonst sind in den letzten Wochen zahlreiche Vulkane aktiv gewesen.

Sonnensystem: Große Konjunktion

Pünktlich zur Wintersonnenwende am 21. Dezember, wird sich die Große Konjunktion einstellen. Bei diesem Himmelsschauspiel stehen die beiden großen Planeten Jupiter und Saturn auf einer Linie mit der Erde. Die Sonne steht nur ein wenig abseits der Linie. Es kommt fast zur scheinbaren Abdeckung des Saturns durch den Jupiter. Dieses Ereignis wiederholt sich ungefähr alle 20 Jahre. In diesem Jahr stehen die beiden Gasriesen besonders dicht zusammen. Gutes Wetter vorausgesetzt, sind sie kurz nach Sonnenuntergang tief im Südwesten zu sehen. Bereits jetzt stehen die Planeten scheinbar nahe zusammen.

Größte Konjunktion

Animation der Planetenschleife. © WIKIPEDIA/Frog 23, Lizenz der cc.

Jupiter wandert von der Erde aus betrachtet schneller als Saturn über den Himmel. So kann es vorkommen, dass in einem knappen Jahr drei Begegnungen stattfinden. Diese Ereignisse sind allerdings sehr selten und werden Größte Konjunktion genannt. Die Letzte ereignete sich 1981, die Nächste wird im Jahr 2238 stattfinden.

Im ablaufenden Jahr ereigneten sich bereits 2 weitere Konjunktionen: die von Saturn und Pluto im Januar und zwischen April und November drei Konjunktionen zwischen Jupiter und Pluto. Solche mehrfache Konjunktionen innerhalb von einem Jahr kommen dadurch zustande, dass die äußeren Planeten nahe ihr Opposition scheinbar Schleifen am irdischen Nachthimmel ziehen. Wie es zu den Planetenschleifen kommt, zeigt die Animation am Beispiel des Mars. M‘ ist dabei die Projektion der Marsbewegung am Nachthimmel.

Stern von Bethlehem

Eine Große Konjunktion steht auch im Verdacht, dass sie den „Stern von Bethlehem“ erzeugt haben könnte. Allerdings trat sie damals 6 Jahre vor Christi Geburt auf, weshalb mach einer dafür plädiert, dass Geburtsjahr Christi entsprechend zu korrigieren. Wissenschaftlich belegbar ist diese Theorie genauso wenig, wie jene, die davon ausgeht, dass es sich bei dem Stern von Bethlehem um den Halleyschen Kometen gehandelt haben könnte. Er war im Jahre 12 v. Chr. zu sehen gewesen.

Böses Omen

Früher galt das Phänomen als Böses Omen und man fürchtete, dass durch die Große Konjunktion Springfluten, Erdbeben und Eruptionen ausgelöst werden könnten, denn nicht nur das Licht der beiden Planeten überlagert sich, sondern auch deren gravitativen Kräfte. Doch auf die Erde wirken sie nur in sehr geringem Umfang ein. Ich konnte bei meinen Recherchen zu den Eruptionszyklen keinen Zusammenhang zwischen Vulkanausbrüchen und der Großen Konjunktion feststellen.