Mauna Loa: Erhöhte Erdbebenaktivität Anfang November

Mauna Loa in der Bildmitte, Kilauea am unteren rechten Bildrand. © USGS

Steigende Erdbebenaktivität unter Mauna Loa auf Hawaii – stärkste Erschütterung Mb 3,6

Während derzeit alle Augen auf den Kilauea gerichtet sind, der sich langsam auf eine weitere eruptive Episode vorbereitet, bebte es in der vergangenen Nacht unter der Nordflanke des Mauna Loa. Insgesamt wurden an dieser Stelle drei Erschütterungen registriert, von denen die stärkste eine Magnitude von Mb 3,6 erreichte. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 8 Kilometern. Bereits Ende Oktober ereignete sich im Südosten des Vulkans ein kleiner Erdbebenschwarm.

Bodenhebung

Der größte Vulkan der Erde befindet sich in einer mehrjährigen Aufheizphase, die praktisch unmittelbar nach dem Ende der letzten Eruption im Dezember 2022 einsetzte. Die Erdbeben sind Ausdruck des steigenden Drucks im Magmaspeichersystem und des Aufstiegs von Schmelze entlang von Schwächezonen. Diese Magmenakkumulation zeigt sich auch in einer anhaltenden Bodenhebung, die sich seit Anfang August deutlich beschleunigt hat. Seitdem hob sich der Boden im Gipfelbereich des Vulkans um 50 mm. Die gesamte Hebung seit Dezember 2022 beträgt mittlerweile rund 350 mm, wobei die stärkste Zunahme in den Monaten unmittelbar nach der Eruption erfolgte. Die aktuelle Hebung übersteigt die Subsidenz während der Eruption deutlich, was darauf hindeutet, dass sich im Magmaspeicher inzwischen mehr Schmelze befindet als vor dem letzten Ausbruch.

Es bleibt abzuwarten, ob trotz des anhaltenden Shutdowns in den USA heute ein neues Monatsbulletin zum Mauna Loa veröffentlicht wird. Von den ausgesetzten Gehaltszahlungen des amerikanischen Staates dürften auch die Geologen und Vulkanologen des HVO betroffen sein, die inzwischen bereits im zweiten Monat des Shutdowns ohne Vergütung arbeiten. Im Bulletin für September bescheinigten die Vulkanologen dem Mauna Loa eine geringe seismische Aktivität mit nur 82 Beben im Monat sowie eine schwache Inflation – obwohl die Hebungsrate zu diesem Zeitpunkt bereits zugenommen hatte.

Kilauea. © USGS

Der Kilauea lädt sich derzeit langsamer auf als vor den letzten eruptiven Phasen. Dennoch steht das Magma hoch im Fördersystem, und an einzelnen Schloten kommt es zu schwachem Lavaspattering. Die Bodenhebung führte zu einer Versteilung der Gipfelflanke um 22 µrad. Bislang ist weniger frisches Magma in das flache Speichersystem aufgestiegen, als bei der letzten Eruption gefördert wurde. Obwohl jederzeit ein Ausbruch möglich wäre, rechne ich erst in einigen Tagen damit

Kilauea: Vulkanausbruch Nr. 35 hat begonnen

Eruptive Episode No 35. © USGS

Die 35. eruptive Eruption am Kilauea auf Hawaii begann heute Morgen – Über 200 m hohe Lavafontänen werden gefördert

Am Kilauea hat die erwartete 35. eruptive Episode des Vulkanausbruchs begonnen, der seinen Anfang kurz vor Weihnachten 2024 nahm. Der Ausbruch baute sich in den vergangenen Stunden kontinuierlich auf und setzte gegen 06:00 UTC (08:00 MESZ, Freitagabend, 20:00 Uhr Ortszeit auf Hawaii) mit der Eruption von Lavafontänen ein.

Am Abend des 17. Oktober startete somit die 35. Episode des Halemaʻumaʻu-Ausbruchs mit einer raschen Zunahme der Aktivität am Gipfel. Nach mehreren Tagen wiederholter Lavaüberläufe und Lavaspattering aus beiden Schloten verstärkte sich die Aktivität gegen 19:30 Uhr spürbar: Aus dem Nordschlot traten zunächst anhaltende Überläufe und kleine Fontänen von 10 bis 15 Metern Höhe aus, begleitet von zunehmenden seismischen Erschütterungen und einer abnehmenden Bodenneigung – klare Anzeichen für den unmittelbar bevorstehenden Beginn einer neuen Eruptionshauptphase.

Kurz darauf erreichte die Lavafontäne aus dem Nordschlot am Rand des Halemaʻumaʻu-Kraters eine Höhe von etwa 100 Metern und steigerte sich rasch auf rund 150 Meter, als auch der Südschlot aktiv wurde. Innerhalb weniger Minuten wuchsen die Fontänen der Südquelle auf über 50 Meter an und stiegen weiter, bis beide Schlote nahezu gleich hohe Lavafontänen von über 200 Metern Höhe erzeugten. Die Eruptionswolke über dem Krater stieg dabei mehr als 5 000 Meter über den Kraterboden und markierte den Höhepunkt der Episode 35.

Die Architektur der Schlotöffnungen hat sich weiter verändert, sodass die Lavafontänen nun weniger stark geneigt und nahezu senkrecht aufsteigen. Dadurch erreichen sie wieder größere Höhen als in den vorherigen Episoden.

Mit dem Einsetzen der Hauptphase begann die zuvor aufgebaute Bodenhebung wieder abzufallen. Die Bodendeformation folgt damit dem bekannten Muster. Allerdings dauerte das Pausenintervall zwischen den letzten beiden Eruptionen mit gut 18 Tagen länger als sonst.

Diese neue Ausbruchsphase folgt dem bekannten Muster früherer Ereignisse: einer mehrtägigen Voraktivität mit Überläufen, Spritzern und Gaskolbenereignissen, gefolgt von einem plötzlichen Übergang zu anhaltenden, kräftigen Fontänen, die den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters erneut mit frischer Lava überziehen.

Trotz des laufenden Shutdowns in den USA ist der Hawaii Volcanoes National Park weiterhin geöffnet. Der Betrieb wird jedoch nur in einem eingeschränkten Notdienst mit reduziertem Personal aufrechterhalten.

Kilauea: Vorbereitungsphase zu Eruption No 35

Kilauea zeigt verstärkte Aktivität – neue Lavafontänen-Episode stehen bevor

Am Kilauea auf Hawaii deutet sich eine neue eruptive Phase an. Das Hawaiian Volcano Observatory (HVO) registrierte am 16. Oktober eine deutliche Zunahme der vorbereitenden Aktivitäten für die bevorstehende Episode 35 des Halemaʻumaʻu-Ausbruchs, der Weihnachten 2024 begann. Lavaspattering und mehrere Lavaüberläufe und Rückflüsse aus dem südlichen Schlot markieren den Beginn der neuen Phase, die vermutlich in den nächsten Stunden oder Tagen in anhaltende Lavafontänen übergehen wird.

Lavaspattering Kilauea. © USGS

Zwischen 7:47 Uhr und 13:00 Uhr hawaiianischer Zeit wurden sieben Überlaufereignisse beobachtet. Dabei strömte Lava kurzzeitig über den Kraterboden, bevor sie wieder in den südlichen Schlot zurückfloss – ein typisches Muster vor dem Ausbruch größerer Fontänen. Die Vulkanlogen erwarten, dass sich diese Ereignisse in Häufigkeit und Dauer weiter steigern werden.

Auch andere Messdaten deuten auf eine bevorstehende Eruptionsphase hin. Am Gipfel des Vulkans setzt sich die Bodenaufwölbung fort, ein Zeichen für zunehmenden Magmadruck. sie begann direkt nach der Episode 34. Der Neigungsmesser am Uwekahuna Bluff verzeichnete seit dem Ende der vorherigen Episode eine Inflation von über 22 Mikroradian. In der Nacht war an beiden Schloten starkes Glühen sichtbar, begleitet von Lavaspattering und unregelmäßigen Gasstößen. Die Bodenhebung verläuft diesmal etwas langsamer als zuvor, was ein längeres Pausenintervall mit sich bringt.

Prognosemodelle lassen erwarten, dass die Lavafontänen der Episode 35 zwischen dem 17. und 22. Oktober einsetzen – am wahrscheinlichsten zwischen dem 18. und 20. Oktober. Frühere Episoden erreichten Fontänenhöhen von mehr als 300 Metern und ließen Aschewolken bis zu 6.000 Meter aufsteigen. Die Eruptionen der letzten Wochen erreichte diese Höhe nicht mehr, vor allem, weil die Fontäne schräg aufstiegen und nicht senkrecht in den Himmel schossen.

Die gesamte Aktivität bleibt auf den Halemaʻumaʻu-Krater im Hawaii Volcanoes National Park beschränkt. Die Vulkanwarnstufe bleibt auf „Orange“.

Kilauea: 34. Vulkanausbruch in Folge

Neue eruptive Episode am Halemaʻumaʻu-Krater – Episode 34 beginnt am Kilauea mit spektakulären Lavafontänen

Der Kīlauea auf Hawaii ist erneut aktiv: Am 1. Oktober um 0:53 Uhr Ortszeit (12:53 Uhr MESZ) begann im Halemaʻumaʻu-Krater die 34. Episode des anhaltenden Ausbruchs, der kurz vor Weihnachten letzten Jahres begann. Zwei Stunden nach Eruptionsbeginn schießen aus den beiden Schloten am südwestlichen Kraterrand Lavafontänen, die diesmal wieder fast senkrecht aufsteigen und nicht so schräg schießen, wie es bei den letzten Eruptionen der Fall gewesen ist. Sie erreichen eine geschätzte Höhe von gut 150 m.

Bereits in den Tagen zuvor hatte sich die Aktivität durch zahlreiche kleinere Lavaüberläufe und Lavaspattering angekündigt. Seit dem 28. September traten mehr als 120 sogenannte Gaskolbenereignisse auf. Hierbei handelt es sich um kleine, sporadische Spritzfontänen von etwa drei Metern Höhe, die oft kurze Lavaüberläufe auslösten. Diese Gaskolben wurden zunehmend häufiger und rhythmischer, bis sie in der Nacht zum 30. September schließlich den Weg für eine stärkere Eruption bereiteten.

Der Übergang von Vorzeichen zur eigentlichen eruptiven Episode erfolgte am 30. September um 23:43 Uhr, als erstmals zehn Meter hohe Lavafontänen aus dem Nordschlot des Kraters aufstiegen. Nur wenig später, mit Beginn der Deflation am Gipfel um 0:53 Uhr, nahm die Eruption deutlich an Intensität zu – das Signal für den offiziellen Start von Episode 34. Seither erreichen die Fontänen Höhen von bis zu 150 Metern und neigen sich leicht nach Nordosten. Sie speisen Lavaströme, die den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters fluten und langsam ansteigen lassen.

Zum Vergleich: Frühere Episoden hatten Lavafontänen von mehr als 300 Metern Höhe hervorgebracht. Damals stiegen Eruptionswolken bis in 6.000 Meter Höhe auf. Die aktuellen Ausbrüche sind nicht ganz so stark, dennoch spektakulär genug, um selbst nachts Touristen anzulocken.

Nach Angaben des US Geological Survey (USGS) weht derzeit mäßiger Wind aus nordöstlicher Richtung. Das bedeutet, dass vulkanische Gase und fein verteiltes Material nach Südwesten abgetrieben werden könnten. Touristen und Anwohner südwestlich des Kraters werden deshalb auf mögliche Luftqualitätsbeeinträchtigungen hingewiesen. Der Flugverkehr ist hingegen nicht betroffen – die Flughäfen Kona und Hilo arbeiten uneingeschränkt.

Update: Die Episode ist bereits wieder vorbei. Sie dauerte keine 8 Stunden. Die Hangneigung fiel um 25 µrad und damit deutlich mehr als bei der letzten Eruption.

Kilauea: Lavafontänen-Aktivität der Episode 33 ist im Gang

Erneute Lavafontänen am Kīlauea: Episode 33 des Halemaʻumaʻu-Ausbruchs in vollem Gange

Spätestens seit gestern Abend erwarteten wir die Lavafontänen-Episode Nr. 33 des laufenden Ausbruchs, jetzt ist sie seit gut 2 Stunden im Gang. Das Geschehen lässt sich wieder per Livestreams verfolgen.

Die Lavafontäne begann sich am 19. September um 3:11 a. m. HST (15:11 Uhr MESZ) aufzubauen und hat inzwischen ihre volle Intensität erreicht. Wie bereits bei den letzten Eruptionen schießt die Fontäne schräg aus dem Schlot, allerdings bei weitem nicht mehr so flach wie zuvor, was darauf hindeutet, dass sich die Architektur des Schlot wieder ändert. Laut HVO erreicht die Fontäne eine Höhe von mehr als 150 Metern. Eine respektable Eruptionswolke steigt rund 3.000 Meter über den Kraterboden auf. Frühere Ausbrüche dieser Serie haben Fontänenhöhen von über 300 Metern erzeugt, deren Asche- und Gaswolken bis zu 6.000 Meter erreichten.

Die Aktivität ist derzeit auf die Gipfelcaldera beschränkt. Der Wind weht aus nordöstlicher Richtung, sodass vulkanische Gase und feine Partikel wie Asche und „Pele’s Haar“ in südwestliche Richtung über die Kaʻū-Wüste getragen werden können. Die Flughäfen Kona (KOA) und Hilo (ITO) sind nicht beeinträchtigt.

Die jüngste Episode wurde von mehreren Tagen sporadischer Aktivität vorbereitet. Bereits am 17. September traten erste kleine Lavaströme aus dem Schlot aus, begleitet von kuppelförmigen Fontänen von wenigen Metern Höhe. In der Nacht auf den 18. September kam es zu größeren Überläufen, und heftige Gasstöße schleuderten glühende Lavaspritzer bis zu zehn Meter hoch. In den frühen Morgenstunden des 19. Septembers verstärkten sich die Fontänen deutlich. Zeitgleich registrierten Messinstrumente eine Umkehr der Bodenneigung von inflationär zu stark deflationär und einen deutlichen Anstieg der seismischen Erschütterungen: klassische Anzeichen für den Beginn einer Eruptionsphase.

Der Neigungswert (Tilt) hatte seit dem Ende von Episode 32 um mehr als 23 Mikroradian zugenommen. Nun speisen die Fontänen mehrere Lavaströme, die den Kraterboden überfluten.

Die Warnstufe für den Vulkan bleibt auf „Achtung“, der Flugcode auf „Orange“. Die Schwefeldioxid-Emissionen werden auf etwa 50.000 Tonnen pro Tag geschätzt. Kleinere Aschepartikel können bis zu 10 Kilometer vom Krater niedergehen, stellen aber keine Gefahr für den Flugverkehr dar.

Hawaii: Erdbeben Mb 4,2 auf der Küstenebene

Mittelstarkes Erdbeben Mb 4,2 erschüttert Küstenebene von Big Island Hawaii

Datum: 19.09.2025 | Zeit: 05:52:09 UTC | Koordinaten:  19.247 ; -155.536 | Tiefe: 31 km | Mb 4,2

Die untere Südflanke des hawaiianischen Vulkans Kīlauea wurde heute Morgen von einem mittelstarken Erdbeben der Magnitude 4,2 erschüttert. Das Epizentrum wurde 8 km west-nordwestlich von Pāhala verortet. Der Erdbebenherd lag in 31 Kilometern Tiefe. Es folgten zwei schwächere Erschütterungen.

Tiefe und Lokation des Bebens lassen vermuten, dass die Erschütterung vulkanotektonischen Ursprungs ist und von aufsteigendem Magma verursacht wurde, das in der oberen Asthenosphäre aufsteigt und in die Erdkruste eindringen will. Studien zeigten, dass unter der Küstengegend ein großer Magmenspeicher liegt, der sowohl den Kīlauea als auch den Mauna Loa mit Schmelze versorgt. Vergleichbare Beben waren dort bis vor ca. 2 Jahren üblich, als es einen kontinuierlich anhaltenden Erdbebenschwarm gab, der die Einwohner von Pāhala nervte. Auch der Erdstoß heute konnte an der Südküste von Big Island deutlich gespürt werden. So beschreiben Bebenzeugen den Erdstoß als stark. Er soll 25 Sekunden lang die Möbel zum wackeln gebracht haben. Auch die Nachbeben konnten Wahrgenommen werden.

Ich kenne Pāhala ganz gut, diente es mir doch während meiner Besuche auf der Insel als Stützpunkt, von wo aus man schnell zur Küste gelangte, an der bis 2018 die Lava ins Meer lief. Seit der Leilani-Eruption 2018 hat sich aber etwas im Fördersystem des Vulkans geändert, sodass das Magma zwar zum Gipfel des Kīlauea aufsteigt, aber nicht mehr über das Südost-Rift abfließt und den Puʻu ʻŌʻō-Krater mit Schmelze versorgt. Von dort aus machten sich die Lavaströme auf den Weg, die den 12 Kilometer entfernten Ozean erreichten. Die bekannten Ocean-Entrys sind somit Geschichte und Hawaii um eine Attraktion ärmer, was sich schlecht auf die ganzen Vulkanführer und lokalen Reiseunternehmer auswirkt, die mit den Vulkanen Hawaiis ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Erst gestern verglichen die Vulkanologen vom HVO die aktuellen Lavafontänenereignisse im Halemaʻumaʻu-Krater mit den Geschehnissen während der initialen Eruptionsphase am Puʻu ʻŌʻō und in den 1980er-Jahren.

Der erwartete Lavafontänenausbruch der Episode 33 lässt übrigens noch auf sich warten. Trotz den Lavafontänen-Episoden, bei denen es immer zum Abbau der zuvor angesammelten Lavamenge kommt, ist ein langfristiger Trend zur Bodenhebung zu erkennen. Ob das aktuelle Erdbeben in der Tiefe daran etwas ändert wird sich in den nächsten Tagen und Wochen zeigen. Es könnte sich auch auf die Bodenhebung am Mauna Loa auswirken, doch dazu später mehr.

Kilauea: Eruptive Episode 33 wird in Kürze erwartet

Kīlauea steht kurz vor nächster Eruptionsphase – Episode 33 könnte innerhalb von Stunden beginnen

Am Kīlauea-Vulkan auf Hawaii spitzen sich die Anzeichen für eine unmittelbar bevorstehende Eruptionsphase weiter zu. Wissenschaftler des Hawaiian Volcano Observatory (HVO) melden anhaltende Inflation am Gipfel und eine deutliche Zunahme der Aktivität an den beiden Schloten am Südwestrand des Halemaʻumaʻu-Kraters. Wahrscheinlich beginnen die Episode 33 und die Förderung von Lavafontänen innerhalb der nächsten Stunden oder Tage.

Lavaüberlauf Kilauea

Seit dem Ende von Episode 32 am 2. September hat der Uēkahuna-Neigungsmesser eine Inflationsneigung von rund 22 Mikroradian registriert. Die Bodenhebung ist fast wieder so hoch wie vor dieser Eruption, bei der etwa 12,5 Millionen Kubikmeter Lava gefördert wurden. Zum Vergleich: Bei Svartsengi auf Island haben sich innerhalb von 6 Wochen gerade einmal 9 Millionen Kubikmeter Magma akkumuliert.

In den letzten Tagen war beständiges Glühen über den Schloten sichtbar: Magma steht in den Förderkanälen und die Magmasäule steigt und fällt zyklisch, was ein typisches Vorzeichen bevorstehender Lavafontänen ist.


Bereits am Morgen des 17. Septembers kam es während mehrerer Gaskolbenzyklen zu kleineren Überläufen und der Bildung kurzer Lavaströme. In der Abenddämmerung wurden Lavaspattering beobachtet. Kurz vor Mitternacht folgten zwei große Gaskolben-Ereignisse, die Lavaspritzer von bis zu neun Metern Höhe auswarfen, bevor sich der Schlot um 23:23 Uhr HST füllte und mit 3 bis 6 Meter hohen Kuppelfontänen überlief. Vulkanologen werten diese heftigen Überläufe als Hinweis darauf, dass nun entgaste, besonders mobile Lava aufgestiegen ist.

Die Vulkanologen vergleichen den aktuellen Ausbruch mit den episodischen Lavafontänen von 1983–1986, die den Beginn des berühmten Puʻuʻōʻō-Ausbruchs markierten.

Was ist Gaskolbenbildung am Kilauea?

Bei der sogenannten Gaskolbenbildung („gas pistoning“) steigt Gas, das im Magma gelöst ist, in Blasen nach oben und verdrängt dabei die Magmasäule im Schlot. Diese hebt sich und kann Lava kurzzeitig bis an den Kraterrand drücken, bevor das Gas entweicht und die Säule wieder absinkt. Dieser zyklische Prozess kann sich alle paar Minuten wiederholen und ist ein typisches Vorzeichen, dass der Druck im System steigt und eine Eruption unmittelbar bevorsteht.

Kilauea schießt quer: Erneuter Vulkanausbruch auf Hawaii

Kilauea auf Hawaii bricht erneut aus und schießt wieder quer – es ist die 32 Ausbruchsepisode

Auf Big Island Hawaii, bricht der Kilauea wieder aus und schießt dabei quer. Wie schon bei den letzten Eruptionen des seit dem 23. Dezember 2024 episodisch stattfindenden Ausbruchs schießt die Lavafontäne schräg aus dem Förderschlot, wodurch sie zwar weit reicht, aber nicht hoch aufsteigt. Glühende Lava landet mit großer Wucht auf dem Boden des Halema’uma’u-Kraters, spritzt dabei auf und wirbelt eine Menge Staub bzw. bereits abgelagerte Vulkanasche auf. Auffällig ist, dass die Fontäne nicht ganz so flach über den Boden schießt wie bei den letzten 3 Episoden. Laut HVO erreicht sie eine Höhe von 150 m und ist damit etwa halb so hoch wie bei den Eruptionen, die die Lava noch senkrecht ausspien.

Lavafontäne schießt quer

Seit dem Ende der Episode 31 am 28. August fand Bodenhebung infolge von Magmeninflation statt. Bis unmittelbar vor der Eruption hatte sich der Boden um fast 12 µrad gehoben. Mit dem Einsetzen der Lavafontänentätigkeit gegen 6:35 Uhr HST (18:35 Uhr MESZ) begann die Bodenhebung, ins Gegenteil umzuschlagen. Das Pausenintervall war deutlich kürzer als zuvor.

Die neue Ausbruchsepisode kündigte sich bereits in den letzten Tagen schrittweise an. Zunächst steigerte sich die Seismizität, die zusammen mit der Bodenhebung einen Hinweis darauf lieferte, dass sich Magma im Untergrund sammelte und Druck aufbaute.

Bereits am 31. August zeigten sich im Nordschlot erste Lavaspritzer, die auf einen hohen Magmastand hindeuteten. Am 1. September verstärkte sich diese Aktivität: leichte Spritzer und Überläufe wechselten sich ab, während sich Magma unter einer dünnen Kruste sammelte. Noch in derselben Nacht begann Lava den Schlot im Rhythmus von Gaskolbenzyklen zu füllen, bis schließlich gegen 0:44 Uhr am 2. September erstmals Lava austreten konnte.

Kurz darauf setzte eine Phase zyklischer Überläufe ein. Ab 2:48 Uhr HST stiegen die Fontänen rhythmisch empor, zunächst nur wenige Meter hoch, dann zunehmend länger und kräftiger. Die vierte und fünfte Überlaufserie in den frühen Morgenstunden deuteten darauf hin, dass entgastes Magma den Schlot immer stärker freimachte. Diese Abfolge aus immer intensiveren Überläufen mündete um 6:35 Uhr in den entscheidenden Übergang: Kontinuierliche Lavafontänen begannen am Nordschlot, begleitet von einer schnellen Deflation und deutlichen seismischen Erschütterungen.

Bei der Eruption entstand und entsteht wieder Peles Haar. Die Lavafäden können Hautirritationen verursachen und sollten möglichst nicht eingeatmet werden.

Kilauea: Eruptive Episode Nr. 31 ist im Gang

Bogenförmiger Lavajet am Kilauea auf Hawaii. © USGS

Die 31. Ausbruchsepisode am Kilauea begann heute Nacht – seitwärtsgerichtete Lavafontäne

Der Kīlauea auf Hawaii verursacht erneut eine spektakuläre Eruption: Sie begann heute Nacht um 00:04 Uhr UTC (22. August um 14:04 Uhr hawaiianischer Zeit) und fördert einen seitwärtsgerichteten Lavajet, der Lavaströme speist, die über den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters fließen. Es ist die 31. Episode des seit Dezember andauernden Ausbruchs im Halemaʻumaʻu-Krater.

In früheren Episoden schossen die Fontänen bis zu 300 Meter hoch, während die Eruptionswolken eine Höhe von bis zu sechs Kilometern erreichten. Doch seit einigen Wochen hat sich die Architektur des Förderschlotes am Rand des Kraterbodens verändert und die Lava schießt als seitlicher Jet heraus und beschreibt einen ungewöhnlichen Bogen, der ca. 30 m über den Boden aufsteigt.

Der Nordschlot ist derzeit die Hauptquelle der Aktivität. Schon am Vormittag war dort ein kontinuierlicher Lavaausfluss beobachtet worden, der sich gegen Mittag verstärkte. Der südliche Schlot ist ebenfalls aktiv, zeigt jedoch deutlich schwächere Ausbrüche.

Bodenhebung im Jahresverlauf

Die Eruption ist bislang auf den Halemaʻumaʻu-Krater im Hawaii-Volcanoes-Nationalpark beschränkt. Der Flugverkehr auf Hawaii ist nach Angaben der Behörden nicht beeinträchtigt, die Warnstufe für den Vulkan bleibt aber weiterhin auf „Orange“. Messungen zeigen, dass sich die vulkanische Aktivität in typischen Zyklen bewegt: Die meisten Ausbrüche seit Dezember dauerten nicht länger als einen Tag und wurden von mehrtägigen Pausen unterbrochen. Die Pausenintervalle verlängerten sich zuletzt signifikant: Der letzte Ausbruch manifestierte sich vor 16 Tagen. In dieser Zeit hob sich der Boden um 22 µrad, was in diesem Fall einer Bodenhebung von gut 120 mm entspricht. Interessant ist, dass immer etwas Restschmelze im Magmenkörper verbleibt, so dass sich auf Jahressicht der Boden im Gipfelbereich des Vulkans immer weiter hebt.

Gefahr geht vor allem von vulkanischen Gasen aus. Schwefeldioxid (SO₂) entweicht in großen Mengen – bis zu 50.000 Tonnen pro Tag – und bildet in der Atmosphäre den für Hawaii typischen „Vog“, einen Vulkansmog, der gesundheitsschädlich sein kann. Besonders in südlichen und südwestlichen Gebieten der Insel können die Konzentrationen so hoch werden, dass Atemwegsbeschwerden auftreten.

Eine weitere Besonderheit sind die sogenannten „Haare von Pele“ – feine, glasartige Strukturen, die bei Lavafontänen entstehen und vom Wind kilometerweit getragen werden. Sie können Haut- und Augenreizungen verursachen und wurden bereits in bis zu 15 Kilometern Entfernung vom Schlot gefunden. In Verbindung mit Asche, Bimsstein und anderen Fragmenten bilden sie ein potenzielles Risiko für Menschen im Umfeld des Kraters.

Trotz der potenziellen Vulkangefahren sind die Aussichtspunkte entlang der Kilauea-Gipfelcaldera geöffnet und Besucher des Nationalparks können die Eruption aus sicherer Entfernung beobachten.

Keine spürbaren Auswirkungen der Politik für Touristen bemerkt

Ich komme gerade aus den USA und kann nicht bestätigen, dass es dank der Trumpschen Politik für Touristen irgendwelche Repressionen gibt. Zumindest bei der Einreise über Kalifornien verlief für mich alles wie gehabt, ohne dass zusätzliche Kontrollen durchgeführt worden wären. Auch im Land gab es nichts Ungewöhnliches in Bezug auf Proteste oder Kontrollen. Einzig inn einigen Nationalparks machte sich der Personalmangel bemerkbar, etwa in geringer Hygiene in den Besucherzentren.