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Vulkan-Update 22.05.21: Ätna mit neuem Paroxysmus

Im nächtlichen Update kommt eine Meldung zum Ätna, der mit einem Paroxysmus begonnen hat. Auch Stromboli ist aktiv und erzeugt einen Lavastrom.

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link

In der Nachlese zum Paroxysmus liefere ich Euch hier die Eckdaten zum Ausbruch, wie sie vom LGS veröffentlicht wurden. Ab 22 Uhr (MESZ) registrierten die Sensoren eine deutliche Zunahme der explosiven Aktivität. Der Tremor stieg stark und die paroxysmale Episode begann. Sie endete gegen 0.20 Uhr. Es wurden 1700 Infraschall-Ereignisse detektiert. Der maximale Akustische Druck betrug über 11 Pa und war somit sehr hoch. Die Thermalstrahlung hatte eine Leistung von 5529 MW. Das automatische Frühwarnsystem sprang erst um 22.29 an und brachte eine Warnung heraus. Mittlerweile hat sich die Situation normalisiert. Es bleibt spannend, ob in 2 Tagen der nächste Paroxysmus kommen wird.

In der Zwischenzeit wurden wieder zahlreiche Fotos des Ausbruchs veröffentlicht. Die Eruption wurde auch vom Localteam bei FB live gestreamt, allerdings war es diesmal nicht erlaubt den stream auf anderen Seiten einzubetten.

Als ob der Nyiragongo nicht für genug Aufregung an einem Abend sorgen würde, so hat auch der Ätna mit einem neuen Paroxysmus begonnen. Es ist der 24. seit Dezember 2020. Die Tremor-Amplitude steigt schnell an. Wie gehabt wird eine Lavafontäne nebst Aschewolke gefördert. Ein Lavastrom ist auch wieder unterwegs. Die Lavafontäne erreicht aktuell eine Höhe von ungefähr 600 m. Vulkanasche wird in 6400 m Höhe detektiert.

Stromboli: Lavastrom aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Auf Stromboli fließt weiterhin ein Lavastrom über die Sciara del Fuoco. Der Krater eruptiert strombolianisch und der Aktivitätsindex beim LGS steht auf hoch. Die Tremor-Amplitude hat moderate Werte angenommen, das Gleiche gilt für den Kohlendioxid-Ausstoß. Die Anzahl der VLP-Erdbeben bleibt hoch.

Vulkan-Update 29.08.21: Ätna beginnt mit Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Update 20:00 Uhr:  Ätna-Paroxysmus neigt sich dem Ende zu

Der Paroxysmus ist fast beendet und auf den Cams sieht man noch die Nachwehen, die, obwohl die Lavafontäne zusammengeklappt ist, noch interessant sind: der Lavastrom hat nun die Bresche zischen den BarbagalloKratern und dem Monte Frumento Supino erreicht. Weiterhin finden strombolianische Eruptionen statt und es wird Asche emittiert. Diese Nachwehen sind auf dem letzten Bild der Galerie unten zu sehen.

Update 19:00 Uhr: Die Aktivität steigerte sich wie erwartet zum Paroxysmus, der nun seinem Höhepunkt entgegen strebt. Bei schönstem Sonnenschein bekommen wir eine großartige Show geliefert, die sich per LiveCam beobachten lässt. Der Vulkan fährt wieder alles auf, was er bei diesen Vulkanausbrüchen zu bieten hat: eine Lavafontäne, nebst Aschewolke und Lavastrom.

Originalmeldung: Heute Nachmittag begann die Tremor-Amplitude am Ätna stark zu steigen und der Neue Südostkrater erzeugt frequente strombolianische Eruptionen. Es sieht so aus, als würde ein neuer Paroxysmus in den Startlöchern stehen. Stay tuned!

Vulkan-Update Nr 2 am 12.06.21: Ätna Paroxysmus

Der 35. Ätna-Paroxysmus seit Dezember 2020 dauerte relativ lange und war kraftvoller als die letzten Paroxysmen. Dafür tankte der Vulkan eine Woche lang Kraft. Aktiv waren mehrere Schlote auf einer Linie, die vom Zentrum des neuen Südostkegels in Richtung Südwesten verläuft. Ein Lavastrom floss aus dem untersten Schlot vor der Bresche in der Kraterwand in Richtung Süden. Zum Höhepunkt der Eruption wurde eine hoch aufsteigende Lavafontäne gefördert. Sie steig schätzungsweise bis zu 1000 m auf. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. MIROVA registrierte eine sehr hohe Thermalstrahlung mit fast 10.000 MW Leistung. Das ist weniger, als bei den Paroxysmen, die Lavaströme ins Valle del Bove förderten, dennoch war der Lavastrom respektabel.

Gipfelstürmer haben es dieser Tage schwer, denn die Lavaströme fließen in dem Bereich, den man passieren muss, wenn man auf den Zentralkrater steigen möchte. Die Pfade durch die Lavafelder dürften zerstört worden sein. Die Piste, die von Ätna-Süd über den Westen bis nach Ätna-Nord führt, ist schon seit langem unpassierbar. Je mehr Lavaströme Richtung Süden fließen, desto schwere dürfte es sein, die Piste später wieder zu reparieren. Das ist natürlich nicht nur für Fotografen und Touristen wichtig, sondern auch für die Vulkanologen aus Catania: sie müssen nun über Ätna-Nord fahren, was gut 1 Stunde länger dauert. Dieser Umstand dürfte auch dafür verantwortlich sein, dass wir in den letzten Monaten kaum Infos und Bilder des Zentralkraters zu sehen bekamen, obwohl dieser auch strombolianisch aktiv ist.

Was war passiert? Gegen 21.15 Uhr MESZ hat der Tremor am Ätna den „point of no return“ überschritten und die Hauptphase eines weiteren Paroxysmus hat begonnen. Der Ausbruch baut sich vergleichsweise langsam auf. Das Local-Team ist wieder auf Sendung:

Vulkanausbruch am Ätna

Gestern abend ereignete sich ein weiterer paroxysmaler Vulkanausbruch am Ätna auf Sizilien. Eruptionsort war wieder der relativ junge Pitkrater an der Ostflanke des SE-Krater-Kegels. Nachdem sich der Vulkan in den vergangenen Tagen bereits mit strombolianischen Eruptionen zurückmeldete, ging er gestern abend gegen 20.15 Uhr (Zeitangaben in UTC für MESZ +2) in seine heiße Phase über. Ihren Höhepunkt erreichte der Vulkanausbruch gegen 02.15 Uhr und um 04.10 Uhr endete die Eruption. Es wurden Lavafontänen gefördert und ein Lavastrom floss ins Valle del Bove. Schöne Fotos gibt es auf der Seite von Andrea Ercolani.

Die Kurzlebigkeit und der schnelle Intensitätsanstieg sind Kennzeichen Paroxysmaler Eruptionen. Typisch für den Ätna wäre nun, dass die Intervalle zwischen den einzelnen Ausbrüchen immer kürzer werden, um dann in einer Flankeneruption zu enden, wie es in den Jahren 2000 – 2003 der Fall war. Im Augenblick zeichnet sich tatsächlich der Trend ab, dass die Eruptionen schneller hintereinander folgen.

Vulkanausbruch am Ätna auf Sizilien

Wie bereits berichtet setzte gestern Abend Tremor am Vulkan Ätna ein. Aus dem Pitkrater an der Ostflanke des SE-Krater-Kegels fanden kleine strombolianische Eruptionen statt und ein Lavastrom floß Richtung Valle del Bove. Andrea Ercolani berichtete von 2 kleinen Hornitos, die sich im Pitkrater bildeten und aus denen die strombolianischen Eruptionen stattfanden.

Heute Morgen ist auf der Thermalcam eine Lavafontäne sichtbar. Der Tremor steigt weiterhin und erreicht sehr hohe Werte. Starke Dampfentwicklung aus dem Pitkrater und dem NE-Krater sind zu sehen. Möglicherweise baut sich gerade eine länger anhaltende Eruption auf.

Update 11.13 Uhr: Die Aktivität steigert sich zusehends. Jetzt sind 2 Lavafontänen sichtbar. Die größere Fontäne erreicht eine Höhe von ca. 150 m. Der Lavastrom wird länger und fließt Richtung Valle del Bove.

Update 12.13 Uhr: Der Paroxysmus ist voll im Gang! Das Thermische Signal steigt bis weit über Gipfelhöhe des SE-Krater-Kegels auf. Was davon heißes Gas und was Vulkanasche ist, lässt sich schwer beruteilen. Der Tremor steigt weiterhin stark an. Boris Behncke und Andrea Ercolani sind am Vulkan unterwegs und dürften uns abends mit neuen Informationen und Fotos versorgen.

Update 15.20 Uhr: Der bisherige Höhepunkt der Eruption war gegen 14.15 Uhr. Inzwischen ist der Lava-Auswurf zurück gegangen. Der Tremor lässt ebenfalls nach und fällt genauso schnell ab, wie er anstieg. Das Ende des Paroxysmus scheint in Sicht zu sein.

Update 19.20 Uhr: Der 3. Paroxysmus in diesem Jahr ist vorbei. Auf der Thermal-Cam sieht man nur noch die sich abkühlende Thepra am Boden. Tremor und Seismik sind auf normalem Niveau. Das ungewöhnliche an diesem Paroxysmus war das lange Vorspiel, dass bereits vor 2 Tagen mit milder strombolianischer Tätigkeit begann. Die Art der Vulkanausbrüche ist vergleichbar mit den Paroxysmen im Jahr 2000. Damals endete diese Tätigkeitsphase in der großen Flankeneruption im Sommer 2001.

Vulkanupdate 23.02.21: Ätna Paroxysmus

Der 5. Ätna-Paroxysmus in direkter Folge war auch jener, der das stärkste Tremorsignal erzeugte. Die Höhe der Lavafontäne war mit jener des letzten Ausbruchs vergleichbar und erreichte Höhen zwischen 800 – 1000 m. Damit zählte auch dieser Paroxysmus zu den stärksten Vertretern seiner Art. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 10.000 m. Die Tephra regnete in den Gemeinden auf den Vulkanflanken nieder und bedeckt mittlerweile ganze Straßenzüge. In verschiedenen Richtungen flossen Lavaströme. Der Größte floss ins Valle del Bove. In Richtung Süden war ein moderater Strom unterwegs und sogar in nördlicher Richtung floss etwas Lava. Am Verlauf des Tremors ist auffällig, dass es nach dem eigentlichen Paroxysmus einen weitern Peak gab. Die zugehörigen Infrasound-Signale manifestierten sich gegen 4:00 UCT. Auch bei den letzten beiden Paroxysmen erkennt man weniger ausgeprägte Tremor-Peaks. Aktuell hat sich der Vulkan noch nicht ganz beruhigt und gibt kleiner Ascheeruptionen von sich. Auf den ThermalCams erkennt man intensives Nachglühen.

So nach und nach trudeln immer mehr Medien von letzter Nacht ein und ich möchte Euch in der Nachlese einige weitere Fotos präsentieren und natürlich auch die neusten Daten des INGV kommunizieren. Demnach erreichte die Lavafontäne mehr als 1000 m Höhe und überragte damit die Fontäne des vorherigen Ausbruchs. Dementsprechend war auch die Tremor-Amplitude etwas größer. Die Front des größten Lavastroms auf der Ostflanke erreichte eine Entfernung von ca. 1800 m vom Krater. Der Strom in Richtung Südwest floss einige Hundert Meter weit. Glühende Tephra bedeckte den Boden nicht nur auf dem Südostkrater lückenlos, sondern reichte bis auf die Flanke des Zentralkraters. Auf Fotos erkennt man sehr schön die pilzförmige Eruptionswolke, die sich dank des geringen Windes symmetrisch an der Grenze zur Stratosphäre ausbreitete. Die Wetterbedingungen waren wieder ungewöhnlich gut!