Schwarmbeben in der Türkei

Seit einigen Tagen manifestieren sich Schwarmbeben vor der türkischen Mittelmeerküste. Das Epizentrum liegt nördlich der griechischen Insel Rhodos in der Ferienregion Bozburun und Marmaris. Die Tiefe der Beben liegt zwischen 10 und 20 km. Einige Beben haben eine Magnitude größer als 4. Die Region ist eine bekannte Erdbebenregion in der es auch Vulkane gibt. Der nächstgelegene  Vulkan ist Nisyros. Er befindet sich ca. 70 km westlich des aktuellen Bebenherdes.

Verschiedene Stellen spekulieren darüber, ob das Schwarmbeben vulkanischen Ursprungs ist. Das lässt sich derzeit nicht mit Bestimmtheit sagen. Die Intrusion von Magma wäre durchaus möglich.

Es kam aber auch in Albanien zu Schwarmbeben und vielen weiteren Beben entlang der Verwerfungslinien der Ägäis. Ich halte es nach derzeitigem Stand der Dinge für wahrscheinlicher, dass die Erdbebenserie tektonischen Ursprungs ist und sich vielleicht ein stärkeres Erdbeben in der Region ankündigt.

Island: starke Schwarmbeben

Update 22.10.12: Der Erdbebenschwarm hält weiterhin an. Es ereigneten sich wieder zahlreiche Beben die eine Magnitude größer 3 hatten. Das stärkste Erdbeben der letzten 24 Stunden brachte es auf 4,1. Erhöhte Seismik (und Tremor) wird entlang der gesamten Störungszone bis zum Vatnajökull registriert. Laut Aussage von IMO handelt es sich um ein tektonisches Erdbeben.

Die gestern beobachtete Seismik auf Island war ein schwaches Vorspiel im Vergleich zu dem, was heute an der Tjörnes fracture zone abgeht: in den letzten 24 Stunden ereignete sich ein Schwarmbeben mit über 300 einzelnen Erdbeben innerhalb weniger Stunden. 15 Beben hatten eine Magnitude größer als 3. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 5,2 und lag in 10,8 km Tiefe. Die Tiefe der Beben variiert zwischen 13 km und 1 km. Die meisten Erdbeben konzentrieren sich zwischen der Nordküste Islands und der kleinen Insel Grimsey. Nördlich von Grimsey gibt es einen submarinen Vulkan, der im Jahr 1372 ausbrach.

In der Vergangenheit kam es entlang der Tjörnes fracture zone immer wieder zu Erdbeben, die Teils tektonischen Ursprungs waren, oder auf Magmaintrusion zurück zu führen waren. Das Magma blieb bisher allerdings im Untergrund stecken, ohne in einem Vulkanausbruch an die Erdoberfläche zu gelangen.

El Hierro: weitere Schwarmbeben

Auf El Hierro ereigneten sich gestern wieder 23 Erdbeben, heute waren es bereits 10 Beben. Die Hypozentren liegen z.T. in nur 10 km Tiefe und konzentrieren sich im Westen von El Golfo und dem Inselzentrum. Die Beben sind Hinweise auf Magmenbewegungen im Untergrund. Sollte das Magma weiter aufsteigen, wird ein neuer Vulkanausbruch immer wahrscheinlicher.

Tongariro: Schwarmbeben

In den letzten Tagen kam es am neuseeländischen Vulkanmassiv Tongariro zu Schwarmbeben. Die Wissenschaftler von GeoNet erhöhten die Alarmstufe auf „1“. Der benachbarte Vulkane Ruapehu ist immer auf dieser Warnstufe. Er brach zuletzt 1995 aus. Der jüngste Vulkanausbruch am Tongariro ereignete sich 1977. Die meisten Ausbrüche gingen in der Vergangenheit vom Hauptkrater Ngauruhoe aus.

El Hierro: Schwarmbeben wandern ostwärts

Gestern ereigneten sich 112 Erdbeben, 12 davon mit einer Magnitude größer 3. Die Hypozentren wandern in der „Las Calmas See“ langsam ostwärt, Richtung der alten submarinen Ausbruchszentren vom letzten Jahr. Ich vermute, dass das Magma dort wieder einen Aufstiegsweg finden wird und bei La Restigna austreten könnte.

El Hierro: weiteres Schwarmbeben

Update: die Anzal der Erdbeben wurde nach oben korrigiert. Am 18.06. waren es 34 Beben, einen Tag später 13. Der Tremor ist derzeit besonders niedrig und es wird praktische eine flatline angezeigt.

Die Zahl der Schwarmbeben wächst weiterhin: gestern Abend ereigneten sich 22 Beben, heute waren es bereits 7 Erdbeben. 3 Beben hatten eine Magnitude größer als 2. Die Hypozentren lagen wieder unter El Golfo, diesmal deutlich flacher als vergangene Woche. Die durchschnittliche Tiefe betrug 17,5 km.

Meiner Meinung nach handelt es sich nicht um Nachwehen der letzten Eruption, sondern um neu aufsteigendes Magma. Ob- und wann es zu einem neuen Vulkanausbruch auf der Kanareninsel kommen wird ist freilich ungewiss.

El Hierro: Neue Schwarmbeben

Update 17.30 Uhr: Bis jetzt waren es 20 Beben. 5 Erdbeben hatten eine Magnitude größer als 2. Das stärkste Beben erschütterte die Insel mit M 2,8.

Nachdem es in der letzten Woche seismisch gesehen sehr ruhig auf El Hierro war, manifestieren sich heute wieder Schwarmbeben unter El Golfo. Bis 10 Uhr waren es bereits 16 Beben in einer Tiefe um 22 km.

Island: Schwarmbeben

Unter Island rumort es mal wieder gewaltig. In den letzten 24 Stunden gab es neue Schwarmbeben in der Katla-Caldera und bei der Askja. Vorgestern war die „Tjörnes fracture zone“ in Nordisland besonders aktiv. Die Beben dort stehen aber nicht in direktem Zusammenhang mit dem Vulkanismus.

Island: Schwarmbeben unter Katla und Askja

Update 17.05.2012: Die Schwarmbeben-Tätigkeit an beiden Lokations hält an. Die Beben der Katla könnten möglicherweise mit der Eisschmelze des Frühjahrs zusammenhängen. Die Beben am Herðubreið (dem Sitz des Gottes Thor) sind in einem engen Cluster zusammengefasst, so dass ich hier tatsächlich magmatische Aktivität vermute.

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In den letzten 24 Stunden ereigneten sich unter 2 isländischen Vulkanregieonen erneute Schwarmbeben. Betroffen waren die Katla und ein Gebiet nordöstlich der Askja nahe dem Herðubreið. Dieser Tafelberg-Vulkan gehört zum System der Askja. Dort ereignete sich sogar ein Beben mit einer Magnitude größer als 3. Beim Met-Office ist eine Karte mit der Zusammenfassung der Erdbeben dieser Region der letzten Woche zu sehen.