Krakatau live

Hier seht ihr aktuelle live-Daten vom Krakatau in Indonesien. Um neue Bilder zu laden, bitte auf diesen Link klicken. Leider lässt sich die Cam nicht mehr einbinden. Ihr findet sie hier.

Wärmesignatur des Krakataus. © MIROVA

Anak Krakatau: Monitoring

Die professionelle Observierung des Vulkans Krakatau war von jeher eine Herausforderung. Das Archipel ist unbewohnt und von daher fehlt jegliche Infrastruktur. Es müssen autarke Messstationen installiert werden, nebst eigener Stromversorgung via Solarzellen und Datenübertragung zum Observatorium an der Küste von Java. Das ist immerhin 50 km entfernt. Hinzu kommt, dass die Geräte unbewacht im Gelände stehen und vor Vandalismus und Diebstahl ungeschützt sind. Selbst Zäune und Masten werden kurzerhand demontiert und das Metall zu Geld gemacht. Es müssen praktisch ständig Anlagen erneuert und ersetzt werden. Neben anthropogenen Einfluss ist da natürlich noch der aktive Vulkan, der oft explosiv tätig ist und seine glühende Fracht mehrere Kilometer weit auswerfen kann. Messinstrumente und Solaranlagen werden auf Anak Krakatau häufig von Ausbrüchen zerstört.

Indonesien hat viele Vulkane, die es zu überwachen gilt und das Budget ist limitiert. So werden oft veraltete analoge Messinstrumente eingesetzt. Erst jetzt wird langsam digitalisiert. Im kleinen Observatorium an der Westküste Javas rotierte noch vor wenigen Jahren die Trommel eines alten Seismometers. Viel mehr an aktuellen Daten gab es dort nicht. In Zusammenarbeit mit dem GFZ-Potsdam wurde ein modernes Netzwerk errichtet. Im Jahr 2009 gab es sogar für einige Monate eine Livecam, bis sie dann geklaut wurde. Erst nach dem Kollaps von 2018 wurde eine neue Kamera installiert. Sie steht auf dem Gipfel des Vulkans und blickt auf den Krater hinab. Mit ihr verrichten nun zeitgemäße Seismometer inklusive Inklinometer ihren Dienst. Feste GPS-Punkte ermöglichen eine genaue Vermessung der Insel.

Yasur live

Livecam Yasur

Livecam vom Yasur auf Vanuatu. © VMGD

Livecam und Seismik vom Yasur auf Vanuatu. Die Daten stammen vom VMGB. Es erscheinen nur alle 15 Minuten neue Bilder. Um neue Bilder zu laden, bitte die Seite aktualisieren.

Seismogramm Yasur

Live-Seismogramm des Vulkans Yasur. © VMGD

Gunung Agung: auffälliges Seismogramm durch weit entferntes Erdbeben

25.10.2017

Gestern wurden am Gunung Agung 273 Erdbeben registriert, sowie 2 Episoden mit Tremor. Inzwischen versuchen Politiker Einfluss auf den Alarmstatus zu nehmen. Sie möchten, dass die Alarmstufe auf 3 reduziert wird, da sich die Evakuierungen negativ auf die Wirtschaft der Region auswirken. Bei einer Reduzierung der Alarmstufe würde nur noch ein Gebiet mit einem Durchmesser von 6 km um den Krater gesperrt und evakuiert bleiben. Bisher ist das Sperrgebiet doppelt so groß. Mehr als 120.000 Menschen wurden in Notunterkünften, oder bei Verwandten untergebracht. Besonders schlimm ist Bali vom starken Rückgang des Tourismus betroffen. Er ist Einnahmequelle Nummer 1 auf Bali.

24.10.2017

Die Seismik am Gunung Agung ist heute in 2 Punkten auffällig und sorgt für mehrere Nachfragen bei mir. Zwischen 16 und 17 Uhr Ortszeit ist die Grundlinie deutlich dicker als üblich. Dies kann durch Tremor hervorgerufen worden sein. Eine Alternative wäre ein schweres Gewitter mit Sturm, was ähnliche Signale verursachen kann. Später (um 18.39 Uhr) ist ein Signal mit einem breiten roten Balken zu sehen. Dieser rote Marker zeigt an, dass die Amplitude des Signals die Darstellungsebene des Seismogramms sprengt. Im aktuellen Fall wurde das starke Signal von einem Erdbeben der Magnitude 6,5 in 550 km Tiefe verursacht. Das Epizentrum lag weit vor der Küste in der Bandasee. Erdbeben in so großen Tiefe des Erdmantels sind sehr selten und am Rande des Möglichen, da sich im plastischen Gestein des Erdmantels normalerweise keine großen Spannungen im Gestein aufbauen können.  An der Oberfläche sollte dieses Erdbeben trotz seiner Stärke keine großen Auswirkungen gehabt haben.