Spanien: Unwetter erreichen Küstenregion Valencia

Heftige Unwetter erreichen spanische Mittelmeerküste und setzen Valencia und Aragón unter Wasser

Nachdem vorgestern bereits Saragossa überflutet wurde, erreichten die Starkregen produzierenden Ausläufer des einstigen Tropensturms Gabrielle die spanische Ostküste rund um Valencia. Die Stadt sowie Teile Aragoniens und Kataloniens sind von den schweren Unwettern getroffen worden. Die Regenfälle brachten binnen weniger Stunden enorme Wassermengen mit sich. Die nationale Wetterbehörde AEMET rief für mehrere Regionen die zweithöchste Warnstufe Orange und zeitweise sogar Rot aus.




Sturzfluten in Valencia

Besonders betroffen ist die Region Valencia. Innerhalb von zwölf Stunden fielen dort stellenweise über 180 Liter Regen pro Quadratmeter. Lokale Wetterstationen meldeten in Orten wie Gandía sogar mehr als 350 Liter Niederschlag. Flüsse und Trockenflüsse traten über die Ufer, in Aldaia etwa der Barranco de la Saleta am Bonaire-Damm.

Besonders dramatisch war die Lage in einigen Gemeinden westlich von Valencia, wo die Sierra Calderona in die Küstentiefebene übergeht. Dort, wo es noch ein steiles Gefälle am Fuß der Berge gab, kam es zu Sturzfluten. Sie verwandelten Straßen in reißende Wildbäche, die auch Autos mitrissen.

Die Wassermassen legten Teile des öffentlichen Verkehrs lahm. Mehrere Metro- und Straßenbahnlinien konnten nicht mehr fahren, auf einzelnen Streckenabschnitten wurde der Schienenverkehr vollständig eingestellt. Zahlreiche Vororte Valencias waren zeitweise nur noch mit Bussen erreichbar. Auch auf den Straßen herrschte Chaos: Nach Angaben der Verkehrsbehörde DGT waren allein in den Provinzen Valencia und Castellón acht wichtige Verbindungen blockiert. Das öffentliche Leben kam größtenteils zum Erliegen.

Die Regionalregierung reagierte mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen. Schulen, Universitäten und Kindergärten blieben geschlossen, in vielen Fällen wurde auf Online-Unterricht umgestellt. Auch Parks, Bibliotheken und Friedhöfe wurden gesperrt. Die Bevölkerung erhielt über das staatliche Warnsystem ES-Alert SMS-Nachrichten direkt aufs Handy, um vor den Gefahren durch Sturzfluten und Überschwemmungen gewarnt zu werden.

Weitere Regenfälle erwartet

Meteorologen warnen, dass sich die Lage noch zuspitzen könnte, denn der ehemalige Tropensturm traf auf die als DANA bekannte Wetterlage, die im westlichen Mittelmeerraum besonders im Herbst auftritt. Laut Prognosen sind in den kommenden Stunden lokal bis zu 450 Liter Regen pro Quadratmeter möglich – ein Extremwert, der schwerste Überschwemmungen, Erdrutsche und Schlammlawinen auslösen könnte.

Rückblick: Katastrophe mit vielen Toten im Vorjahr

Die aktuellen Ereignisse rufen Erinnerungen an die verheerende Unwetterserie im Herbst 2024 wach, als in der Region Valencia mehr als 230 Menschen ums Leben kamen. Auch wenn die Behörden diesmal schneller reagiert haben, bleibt die Sorge groß, dass sich die Situation erneut zu einer Katastrophe entwickeln könnte.

Saragossa: Starke Unwetter verursachten Überflutungen

Saragossa versinkt im Regen: starke Überschwemmungen nach heftigen Unwettern

In weiten Teilen der spanischen Provinz Saragossa und der gleichnamigen Stadt kam es am Sonntagabend nach lange anhaltenden Unwettern mit Starkregen zu schweren Überschwemmungen. Betroffen waren zahlreiche Gemeinden wie Cuarte de Huerva, Cadrete, La Puebla de Alfindén und La Muela. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse, Keller und Garagen liefen voll Wasser, und Fahrzeuge standen bis zu den Fenstern im Wasser. Besonders hart getroffen wurde der Stadtteil Valdespartera, in dem binnen weniger Stunden über 74 Liter Regen pro Quadratmeter niedergingen.

Rettungseinsatz

Die Feuerwehr von Saragossa registrierte mehr als 100 Einsätze allein in der Stadt, in den Notrufzentralen gingen fast 1700 Hilferufe ein. In María de Huerva mussten rund 200 Menschen evakuiert werden, teils wegen Überflutungen, teils aufgrund eines Gaslecks. In Cuarte de Huerva verbrachten etwa 50 Anwohner die Nacht im Rathaus, da ihre Häuser nicht mehr bewohnbar waren. Auch ein Bus mit circa 30 Personen kam nahe der Ciudad Deportiva in Saragossa nicht mehr weiter. Der Straßenbahnverkehr wurde teilweise eingestellt und mehrere Landstraßen waren temporär gesperrt. Auch die Stromversorgung war in einigen Gebieten unterbrochen.

Videos und Fotos zeigen, wie sich die Straßen in reißende Flüsse verwandelten und nicht nur Unrat und Müllcontainer mit sich rissen, sondern auch Autos. Als das Wasser heute zurückwich, blieb brauner Schlamm zurück.

Meteorologen führen das extreme Wetter auf eine DANA – eine Depresión Aislada en Niveles Altos – zurück. Dabei handelt es sich um eine isolierte Tiefdruckzone in höheren Luftschichten, die sich nur langsam bewegt und über Stunden oder sogar Tage hinweg heftigen Regen auf ein Gebiet bringt. Die DANA sorgt dafür, dass lokal extreme Regenmengen fallen, die Boden und Kanalisation nicht aufnehmen können. In Saragossa und Umgebung ist dieser Effekt durch die vielen Barrancos (Trockenflüsse), die bei Starkregen schnell über die Ufer treten, besonders gefährlich.

Die Überschwemmungen in Saragossa hängen eng mit der Topografie der Region und dem lokalen Flusssystem zusammen. Die Stadt liegt auf der flachen Ebene des Ebrobeckens, wodurch Regenwasser nur langsam abfließt. Zwar trat der Ebro selbst derzeit nicht über die Ufer, doch kleinere Nebenflüsse wie die Huerva und die lokalen Barrancos, darunter der berüchtigte „Barranco de la Muerte“, führten durch die extremen Regenmengen zu schnellen Überflutungen. Die Kombination aus heftigen Niederschlägen, flacher Landschaft und konzentrierten Wasserläufen erklärt, warum Straßen, Keller und Wohngebiete in kurzer Zeit unter Wasser standen und die Stadt vor große Herausforderungen stellte.




Meteorologen und Behörden beobachten die Lage weiterhin genau. Die Unwetterfront zieht nach Osten, Richtung Valencia und Katalonien, und es besteht die Gefahr, dass weitere Gebiete von Überflutungen betroffen werden. In Valencia werden bis zu 200 Liter Niederschlag erwartet. In der flachen Küstenebene besteht eine besonders hohe Überflutungsgefahr.

Der Vorfall erinnert stark an die katastrophalen Überschwemmungen im Oktober 2024, als eine ähnliche DANA in der Region Valencia wütete. Damals kamen über 200 Menschen ums Leben, tausende verloren ihr Zuhause, und ganze Stadtteile standen unter Wasser. Experten warnen, dass solche Wetterlagen durch den Klimawandel in Zukunft häufiger und intensiver auftreten könnten. Die aktuelle Situation in Saragossa zeigt erneut, wie anfällig städtische und ländliche Gebiete in Spanien für extreme Niederschläge und Sturzfluten sind.

USA: Sturzflut in Arizona verursacht Überflutungen

Sturzflut in Arizona verursacht verheerende Überschwemmungen in Globe: Vier Tote und hoher Sachschaden

In den Staaten wütet nicht nur ein außer Kontrolle geratener Präsident und baut eine der bedeutendsten Demokratien der Welt in eine faschistische Diktatur um (was ich als bekennender USA-Fan nicht nur bedrohlich, sondern auch sehr bedauerlich finde), sondern es kommt auch weiterhin zu heftigen Unwettern, wie vorgestern in Arizona. In der historischen Bergbaustadt Globe – östlich von Phoenix gelegen – haben schwere Gewitter Sturzfluten und Überschwemmungen ausgelöst, die mindestens vier Menschenleben forderten und zu erheblichen Schäden geführt haben.

Robotaxi ist gestrandet

Am Freitag fielen innerhalb von 24 Stunden etwa 64 Millimeter Regen, was die ohnehin schon anfällige Infrastruktur überforderte. Drei der Todesopfer wurden in Globe gefunden: Eine Person befand sich noch in einem Fahrzeug, zwei weitere wurden von den Wassermassen mitgerissen. Ein viertes Opfer wurde am Samstagmorgen in einem Vorort von Phoenix entdeckt, nachdem sein Fahrzeug in den Fluten steckengeblieben war.

Die Überschwemmungen führten zu einer gefährlichen Situation, als etwa 1.000 Propangasflaschen aus einem Verteilzentrum in der Innenstadt von Globe weggeschwemmt wurden. Da einige Gasflaschen leck schlugen und Gas ausströmte, gab es ein hohes Explosionsrisiko. Auf Gefahrengut spezialisierte Einsatzkräfte wurden mobilisiert und in die Krisenregion geschickt.

Die Topografie der normalerweise trockenen Region der Pinal Mountains verstärkte die Auswirkungen der Überschwemmungen, besonders in der Nähe von Flussläufen, die hier oft ausgetrocknet sind. Die starken Regenfälle führten zu einem raschen Anstieg des Wasserpegels, der die natürlichen Abflüsse überforderte. Infolge der Schäden rief der Stadtrat von Globe den Notstand aus, um zusätzliche Ressourcen für die Rettungs- und Wiederaufbaumaßnahmen bereitzustellen. Die Arizona-Nationalgarde wurde mobilisiert, und Unterstützungskräfte aus benachbarten Bundesstaaten trafen ein.

Die Behörden rufen die Bevölkerung auf, das betroffene Gebiet zu meiden, um die laufenden Such- und Rettungsoperationen nicht zu behindern. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage deutet auf überwiegend sonniges Wetter hin, was den Einsatzkräften bei den Aufräumarbeiten zugutekommen dürfte.

Die Ereignisse in Globe erinnern an frühere Überschwemmungen in der Region, wie die verheerenden Überschwemmungen von 2017 in Payson, Arizona, die durch ähnliche klimatische Bedingungen und geographische Gegebenheiten verursacht wurden.

Globe liegt am Rand einer der größten Kupferminen Arizonas. Im Miami-Globe-Mining-District wird seit mehr als 100 Jahren Bergbau betrieben, was natürlich die Hydrologie der Region weiter beeinflusst. Östlich von Globe liegt der Ort Peridot, bei dem der eine oder andere Vulkan-Kenner aufhorchen dürfte. Die Peridot Mesa ist eine der wenigen kommerziell genutzten Peridot-Lagerstätten weltweit. Das Gestein stammt aus basaltischen Lavaflüssen; Peridot tritt dort als Einsprengling in Form von Kristallen auf.

Mittelmeer: Unwetter verursachen Chaos und Todesopfer

Unwetter-Chaos im Mittelmeerraum: Tote, Vermisste und massive Überschwemmungen

Schwere Unwetter haben gestern weite Teile der Mittelmeerregion Südeuropas heimgesucht. Besonders betroffen waren die norditalienischen Regionen Piemont, Ligurien und Lombardei sowie Katalonien in Spanien. In Frankreich erwischte es die Bretagne im Norden des Landes. Mehrere Menschen kamen ums Leben. In Italien wird eine deutsche Urlauberin vermisst.

Die Frau wurde auf einem Campingplatz in der norditalienischen Provinz Alessandria von einer Flutwelle erfasst und gilt seitdem als vermisst. Sie hatte gemeinsam mit ihrem Mann und einem Hund auf einem Campingplatz in der Gemeinde Spigno Monferrato übernachtet. Als die Wassermassen den Fluss Valla über die Ufer treten ließen, versuchte das Paar, zu Fuß zu fliehen. Der Mann konnte sich mit dem Hund retten, seine Frau wurde jedoch von der Strömung mitgerissen. Eine stundenlange Suche der Einsatzkräfte blieb erfolglos.

Die Unwetter hinterließen in Norditalien ein Bild der Verwüstung: Überflutete Straßen, blockierte Bahnverbindungen und Erdrutsche prägten das Bild. In Ligurien mussten Schulen geschlossen werden, der Bahnverkehr zwischen Savona und Turin wurde unterbrochen. Rund um den Comer See sorgten Erdrutsche für gesperrte Straßen, Autos blieben in gefluteten Unterführungen stecken. In Mailand trat der Fluss Seveso über die Ufer und überschwemmte mehrere Straßen. U-Bahn-Stationen liefen voll Wasser, was kurz vor Beginn der Mailänder Modewochen Sorgen bereitete. Die Stadtverwaltung rief die Bevölkerung auf, Parks und Unterführungen zu meiden.

Auch in Spanien und Frankreich führten die Regenfälle zu tragischen Ereignissen. In der Nähe von Barcelona bargen Rettungskräfte zwei Leichen aus einem Fluss bei Sant Pere de Riudebitlles. Dabei soll es sich um einen Jungen und seinen Vater handeln, deren Auto zuvor von den Fluten mitgerissen worden war. In der französischen Bretagne kam eine 55-jährige Frau ums Leben, nachdem ihr Auto auf einer überfluteten Straße stecken blieb und sie es nicht rechtzeitig verlassen konnte.

Die Wetterdienste warnen vor anhaltender Gefahr. Ein ausgeprägtes Tiefdruckgebiet führt weiterhin feuchte und instabile Luftmassen in den Mittelmeerraum, wodurch weitere starke Regenfälle und lokale Überschwemmungen möglich sind. Ausläufer des Tiefdrucksystems können heute auch Deutschland erreichen und im Süden für Starkregen sorgen.

Die Unwetter machen deutlich, wie verletzlich beliebte Ferienregionen in Südeuropa gegenüber extremen Wetterereignissen sind. Urlauber und Einheimische werden aufgefordert, Wetterwarnungen genau zu verfolgen und gefährdete Gebiete zu meiden.

Nicht nur Europa wird derzeit von Flutkatastrophen heimgesucht. In Guatemala City kam es nach starken Regenfällen zu Überschwemmungen in den Straßen mehrerer Stadtbezirke. Indien und Pakistan erlebten in den letzten Wochen die schlimmsten Überflutungen seit Jahrzehnten. Der Norden der Philippinen wurde gestern vom Taifun „Ragasa“ gestreift und es wurden Sturmschäden und Überschwemmungen verursacht. Mit Windgeschwindigkeiten von 265 km/h ist es der stärkste Sturm des Jahres. Etwas abgeschwächt hält er auf Hongkong zu, wo Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden und Flüge ausfallen.

USA: Schlammströme nach Unwetter in Kalifornien

Schlammlawinen und Sturzfluten treffen Südkalifornien – Zweijähriger stirbt in Fluten

Heftige Gewitter und anhaltende Regenfälle suchten am Donnerstag große Teile Südkaliforniens heim und lösten eine Naturkatastrophe aus: Sturzfluten und Schlammlawinen verursachten Schäden an der Infrastruktur mehrerer Regionen. Besonders dramatisch ist der Tod eines Zweijährigen.

Die Niederschläge wurden von tropischer Feuchtigkeit des ehemaligen Sturms Mario gespeist, der sich über dem Ostpazifik vor der Küste Mexikos gebildet hatte und parallel zur Küste nach Norden zog. In den Küstenregionen Mexikos hatte es Unwetterwarnungen gegeben, Katastrophen blieben hier aber aus.

In Kalifornien war das San Bernardino County besonders stark betroffen, wo sich Murenabgänge in den Gebieten Oak Glen, Forest Falls und Potato Canyon ereigneten. Schlamm- und Geröllmassen beschädigten zahlreiche Häuser, blockierten Straßen und setzten Fahrzeuge fest. Die State Route 38, eine wichtige Verbindung durch die San Bernardino Mountains, blieb auch am Freitag gesperrt, da Räumungsarbeiten andauerten.

Mehrere Autofahrer saßen stundenlang auf der Cedar Falls Road fest, bevor sie von Einsatzkräften befreit wurden. In den betroffenen Berggemeinden strömten Schlammmassen in Hinterhöfe und stürzten Gastanks um, die leckschlugen.

In Barstow, einer Kleinstadt mit einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der Interstates 15 und 40 zwischen Los Angeles und Las Vegas in Nevada, kam es zu einer Tragödie, als ein Auto von den Fluten mitgerissen wurde. Ein zweijähriger Junge wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und erst nach einer mehr als 20-stündigen Suche tot im Hochwasserschutzkanal südlich des Mojave River gefunden. Der Vater konnte sich auf eine durch das Hochwasser gebildete Insel retten und wurde unverletzt geborgen.

Die Regenmengen waren für die Region außergewöhnlich. Innerhalb weniger Stunden fiel mehr Niederschlag als sonst im ganzen Monat September. Den Rekord stellte Running Springs auf, wo 110 Millimeter Regen auf den Quadratmeter niedergingen. Das entspricht 110 Litern. Zuvor war es monatelang trocken, so dass Böden ausgetrocknet waren und die Regenmassen nicht aufnehmen konnten. Erschwerend kam hinzu, dass einige Böden durch Buschbrände zusätzlich verbacken waren, wodurch das Regenwasser oberflächlich abfloss und sich Schlamm bilden konnte.

Auch in den Wüstengebieten Südostkaliforniens kam es zu Überschwemmungen, die Straßen überfluteten und den Verkehr beeinträchtigten. Für den Death-Valley-Nationalpark wurde eine Sturzflutwarnung ausgesprochen.

Solche Unwetter gab es schon immer. Klimaforscher warnen aber davor, dass eine Zunahme von Extremwetterereignissen eine Folge des Klimawandels ist. Offenbar spielt das aber bei der aktuellen Politik in den USA und zunehmend auch in Europa keine Rolle mehr. 

USA: Stürme beeinträchtigen öffentliches Leben

Stürme und Unwetter in den USA verursachen starke Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens

Vom Hurrikan über Staubstürme bis zum Monsunsturm ist in den letzten Tagen in den USA alles dabei: In der vergangenen Woche sorgte Hurrikan Erin für Schlagzeilen, der vor allem an der Südostküste für Ungemach sorgte, als heftige Regenfälle ganze Landstriche überfluteten. Vor allem waren die Outer Banks in North Carolina, Teile von Delaware in der Nähe des Indian River Inlet in Sussex und Long Island in New York betroffen gewesen. Inzwischen hat sich der Hurrikan zu einem Tiefdruckgebiet abgeschwächt und hat den weiten Weg über den Atlantik bis nach uns zurückgelegt, wo wir heute Nachmittag mit schweren Gewittern rechnen müssen.

Doch auch in den USA bleiben Unwetter präsent. So zog gestern ein gewaltiges Staubsturmsystem über Nevada und Arizona hinweg und verursachte mit großräumigen Stromausfällen Chaos, von dem Zehntausende betroffen waren. Besonders hart traf es die Metropole Phoenix, wo auch der internationale Flughafen betroffen war und zahlreiche Flüge ausfielen.

Mehr oder weniger ausgefallen ist auch das legendäre „Burning-Man-Festival“ in der Black-Rock-Wüste von Nevada, an der ich noch in der letzten Woche vorbeigefahren bin. Starke Winde wirbelten hier nicht nur Staub auf, sondern wehten auch Zelte davon und herumfliegende Gegenstände verletzten vier Personen.

Tatsächlich folgt meiner Spur durch den Westen der USA noch eine weitere Naturkatastrophe, denn im Napa-Valley vor den Toren von San Francisco lodern große Vegetationsbrände, die bereits eine Fläche von 36 Quadratkilometern verwüsteten.

Abseits meiner Spuren kam es gestern am südkalifornischen Salton Sea im Imperial Valley zu einer Flutkatastrophe, die durch heftige Monsunregenfälle ausgelöst wurde. Infolge der Unwetter knickten Strommasten um und es kam zu Stromausfällen, von denen immer noch Hunderte Familien betroffen sind. Im Imperial Valley könnten langanhaltende Stromausfälle lebensgefährlich werden, da die Sommerhitze ohne Klimaanlagen schwer zu ertragen ist.

Das Areal des Salton-Sees ist uns aufgrund der häufigen Erdbeben bekannt, denn in der Gegend gibt es einige besondere tektonische Gegebenheiten, die mit dem San-Andreas-Fault assoziiert sind.

Die Gegend des Saltonsees ist in den letzten Jahren regelmäßig von schweren Monsunstürmen getroffen worden, in deren Folge es Überflutungen gab, die oft auf länger anhaltende Dürreperioden mit Hitzewellen folgten. So war es auch diesmal.

Meteorologen warnen, dass ländliche Regionen in den USA zunehmend von extremen Wetterereignissen bedroht sind. Durch den Klimawandel nehmen Dürren, aber auch Starkregen und Überschwemmungen zu.

Taiwan: 4 Menschen sterben durch Unwetter

Vier Tote und Tausende Evakuierte in Taiwan – tropische Stürme als Auslöser

In Südtaiwan haben sintflutartige Regenfälle in der vergangenen Woche zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben, drei weitere gelten als vermisst, und 77 wurden verletzt. Fast 6.000 Menschen mussten evakuiert werden, zahlreiche Straßen und Infrastruktureinrichtungen wurden beschädigt. Besonders betroffen waren die Regionen Kaohsiung, Pingtung und die Stadt Tainan.

In den sozialen Medien veröffentlichte Aufnahmen dokumentieren das Ausmaß der Überflutungen und zeigten Straßen die sich in reißende Ströme verwandelten und Autos wegspülten, die sich unter Brücken verkeilten, sowie Menschen, die hüfthoch durch schlammiges Wasser wateten. Gebäude stürzten ein oder wurden stark beschädigt.

In Maolin, einem abgelegenen Bergbezirk, fielen seit dem 28. Juli mehr als 2800 Millimeter Niederschlag – mehr als der durchschnittliche Jahreswert von etwa 2100 Millimetern. Damit erlebte Taiwan den regenreichsten Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1939.

Die Wettersituation wurde maßgeblich vom Taifun Co-May beeinflusst, der sich Anfang August östlich an Taiwan vorbeibewegte. Dabei verstärkte er die südwestlichen Strömungen und verlagerte sie ungewöhnlich weit nach Norden, was die Niederschlagsintensität erheblich steigerte. Bereits im Juli hatte Taifun Danas große Schäden im Süden der Insel angerichtet und über 3.000 Strommasten zerstört – der schwerste Schaden am Stromnetz seit Jahrzehnten. Die darauffolgenden, fast durchgehend anhaltenden Regenfälle haben die Lage zusätzlich verschärft.

Die taiwanische Regierung reagierte mit Notfallmaßnahmen. Premierminister Cho Jung-tai kündigte während eines Besuchs in Tainan einen Sonderhaushalt für Hilfsmaßnahmen an. Rettungskräfte versuchen weiterhin, blockierte Straßen freizuräumen und abgelegene Bergdörfer mit Hilfsgütern zu versorgen. Noch immer können über 2.000 Menschen nicht in ihre Häuser zurückkehren.

Obwohl sich die Wetterlage in den kommenden Tagen voraussichtlich beruhigt, bestehen weiterhin lokale Gefahren durch Erdrutsche infolge instabile Hänge und aufgeweichte Böden. Wissenschaftler warnen, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel extreme Wetterlagen wie diese künftig häufiger und intensiver auftreten lassen könnte – mit schwerwiegenden Folgen für dicht besiedelte und landschaftlich sensible Regionen wie Südtaiwan.

Durch die teils massive Erhöhung der weltweiten Ozeantemperaturen kommt es zu einer verstärkten Verdunstung, wodurch sich in der Atmosphäre mehr Wasser befindet. Da auch die Luft immer wärmer wird, kann sie mehr Feuchtigkeit aufnehmen, was zu immer stärkeren Stürmen mit Starkregen führt. Tatsächlich stehen wir noch am Anfang des Aufheizungsprozesses, dessen tatsächliche Langfristfolgen nicht absehbar sind.

Rumänien: Tote und Verletzte durch Überflutungen

Starke Überflutungen im Nordosten Rumäniens: Sieben Tote, Hunderte evakuiert

Nach tagelangem Starkregen im Sommer wurde der Nordosten Rumäniens Ende Juli von schweren Überschwemmungen heimgesucht. Besonders betroffen waren die Kreise Suceava und Neamț, wo mehrere Flüsse und Bäche über die Ufer traten, ganze Dörfer unter Wasser standen und mehrere Menschen ihr Leben verloren.

Nach Angaben der rumänischen Katastrophenschutzbehörde wurden allein im Kreis Suceava mehr als 680 Häuser beschädigt, im Kreis Neamț weitere 170. Die Fluten zerstörten 41 Gebäude vollständig. Fast 900 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, manche wurden mit Hubschraubern direkt von Hausdächern evakuiert. Insgesamt kamen sieben Menschen durch die Fluten ums Leben, zahlreiche Ortschaften waren tagelang von der Außenwelt abgeschnitten.

Neben den humanitären Herausforderungen stellen die Überschwemmungen auch ein infrastrukturelles Problem dar: Straßen, Brücken und Stromleitungen wurden beschädigt oder zerstört. Zudem drohen langfristige Schäden an landwirtschaftlichen Flächen und Wasserversorgungssystemen.

Die rumänische Regierung genehmigte finanzielle Hilfen für die betroffenen Familien. Je nach Ausmaß der Schäden erhalten sie zwischen 3.000 und 6.000 Euro Unterstützung.

Die in den sozialen Medien geteilten Bilder erinnern mich an die Ahr-Tal-Katastrophe, wo es ähnliche geografische Bedingungen gab.

Die betroffene Region liegt im Übergangsbereich zwischen den Ostkarpaten und dem östlichen Hügelland Moldawiens. Die Landschaft ist geprägt von engen Flusstälern, steilen Hängen und vielen kleineren Nebenflüssen, die in größere Gewässer wie die Bistrița und den Siret münden. Diese geografischen Bedingungen begünstigen bei Starkregen schnelle Wasserabflüsse von den Berghängen in die Gewässer, was zu Sturzfluten führt. In Kombination mit abgeholzten Hängen, unregulierter Bebauung in Überflutungszonen und unzureichender Infrastruktur zur Wasserableitung steigt das Hochwasserrisiko deutlich. Dazu addieren sich die Folgen des Klimawandels, die immer häufiger zu Extremwetterlagen führen.

Die Ereignisse verdeutlichen erneut die Verwundbarkeit vieler Regionen Rumäniens gegenüber Extremwetter. Ohne umfassende Maßnahmen in den Bereichen Hochwasserschutz, Forstwirtschaft und Raumplanung könnten sich ähnliche Katastrophen in Zukunft häufen.

New York: erneute Überflutungen durch Unwetter

Überflutungen durch Unwetter – erneut New York und New Jersey getroffen

Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen kam es im Nordosten der USA zu starken Unwettern, die besonders in New York und New Jersey starke Überflutungen verursachten, die das öffentliche Leben stark beeinträchtigten, zu Verkehrschaos führten und einer Person das Leben kosteten.

Eine große Unwetterfront zog am Donnerstag über weite Teile des Nordostens der USA und verbreitete sintflutartige Regenfälle, die zu Überschwemmungen und massiven Verkehrsbehinderungen führten. Besonders betroffen waren New York City, New Jersey, Pennsylvania und Teile von Maryland. In mehreren Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen.

Allein in New York City fielen innerhalb von 2 Stunden stellenweise fast 130 Millimeter Regen. Die Wassermassen überlasteten die Kanalisation und überfluteten Straßen, U-Bahn-Stationen und Keller. Mehrere Hauptverkehrsstraßen mussten gesperrt werden. Auch der Zugverkehr der Long Island Rail Road kam zum Erliegen. Über 100 Passagiere saßen während der Hauptverkehrszeit in einem überfluteten Zug und mussten von Rettungskräften evakuiert werden.

Flughäfen in New York, New Jersey, Washington, D.C. und Philadelphia meldeten über 1.400 Flugausfälle und zahlreiche Verspätungen. Besonders betroffen waren die Airports JFK, LaGuardia und der Reagan National Airport.

Die Behörden forderten die Bevölkerung auf, unnötige Reisen zu vermeiden und sich auf mögliche Stromausfälle, Sturzfluten und Erdrutsche vorzubereiten. In 14 Bezirken des Bundesstaates New York wurde die Notfallzentrale aktiviert, mobile Einsatzkräfte und Generatoren wurden vorsorglich bereitgestellt.

Die Wetterdienste hatten bereits im Vorfeld vor extremen Niederschlagsmengen gewarnt. In einzelnen Regionen könnten sich laut Prognosen bis zu 200 Millimeter Regen ansammeln.

Am Abend wurden die Warnungen für New York City zwar aufgehoben, doch die Aufräumarbeiten dürften noch Tage dauern.

Zwar sind Unwetter in dieser Region der USA nicht ungewöhnlich, doch sie werden immer häufiger und extremer, was auch mit dem anthropogenen Klimawandel zusammenhängt.

In diesem Zusammenhang ist es umso erstaunlicher, dass die US-Regierung Treibhausgase seit Neuestem als ungefährlich einstuft. Das dürfte den Weg dazu bereiten, den Klima- und Umweltschutz immer weiter zurückzufahren.

Die USA sind zusammen mit China, Indien und Russland die weltgrößten Treibhausgasemittenten. Je nach Quelle sind diese 4 Staaten für die Hälfte bis Dreiviertel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Da erscheint es geradezu paradox, dass die Klimaschutzziele der EU und speziell von Deutschland, das für ca. 2% des weltweiten Treibhausgasausstoßes verantwortlich ist, immer höher geschraubt werden, was für den Bürger große finanzielle Mehrbelastungen bedeutet. Bedenkt man, dass die verschiedenen Steuern, Abgaben und Gebühren, mit denen wir im Namen des Umweltschutzes belastet werden, nicht zweckgebunden sind und in den normalen Bundeshaushalt einfließen, der trotzdem riesige Finanzierungslücken aufzeigt, bleibt der Normalbürger nur noch sprachlos zurück.