Marokko: Mindestens 37 Todesopfer durch Unwetter

Safi in Marokko unter Wasser – Mindestens 37 Todesopfer durch Unwetter an der Atlantikküste

In der marokkanischen Hafenstadt Safi, die an der Atlantikküste liegt, sind in kurzer Zeit mindestens 37 Menschen bei schweren Sturzfluten ums Leben gekommen. Das berichten örtliche Behörden nach extremen Regenfällen am Sonntagabend. Innerhalb von weniger als einer Stunde verwandelten sich Straßen in reißende Ströme, die 70 Häuser und Geschäfte überschwemmten, Autos weggespült und Verkehrswege blockiert. Mehrere Menschen wurden verletzt, da öffentliche Leben kam zum erliegen. Die Schulen bleiben für mehrere Tage geschlossen. Rettungskräfte suchen weiter nach möglichen Opfern.




Marokko

Meteorologen erklärten, die Regenmengen seien zwar regional nicht völlig außergewöhnlich, doch in Verbindung mit unzureichender Infrastruktur und stark ausgetrockneten Böden habe dies zu den plötzlichen, zerstörerischen Fluten geführt. Zudem warnte der nationale Wetterdienst vor weiteren heftigen Regenfällen und teils starkem Wind in anderen Regionen Marokkos.

Ein gemeinsames Wettermuster über Europa und Nordafrika

Zeitgleich sorgte Sturmtief „Emilia“ über dem Atlantik und dem westlichen Mittelmeer für massive Unwetter in Spanien und auf den Kanarischen Inseln. Die spanische Wetterbehörde Aemet hatte für große Teile des Landes, besonders im Südwesten und an der Ostküste, roten und orangen Alarm wegen Starkregen, Sturm und Überschwemmungsgefahr ausgegeben. In einigen Regionen wurde mit mehr als 100 l/m² Regen innerhalb weniger Stunden gerechnet. In höheren Lagen, wie dem Pico del Teide auf Teneriffa fiel auch Schnee.

Meteorologen sehen darin keinen Zufall: Emilia ist Teil eines breiten Tiefdrucksystems, das atlantische Feuchtluft nach Osten und Süden lenkt. Diese großräumige Wetterlage bringt gleichzeitig starke Niederschläge und stürmische Bedingungen über Spanien, die Kanaren und Richtung Nordafrika, und kann so auch in Marokko heftige Regenereignisse auslösen – auch wenn die konkreten lokalen Auswirkungen, etwa die Regenintensität in Safi, regional variieren.

Experten betonen, dass extreme Wetterereignisse wie kräftige Schauer und Flash-Floods in einer sich erwärmenden Atmosphäre zunehmen können, weil wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen und bei Instabilität abladen kann. Marokko etwa erlebte kürzlich eines der heißesten Jahre seiner Geschichte, was trockene Bodenbedingungen und veränderte Regenmuster begünstigt.

Unwetter in Spanien: Ausmaß der Katastrophe wird sichtbar

Extreme Unwetter in Spanien: Wenn das erwärmte Mittelmeer zur Wettermaschine wird

Sintflutartige Regenfälle, über die Ufer tretende Flüsse und stürmische See haben in weiten Teilen Spaniens in den vergangenen Tagen eine Ausnahmesituation ausgelöst. Besonders betroffen waren der Süden Kataloniens und die Region Valencia mit den Provinzen Tarragona und Castellón. Was sich dort ereignete, ist kein gewöhnliches Herbstunwetter, sondern das Ergebnis einer meteorologischen Konstellation, die zunehmend häufiger auftritt – und immer zerstörerischer wird.




Unwetter

Im Zentrum der Unwetterlage stand das nahezu stationäres Höhentief Emilia. In Spanien werden solche Wettersituationen oft als DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos) bezeichnet. Diese kalte Luft in der Höhe traf auf warme, feuchte Mittelmeerluft. Das westliche Mittelmeer weist derzeit deutlich erhöhte Oberflächentemperaturen auf und wirkt damit wie ein gigantischer Energielieferant: Warme Luft steigt auf, kühlt ab und entlädt sich in intensiven, lang anhaltenden Regenfällen. Da sich das Höhentief kaum verlagerte, regnete es stundenlang über denselben Gebieten.

Die Folgen waren drastisch. In Teilen der Provinz Tarragona fielen lokal über 300 Liter Regen pro Quadratmeter, insbesondere im Raum Montsià und Baix Ebre. Der Ebro führte bei Tortosa ein Vielfaches seiner üblichen Wassermenge, Nebenflüsse und Barrancos verwandelten sich innerhalb kürzester Zeit in reißende Ströme. Straßen wurden unterspült, der Verkehr kam vielerorts zum Erliegen und Keller und Erdgeschosse liefen voll. In Castellón mussten Einsatzkräfte mehrfach Menschen aus Fahrzeugen retten, die in überfluteten Straßen eingeschlossen waren – unter anderem im Raum Vila-real.

Angesichts der Lage aktivierten die Behörden die höchste Warnstufe. Die katalanische Regionalregierung setzte heute vorsorglich den Unterricht in mehreren Regionen aus, um das Risiko für Schüler und Lehrkräfte zu minimieren. Solche Maßnahmen zeigen, wie ernst die Situation inzwischen eingeschätzt wird: Die Dynamik dieser Unwetter lässt oft nur wenig Reaktionszeit.

Doch nicht nur an Land, auch auf See zeigte sich die Gewalt der Wetterlage. Starke Winde und hoher Seegang machten die Überfahrt in Teilen des westlichen Mittelmeers gefährlich. Besonders aufmerksam verfolgt wurde ein Vorfall mit einer Autofähre, die durch schwere Wellen zeitweise ihre Stabilität verlor. Im Frachtraum gerieten Fahrzeuge und Gepäck in Bewegung – ein eindrückliches Beispiel dafür, wie eng Starkregen, Sturm und hohe Wellen in solchen Wetterlagen miteinander verknüpft sind.

Meteorologen warnen, dass solche Ereignisse kein Ausnahmefall mehr sind. Die Kombination aus blockierten Wetterlagen und einem immer wärmeren Mittelmeer erhöht die Wahrscheinlichkeit extremer Niederschläge deutlich. Die Unwetter in Spanien sind damit nicht nur eine akute Krise, sondern auch ein Vorgeschmack auf eine neue, riskantere Wetterrealität im Mittelmeerraum, an der zumindest teilweise der anthropogene Klimawandel eine Mitschuld trägt.

Spanien: Starke Unwetter am Mittelmeer und auf den Kanaren

Erneut treffen heftige Unwetter Spanien und die Kanaren – Sturm, Starkregen und Schnee am Teide sorgen für Ausnahmelage

Spanien wird derzeit von einer Serie schwerer Unwetter heimgesucht, die sowohl auf dem Festland als auch auf den Kanarischen Inseln zu signifikanten Beeinträchtigungen führen. Das Sturmtief Emilia bringt extreme Regenfälle, Orkanböen und für die Region ungewöhnliche Schneefälle mit sich. Behörden sprechen von einer angespannten, teils kritischen Lage.

Sturmflut Teneriffa

Auf dem spanischen Festland stehen vor allem die Mittelmeerregionen im Fokus. In der Autonomen Gemeinschaft Valencia sowie in Teilen von Andalusien, darunter Almería, hat die staatliche Wetterbehörde AEMET Unwetterwarnungen der höchsten Stufe ausgerufen. Innerhalb weniger Stunden werden außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen erwartet, lokal von mehr als 180 Litern pro Quadratmeter. In Küstenzonen, Senken und ausgetrockneten Flussbetten steigt damit die Gefahr von Sturzfluten und Überschwemmungen deutlich an.

Der Zivilschutz hat in mehreren Regionen die Alarmstufe erhöht und Notfallprotokolle aktiviert. Rettungsdienste, Polizei und Gesundheitsbehörden arbeiten in erhöhter Einsatzbereitschaft, während die Bevölkerung eindringlich aufgefordert wird, unnötige Fahrten zu vermeiden und offizielle Warnhinweise zu beachten. Bislang blieben größere Personenschäden aus, dennoch wird die Lage als dynamisch und potenziell gefährlich eingestuft.

Auch die Kanarischen Inseln sind massiv betroffen. Auf Teneriffa – wo erst letzte Woche wieder mehrere Menschen von Riesenwellen erfasst wurden –, Gran Canaria und La Palma sorgten orkanartige Böen mit Windgeschwindigkeiten von teils über 140 Kilometern pro Stunde für zahlreiche Zwischenfälle. Herabstürzende Äste, beschädigte Infrastruktur und gesperrte Straßen hielten die Einsatzkräfte in Atem. Insgesamt wurden über tausend wetterbedingte Vorfälle im gesamten Archipel gemeldet.

Besonders spektakulär sind die Bedingungen in den Hochlagen Teneriffas. Auf dem Teide, Spaniens höchstem Berg, fiel Schnee, begleitet von starkem Wind und Minustemperaturen. Mehrere Zufahrtsstraßen zum Nationalpark wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Gegen die Küsten brandeten meterhohe Wellen einer Sturmflut und umspülten Gebäude der Uferpromenaden. Gleichzeitig kam es auf den Inseln zu Einschränkungen im Flugverkehr: Starke Seitenwinde und schlechte Sicht führten zu Verspätungen und Flugstreichungen, insbesondere auf kleineren Flughäfen.

Meteorologen rechnen damit, dass das unbeständige Wetter in den kommenden Tagen weiter anhält. Während Emilia langsam ostwärts zieht, bleiben viele Regionen unter dem Einfluss feuchter und instabiler Luftmassen. Die Behörden betonen, dass Vorsicht und Eigenverantwortung entscheidend sind, um Risiken zu minimieren. Spanien erlebt damit erneut, wie verletzlich selbst gut vorbereitete Regionen gegenüber extremen Wetterereignissen geworden sind.

Sumatra: Überflutungen und Erdrutsche durch Monsun

Sturzfluten und Erdrutsche im Norden von Sumatra: Vier Tote in Zentral-Tapanuli

Schwere Sturzfluten und Erdrutsche haben Anfang der Woche weite Teile der Westküste Nordsumatras getroffen und in mehreren Regionen massive Schäden verursacht. Besonders betroffen waren die Regierungsbezirke Tapanuli, Sibolga und Mandailing Natal. Ganze Ortschaften sind von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem wichtige Verkehrswege und Teile der Nationalstraße aufgrund von Schlammströmen, umgestürzten Bäumen und zerstörten Brücken unpassierbar wurden. In Zentral-Tapanuli kamen vier Menschen ums Leben, nachdem ein Erdrutsch im Dorf Mardame ein Wohngebiet verschüttete.

Starkregen ließ Gewässer über die Ufer treten, überflutete Tausende Häuser und setzte zahlreiche Dörfer unter Wasser. Lokale Behörden berichteten von Sturzfluten mit reißender Strömung, die Haustrümmer, Baumstämme sowie Fahrzeuge mit sich rissen. In einigen Gebieten reichte das Wasser bis an die Dächer der Häuser. Erdrutsche blockierten zudem an mehreren Stellen die Hauptverkehrswege, wodurch Fahrzeuge im Schlamm eingeschlossen wurden und die Rettungsarbeiten erschwert waren. In den sozialen Medien geteilte Bilder zeigen eine zerstörte Brücke und dokumentieren dramatische Momente, als ein Erdrutsch in das Dorf Dorf Mardame einfiel.

Einsatzkräfte der Lokalregierung arbeiteten gemeinsam mit Soldaten, Polizeieinheiten und Teams der nationalen Such- und Rettungsbehörde daran, Bewohner aus gefährdeten Gebieten zu evakuieren. Besonders exponierte Haushalte wurden mit Spezialfahrzeugen in provisorische Unterkünfte gebracht. Währenddessen schätzen die Behörden, dass Tausende Gebäude von den Sturzfluten direkt betroffen sind. Die genaue Schadensbilanz ist jedoch noch unklar, da einige Regionen weiterhin schwer zugänglich bleiben.

Erschwerend kommt hinzu, dass Mobilfunk- und Datenverbindungen in Zentral-Tapanuli und benachbarten Gebieten seit Dienstagnachmittag komplett ausgefallen sind. Teams der Provinzregierung Nord-Sumatras konnten die Region bislang nicht erreichen, weil Erdrutsche und anhaltender Starkregen die Zufahrtsstraßen blockieren.

Meteorologen führen die extremen Niederschläge auf die derzeitige Hauptregenzeit, ungewöhnlich warme Meeresoberflächentemperaturen und eine besonders instabile Atmosphäre zurück. Diese Faktoren sorgen für eine erhöhte Feuchtigkeitszufuhr und begünstigen die Bildung heftiger Gewitterzellen entlang der Westküste Sumatras. Lokale Wetterphänomene wie sogenannte Sumatra-Squalls verstärken die Intensität der Niederschläge zusätzlich.

Die Behörden bereiten sich auf weitere Regenfälle vor und warnen, dass weitere Erdrutsche in den kommenden Tagen nicht ausgeschlossen sind.

Italien: Unwetter in Neapel legt Verkehr lahm

Heftiges Unwetter in Neapel: Überschwemmungen, Verkehrschaos und Warnstufe Orange

Neapel und zahlreiche Gemeinden der Umgebung stehen derzeit unter dem Einfluss eines schweren Unwetters, das seit Tagen für Überschwemmungen, Erdrutsche und signifikante Verkehrsbehinderungen sorgt. Die anhaltenden Regenfälle haben Straßen überflutet, Hangrutschungen ausgelöst und in mehreren Stadtteilen zu gefährlichen Situationen geführt. Besonders betroffen sind die Küstenabschnitte zwischen Sorrent und Amalfi, wo seit Samstag immer wieder Erdrutsche und Schlammlawinen gemeldet werden. Auch in Posillipo stürzte eine Mauer ein und Steine blockierten die Fahrbahn und beschränkten die Zufahrt zu einzelnen Häusern.

Neapel

Die Lage spitzte sich am Montag weiter zu, als der Zivilschutz für weite Teile Kampaniens die Warnstufe Orange ausrief. Diese gilt ab Montagabend für 24 Stunden und betrifft verschiedene Zonen, darunter die gesamte Stadt Neapel, die vorgelagerten Inseln Capri, Procida und Ischia, das Vesuvgebiet sowie große Teile der sorrentinischen Halbinsel. Für die übrigen Gebiete bleibt die Warnstufe Gelb bestehen. Mit kräftigen Schauern, teils intensiven Gewittern sowie stürmischen Südwestwinden rechnen die Behörden bis Dienstagabend. Auch eine aufgewühlte See und mögliche Sturmfluten werden erwartet.

Aus den Grabungsstätten Herculaneum und Pompeji liegen noch keine Meldungen über evtl. Unwetterschäden vor, doch die Ruinen sind teilweise ungeschützt und es kommt immer wieder zu Unwetterschäden.

Die Regenfälle treffen auf eine Region, die ohnehin durch mehrere Naturgefahren geprägt ist. Erst am Wochenende brachte ein plötzlicher Temperatursturz Schnee auf den Vesuv – ein seltenes, aber nicht beispielloses Ereignis zu dieser Jahreszeit. Während am Vulkan selbst keine Beeinflussungen entstanden, verstärken die winterlichen Bedingungen die Herausforderungen für Einsatzkräfte und Bevölkerung.

Die Campi Flegrei stehen ebenfalls unter Beobachtung: Zwar gibt es keine Hinweise, dass das aktuelle Unwetter direkte Auswirkungen auf das seismisch aktive Gebiet hatte, doch bleibt die Möglichkeit bestehen, dass der hohe Wassereintrag ins Hydrothermalsystem phreatische Explosionen begünstigt.

Der Katastrophenschutz ruft die Bevölkerung auf, unnötige Fahrten zu vermeiden und in den kommenden Stunden besonders vorsichtig zu sein. Die Lage bleibt angespannt – und eine nachhaltige Wetterberuhigung ist vorerst nicht in Sicht.

Italien: Starke Unwetter in Genua

Heftige Unwetter verursachen Schäden und Überschwemmungen in Genua und Umgebung

Am Samstag haben anhaltender Starkregen und schwere Sturmböen in der norditalienischen Region Ligurien, insbesondere in und um die Stadt Genua, starke Schäden verursacht. Ein vermeintlicher Tornado – den ich eher für eine Fallwindböe halte –, der im Hafengebiet von Pra’ mehrere Container zum Umstürzen brachte und ein Lagerhaus beschädigte, verstärkte die Unwetterlage zusätzlich. Der nahegelegene Bach Fegino trat infolge der starken Regenfälle über die Ufer, was Einsätze von Feuerwehr, Zivilschutz und Polizei erforderlich machte.

Genua

Besonders betroffen ist der Westen Genuas. In Pegli brach eine Stützmauer in der Via Nicoloso da Recco ein und beschädigte dabei mehrere geparkte Fahrzeuge. In der Folge kam es zu vorübergehenden Unterbrechungen der Gas- und Stromversorgung. Im Stadtteil Sestri Ponente führte der Sturm zu weiteren Schäden, unter anderem riss der Wind das Dach eines Lagerhauses des städtischen Abfallentsorgers ab. Zusätzlich sorgte ein Fallwind an der Küste zwischen Voltri und Sestri für umgestürzte Bäume und beschädigte Gebäude.

Die Unwetter führten in der Innenstadt zu Überschwemmungen, vor allem in den Unterführungen Brin, Via Milano und Via Perlasca. Aufgrund eines Erdrutsches nahe des Pizzo-Tunnels musste die Aurelia-Straße zeitweise gesperrt werden. Auf der Autobahn A10 kam es zu Verkehrsbehinderungen mit langen Staus, da gleich 2 Lastkraftwagen von den starken Windböen umgekippt wurden.

Im Hinterland von Genua wurden drei Jugendliche mehrere Stunden lang vermisst, sie konnten mit Hilfe einer Suchaktion aber wohlbehalten gefunden werden. Ihre Handys waren während der Suche aufgrund leerer Akkus nicht erreichbar. Die Suchaktionen wurden eingestellt, bevor ein weiteres Unwetter die Region erreichte.

Das Unwetter in und um Genua wurde durch ein stationäres Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer ausgelöst, das feuchte Luftmassen nach Ligurien führte. Diese feuchte und instabile Luft sorgte in Verbindung mit starken Temperaturunterschieden für die Bildung von Gewittern und Starkregen. Dabei entstanden kräftige Fallwinde, die teils in Form eines Tornados auftraten. Zusätzlich verstärken die ligurischen Gebirge durch aufsteigende Luftmassen die Niederschläge, was zu Erdrutschen und Überschwemmungen führte.

Für Sonntag wurde für Ligurien eine Wetterwarnung der Stufe Orange ausgegeben. Ein neues Tiefdruckgebiet bringt verbreitet starke bis heftige Regenfälle und Gewitter mit sich, die Überschwemmungen, Erdrutsche und einen raschen Anstieg kleiner Bäche verursachen können. Die Behörden raten weiterhin zur Vorsicht und empfehlen, unnötige Fahrten zu vermeiden.

USA: Überflutungen nach Unwetter in New York City

Rekordregen verursacht schweren Überschwemmungen in New York City – zwei Todesopfer bestätigt

Extrem starke Regenfälle haben am Donnerstag in New York City zu tödlichen Überschwemmungen geführt. Innerhalb weniger Stunden fielen in der Metropole und der umliegenden Tri-State-Region Rekordniederschläge, die Straßen, Keller und U-Bahn-Stationen überfluteten und den Verkehr weitgehend lahmlegten. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben.

In Brooklyn wurde ein 39-jähriger Mann in einem überfluteten Keller in Crown Heights gefunden. Laut Polizei war er dort eingeschlossen, als die Wassermassen in das Gebäude eindrangen. Feuerwehrtaucher bargen ihn, doch er konnte im Krankenhaus nur noch für tot erklärt werden. Nach Angaben eines Freundes hatte der Mann versucht, seinen Hund zu retten, als das Wasser plötzlich in den Keller strömte.

Fast zeitgleich ereignete sich im Norden Manhattans ein ähnlicher Vorfall: In Washington Heights wurde ein 43-jähriger Mann in einem überfluteten Heizraum leblos aufgefunden. Der Migrant war Vater von fünf Kindern und lebte seit Jahren im Keller des Gebäudes. In beiden Fällen hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen.

Die Stadt warnte per SMS und E-Mail über das System Notify NYC vor den Sturzfluten und rief die Bevölkerung dazu auf, sich in höher gelegene Gebiete zu begeben. Der Nationale Wetterdienst (NWS) meldete historische Niederschlagsmengen: Im Central Park fielen 47 Millimeter Regen – mehr als je zuvor an einem 30. Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen 1917. Am Flughafen LaGuardia wurden 53 Millimeter registriert, am Newark Liberty Airport 50,5 Millimeter. An beiden Airports kam es zu massiven Beeinträchtigungen des Flugverkehrs. Auch der Bahnverkehr lag zeitweise still.

Neben den Überflutungen wurden Hunderte umgestürzte Bäume gemeldet, die die Straßen blockierten. Tausende Haushalte waren von Stromausfällen betroffen. Windböen von bis zu 85 km/h verschärften die Lage zusätzlich. Für Freitag sagten Meteorologen weitere starke Böen zwischen 55 und 80 km/h voraus.

Die New Yorker Umweltbehörde sprach von einem weiteren Beispiel für die zunehmende Häufigkeit kurzer, aber extrem intensiver Regenereignissen in der Stadt. Die Teams seien weiterhin im Einsatz, um überflutete Bereiche zu entwässern. Vermutlich steht diese Zunahme extremer Wetterereignisse mit dem Klimawandel im Zusammenhang.

Nach Angaben des Wetterdienstes stand das Unwetter nicht in Verbindung mit Hurrikan Melissa, der zeitgleich über die Karibik zog. Verantwortlich war ein eigenständiges Tiefdruckgebiet über dem Nordosten der USA, das feuchtwarme Luftmassen heranführte und Melissa von der US-Küste ablenkte.

Spanien: Weitere Unwetter in Urlaubsgebieten

Heftige Unwetter in Spanien: Starkregen, Überschwemmungen und die Rolle des Klimawandels

Spanien wird derzeit von einer Serie heftiger Unwetter heimgesucht. Besonders stark betroffen sind Andalusien, Valencia und Katalonien. In Städten wie Íllora (Provinz Granada) führten heftige Regenfälle erneut zu Überschwemmungen von Straßen, überfluteten Häusern und gesperrten Verkehrswegen. Die andalusische Notrufzentrale rief Autofahrer zur Vorsicht auf und warnte vor der Durchquerung überfluteter Gebiete. Trotz der intensiven Regenfälle wurden bislang keine Verletzten gemeldet.

Die Häufung solcher Extremwetterereignisse in Spanien ist kein Zufall. Eine der Hauptursachen liegt in der Erwärmung des Mittelmeers, das derzeit deutlich schneller aufheizt als der globale Durchschnitt. Warme Meeresoberflächen liefern der Atmosphäre zusätzliche Feuchtigkeit und Energie. Treffen diese feucht-warmen Luftmassen auf kältere Luft aus dem Norden, entstehen intensive Gewitterzellen und Starkregenereignisse. Diese meteorologische Konstellation ist besonders typisch für sogenannte „Gota Fría“ oder DANA“-Ereignisse – isolierte Tiefdruckgebiete in höheren Luftschichten, die zu extremen Niederschlägen führen, wie es in den letzten Tagen häufig vorkam. Dabei sind nicht nur Orte an der Küste betroffen, sondern auch Gebiete am Rand von Höhenlagen. Hier kommt es aufgrund von Sturzflute aus den Bergen zu besonders dramatischen Bilder, wie gestern in Íllora am Rand der Sierra Nevada.

Auch blockierende Wetterlagen tragen dazu bei, dass Gewitter länger an einem Ort verweilen, anstatt weiterzuziehen. Die Kombination aus warmem Mittelmeerwasser, feuchten Südwinden und stationären Tiefs sorgt für explosive Niederschläge in kurzer Zeit. Städte und Regionen mit versiegelten Böden oder enger Bebauung sind besonders anfällig, da das Wasser nicht schnell genug abfließen kann und sich schnell Überschwemmungen bilden.

Meteorologen sehen im menschenverursachten Klimawandel einen Verstärker dieser Extremereignisse. Wärmere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen, wodurch Starkregen intensiver wird. Gleichzeitig verschieben sich die Regenzeiten, sodass extreme Niederschläge häufiger auch außerhalb der klassischen Herbstsaison auftreten. Reisende sollten sich daher sehr wohl überlegen, ob sie ihre Herbstferien am Mittelmeer verbringen möchten, wobei aktuell das westliche Mittelmeer von den Extremwetterereignissen stärker betroffen ist als das östliche.

Die extremen Unwetterereignisse beschränken sich nicht auf Spanien und den Mittelmeerraum: Entsprechende Meldungen liegen auch aus vielen anderen Staaten vor. In den letzten Stunden gab es z.B. Überflutungen mit Hagel in Bolivien.

Da nach wie vor eine globale Strategie zur Bekämpfung der Erderwärmung fehlt und es Jahrzehnte dauert, bis eine solche Wirkung zeigt, ist eine Verbesserung der Situation nicht in Sicht.

Mexiko: Opferzahlen nach Unwettern gestiegen

Nach schwere Unwettern in Mexiko – Hunderte Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten

In Zentral- und Ostmexiko haben tagelange Regenfälle eine verheerende Katastrophe ausgelöst, über die Vnet bereits berichtete. Doch das volle Ausmaß der Katastrophe wird erst nach und nach sichtbar: Infolge der massiven Überschwemmungen wurden Erdrutsche verursacht, die über 300 Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten haben. Nach Angaben der Regierung kamen mindestens 70 Menschen ums Leben, Dutzende gelten weiterhin als vermisst.

Mexiko Unwetter

Die ungewöhnlich heftigen Niederschläge trafen auf bereits durchnässte Böden am Ende einer außergewöhnlich langen Regenzeit. Flüsse traten über die Ufer, Straßen wurden zerstört, und ganze Bergdörfer sind nur noch per Hubschrauber erreichbar. Präsidentin Claudia Sheinbaum sprach von einer „nationalen Notlage“ und kündigte an, alle verfügbaren Kräfte zur Unterstützung der Bevölkerung zu mobilisieren.

Besonders schwer betroffen sind die Bundesstaaten Veracruz, Hidalgo und Puebla. In Hidalgo wurden rund 100.000 Häuser durch Schlammlawinen und Überflutungen beschädigt, während in Veracruz innerhalb von nur vier Tagen bis zu 600 Liter Regen pro Quadratmeter fielen. Gouverneurin Rocío Nahle berichtete, dass dort mehr als 300.000 Menschen betroffen seien.

In der Stadt Poza Rica stieg das Wasser des Flusses Cazones stellenweise bis zu vier Meter hoch. „Viele Nachbarn konnten nicht mehr fliehen“, sagte Anwohner Roberto Olvera. Nach dem Rückgang der Fluten blieb eine ölige Schicht zurück – vermutlich Rückstände aus nahegelegenen Öl- und Gasanlagen.

Während Tausende Soldaten, Feuerwehrleute und Freiwillige nach Vermissten suchen, fliegen Hubschrauber Hilfsgüter in die isolierten Regionen. Gesundheitsteams begannen mit der Begasung der Gebiete, um einen Ausbruch von Dengue-Fieber zu verhindern.

Sheinbaum versprach schnelle Hilfe und betonte, die Regierung werde „in dieser Krise keine Kosten scheuen“, um die betroffenen Regionen zu versorgen und den Wiederaufbau einzuleiten.