White Island: Kleine Eruption am 09.08.24

Auf White Island erzeugte der Whakaari eine Asche-Dampf Exhalation

Der neuseeländische Inselvulkan White Island, der auch unter dem Namen Whakaari bekannt ist, erzeugte heute eine Asche-Dampf-Exhalation, die von den neuseeländischen Vulkanologen als kleine Eruption eingestuft wird. Trotz der geringen Explosivität des Ereignisses wurde die Alarmstufe vorsichtshalber auf „3“ erhöht.

Der Vulkan stieß eine stärkere Dampfwolke aus, die etwas Vulkanasche in östliche Richtung transportierte. Laut GeoNet bestand eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass diese Asche das Festland erreicht, doch ob das Eintrat wurde bis jetzt nicht kommuniziert. Der Wind kam aus westlicher Richtung, was die Asche nach Osten und Nordosten in Richtung des nördlichen Endes von East Cape trieb.

Die Eruptionsaktivität wurde anhand einer Kombination von Webcam-Bildern und Satellitendaten identifiziert, die vom Volcanic Ash Advisory Centre zur Verfügung gestellt wurden. Demnach wurde Vulkanasche in 900 m Höhe über dem Meeresspiegel detektiert.

Die Aktivität war zwischen 13 und 15 Uhr am stärksten und hat danach nachgelassen. Satellitendaten deuten darauf hin, dass die Wolke eine geringe Menge Vulkanasche enthielt. Aufgrund dieser Beobachtungen wurde die Vulkanalarmstufe auf Stufe 3 und der Flugfarbcode auf Orange angehoben.

Da auf der Insel keine Sensoren mehr vorhanden sind, sind die Vulkanologen weiterhin auf Fernkameras und Satellitenbilder angewiesen, wodurch kurzfristige Aktivitätsänderungen schwer zu erkennen sind. Solche Änderungen können jederzeit auftreten, aber man ging  davon aus, dass die Eruptionsaktivität in den nächsten Stunden weiter nachlassen wird.

Whakaari befindet sich derzeit in einer Phase erhöhter Unruhe, und kurzzeitige Dampf- und Ascheemissionen könnten noch eine Weile andauern. Ein Update wird am Montag veröffentlicht, oder früher, falls am Wochenende eine signifikante Änderung der Aktivität auftritt.

White Island machte im Dezember 2019 Schlagzeilen, weil bei einer Eruption zahlreiche Touristen ums Leben kamen. sie wurden von Reiseagenturen trotzt erhöhter Warnstufe zu Ausflügen auf die Insel geschafft. Seit dem dramatischen Ereignissen betreten sogar Wissenschaftler die Insel nur in Ausnahmefällen.

White Island: Magma im Schlot

Der Vulkan Whakaari auf White Island ist weiterhin aktiv. Bis jetzt gab es zwar keine neuen Explosionen, doch eine LiveCam-Aufnahme von gestern zeigt einen roten Lichtschein im Krater. Dieser deutet darauf hin, dass glühendes Magma im Förderschlot steht. Eine Nahaufnahme des Kraters zeigt 3 Schlote. Aus einem zischt der Dampf besonders stark. Dieser Schlot ist wahrscheinlich die Quelle der Rotglut. Auf dem Bild erkennt man auch, dass der Kratersee verschwunden ist. In seinem Becken gibt es nur noch ein paar grüne Tümpel.

Der Tremor ist weiterhin gering, dennoch kann es jederzeit zu einer Explosion kommen. Die Vulkanologen von GeoNet (GNS) räumen eine 30-40 prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Explosion in den nächsten 24 Stunden ein. Der Alarmstatus steht auf „gelb“, VONA (Flugverkehr) auf „orange“.

 

Am Wochenende wurde ein weiters Opfer tot geborgen. Die Zahl der Todesopfer beläuft sich auf 18. Die bisher vermissten wurden offenbar nun auch für Tot erklärt. Eine Frau erlag ihren Verletzungen im Krankenhaus.

Vor einer Woche kam es zu einer verhängnisvollen Eruption, als sich zahlreiche Touristen auf dem Vulkan aufhielten. Das Unglück eröffnete neue Diskussionen über die Sicherheit auf Vulkantouren.

Gut 2 Wochen vor der Katastrophe ereignete sich in der Nähe der Insel ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Es ist durchaus möglich, dass dieses Beben den Vulkanausbruch triggerte.

Über White Island

White Island ist einer der aktivsten Vulkane Neuseelands. Die Insel misst 2 x 2,4 km und stellt nur den Gipfel eines weitaus größeren Vulkans dar. An seiner Basis hat er einen Durchmesser von 16 x 18 km. Der Inselvulkan liegt in der Bucht von Plenty, 50 km vor der Küste bei Whakatane. Bis ins frühe 20. Jahrhundert baute man dort Schwefel ab. Bei einem Hangrutsch starben mehrere Minenarbeiter. Der Betrieb wurde daraufhin eingestellt. Die Ruinen der Anlage sind heute noch sichtbar.