USA: Hurrikane ziehen an Ostküste vorbei und richten Schäden an

Hurrikane verursachen Hauseinstürze an den Outer Banks in North Carolina – Südflorida warnt vor Sturzfluten

Die USA kommen nicht zur Ruhe und werden weiterhin von den Unbilden der Natur heimgesucht: Während es im Westen des Landes weiterhin trocken ist und zu Waldbränden kommt, stürmt es im Osten und es drohen starke Niederschläge.




An der Küste von North Carolina haben die Hurrikane Imelda und Humberto die Verwundbarkeit der Outer Banks gezeigt. Innerhalb eines Tages stürzten an der Atlantikküste sechs unbewohnte Häuser ein, nachdem Sturmfluten und hohe Brandung die Dünen überspült und ganze Strandabschnitte unterspült hatten. Besonders betroffen war der Ort Buxton auf Hatteras Island, wo am Nachmittag des 30. September fünf Gebäude innerhalb kurzer Zeit kollabierten. In derselben Nacht folgte ein weiteres Haus. Verletzte wurden nicht gemeldet, doch die Behörden sperrten aus Sicherheitsgründen großflächig Küstenbereiche.


Die Zerstörungen verdeutlichen einmal mehr die Dynamik der Barriereinseln. Viele der auf Pfählen stehenden Holzbauten standen noch vor wenigen Jahren mehrere Meter vom Wasser entfernt, inzwischen jedoch nagt die Erosion direkt an ihren Fundamenten. Seit 2020 sind allein in Rodanthe und Buxton insgesamt 18 Häuser eingestürzt. Die Trümmer stellen eine zusätzliche Gefahr dar, da Holz, Glas und Metallteile kilometerweit entlang der Strände verteilt werden.

Meteorologen meldeten am Tag der Einstürze eine Brandung von bis zu 360 Zentimetern Höhe. Die beiden Hurrikane, die nicht direkt auf die Küste trafen, sondern parallel zum Küstenverlauf entlang zogen, sorgten durch ihre weiträumigen Ausläufer für starken Wellengang.

Die Auswirkungen der tropischen Wettersysteme beschränken sich nicht auf North Carolina. Auch in Südflorida sind die Folgen der feuchtwarmen Luftmassen deutlich spürbar. Dort verlängerten die Behörden am Donnerstag eine Hochwasserwarnung bis mindestens Freitag. Grund sind anhaltende Starkregenfälle, die stellenweise Regenraten von bis zu 7,5 Zentimetern pro Stunde erreichten. In einigen Stadtvierteln summierten sich die Niederschläge innerhalb weniger Stunden auf mehr als 12 Zentimeter.

Besonders betroffen sind Broward County und der nördliche Teil von Miami-Dade. Überschwemmte Straßen stellen eine erhebliche Gefahr für den Berufsverkehr dar, weshalb die Bevölkerung aufgerufen wurde, Fahrten in gefährdete Gebiete möglichst zu vermeiden. Das nationale Wettervorhersagezentrum stufte die Gefahr von Sturzfluten zunächst auf Stufe 1 von 4 ein, warnte jedoch, dass eine Erhöhung je nach weiterer Entwicklung nicht ausgeschlossen sei.