Vulkan Fuego mit Paroxysmus am 11.12.22

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Paroxysmus

Fuego: Warnung vor Pyroklastischen Strömen

Gestern steigerte sich die Aktivität am guatemaltekischen Vulkan Fuego bis eine paroxysmale Eruption einsetzte. Es wurde der typische Verlauf eines Paroxysmus beschrieben. Zunächst begann sich die strombolianische Tätigkeit aus dem Gipfelkrater zu steigern, dann floss ein Lavastrom Er erreichte gestern Abend eine Länge von 600 m und floss durch die Ceniza-Schlucht. Von der Lavafront gingen glühende Schuttlawinen ab. Die strombolianischen Explosionen steigerten sich zu einer kleinen Lavafontäne. Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 10.600 m auf und drifteten in Richtung Südosten. Der Lavastrom wuchs bis auf 800 m Länge. Es entstanden Pyroklastische Ströme, die durch die Schluchten Las Lajas und El Jute abgingen. MIROVA detektierte eine hohe Thermalstrahlung mit 416 MW Leistung.

CONRED postete heute ein Bild, auf dem man vor lauter Asche praktisch nichts sieht und warnte erneut davor, dass Pyroklastische Ströme generiert werden könnten. Es wurde ausdrücklich gewarnt, sich am Fuß des Vulkans aufzuhalten. Die Warnung galt insbesondere für die Schluchten, durch die Pyroklastische Ströme gleiten könnten.

In den Ortschaften Panimaché 1 in San Pedro Yepocapa und Chimaltenango kam es zu starken Ascheniederschlägen.

Ein Lob für unseren Vulkanverein Vulkanologische Gesellschaft e.V. gab es dann auch von Gustavo Chinga von INSIVUMEH für unsere Webcam. Das nächtliche Infrarotbild hat den Vulkanologen sehr bei der Beurteilung der Lage geholfen.

Aktuell hüllt sich der Vulkan in Wolken, doch auf unserer Livecam sieht man Asche über den Wolken aufsteigen. Es sieht also so aus, als wäre der Paroxysmus noch nicht vorbei.

Im Juli 2018 ereignete sich ein besonders starker Paroxysmus, in dessen Folge Pyroklastische Ströme bewohntes Gebiet erreichten. Mehr als 300 Menschen starben. voraus ging eine Serie normaler Paroxysmen. Seitdem kam es zu keinen neuen Serien mehr, sondern nur noch zu vereinzelten Paroxysmen. Vielleicht ändert sich das wieder.