Vulkan Fuego weiterhin sehr aktiv

Fuego bleibt sehr aktiv und eruptiert in schneller Folge – glühende Schuttlawinen unterwegs

Der Fuego in Guatemala ist weiterhin sehr aktiv und eruptiert in schneller Folge strombolianisch. Dabei werden bis zu 12 Eruptionen pro Stunde registriert. Aschewolken erreichen eine Höhe von 4800 m und lösen VONA-Warnungen aus. Die vorherrschende Windrichtung ist Osten, so dass die Aschewolken gen Westen getrieben werden und sich auf eine Distanz von 15 Kilometern ausbreiten. Zudem wird glühende Tephra ausgestoßen, die man nachts besonders gut sieht.

Fuego. © Afar-TV

Laut INSIVUMEH erreicht die glühende Tephra Höhen zwischen 200 und 350 Metern über dem Kraterniveau. Sie decken das Kratergebiet und die oberen Vulkanflanken mit Gesteinsfragmenten ein, die dann als glühende Schuttlawinen hangabwärts rollen. Die größeren Schuttlawinen erreichen die Vegetationsgrenze und können Brände auslösen.

Auf der AFAR-Livecam lassen sich die Eruptionen gut beobachten, zumindest wenn es wolkenfrei ist. Phasenweise kommen die Explosionen so schnell hintereinander, dass ein beständiger Glutstrom auf der Außenflanke entsteht. Auf Langzeitbelichtungen entsteht in solchen Fällen der Eindruck eines Lavastroms. Doch ein solcher ist aktuell nicht unterwegs.

Die Explosionen erzeugen gelegentlich Druckwellen, die in den Ortschaften am Vulkanfuß Fensterscheiben klirren lassen. Außerdem gibt es Phasen, in denen der Fuego Geräusche wie eine Dampflok erzeugt.

Während der Fuego selbst nicht bestiegen werden darf, ist der Aufstieg auf den benachbarten Acatenango frei. Von dort kann man die Eruptionen relativ gefahrlos beobachten. Dennoch sollten Vulkanspotter darauf achten, Winterkleidung mitzunehmen, denn beim nächtlichen Ansitzen im starken Wind kann es trotz Äquatornähe ganz schön kalt werden. Bei Wetterumschwüngen drohen zudem heftige Gewitter und im Extremfall Schneestürme. Es sind schon schlecht ausgerüstete Wanderer erfroren.

Ähnlich verhält es sich auf dem Gipfel des Santa Maria, von wo aus man auf den Domvulkan Santiaguito hinabblickt. Der Domvulkan ist weiterhin aktiv und stößt 1 bis 2 Mal stündlich Aschewolken aus, die bis auf 3500 m Höhe steigen. Es entstehen glühende Schuttlawinen und die Vulkanologen warnen vor Laharen und proklastischen Strömen.