Vulkanalarm auf „Orange“ erhöht – phreatische Eruption auf White Island
Die neuseeländischen Behörden haben die Vulkanalarmstufe für Whakaari/White Island nach einem möglichen Vulkanausbruch am Donnerstagmittag erhöht. Gegen 12:30 Uhr registrierten GeoNet-Webcams in der Bay of Plenty eine kurze, energiearme Eruption auf der unbewohnten Vulkaninsel rund 48 Kilometer vor der Nordinsel Neuseelands.
Auf den Aufnahmen ist eine weiße Dampfwolke zu erkennen, die gut 1500 m über den Vulkan aufstieg. Aller Wahrscheinlichkeit handelte es sich um eine phreatische – also durch eine Wasserdampfexplosion getriggerte- Eruption. Der Wetterdienst MetService konnte auf Satellitenbildern keine Vulkanasche feststellen. Das Ereignis dauerte offenbar nur wenige Minuten und ist inzwischen beendet. Dennoch wurde die Vulkanwarnstufe von 2 auf 3 (im 5-stufigen System) angehoben, der Farbcode für die Luftfahrt auf Orange gesetzt.
Die Insel bleibt mindestens 48 Stunden lang auf dieser Stufe, während Fachleute der Vulkanüberwachungsgruppe von Earth Sciences NZ und des Nationalen Geo-Gefahrenzentrums die Aktivität weiterhin genau beobachten. Da auf Whakaari keine Messsensoren installiert sind, stützt sich die Überwachung auf ferngesteuerte Kameras, Satellitenbilder sowie regelmäßige Gas- und Beobachtungsmessungen.
Whakaari ist einer der aktivsten Vulkane Neuseelands. Der rund 321 Meter hohe Stratovulkan erhebt sich aus dem Meer und bildet die Spitze eines weit größeren, größtenteils unterseeischen Vulkankegels. Er gehört zur aktiven Taupō-Vulkanzone, die sich durch starke geothermische Aktivität und häufige seismische Ereignisse auszeichnet.
Die letzte größere Eruption ereignete sich im Dezember 2019, als plötzlich ein phreatischer Ausbruch stattfand. Dabei kamen 22 Menschen ums Leben, die sich zum Zeitpunkt der Explosion auf der Insel befanden.
Aktuelle Informationen zu den Warnstufen und möglichen Auswirkungen vulkanischer Dampf- und Gaswolken sind auf der Website von GeoNet abrufbar.
