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Viskosität

Die Viskosität ist ein Maß für die Zähigkeit von Fluiden (Flüssigkeiten, Gas). Im Zusammenhang mit der Vulkanologie gibt die Viskosität die Zähigkeit von Lava (oder Magma) an. Ist die Lava niedrigviskos, dann ist sie dünnflüssig und fließt schnell. Ist sie hochviskos, dann ist die Lava zähflüssig und Lavaströme fließen langsam. Im Extremfall bilden sich Lavadome.

Die Viskosität des Magmas hat maßgeblichen Einfluss darauf, ob ein Vulkan explosiv, oder effusiv eruptiert. Ein weiterer entscheidender Faktor dafür ist der Gasgehalt der Schmelze. Es gelten die Faustregeln:

  • Je dünnflüssiger das Magma ist, desto weniger Gas kann sich ansammeln. Die resultierenden Eruptionen sind meistens effusiv. Es werden Lavaseen und Lavaströme gefördert. Ist in einer niedrigviskosen schmelze viel Gas enthalten, kommt es zur Bildung von Lavafontänen.
  •  Hat das Magma eine moderate bis hohe Viskosität und ist relativ gasarm, dann treten Lavadome aus. Es können auch kurze hochviskose Lavaströme entstehen. Es werden pyroklastische Ströme generiert, wenn Teile eines Doms kollabieren. Ein Lavadom verstopft den Förderschlot, daher kann sich unter ihm ein hoher Gasdruck aufbauen.
  • Je zähflüssiger das Magma ist, desto mehr Gas kann sich ansammeln. Die Wahrscheinlichkeit einer explosiven Eruption steigt. Es werden hoch aufsteigende Aschewolken gefördert.

Die Viskosität von Lava hängt von verschiedenen Faktoren ab: Temperatur, Chemismus und Rheologie, bzw. dem Grad der Kristallisation. Je mehr Kristalle eine Schmelze enthält, desto  zähflüssig wird sie. Kristalle bilden sich mit der Temperaturabnahme des Magmas. Die Kristallisation kann schon in der Magmakammer beginnen und schreitet nach der Eruption der Lava schnell fort und dauerst so lange bis sie komplett erstarrt ist. Wie schnell letztendlich ein Lavastrom fließt ist auch von der Hangneigung des Vulkans abhängig.


Der Kehrwert der Viskosität ist die Fluidität, also die Fließfähigkeit eines Fluids.