Ein Vulkanspotter (engl. volcano spotter) ist ein Vulkanbeobachter, der sich gezielt mit dem Beobachten, Dokumentieren und Verfolgen vulkanischer Aktivität beschäftigt. Der englische Begriff „Spotter“ bezeichnet allgemein eine Person, die bestimmte Phänomene oder Objekte aufmerksam beobachtet und dokumentiert – bekannt etwa von Planespottern, die Flugzeuge fotografieren. Die Tätigkeit selbst wird im Englischen als „spotting“ bezeichnet.
Vulkanspotter widmen sich dieser Leidenschaft auf ganz unterschiedliche Weise. Manche betreiben das Beobachten als wissenschaftlich orientiertes Hobby, andere arbeiten semi-professionell oder in Kooperation mit Vulkanologen und Observatorien. Sie dokumentieren Eruptionen, Lavaströme, Fumarolen, Aschewolken oder geologische Veränderungen und teilen ihre Beobachtungen oft über soziale Medien, spezialisierte Webseiten oder wissenschaftliche Netzwerke. Viele Vulkanspotter nutzen moderne Technik wie Drohnen, Infrarotkameras oder Seismometer, um ihre Beobachtungen zu präzisieren. Ein unverzichtbares Werkzeug ist heute das Smartphone, das man nicht nur zum Kommunizieren und Navigieren braucht, sondern auch als Fotoapparat einsetzen kann. Darüber hinaus gibt es Zusatzgeräte wie Thermometer und Infrarotkameras, die via USB-C-Anschluss mit dem Phone verbunden werden können. Es gibt sogar Seismometer-Apps, die mit Hilfe von Beschleunigungssensoren stärkere Erdbeben registrieren können.
Neben technischen Equipment sollte ein Vulkanspotter auch mit Schutzausrüstung ausgestattet sein und neben Bergstiefeln auch Helm und Gasmaske mit sich führen.
Die Grenzen zwischen professionellen Forschern und passionierten Amateuren sind dabei fließend. Die wohl bekanntesten Vulkanspotter waren Katia und Maurice Krafft, ein französisches Ehepaar aus dem Elsass. Beide waren Geowissenschaftler, Fotografen und Filmemacher, die seit den 1970er Jahren zahlreiche aktive Vulkane weltweit dokumentierten. Ihre eindrucksvollen Filme, Bücher und Fotografien machten die Faszination und Gefahren der Vulkane einem breiten Publikum zugänglich. 1991 kamen sie bei einem Ausbruch des Mount Unzen in Japan ums Leben – ihr Vermächtnis prägt bis heute die Vulkanbeobachtung.