Island: Erdbeben Mb 3,9 am Bardarbunga

Erdbeben Mb 3,9 erschüttert Bardarbunga auf Island

Der subglaziale Vulkan Bardarbunga wurde von einem Erdbeben der Magnitude 3,9 erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich am 19. September um 04:44:54 UTC in einer Tiefe von 3600 Metern. Das Epizentrum wurde von IMO 5,4 km nordöstlich des Zentrums der Caldera verortet. Die Magnitude ist groß genug gewesen, damit man das Erdbeben spüren konnte, doch aufgrund der Abgeschiedenheit des Ortes gab es keine Wahrnehmungsmeldungen.

Eine Messstation am Nordrand des Vatnajökulls, unter dem sich der Bardarbunga befindet, registriert in den letzten Tagen eine leichte Bodenhebung. Sie hat maximal 40 mm erreicht. Eine Magmenintrusion ist eine mögliche Ursache der Hebung, sie könnte aber auch auf saisonale, hydrologische Effekte oder Messungenauigkeiten zurückzuführen sein.

Eine definitiv magmatisch bedingte Bodenhebung gibt es hingegen weiterhin bei Svartsengi auf Reykjanes. Hier hält die Bodenhebung nicht nur an, sondern könnte sich sogar beschleunigt haben. An der Messstation SENG beläuft sich die Hebung seit Ende der letzten Eruption auf 140 mm. Es fehlen noch 50 mm, bis wieder das Bodenhebungsniveau wie zu Beginn der letzten Eruption erreicht wird. Das sollte gegen Mitte Oktober der Fall sein. Ab dann steigt die Eruptionswahrscheinlichkeit signifikant. Doch meistens waren noch 3 bis 4 Wochen weitere Magmenakkumulation notwendig, bis dann tatsächlich ein Ausbruch einsetzte. Das schließt allerdings einen früheren Eruptionsbeginn nicht aus.

Die Erdbebenaktivität auf Reykjanes ist als mittelstark einzustufen, wobei sich die meisten Beben im Krysuvik-System abspielen. Entlang der Sundhnukur-Kraterreihe gibt es nur sporadische Erdbeben. Ein Indiz, dass es bis zum Ausbruch noch einige Wochen hin ist. Die Seismizität begann sich meistens 2 bis 3 Wochen vor den Ausbrüchen langsam zu steigern, wobei es nur Minuten vor der Eruption seismische Krisen gab.

Lewotobi Laki-Laki eruptiert Vulkanasche auf 4600 m Höhe

Lewotobi Laki-Laki weiterhin aktiv – Eruptionen lösen VONA-Warnungen aus

Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki liegt auf der indonesischen Insel Flores und ist weiterhin aktiv. Er eruptiert mehrmals am Tag Aschewolken, wobei sich die Explsoivität der Eruptionen langsam steigert. In den frühen Morgenstunden des 20. Septembers stieg eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Der Wind wehte sie in Richtung Südwesten. Das VAAC Darwin brachte eine VOAN-WARNUNG für den Flugverkehr raus. Der Alarmcode wurde auf „Rot“ erhöht.

Lewotobi Laki-Laki

Laut den Beobachtern vom VSI stieg um 7:16 Uhr WITA eine graue Aschesäule rund 1.000 Meter über den Gipfel empor. Zwei weitere Eruptionen folgten um 8:38 Uhr und 10:33 Uhr, wobei die Asche bis zu 1.400 Meter aufstieg und sich mit dem Wind in südwestliche und westliche Richtung verlagerte. Seismographische Aufzeichnungen dokumentierten dabei Amplituden von 14,8 Millimetern bei den ersten beiden Ausbrüchen und eine deutlich stärkere Amplitude von 44,4 Millimetern beim dritten. Alle Ereignisse dauerten nur wenige Minuten und sind Teil der anhaltenden Aktivität des Vulkans.

Im Krater des Lewotobi Laki-Laki wächst ein Lavadom, der die Förderschlote zum teil verstopft. Dadurch steigt im Laufe von Wochen der Druck immer weiter an, was sich in stärkere Ascheeruptionen äußert. Überschreitet der Druck einen Schwellenwert, kommt es zu starken Explosionen, die den Dom ausblasen und hochaufsteigende Aschewolken und pyroklastische Ströme erzeugen.

Die Eruptionen begannen Ende 2023. Besonders heftig war eine Serie von Ausbrüchen im November 2024, die zur Evakuierung von Tausenden Menschen führte und mehrere Todesopfer forderte. Im März 2025 kam es zu einer massiven Eruption, bei der die Asche bis in acht Kilometer Höhe gelangte und den Flugverkehr in Teilen Indonesiens beeinträchtigte. Auch im Juni und Juli 2025 sorgten erneute Ausbrüche mit kilometerhohen Aschewolken für großräumige Evakuierungen.

Der Lewotobi-Komplex besteht aus zwei benachbarten Stratovulkanen, dem „männlichen“ Lewotobi Laki-Laki und dem „weiblichen“ Lewotobi Perempuan. Der Komplex ist Teil des Sunda-Bogens, einer aktiven Vulkankette, die sich von Sumatra über Java bis zu den Kleinen Sundainseln erstreckt.

Teneriffa: 50 Erdbeben innerhalb von einer Woche

Erdbebenaktivität unter dem Pico del Teide auf Teneriffa bleibt erhöht – 50 Beben innerhalb einer Woche

Auf der beliebten Ferieninsel Teneriffa bleibt die Erdbebenaktivität erhöht. Das geht aus einem Datenblatt von INVOLCAN hervor, das gestern veröffentlicht wurde und den Beobachtungszeitraum 12. bis 19. September 2025 abdeckt. In dieser Woche wurden 50 Beben im Bereich von Teneriffa detektiert, die meisten manifestierten sich unter dem Vulkan Pico del Teide.

Nur 10 der Erdbeben wurden in der Meerenge verortet, die Teneriffa von Gran Canaria trennt. Am Meeresboden gibt es sowohl Störungen als auch den submarinen Vulkan Enmedio, die beide für die Beben verantwortlich sein können. 8 weitere Erschütterungen ereigneten sich unter anderen Inselbereichen. Die verbleibenden 32 Erschütterungen lagen im Bereich der Caldera und des Pico del Teide. Diese Erschütterungen sind wahrscheinlich vulkanotektonisch bedingt.

Nicht nur die Erdbeben deuten darauf hin, dass der Pico del Teide aufheizt und sich auf eine Eruption vorbereitet, denn es wird auch ein erhöhter Kohelndioxidausstoß festgestellt. Die Gastemperatur der Mofetten liegt bei ca. 82 Grad Celsius. Zudem gibt es schwache Bodendeformationen. INVOLCAN schreibt, dass die Phänomene auf eine Erhöhung des Drucks im vulkanisch-hydrothermalen System zurückzuführen sind und diese seit 2016 auftreten. Dennoch bleibt die Vulkanwarnampel am Teide auf „Grün“. Für die Anwohner des Vulkans besteht derzeit keine Gefahr.

Genauso sieht es auf El Hierro, Lanzarote und Gran Canaria aus, wo die Vulkanwarnampeln ebenfalls auf „Grün“ stehen. Auf La Palma hingegen sind auch mehr als drei Jahre nach dem Ausbruch die geophysikalischen und geochemischen Parameter noch nicht vollständig normalisiert. Daher bleibt die vulkanische Ampel auf GELB, was bedeutet, dass die Bevölkerung weiterhin die Informationen der Katastrophenschutzbehörden beachten sollte.

Übrigens: Das stärkste Beben im Bereich der Kanaren hatte eine Magnitude von 2,4 und ereignete sich am Donnerstag, 18. September 2025, etwa 20 km östlich von Gran Canaria. Insgesamt wurden 60 Erschütterungen festgestellt, die bei Teneriffa mitgezählt. Die insgesamt freigesetzte seismische Energie betrug 0,085 Gigajoule.

Astronomie: Herbst der Kometen

Herbst der Kometen: Drei himmlische Besucher am Abendhimmel sichtbar

In den kommenden Wochen dürfen Himmelsbeobachter auf ein seltenes Schauspiel gespannt sein: Gleich drei Kometen ziehen durch unser Sonnensystem und bieten faszinierende Gelegenheiten für Beobachtungen – C/2025 R2 (SWAN), C/2025 A6 (Lemmon) und der interstellare Besucher 3I/ATLAS. Während jeder dieser Himmelskörper seine eigenen Besonderheiten hat, lohnt es sich, alle drei am Himmel zu verfolgen.

KI-Darstellung

In den letzten Wochen stand besonders Komet 3I/ATLAS im Fokus der Medien und Wissenschaftler, da er auf einer ungewöhnlichen Bahn durch das Sonnensystem zieht und ein interstellarer Besucher ist. Er hat also das Sonnensystem nie zuvor besucht und wird auch nach seinem Vorbeiflug wieder hinaus in die Tiefen des Alls fliegen. Seine Bahn ist hyperbolisch, was bedeutet, dass er nicht an die Sonne gebunden ist. Entdeckt wurde er im Juli 2025 vom ATLAS-System in Chile. Besondere Aufmerksamkeit genießt der Komet, weil ein Astronomieprofessor das Gerücht in die Welt setzte, dass es sich bei 3I/ATLAS um ein außerirdisches Raumschiff handeln könnte.

Aufgrund seiner hohen Entfernung zur Erde von etwa 270 Millionen Kilometern wird er jedoch sehr schwach erscheinen. Mit einer Helligkeit zwischen Magnitude 12 und 14 ist er nur für Beobachter mit größeren Teleskopen sichtbar und damit für Laien weniger interessant.

Anders sieht es da mit den beiden folgenden Himmelskörpern aus, die in den nächsten Wochen per Fernglas oder sogar mit bloßem Auge zu sehen sein könnten.

C/2025 R2 (SWAN) ist ein heller Fernglas-Komet und wurde im September 2025 vom SWAN-Instrument auf dem SOHO-Satelliten entdeckt. Der Komet nähert sich der Erde und wird am 20. Oktober seine größte Annäherung an die Erde erreicht haben. Dann ist er etwa 40 Millionen Kilometer entfernt.

Aktuell liegt seine Helligkeit bei rund Magnitude 7, womit er bereits mit einem Fernglas gut zu beobachten ist. Unter dunklem Neumondhimmel könnte er sogar an die Grenze der Sichtbarkeit mit bloßem Auge gelangen. Beobachter sollten nach Sonnenuntergang Ausschau halten, besonders in südlicheren Breitengraden, wo der Komet höher über dem Horizont steht. Sein Schweif erstreckt sich bereits über mehrere Grad am Himmel.

Als einmalige Gelegenheit wird der Komet C/2025 A6 (Lemmon) bezeichnet: Er wird ebenfalls am 21. Oktober seine größte Annäherung an die Erde erreichen und ist dann noch 90 Millionen Kilometer entfernt. Obwohl er damit mehr als doppelt so weit von uns entfernt ist wie Swan, wird erwartet, dass er mit bloßem Auge sichtbar sein wird. Die Helligkeit wird dann voraussichtlich Magnitude 4 erreichen. Lemmon wurde Anfang Januar 2025 vom Mount-Lemmon-Survey entdeckt und wird am 8. November den sonnennächsten Punkt seiner Bahn erreichen. Im Oktober steht er abends im Südwesten, Anfang November dann im Süden. Für die Beobachtung empfiehlt sich ein dunkler Standort fernab von Straßenlampen.

Besonders interessant: C/2025 A6 war zuletzt vor rund 1.400 Jahren in unserem Sonnensystem. Die nächste Rückkehr ist erst für das Jahr 3421 vorhergesagt – für uns also ein einmaliger Anblick.

USA: Schlammströme nach Unwetter in Kalifornien

Schlammlawinen und Sturzfluten treffen Südkalifornien – Zweijähriger stirbt in Fluten

Heftige Gewitter und anhaltende Regenfälle suchten am Donnerstag große Teile Südkaliforniens heim und lösten eine Naturkatastrophe aus: Sturzfluten und Schlammlawinen verursachten Schäden an der Infrastruktur mehrerer Regionen. Besonders dramatisch ist der Tod eines Zweijährigen.

Die Niederschläge wurden von tropischer Feuchtigkeit des ehemaligen Sturms Mario gespeist, der sich über dem Ostpazifik vor der Küste Mexikos gebildet hatte und parallel zur Küste nach Norden zog. In den Küstenregionen Mexikos hatte es Unwetterwarnungen gegeben, Katastrophen blieben hier aber aus.

In Kalifornien war das San Bernardino County besonders stark betroffen, wo sich Murenabgänge in den Gebieten Oak Glen, Forest Falls und Potato Canyon ereigneten. Schlamm- und Geröllmassen beschädigten zahlreiche Häuser, blockierten Straßen und setzten Fahrzeuge fest. Die State Route 38, eine wichtige Verbindung durch die San Bernardino Mountains, blieb auch am Freitag gesperrt, da Räumungsarbeiten andauerten.

Mehrere Autofahrer saßen stundenlang auf der Cedar Falls Road fest, bevor sie von Einsatzkräften befreit wurden. In den betroffenen Berggemeinden strömten Schlammmassen in Hinterhöfe und stürzten Gastanks um, die leckschlugen.

In Barstow, einer Kleinstadt mit einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der Interstates 15 und 40 zwischen Los Angeles und Las Vegas in Nevada, kam es zu einer Tragödie, als ein Auto von den Fluten mitgerissen wurde. Ein zweijähriger Junge wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und erst nach einer mehr als 20-stündigen Suche tot im Hochwasserschutzkanal südlich des Mojave River gefunden. Der Vater konnte sich auf eine durch das Hochwasser gebildete Insel retten und wurde unverletzt geborgen.

Die Regenmengen waren für die Region außergewöhnlich. Innerhalb weniger Stunden fiel mehr Niederschlag als sonst im ganzen Monat September. Den Rekord stellte Running Springs auf, wo 110 Millimeter Regen auf den Quadratmeter niedergingen. Das entspricht 110 Litern. Zuvor war es monatelang trocken, so dass Böden ausgetrocknet waren und die Regenmassen nicht aufnehmen konnten. Erschwerend kam hinzu, dass einige Böden durch Buschbrände zusätzlich verbacken waren, wodurch das Regenwasser oberflächlich abfloss und sich Schlamm bilden konnte.

Auch in den Wüstengebieten Südostkaliforniens kam es zu Überschwemmungen, die Straßen überfluteten und den Verkehr beeinträchtigten. Für den Death-Valley-Nationalpark wurde eine Sturzflutwarnung ausgesprochen.

Solche Unwetter gab es schon immer. Klimaforscher warnen aber davor, dass eine Zunahme von Extremwetterereignissen eine Folge des Klimawandels ist. Offenbar spielt das aber bei der aktuellen Politik in den USA und zunehmend auch in Europa keine Rolle mehr.