Astronomie: Herbst der Kometen

Herbst der Kometen: Drei himmlische Besucher am Abendhimmel sichtbar

In den kommenden Wochen dürfen Himmelsbeobachter auf ein seltenes Schauspiel gespannt sein: Gleich drei Kometen ziehen durch unser Sonnensystem und bieten faszinierende Gelegenheiten für Beobachtungen – C/2025 R2 (SWAN), C/2025 A6 (Lemmon) und der interstellare Besucher 3I/ATLAS. Während jeder dieser Himmelskörper seine eigenen Besonderheiten hat, lohnt es sich, alle drei am Himmel zu verfolgen.



KI-Darstellung

In den letzten Wochen stand besonders Komet 3I/ATLAS im Fokus der Medien und Wissenschaftler, da er auf einer ungewöhnlichen Bahn durch das Sonnensystem zieht und ein interstellarer Besucher ist. Er hat also das Sonnensystem nie zuvor besucht und wird auch nach seinem Vorbeiflug wieder hinaus in die Tiefen des Alls fliegen. Seine Bahn ist hyperbolisch, was bedeutet, dass er nicht an die Sonne gebunden ist. Entdeckt wurde er im Juli 2025 vom ATLAS-System in Chile. Besondere Aufmerksamkeit genießt der Komet, weil ein Astronomieprofessor das Gerücht in die Welt setzte, dass es sich bei 3I/ATLAS um ein außerirdisches Raumschiff handeln könnte.

Aufgrund seiner hohen Entfernung zur Erde von etwa 270 Millionen Kilometern wird er jedoch sehr schwach erscheinen. Mit einer Helligkeit zwischen Magnitude 12 und 14 ist er nur für Beobachter mit größeren Teleskopen sichtbar und damit für Laien weniger interessant.

Anders sieht es da mit den beiden folgenden Himmelskörpern aus, die in den nächsten Wochen per Fernglas oder sogar mit bloßem Auge zu sehen sein könnten.

C/2025 R2 (SWAN) ist ein heller Fernglas-Komet und wurde im September 2025 vom SWAN-Instrument auf dem SOHO-Satelliten entdeckt. Der Komet nähert sich der Erde und wird am 20. Oktober seine größte Annäherung an die Erde erreicht haben. Dann ist er etwa 40 Millionen Kilometer entfernt.

Aktuell liegt seine Helligkeit bei rund Magnitude 7, womit er bereits mit einem Fernglas gut zu beobachten ist. Unter dunklem Neumondhimmel könnte er sogar an die Grenze der Sichtbarkeit mit bloßem Auge gelangen. Beobachter sollten nach Sonnenuntergang Ausschau halten, besonders in südlicheren Breitengraden, wo der Komet höher über dem Horizont steht. Sein Schweif erstreckt sich bereits über mehrere Grad am Himmel.

Als einmalige Gelegenheit wird der Komet C/2025 A6 (Lemmon) bezeichnet: Er wird ebenfalls am 21. Oktober seine größte Annäherung an die Erde erreichen und ist dann noch 90 Millionen Kilometer entfernt. Obwohl er damit mehr als doppelt so weit von uns entfernt ist wie Swan, wird erwartet, dass er mit bloßem Auge sichtbar sein wird. Die Helligkeit wird dann voraussichtlich Magnitude 4 erreichen. Lemmon wurde Anfang Januar 2025 vom Mount-Lemmon-Survey entdeckt und wird am 8. November den sonnennächsten Punkt seiner Bahn erreichen. Im Oktober steht er abends im Südwesten, Anfang November dann im Süden. Für die Beobachtung empfiehlt sich ein dunkler Standort fernab von Straßenlampen.

Besonders interessant: C/2025 A6 war zuletzt vor rund 1.400 Jahren in unserem Sonnensystem. Die nächste Rückkehr ist erst für das Jahr 3421 vorhergesagt – für uns also ein einmaliger Anblick.

USA: Schlammströme nach Unwetter in Kalifornien

Schlammlawinen und Sturzfluten treffen Südkalifornien – Zweijähriger stirbt in Fluten

Heftige Gewitter und anhaltende Regenfälle suchten am Donnerstag große Teile Südkaliforniens heim und lösten eine Naturkatastrophe aus: Sturzfluten und Schlammlawinen verursachten Schäden an der Infrastruktur mehrerer Regionen. Besonders dramatisch ist der Tod eines Zweijährigen.

Die Niederschläge wurden von tropischer Feuchtigkeit des ehemaligen Sturms Mario gespeist, der sich über dem Ostpazifik vor der Küste Mexikos gebildet hatte und parallel zur Küste nach Norden zog. In den Küstenregionen Mexikos hatte es Unwetterwarnungen gegeben, Katastrophen blieben hier aber aus.

In Kalifornien war das San Bernardino County besonders stark betroffen, wo sich Murenabgänge in den Gebieten Oak Glen, Forest Falls und Potato Canyon ereigneten. Schlamm- und Geröllmassen beschädigten zahlreiche Häuser, blockierten Straßen und setzten Fahrzeuge fest. Die State Route 38, eine wichtige Verbindung durch die San Bernardino Mountains, blieb auch am Freitag gesperrt, da Räumungsarbeiten andauerten.

Mehrere Autofahrer saßen stundenlang auf der Cedar Falls Road fest, bevor sie von Einsatzkräften befreit wurden. In den betroffenen Berggemeinden strömten Schlammmassen in Hinterhöfe und stürzten Gastanks um, die leckschlugen.

In Barstow, einer Kleinstadt mit einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der Interstates 15 und 40 zwischen Los Angeles und Las Vegas in Nevada, kam es zu einer Tragödie, als ein Auto von den Fluten mitgerissen wurde. Ein zweijähriger Junge wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und erst nach einer mehr als 20-stündigen Suche tot im Hochwasserschutzkanal südlich des Mojave River gefunden. Der Vater konnte sich auf eine durch das Hochwasser gebildete Insel retten und wurde unverletzt geborgen.

Die Regenmengen waren für die Region außergewöhnlich. Innerhalb weniger Stunden fiel mehr Niederschlag als sonst im ganzen Monat September. Den Rekord stellte Running Springs auf, wo 110 Millimeter Regen auf den Quadratmeter niedergingen. Das entspricht 110 Litern. Zuvor war es monatelang trocken, so dass Böden ausgetrocknet waren und die Regenmassen nicht aufnehmen konnten. Erschwerend kam hinzu, dass einige Böden durch Buschbrände zusätzlich verbacken waren, wodurch das Regenwasser oberflächlich abfloss und sich Schlamm bilden konnte.

Auch in den Wüstengebieten Südostkaliforniens kam es zu Überschwemmungen, die Straßen überfluteten und den Verkehr beeinträchtigten. Für den Death-Valley-Nationalpark wurde eine Sturzflutwarnung ausgesprochen.

Solche Unwetter gab es schon immer. Klimaforscher warnen aber davor, dass eine Zunahme von Extremwetterereignissen eine Folge des Klimawandels ist. Offenbar spielt das aber bei der aktuellen Politik in den USA und zunehmend auch in Europa keine Rolle mehr.