Ätna emittiert bei moderatem Tremor Vulkanasche

Ascheemissionen vom Ätna – Tremor bleibt moderat

Seit gestern Morgen kommt es am Ätna auf Sizilien zu Ascheexhalationen aus dem Südostkrater. Kleine Aschewolken steigen einige Hundert Meter auf, bevor sie vom Westwind aufgelöst werden. Zudem stößt der Vulkan Dampfwolken aus.

Es sind die ersten dokumentierten Aschewolken seit dem Ende der Lavastromtätigkeit Anfang September. Allerdings registrierte das INGV immer wieder schwache bis mäßig starke Infraschallsignale, die auf starke Entgasungen oder schwache Explosionen hindeuteten.



Lage Tremorquellen. &coy; INGV

Es werden schwache Wärmeanomalien detektiert, während sich der Tremor aus dem grünen Bereich wieder in das untere Drittel des gelben Bereichs hochgearbeitet hat. Die genauere Analyse des Tremors von Seiten der INGV-Vulkanologen zeigt, dass die Tremorquellen in Tiefen zwischen 2500 und 2900 m liegen und sich in einem schmalen (gangähnlichen) Band erstrecken, das im Nordwesten des Gipfelbereichs beginnt und in dem Bereich zwischen dem Nordostkrater und dem Südostkrater endet. Eine eher ungewöhnliche Lage für eine Magmenakkumulation. Vielleicht sehen wir hier bald eine Verlagerung der Aktivität auf einen der anderen Krater.

Die restliche Erdbebentätigkeit ist als vergleichsweise gering einzustufen, wobei sich die meisten Beben im Norden des Vulkans manifestieren. Interessant sind fünf schwache Erschütterungen, deren Tiefenangaben teilweise negative Vorzeichen haben und sich somit direkt im Vulkangebäude oberhalb des Meeresspiegels ereigneten. Ihre Epizentren lagen unter der Piano Pernicana, im Bereich der gleichnamigen Störungszone, und waren somit tektonischer Natur. Wie wir aber wissen, werden Störungszonen in Vulkanen aber häufig durch Fluidbewegungen aktiviert.

Während und nach der effusiven Eruption im August gab es praktisch keine Erdbeben mehr unter dem Ätna. Ein Indiz dafür, dass die durch vorherige Magmenakkumulation verursachten Spannungen infolge der Eruption weitestgehend abgebaut wurden.

Geochemische Parameter wie das Verhältnis der Heliumisotope und deren Konzentration zeigen, dass sich in der Tiefe weiter Magma akkumuliert und sich der Vulkan langsam auf eine weitere Eruptionsphase vorbereitet. Zwischen den letzten beiden effusiven Phasen lagen gut 6 Monate.

Supertaifun Ragasa wütet weiter und trifft Taiwan und China

Supertaifun Ragasa verwüstet Teile der Philippinen, Taiwan und Südchina – Millionen betroffen

Wie prognostiziert hat sich der Supertaifun Ragasa zum bislang stärksten Sturm des Jahres entwickelt und richtete in mehreren Staaten große Schäden an. Auf den Philippinen, in Taiwan und an der südchinesischen Küste kamen zahlreiche Menschen ums Leben und Tausende wurden obdachlos. In China wurden fast zwei Millionen Menschen evakuiert.

Ragasa bildete sich über dem ungewöhnlich warmen Westpazifik und entwickelte sich innerhalb weniger Tage zu einem Supertaifun der höchsten Kategorie 5. Der Wirbelsturm rotiert um ein deutlich ausgeprägtes Auge, das sogar aus dem Weltraum sichtbar ist. Extrem starke Winde mit Geschwindigkeiten von mehr als 265 km/h wirbelten um dieses Auge.

Spur der Verwüstung im Westpazifik

Sein erster Landfall erfolgte im Norden der Philippinen, wo Ragasa mit orkanartigen Winden und massiven Niederschlägen mehrere Provinzen überflutete, was Erdrutsche und Stromausfälle auslöste. Nach Angaben der Nachrichtenagenturen kamen mindestens vier Menschen ums Leben, weitere Personen gelten als vermisst.




Nach dem Überqueren der Philippinen zog Ragasa weiter nach Norden und traf gestern Taiwan mit sintflutartigen Regenfällen. Besonders betroffen war der Landkreis Hualien an der Ostküste, wo mehr als 700 Millimeter Niederschlag fielen – eine Rekordmenge die Sturzfluten und Schlammlawinen auslöste. In der Gemeinde Guangfu brach ein natürlicher Damm, der sich durch einen Erdrutsch im Juli gebildet hatte, und entließ rund 68 Millionen Tonnen Wasser in das Tal. Die Flutwelle riss Autos und Trümmer mit sich, zerstörte eine wichtige Brücke und setzte ganze Straßenzüge unter Wasser. Viele Bewohner mussten sich auf die Dächer ihrer Häuser retten. Mindestens 14 Menschen kamen ums Leben, 129 gelten weiterhin als vermisst, 34 wurden verletzt. Regierung, Militär und Katastrophenschutzkräfte sind im Einsatz, um Überlebende zu finden und die Aufräumarbeiten einzuleiten.

Anschließend erreichte der Taifun, etwas abgeschwächt, die dicht besiedelte Südküste Chinas. Hongkong und Macau riefen die höchste Taifunwarnstufe aus und schlossen Schulen, Geschäfte und den öffentlichen Nahverkehr. Der internationale Flughafen von Hongkong stellte den Betrieb zeitweise ein. Die Böen erreichten bis zu 168 km/h, in Shenzhen wurden Windspitzen von über 180 km/h gemessen.

Die Behörden der Provinz Guangdong evakuierten bis Dienstagabend fast 1,9 Millionen Menschen aus gefährdeten Gebieten. Mehr als 10 000 Schiffe wurden in sichere Gewässer verlegt, und über 38 000 Einsatzkräfte stehen bereit, um bei Rettungs- und Hilfsmaßnahmen zu unterstützen. Sturmwellen von bis zu vier Metern Höhe überschwemmten Küstenbereiche, in sozialen Medien kursieren Videos, die zerstörte Hotelanlagen und überflutete Straßen zeigen.

Die Philippinen, Taiwan und Südchina sind regelmäßig von Taifunen betroffen, doch die zunehmende Intensität und Häufigkeit solcher Stürme wird auf die Klimakrise zurückgeführt. Hongkong verzeichnete mit Ragasa bereits den neunten Taifun des Jahres, deutlich mehr als der langjährige Durchschnitt von sechs pro Saison.

Während Ragasa sich nun abschwächt und weiter ins Landesinnere zieht, formiert sich über dem Westpazifik bereits der nächste Sturm, Taifun Opong. Die Taifunsaison ist somit noch lange nicht zu Ende und für die betroffenen Regionen bleibt kaum Zeit, durchzuatmen.