Steigender Meeresspiegel und Politik im Losverfahren

Weltmeere im Wandel: Erwärmung, Korallensterben und steigender Meeresspiegel

Der Pazifische Ozean, das größte zusammenhängende Gewässer der Erde, erwärmt sich zunehmend. Besonders betroffen sind die tropischen und subtropischen Regionen, wo die Oberflächentemperaturen in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen sind. Bereits geringe Anstiege von 1–2 °C über dem saisonalen Maximum können Korallenriffe massiv stressen. Das Ergebnis: Korallenbleiche. Korallen leben in enger Symbiose mit Algen, die ihnen Nährstoffe liefern. Bei zu warmem Wasser stoßen die Korallen die Algen ab und verlieren ihre Farbe. Bleiche bedeutet nicht sofort den Tod, macht die Korallen aber deutlich anfälliger: Wachstum, Fortpflanzung und Überlebensrate sinken stark. Ganze marine Ökosysteme stehen vor dem Kollaps und dem Massensterben.

Maritimer Klimawandel by Bing

Parallel steigt der Meeresspiegel, getrieben sowohl durch die erwärmungsbedingte Ausdehnung des Ozeanwassers als auch durch das Abschmelzen von Gletschern und Eisschilden. Schon kleine Meeresspiegelanstiege verstärken die Küstenerosion, überschwemmen Niedriglandinseln und belasten menschliche Siedlungen in Flussmündungen. Zudem kommen globale Meeresströmungen durcheinander was bisher unabsehbare Folgen für das Klima hat.

Die Ursachen für diese Veränderungen sind klar: globale Erwärmung durch Treibhausgase, regionale Meereshitzewellen und Landnutzungsänderungen und Grundwasserentnahme, die Küstenabsenkungen fördern. Auch tektonische Prozesse können lokal Meeresspiegel und Küstenveränderungen beeinflussen.

Ohne drastische Reduzierung der Treibhausgasemissionen und Schutzmaßnahmen für Küsten- und Meeresökosysteme drohen massive Verluste: viele Korallenriffe könnten verschwinden, Lebensräume für Fische und Küstengemeinden würden stark beeinträchtigt, und der Meeresspiegelanstieg verschärft die Gefahren für Millionen Menschen weltweit.

Gott würfelt nicht – Politiker schon

Zeit für Gegenmaßnahmen bleibt kaum und selbst in den Ländern, in denen der politische Wille vorhanden ist, etwas zu ändern, fehlt der finanzielle Spielraum für wirkungsvolle Sofortmaßnahmen. Wie die Energiekrise von 2022/23 zeigt, können etwa Preissteigerungen zum finanziellen Kollaps zahlreicher Haushalte der Unter- und Mittelschicht führen und die Wirtschaftsfähigkeit des gesamten Landes enorm schwächen.

Im Bestreben der Mächtigen, die breite Masse der Bevölkerung finanziell klein und damit kontrollierbar zu halten, ist unser gesamtes Sozialsystem derart auf Kante austariert, dass wenig Spielraum für Maßnahmen bleibt. Das alles vor dem Hintergrund einer Politik, die zwar viel verspricht, aber der jegliche Weitsicht und Vernunft fehlen. Nur, was kann man von einer politischen Elite erwarten, die ernsthaft darüber diskutiert, verfassungsnonkonform das Los entscheiden zu lassen, welcher junge Mann künftig zum Wehrdienst verpflichtet wird, weil man zu sparsam ist, Berufssoldaten einen anständigen Sold zu zahlen und für vernünftige Arbeitsbedingungen zu sorgen? Der wirtschaftliche Schaden, der durch die Verpflichtung junger Menschen entsteht, die dadurch verzögert ins Berufsleben starten – abgesehen von der Ungerechtigkeit den betroffenen „Glückspilzen“ gegenüber – wird ähnlich hoch sein, wie Berufssoldaten anständig zu bezahlen und somit genug Freiwillige zu finden.

Verpflichtung zur Elektromobilität und Wärmepumpe, CO₂-Emissionshandel, Verteuerung von Flügen in Deutschland und Europa mögen alles schöne Absichten sein, werden aber bei weitem nicht ausreichen, das Klima auf globaler Ebene zu retten, dafür aber zu einer weiteren finanziellen Schwächung der Privathaushalte führen, was letztendlich den wirtschaftlichen Abschwung beschleunigen wird. Auf Bildung, der Änderung sozialer Strukturen und Wertesysteme sowie stabile globale Allianzen setzt hingegen niemand.

Taal: Erneute phreatische Eruption auf Volcano Island

Phreatische Eruption am Taal. © PHILVOLCS

Schwache phreatische Eruption am Taal-Vulkan – Warnstufe bleibt auf „1“

Am frühen Montagmorgen ist es am Taal-Vulkan in der philippinischen Provinz Batangas zu einem schwachen phreatomagmatischen Ausbruch gekommen. Nach Angaben des Philippinischen Instituts für Vulkanologie und Seismologie (PHIVOLCS) ereignete sich das kurzlebige Ereignis um 6:13 Uhr Ortszeit. Eine Kamera am Kraterrand zeichnete auf, wie die dampfgetriebene Explosion schlammiges Wasser und Sedimente vom Seeboden fontänenartig aus dem Kratersee hervorstieß und eine rund 500 Meter hohe Dampfwolke aufsteigen ließ.

Der Taal zählt zu den aktivsten Vulkanen des Archipels und liegt etwa 60 Kilometer südlich von Manila. Das Zentrum der Aktivität befindet sich auf einer Vulkaninsel inmitten des Taal-Sees. Diese besondere Lage begünstigt phreatische und phreatomagmatische Eruptionen. Solche Ausbrüche können heftig verlaufen, auch wenn sie – wie in diesem Fall – oft nur wenige Sekunden dauern.

Die aktuelle Eruption kam nicht überraschend, denn bereits in den letzten Tagen war es zu lang anhaltendem Tremor gekommen, der auf starken Druckaufbau hinwies.

PHIVOLCS bestätigte, dass die Alarmstufe 1 weiterhin gilt. Sie weist auf eine anomale vulkanische Aktivität hin, ohne dass unmittelbar eine größere Eruption erwartet wird. Dennoch warnt die Behörde vor möglichen spontanen Dampfausbrüchen, leichtem Ascheregen und gefährlichen Gasansammlungen in der Umgebung des Hauptkraters. Die Vulkaninsel sowie die sogenannte permanente Gefahrenzone bleiben daher für die Öffentlichkeit gesperrt.

Der jüngste Ausbruch erinnert an frühere Ereignisse in den vergangenen Jahren. Im Januar 2020 hatte eine stärkere Eruption eine massive Aschewolke freigesetzt und zur Evakuierung von Zehntausenden Menschen geführt. Auch in den Jahren 2021 und 2022 kam es zu mehreren kleineren phreatischen Explosionen.

Geologen betonen, dass der Taal trotz seiner geringen Höhe zu den gefährlichsten Vulkanen der Philippinen zählt. Sein komplexes System aus Magma, Wasser und Gasen mache ihn unberechenbar. PHIVOLCS setzt die intensive Überwachung fort – jede Veränderung im Gasgehalt, in der Bodendeformation oder in seismischen Aktivitäten könne auf einen neuen Aktivitätsschub hindeuten.

Frankreich: Tödlicher Tornado wütete bei Paris

Tornado bei Paris richtete Zerstörungen an – ein Todesopfer und mehrere Verletzte

Gestern Abend fegte ein zerstörerischer Tornado durch mehrere Gemeinden im Département Val-d’Oise nördlich von Paris. Die Naturgewalt richtete Zerstörungen an, forderte mindestens ein Todesopfer und verletzte vier Personen schwer. Zudem kam es zu Stromausfällen und Verkehrsbeeinträchtigungen.

Der Tornado ließ in Ermont binnen Sekunden drei Baukräne einstürzen, wobei ein 23-jähriger Bauarbeiter ums Leben kam und vier weitere Menschen schwer verletzt wurden. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt und Straßen waren mit Trümmern übersät. Einsatzkräfte waren bis in die Nacht hinein im Einsatz.

Geografisch liegt das betroffene Gebiet in der Île-de-France, nur wenige Dutzend Kilometer vom Pariser Stadtzentrum entfernt. Betroffen waren neben Ermont auch Eaubonne, Franconville sowie angrenzende Orte. Schäden wurden entlang eines schmalen Korridors gemeldet. Kommunale Krisenzentren und Notunterkünfte wurden eingerichtet, das Krankenhaus Simone-Veil in Eaubonne aktivierte seinen Plan-Blanc zur Aufnahme Verletzter.

Meteorologisch war das Ereignis ungewöhnlich, aber erklärbar: Fachberichte und Analysen sprechen von einer schnell entstehenden, energiereichen Windböe aus einer kräftigen Gewitterzelle mit hoher Windscherung. Solche „High-shear, low-CAPE“-Situationen (starke Windscherung bei vergleichsweise geringer thermischer Energie) können trotz mäßiger Temperaturen schnell rotierende Aufwinde begünstigen und damit Tornadoentstehung ermöglichen. Meteorologen ordnen den Tornado als seltenes, aber nicht einzigartiges Ereignis ein.

Obwohl Frankreich jährlich mehrere Dutzend Tornados registriert, sind tödliche Ereignisse sehr selten. Zuletzt gab es im Norden Frankreichs im Jahr 2008 einen Tornado, der starke Zerstörungen anrichtete und Menschenleben forderte. Fachleute betonen, dass moderne Kommunikation und Videoaufnahmen die Dokumentation solcher Phänomene heute deutlich erhöhen. Die Behörden leiteten Ermittlungen zur genauen Schadensursache und zur Einordnung der Tornado-Intensität ein. Weitere Wetterwarnungen blieben in Folge des Sturms bestehen.

Kanlaon: Ascheemissionen nach Erdbebenanstieg

Kanlaon emittierte in mehreren Phasen Aschewolken – Erdbebenanstieg ging voran

Der philippinische Vulkan Kanlaon emittierte gestern in 7 Phasen, die bis zu 123 Minuten anhielten, Vulkanasche. Laut dem VAAC Tokio stieg sie bis auf 3000 m Höhe auf und driftete in Richtung Nordwesten. Dadurch wurden 2 VONA-Warnungen für den Flugverkehr ausgegeben.

Kanlaon. © PHILVOLCS

Die Eruptionen kamen keineswegs überraschend, denn bereits am 18. Oktober gab PHILVOLCS eine Warnung vor einer möglicherweise bevorstehenden Eruption aus. Grund hierfür war ein signifikanter Anstieg der Seismizität: Innerhalb eines Tages wurden 81 vulkanotektonische Erdbeben registriert, die aufsteigendes Magma signalisierten. Am Folgetag verringerte sich der Schwefeldioxidausstoß, was zusätzlich auf eine Blockade des Fördersystems hindeutete, was den Druck im Inneren des Vulkans ansteigen ließ. Mit den Eruptionen gestern löste sich die Blockade und es wurde eine Erhöhung des Schwefeldioxidausstoßes auf fast 3200 Tonnen am Tag festgestellt. Der Vulkan ist aufgebläht und es drohen weitere Vulkanausbrüche.

Obwohl sich der Druck im Vulkaninneren erst einmal gesenkt haben dürfte, steigt immer noch Magma aus der Tiefe auf, denn in den letzten 24 Stunden wurden 20 weitere vulkanisch bedingte Erschütterungen detektiert. Ein Ende der Aktivität ist somit nicht absehbar und es gilt weiterhin die Alarmstufe „2“.

Die permanente Gefahrenzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Krater bleibt bestehen, genauso das Besteigungs- und Überflugverbot des Kanlaons. Die Vulkanologen warnen vor plötzlich auftretenden phreatischen Eruptionen und halten auch magmatisch bedingte Ausbrüche für möglich. Bei diesen könnten pyroklastische Dichteströme entstehen, die eine besondere Gefahr darstellen. Starke Regenfälle könnten zudem Lahare auslösen.

Der Kanlaon ist ein 2435 m hoher Stratovulkan auf der Insel Negros und lag in relativer Nähe zu dem starken Erdbeben Mw 7,4, das die Philippinen am 10. Oktober erschütterte. Nach dem Erdbeben steigerte sich die Aktivität des Vulkans erneut.

Gestern gab es übrigens auch eine schwache phreatische Eruption im Kratersee von Volcano Island in der Taal-Caldera.

Poás: Eruption am 20. Oktober

Eruption am Poás fördert Aschewolke und glühende Tephra – Alarmstufe „Gelb“ wir aufrecht gehalten

In Costa Rica ist der Vulkan Poás erneut ausgebrochen. Das geht aus einer Meldung des zuständigen Observatoriums OVISCORI-UNA hervor. Demnach kam es am Abend des 20. Oktobers um 19:47 Uhr Lokalzeit zu einer Explosion, die glühende Tephra 100 m und Vulkanasche gut 500 m über den Schlot aufsteigen ließ. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht, doch da die Besucherterrasse am Kraterrand wieder geöffnet ist, könnten Vulkanspotter durch überraschende Ausbrüche in Gefahr geraten.

Poás. © OVISCORI UNA

Der Poás begann vor gut einem Jahr, seine Aktivität zu steigern, und erreichte im Frühjahr einen Aktivitätshöhepunkt. Seit Mai ist die Aktivität deutlich zurückgegangen und im Sommer wurde die erwähnte Aussichtsplattform für Besucher des Nationalparks wieder geöffnet. Doch ganz beruhigt hatte sich der Poás noch nicht: Obwohl in der vergangenen Woche ein leichter Rückgang des vulkanischen Tremors verzeichnet wurde, bewegte er sich immer noch auf einem erhöhten Niveau. Gleichzeitig registrierten die Messstationen eine Zunahme langperiodischer seismischer Ereignisse sowie fünf vulkantektonische Beben.

Geodätische Messungen deuten auf eine leichte Kontraktion und Absenkung des Vulkangebäudes hin. Bei den Gasemissionen zeigten sich nur geringe Veränderungen: Das durchschnittliche Verhältnis von Schwefeldioxid zu Kohlendioxid (SO₂/CO₂) stieg leicht auf 2,3 ± 0,8, während das Verhältnis von Schwefelwasserstoff zu Schwefeldioxid (H₂S/SO₂) weiterhin sehr niedrig blieb. Die ExpoGAS-Station am Besucheraussichtspunkt erfasste mit maximal 4,1 ppm SO₂ eine moderate Schwefeldioxid-Konzentration, und die DOAS-Stationen meldeten einen Schwefeldioxidausstoß von 165 ± 131 Tonnen pro Tag. Es wurden ähnliche Werte wie in der Vorwoche registriert.

Satellitendaten bestätigten die anhaltende Aktivität: Sie zeigten atmosphärische SO₂-Mengen von meist über 100 Tonnen, mit einem Spitzenwert von 658 Tonnen am 14. Oktober. Der Wasserspiegel des Kratersees stieg infolge starker Regenfälle um rund 0,8 Meter an. Normalerweise ist der Poás bei einem niedrigen Seespiegel aktiver als bei einem hohen. Von daher ist die aktuelle Explosion besonders bemerkenswert.