Karibik: Hurrikan Melissa kurz vor Landfall extrem stark

Unaufhaltsamer Hurrikan Melissa steht kurz vor Landfall in Jamaika – Zweitstärkster Sturm der jüngeren Geschichte

Jamaika bereitet sich auf den verheerendsten Sturm seiner Geschichte und damit auf eine Naturkatastrophe noch unabsehbaren Ausmaßes vor. Hurrikan Melissa, ein Wirbelsturm der Kategorie 5, hat die Insel bereits mit seinen ersten Ausläufern erreicht und soll in den kommenden Stunden voll auf die Küste treffen. Meteorologen sprechen von einem „Jahrhundertsturm“, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde über die Karibikinsel fegen wird.

Das US-amerikanische Nationale Hurrikanzentrum (NHC) stuft Melissa als den zweitstärksten Sturm in der Geschichte des Atlantiks ein – nur Hurrikan Allen im Jahr 1980 war mit 305 km/h noch stärker. Laut Prognosen wird der Sturm am Dienstagabend (deutscher Zeit) in Kingston und entlang der Südküste Jamaikas auf Land treffen.

Die jamaikanischen Behörden warnen vor katastrophalen Sturzfluten, Erdrutschen und Sturmfluten von bis zu vier Metern Höhe. In den kommenden Tagen könnten bis zu 750 Millimeter Regen fallen – in höheren Lagen noch mehr. Premierminister Andrew Holness erklärte: „Ich glaube nicht, dass irgendeine Infrastruktur einem Sturm dieser Stärke standhalten kann.“

Bereits jetzt toben orkanartige Böen über den Süden der Insel, die schon drei Menschen das Leben kosteten. Der internationale Flughafen von Kingston wurde geschlossen, Evakuierungen sind im Gange. Das Rote Kreuz rechnet damit, dass bis zu 1,5 Millionen Menschen direkt betroffen sein werden. Hilfsorganisationen wie World Central Kitchen haben Teams entsendet, um nach dem Sturm Lebensmittel und Unterstützung bereitzustellen.

Nachdem Melissa Jamaika überquert hat, wodurch der Hurrikan wahrscheinlich nur wenig an Stärke verlieren wird, zieht er weiter nach Kuba und zu den Bahamas. Es drohen also nicht nur auf Jamaika große Zerstörungen.

Reisende werden eindringlich aufgefordert, die Anweisungen der Behörden zu befolgen und sich in die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts einzutragen. Wer eine Reise in die Region plant, sollte sich bei Airlines oder Veranstaltern über aktuelle Einschränkungen informieren – Flugausfälle, Überschwemmungen und Stromausfälle sind wahrscheinlich. Reisende werden sich inmitten eines Katastrophengebiets versetzt sehen.

Das Video oben zeigt, wie waghalsige Forscher mit einer WP-3D Orion in das Auge des Hurrikans vorgedrungen sind. Die Sturmjäger gehören einer Sondereinheit der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) an, die bereits seit 1993 aktiv ist.

Fuego generiete kleinen pyroklastischen Dichtestrom

Fuego in Guatemala weiterhin aktiv – Webcam nahm pyroklastischen Dichtestrom auf

In Guatemala ist der Fuego weiterhin sehr aktiv und generiert pro Stunde bis zu 12 explosive Eruptionen. Das VAAC Washington registriert Vulkanasche in 4900 m Höhe, die vornehmlich in Richtung Südwesten driftet. In Ortschaften am Fuß des Vulkans kommt es zu leichtem Ascheniederschlag. Glühende Tephra erreicht eine Höhe von bis zu 300 m. Eine der Explosionen warf gestern so viel glühende Tephra aus, dass deren Impakt auf der Krateraußenflanke einen kleinen pyroklastischen Dichtestrom erzeugte. Der Vorgang wurde von der Afar-TV-Livecam dokumentiert. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand aber nicht.

Anders sieht es aus, wenn große pyroklastische Ströme entstehen, was am Fuego hauptsächlich infolge von Paroxysmen geschieht. Bei einer dieser Gelegenheiten im Jahr 2018 erreichten pyroklastische Ströme Siedlungen am Fuß des Vulkans, richteten große Zerstörungen an und töteten mehr als 250 Menschen. Spätestens seit diesem Ereignis lebt man in ständiger Angst vor ähnlichen Ereignissen. Im Juni dieses Jahres wurden erneut größere Glutwolken produziert, die bewohntes Gebiet aber verschonten.

Der Fuego ist nur einer von drei Vulkanen Guatemalas, die unter besonderer Beobachtung der Vulkanologen von INSIVUMEH stehen. Während der Pacaya aktuell ruhig ist und nur dampft, ist der Domvulkan Santiaguito ebenfalls in Eruption begriffen. Dieser Vulkan ist sowohl effusiv als auch explosiv tätig und seine Aschewolken erreichen eine Höhe von 4300 m über Kraterhöhe. In diesem wächst ein Lavadom, von dem glühende Schuttlawinen abgehen. Manchmal bringt auch der Santiaguito pyroklastische Dichteströme hervor. Zudem besteht besonders während der Regenzeit eine hohe Lahargefahr.

Der Vulkanismus in Guatemala hängt in erster Linie mit der Subduktion der Cocos-Platte unter die Karibikplatte entlang des pazifischen Mittelamerikagrabens zusammen. Dieser Prozess erzeugt durch partielles Schmelzen Magma, das an den Vulkanen eruptiert wird.

Türkei: Starkes Erdbeben Mw 6,1 bei Sındırgı

Starkes Erdbeben am Simav-Graben in der Westtürkei – Häuser in Sındırgı eingestürzt

Datum: 27.10.2025 | Zeit: 19:48:28 UTC | Koordinaten 39.184 ; 28.231 | Tiefe: 6 km | Mw 6,1

Erneut hat es im Westen der Türkei bei Sındırgı ein starkes Erdbeben gegeben. Der Erdstoß der Magnitude 6,1 ereignete sich gestern Abend um 19:48:28 UTC (22:48:28 Uhr Ortszeit) in einer Tiefe von nur sechs Kilometern. Das Epizentrum wurde acht Kilometer südöstlich von Sındırgı lokalisiert. Es kam zu zahlreichen Nachbeben. Mehrere Gebäude stürzten ein, viele weitere wurden beschädigt und gelten als einsturzgefährdet. Todesopfer wurden bislang nicht gemeldet, jedoch durchsuchen Rettungskräfte weiterhin die Trümmer nach möglichen Verschütteten.

Erdbeben Türkei. © EMSC/Leaflet

Auf Aufnahmen, die in den sozialen Medien geteilt wurden, erkennt man einige eingestürzte Gebäude. Sollten diese nicht leer gestanden haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass es keine Opfer gegeben haben soll. Zudem kam es zu einer Vielzahl kleinerer Schäden. In den Supermärkten wurden die Waren aus den Regalen gefegt. Es kam zu Stromausfällen.

Mit diesem Ereignis setzt sich die Erdbebenserie in der Region entlang des Simav-Grabens fort, die bereits im Frühjahr begonnen hat. Schon im August hatte sich bei Sındırgı ein Beben gleicher Stärke ereignet. Damals kam eine Person ums Leben, mehrere weitere wurden verletzt.

Bisher konzentrierte sich die seismische Aktivität auf zwei lokale Zentren. Zwischen diesen beiden Erdbebengebieten liegt jedoch eine Zone mit vergleichsweise wenigen Erschütterungen. Fachleute gehen davon aus, dass sich dort eine sogenannte seismische Lücke gebildet hat – ein Bereich, in dem sich Spannungen entlang der gleichen Störungszone aufbauen, die sich in absehbarer Zeit in weiteren Erdbeben entladen könnten. Bereits Anfang Oktober hatte der türkische Seismologe Professor Dr. Osman Bektaş vor neuen starken Erdbeben in der Region gewarnt – seine Prognose scheint sich nun bestätigt zu haben.

Die Türkei zählt zu den erdbebengefährdetsten Regionen der Erde. In Erinnerung bleibt insbesondere die Katastrophe vom 6. Februar 2023, als zwei schwere Erdbeben der Magnituden 7,7 und 7,6 in der südosttürkischen Provinz Hatay Zehntausende Menschenleben forderten.

Jamaika: Hurrikan Melissa ist existenzbedrohend stark

Jamaika steht vor lebensbedrohlichem Hurrikan – Melissa weltweit stärkster Sturm in 2025

Jamaika bereitet sich auf den bislang stärksten Hurrikan des Jahres vor. Melissa wurde am Montag auf die stärkste Kategorie 5 hochgestuft und erreicht Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h mit noch stärkeren Böen. Meteorologen stufen den Sturm als außergewöhnlich stark ein und warnen vor katastrophalen Auswirkungen auf die Insel.

Hurrikan in der Karibik. © NOAA

Der Hurrikan bewegt sich langsam, was in Kombination mit seinen enormen Windgeschwindigkeiten sintflutartige Regenfälle und hohe Sturmfluten in den betroffenen Gebieten begünstigt. Besonders gefährdet sind die Küstenregionen, wo die Regierung bereits verpflichtende Evakuierungen angeordnet hat. Bisher wurden drei Todesopfer in Haiti und eine tote Person in der Dominikanischen Republik gemeldet.

Die Blue Mountains, die mit bis zu 2300 Metern Höhe zu den feuchtesten Regionen Jamaikas zählen, könnten innerhalb weniger Stunden über 1000 Millimeter Regen abkriegen, was etwa einem Fünftel des jährlichen Niederschlags entspricht. Die Kombination aus starkem Wind, heftigen Regenfällen und Sturmfluten dürfte starke Schäden an Infrastruktur und Gebäuden verursachen, Erdrutsche verursachen und ländliche Gemeinden zeitweise von der Außenwelt abschneiden.

Melissa gehört zu den stärksten Hurrikanen, die jemals im Atlantikbecken gemessen wurden. Nur wenige historische Stürme wie Hurrikan Allen (1980), Wilma (2005), Mitch (1998) und Gilbert (1988) erreichten vergleichbare Windgeschwindigkeiten. In der Karibik zählt Melissa zu den seltenen Hurrikanen, die solch extreme Stärke erreichen und gleichzeitig direkt auf bewohnte Inseln treffen.

Die prognostizierte Bahn sieht Melissa am Dienstag über die Nordküste Jamaikas ziehen und anschließend Richtung Südostkuba und die Südostbahamas weiterziehen. Die langsame Bewegung des Sturms mit nur wenigen Kilometern pro Stunde erhöht das Risiko für Überschwemmungen und schwere Sachschäden. Behörden setzen Schulbusse ein, um gefährdete Personen in Notunterkünfte zu bringen, und öffnen Mautstellen, um den Verkehr zu entlasten.