Marapi auf Sumatra eruptierte 1200 m hohe Aschewolke

Vulkan Marapi stößt bis zu 1200 Meter hohe Aschewolke aus – VONA-Warnung ausgegeben

Der Vulkan Marapi auf der indonesischen Insel Sumatra ist am Sonntag, dem 14. Dezember 2025, erneut ausgebrochen. Nach Angaben der lokalen Vulkanbeobachtungsstation (PGA) ereignete sich die Eruption um 16:37 Uhr Ortszeit (WIB). Dabei wurde eine Aschesäule bis in eine Höhe von rund 1200 Metern über dem Gipfel ausgestoßen, was einer Gesamthöhe von etwa 4091 Metern über dem Meeresspiegel entspricht.




Das VAAC Darwin gab eine VONA-Warnung aus, nach der sich die Asche auf FL140 in Richtung Norden bewegt. FL140 entspricht einer Höhe von ca. 4300 m über dem Meeresspiegel.

Beobachter beschrieben die Aschewolke von heute als grau mit mittlerer Intensität, die sich überwiegend in nördlicher Richtung ausbreitete. Der Ausbruch wurde seismisch deutlich registriert: Ein Seismograph zeichnete eine maximale Amplitude von 9,8 Millimetern bei einer Dauer von etwa 61 Sekunden auf.

Die Seismizität des Vulkans ist eher gering, mit nur wenigen vulkanotektonischen Erdbeben am Tag. Gestern wurden aber 4 nicht-harmonische Tremorphasen registriert.

Es war die vierte Eruption im Dezember. Anfang des Monats hatte es bereits zwei vergleichbare Ereignisse gegeben. Zuletzt brach der Marapi am 11. Dezember aus, doch aufgrund des schlechten Wetters konnte die Eruptionswolke nicht beobachtet werden.

Der Marapi liegt in den Regierungsbezirken Agam und Tanah Datar in der Provinz Westsumatra und zählt zu den aktivsten Vulkanen Indonesiens. Der etwa 2891 Meter hohe Stratovulkan ist Teil des pazifischen Feuerrings und bekannt für häufige, meist explosive Ausbrüche. Aufgrund seiner Nähe zu dicht besiedelten Regionen stellt er eine erhebliche Gefahr für die lokale Bevölkerung dar.

Aktuell gilt für den Vulkan weiterhin Alarmstufe II (Waspada). Das indonesische Zentrum für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG) hat die Bevölkerung sowie Touristen eindringlich aufgefordert, einen Sicherheitsradius von mindestens drei Kilometern um den aktiven Verbeek-Krater einzuhalten. Zudem wird vor sekundären Gefahren gewarnt, insbesondere vor durch starke Regenfälle ausgelösten Laharen.

Diese Schlamm- und Geröllströme können sich entlang der Flüsse entwickeln, die am Vulkan entspringen, und stellen vor allem während der Regenzeit eine große Bedrohung dar. Ein vergleichbares Ereignis im Mai 2024 hatte zahlreiche Todesopfer gefordert.

Sonne: Großes Koronales Loch trifft auf Sonnenflecken

Unruhige Sonne: Warum viele Sonnenflecken und ein großes koronales Loch Aufmerksamkeit verdienen

Die Sonne zeigt sich derzeit von ihrer aktiven Seite. Gleich zwei markante Phänomene prägen das aktuelle Geschehen: eine ungewöhnlich hohe Zahl an Sonnenflecken und ein ausgedehntes koronales Loch sind auf der Seite der Sonne aufgetaucht, die der Erde zugewandt ist. Obwohl alltägliche Phänomene, sind sowohl die Anzahl der Sonnenflecken als auch die Größe des koronalen Loches jeweils für sich genommen bemerkenswert – ihr gleichzeitiges Auftreten lenkt den Blick von Forschenden und Weltraumwetterdiensten verstärkt auf mögliche Auswirkungen für die Erde.




Koronales Loch

Sonnenflecken sind vergleichsweise kühle, dunkle Regionen auf der sichtbaren Oberfläche der Sonne. Sie entstehen dort, wo besonders starke Magnetfelder den Energietransport aus dem Sonneninneren behindern. Entscheidend ist dabei nicht nur ihre Anzahl, sondern vor allem ihre magnetische Struktur: Komplexe Fleckengruppen können als Ausgangspunkt heftiger Sonneneruptionen dienen. Solche Eruptionen, sogenannte Flares, gehen nicht selten mit koronalen Massenauswürfen einher – riesigen Wolken aus geladenen Teilchen, die sich mit hoher Geschwindigkeit durch den interplanetaren Raum ausbreiten. Trifft ein solcher Massenauswurf auf die Erde, kann er starke geomagnetische Stürme nebst Polarlichtern auslösen.

Ganz anders gelagert ist die Situation bei koronalen Löchern. Sie befinden sich nicht auf der Sonnenoberfläche, sondern in der äußeren Sonnenatmosphäre, der Korona. Auf speziellen Aufnahmen erscheinen sie als dunkle, ausgedehnte Regionen. Ursache ist kein Mangel an Hitze, sondern eine geringere Teilchendichte: In diesen Bereichen sind die Magnetfeldlinien offen, sodass Plasma ungehindert ins All entweichen kann. Koronale Löcher gelten als Hauptquellen des schnellen Sonnenwinds, eines kontinuierlichen Teilchenstroms, der die Erde über mehrere Tage hinweg beeinflussen kann.

Sonnenflecken

Die Gefahrenlage unterscheidet sich entsprechend. Während Sonnenflecken vor allem das Potenzial für plötzliche und teils sehr starke Stürme bergen, sorgen koronale Löcher eher für anhaltende, meist moderate geomagnetische Störungen. Kritisch kann es werden, wenn schneller Sonnenwind aus einem koronalen Loch auf langsameren Wind trifft oder auf die Folgen einer vorherigen Eruption stößt. In solchen Fällen können sich die Effekte gegenseitig verstärken.

Für die Erde bedeutet das derzeit vor allem erhöhte Aufmerksamkeit, nicht akute Alarmstimmung. Mögliche Folgen reichen von Störungen der Magnetosphäre über Beeinträchtigungen von Satelliten und Funkverbindungen bis hin zu Schwankungen in Stromnetzen in hohen Breiten. Gleichzeitig bringt die unruhige Sonne auch eine faszinierende Begleiterscheinung mit sich: Unter günstigen Bedingungen könnten Polarlichter zeitweise bis in gemäßigte Breiten sichtbar werden.

So erinnert die aktuelle Situation eindrucksvoll daran, dass unsere Sonne kein statischer Himmelskörper ist, sondern ein dynamisches System – und dass selbst 150 Millionen Kilometer Entfernung keinen vollständigen Schutz vor ihren Launen bieten.