Aschewolke am Stromboli fotografiert – Tremor zuvor abgestürzt
Am Stromboli kam es heute Mittag offenbar zu einer Ascheeruption, die etwas stärker war als die alltäglichen strombolianischen Ausbrüche und von Ginostra aus fotografiert wurde. Ein besonderes seismisches Signal konnte ich auf dem Seismogramm allerdings nicht entdecken. Interessant ist jedoch, dass der Tremor im Wochenverlauf drei stärkere Peaks bis in den orangenen Bereich aufwies, die jeweils sehr schnell wieder abfielen. Der letzte Peak begann seinen Anstieg am 22. September und fiel in der letzten Nacht wieder ab. Es sieht so aus, als würde Magma versuchen aufzusteigen. Möglicherweise kommt es auch zu starkem Druckaufbau infolge einer Schlotverstopfung mit anschließender Freisprengung.
Das INGV berichtete in seinem jüngsten Wochenbulletin für den Beobachtungszeitraum 15. bis 21. September 2025 von einer variablen Explosionshäufigkeit, die zwischen niedrigen und mittelhohen Werten schwankte. Konkret bedeutet das, dass es Stunden mit nur zwei Explosionen gab, aber auch solche, in denen es bis zu zwölfmal knallte. Dabei ereigneten sich auch Eruptionen, die als mittelstark beschrieben wurden. Die geochemischen und geophysikalischen Parameter zeigten ansonsten keine Auffälligkeiten, wobei keine neuen Daten über den CO₂-Ausstoß vorlagen. Auffällig ist jedoch, dass es seit dem Frühsommer zu keinen starken Schwankungen im Kohlendioxid-Ausstoß mehr gekommen ist. In den Vormonaten war das anders, als es immer wieder Phasen mit sehr hohem Ausstoß gab.
Der Stromboli befindet sich seit Monaten in einem vergleichsweise ruhigen Aktivitätsstadium, das durch strombolianische Eruptionen gekennzeichnet ist, wie sie für den Vulkan jahrzehntelang typisch waren. Das Risiko von Paroxysmen stufe ich derzeit als relativ gering ein, auch wenn es nicht gleich null ist. Eigentlich eine ideale Zeit, den Vulkan zu beobachten, ohne Gefahr zu laufen, sich in einer Katastrophe wiederzufinden.