Nevado del Ruiz emittiert Vulkanasche – VONA-Warnung ausgegeben
Die Vulkane Kolumbiens scheinen dieser Tage besonders aktiv zu sein und emittieren Vulkanasche. Nachdem ich heute Morgen bereits über den Puracé geschrieben habe, folgt nun eine Meldung zum Nevado del Ruiz. Der 5.389 m hohe Stratovulkan eruptierte heute, am 17. Dezember 2025, um 09:50 UTC eine Aschewolke, die laut Washington Volcanic Ash Advisory Center (VAAC) bis auf eine Höhe von 6100 m (FL200) aufstieg und westwärts driftete. Es wurde eine VONA-Meldung veröffentlicht, die den Flugverkehr vor der Gefahr durch die Asche warnte.
Laut VONA ist weiterhin mit kontinuierlichen, leichten Ascheemissionen zu rechnen. Die Emissionen erfolgen aus dem Gipfelkrater und konnten nicht eindeutig in Satellitenbildern identifiziert werden, was auf mögliche Einschränkungen der Sichtbarkeit durch Wetterwolken hindeutet. In der Sechs-Stunden-Prognose blieb die Asche räumlich nahe am Vulkan begrenzt, ebenfalls bis FL200. Für die Zeiträume +12 und +18 Stunden wurde keine Vulkanasche mehr erwartet, was auf eine rasche Verdünnung und Dispersion der Emissionen hindeutet.
Gemäß Ankündigungen auf der Social-Media-Plattform X soll es ein neues Wochenbulletin zum Ruiz geben, doch leider ist die SGC-Website nicht erreichbar, so dass die neuen Daten nicht abrufbar sind. In den letzten Wochen hatte es neben den Asche-Dampf-Emissionen erhöhten Schwefeldioxidausstoß gegeben und sporadisch wurden vulkanisch bedingte Erdbeben und Tremor registriert. Was auf MIROVA einsehbar ist, sind die Wärmeanomalien, die immer wieder auftreten, aber geringe Leistungen im einstelligen Bereich aufweisen.
Das SGC belässt die Warnstufe des Nevado del Ruiz auf „Gelb“.
Zusammenfassend zeigt sich der Vulkan derzeit in einer Phase niedriger, aber persistenter Aktivität, die vor allem für den Luftverkehr von Bedeutung ist. Auch wenn keine länger anhaltenden oder hochreichenden Aschewolken prognostiziert werden, bleibt eine enge Überwachung erforderlich, da sich das Aktivitätsniveau kurzfristig ändern kann.
Im Jahr 1985 wurde am Nevado del Ruiz durch eine vergleichsweise kleine Eruption ein verheerender Lahar ausgelöst, der die Stadt Armero zerstörte: Rund 23 000 Menschen kamen ums Leben. Seitdem steht der Vulkan unter besonderer Überwachung.
