Schlammlawinen nach Weihnachtssturm: Wrightwood schwer getroffen
Ein heftiger Wintersturm hat am Weihnachtstag den Bergort Wrightwood im Süden Kaliforniens besonders hart getroffen. Ein sogenannter atmosphärischer Fluss – ein schmaler, aber extrem feuchter Luftstrom aus den Tropen – brachte innerhalb kurzer Zeit enorme Regenmengen in die Region. Die Folge waren Sturzfluten und Schlammlawinen, die sich durch Straßen und Wohngebiete wälzten und teils massive Schäden verursachten.
In mehreren Vierteln wurden Autos vollständig von Schlamm, Geröll und Holzresten begraben. Bilder und Videos aus Wrightwood zeigen Fahrzeuge, aus denen nur noch Dächer oder Seitenspiegel herausragen. Auch zahlreiche Häuser wurden beschädigt: Schlamm drang in Garagen und Wohnräume ein, einige Gebäude standen zeitweise bis zu den Fenstern im braunen Wasser. Straßen verwandelten sich in reißende Bäche, wichtige Zufahrtswege waren stundenlang oder sogar tagelang unpassierbar.
Rettungskräfte und freiwillige Helfer waren im Dauereinsatz, um Anwohner in Sicherheit zu bringen. Die Behörden verhängten Evakuierungsanordnungen für besonders gefährdete Gebiete, da der durchnässte Boden weitere Erdrutsche begünstigte. Nach ersten Angaben gab es in Wrightwood keine bestätigten Todesopfer, doch der Sachschaden ist erheblich. Viele Bewohner verbrachten die Feiertage ohne Strom oder mussten ihre Häuser vorübergehend verlassen.
Der Sturm war Teil einer größeren Unwetterlage, die weite Teile Kaliforniens über die Weihnachtstage erfasste. Meteorologen warnten vor den Risiken solcher Wetterereignisse, die durch gesättigte Böden und steile Hänge besonders gefährlich werden. Zwar ließ der Starkregen nach den Feiertagen allmählich nach, doch die Gefahr von Nachrutschungen bestand zunächst weiter.
Für Wrightwood beginnt nun die Aufräumphase. Schlamm muss von Straßen entfernt, beschädigte Infrastruktur repariert und die Sicherheit der Häuser überprüft werden. Gleichzeitig wirft das Ereignis erneut Fragen auf, wie gut Berggemeinden auf extreme Wetterlagen vorbereitet sind, die in Kalifornien zunehmend häufiger und intensiver auftreten.
Wie es der Zufall will, verweile ich gerade in New York City, wo es eine Schneesturmwarnung gibt. Aktuell schneit es bei kräftigen Minustemperaturen und es liegen bereits mehrere Zentimeter Schnee. Morgen wird sich zeigen, wie gut die Millionenmetropole auf den Schneefall vorbereitet ist. Erste Unfälle hat es bereits gegeben.