Ätna strombolianisch tätig – News vom 20.11.23

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Strombolianisch

Tremor am Ätna fluktuiert – Warnung vor strombolianischen Eruptionen

Auf Sizilien ist der Ätna strombolianisch aktiv. Gestern Abend konnte man die sporadisch stattfindenden Eruptionen auf der Livecam verfolgen, wobei es immer wieder Phasen erhöhter Aktivität gab. Zeitweise war minutenlang ein roter Lichtschein über dem Krater zu beobachten gewesen. Der Tremor fluktuiert, so dass auf dem zugehörigen Graphen eine Zackenlinie entsteht. Die Peaks reichen dabei bis in den roten Bereich herein. Das INGV brachte gestern gegen 17:30 UTC eine Warnung vor den Eruptionen heraus und setzte den VONA-Alarmstatus auf „Gelb“. Seitdem hat sich wenig verändert. Größere Aschemengen wurden bis jetzt nicht ausgestoßen.

Oft sind länger anhaltende strombolianische Phasen Vorzeichen eines sich zusammenbrauenden Paroxysmus am Ätna. Den jüngsten dieser heftigen Ausbrüche gab es am 12. November. Vor 8 Tagen spekulierte ich über den Beginn einer neuen paroxysmalen Phase, und ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass wir in nächster Zeit weitere dieser Ausbrüche sehen werden. Wissenschaftliche Indizien dafür sind mir allerdings nicht bekannt. Meine Spekulation fußt auf das typische Verhalten des Vulkans, wobei man anmerken muss, dass es in Abständen von mehreren Wochen bis Monaten immer wieder zu einzelnen Paroxysmen kam. Allerdings, ohne dass es nach mehreren Tagen noch bzw. wieder Strombolianer gab.

Die Erdbebentätigkeit ist in diesem Monat bisher niedrig, was eigentlich gegen eine größere Phase paroxysmaler Eruptionen spricht. Die letzten Schwarmbeben sind bereits einige Monate her. Dennoch könnte sich unter dem Vulkan Magma akkumulieren. Es gibt quasi immer einen schwachen Magmenzufluss unter dem Vulkan.

Die Forscher vom INGV zeigen sich bedeckt und bringen aktuell nur noch Monatsbulletins heraus. Daran änderte auch der letzte Paroxysmus bis jetzt nichts. Es sieht so aus, als würde es keine signifikanten Änderungen der geophysikalischen Parameter geben. Trotzdem dürfen wir gespannt sein, wie es weitergeht am Ätna.