USA: Starke Unwetter vor Weihnachten fordern ein Todesopfer

Starke Unwetter wüten in Nordkalifornien – der Süden bereitet sich auf stürmische Weihnachten vor

Während es in Nordkalifornien bereits vielerorts „Land unter“ heißt, bereitet sich Südkalifornien zu Weihnachten auf eine schwere Unwetterlage vor, die durch einen intensiven atmosphärischen Fluss – auch bekannt als „Pineapple Express“ – ausgelöst wird. Dieses Wetterphänomen, das feuchte Luftmassen vom Pazifik über Hawaii nach Kalifornien transportiert, bringt in der Weihnachtswoche Starkregen und erhöhtes Risiko für Sturzfluten mit sich. Besonders betroffen sind die Landkreise Los Angeles, Orange, San Bernardino, Riverside und Ventura.




Der Regen setzt bereits am Dienstagnachmittag ein und verstärkt sich bis in die Nacht zum Mittwoch deutlich. Für Heiligabend werden besonders heftige Niederschläge erwartet, die bis in die frühen Morgenstunden anhalten sollen und wahrscheinlich Zigtausende auf dem Weg in den Weihnachtsurlaub beeinträchtigen werden Innerhalb von 24 Stunden können regional zwischen 5 und 10 Zentimeter Niederschlag fallen, was zusammen mit einem begleitenden Temperatursturz die Gefahr von Überflutungen und Sturzfluten deutlich erhöht. Auch am ersten Weihnachtsfeiertag ist mit Regen zu rechnen. Das nasse Wetter soll voraussichtlich bis Freitag anhalten, bevor eine kurze Wetterberuhigung mit sonnigen Abschnitten am Wochenende folgt. Bereits für den kommenden Montag ist jedoch ein neues Tiefdruckgebiet mit erneutem Regen prognostiziert.

Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Gebiet des Palisades-Feuers, wo die Folgen der jüngsten Waldbrände das Risiko von Erdrutschen und Schlammlawinen erhöhen. Dort wurden Hänge mit Planen abgedeckt, Leitplanken installiert und Sandsäcke verteilt, um mögliche Schäden zu begrenzen. Aufgrund der hohen Gefahr wurde eine Evakuierungswarnung für Dienstagvormittag ausgesprochen. Auch in Malibu und umliegenden Gemeinden bereitet man sich auf erhebliche Regenfälle und mögliche Einschränkungen im Straßenverkehr vor.

Der Sturm hat bereits in Nordkalifornien zu einem Todesfall durch Überflutung geführt. Zudem mussten Einsatzkräfte zahlreiche Wasserrettungen durchführen und in überflutete Autos Eingeschlossene Retten. Behörden warnen, dass die Serie von aufeinanderfolgenden Stürmen und die ungewöhnlich starken Regenfälle sowohl an der Küste als auch in den Bergen schwere Überschwemmungen, Erdrutsche und Verkehrsbehinderungen verursachen können. Einsatzkräfte rüsten sich für mögliche Rettungseinsätze und die Sicherung von Infrastruktur, während die Bevölkerung gebeten wird, besondere Vorsicht walten zu lassen.

Die Wetterlage stellt eine ernste Herausforderung dar, gerade inmitten der Weihnachtszeit, und erinnert eindringlich an die Gefahren, die atmosphärische Flüsse für Kalifornien mit sich bringen.

Großbritannien: Dammbruch lässt Kanal in England auslaufen

Dammbruch in England legt Schifffahrt auf Kanal lahm – Medien berichten fälschlich über Sinkhole

In der nordenglischen Grafschaft Shropshire hat sich ein ungewöhnliches Unglück zugetragen, das den Charakter einer Naturkatastrophe aufweist: Der Bruch eines Kanaldamms hat eine spektakuläre Rettungsaktion ausgelöst und Fragen zur Sicherheit historischer Wasserstraßen aufgeworfen. In den frühen Morgenstunden kam es nahe der Stadt Whitchurch zu einem schweren Schaden an einem Abschnitt des Llangollen-Kanals, der Teil des weit verzweigten Shropshire-Union-Canal-Systems ist. Große Wassermengen traten unkontrolliert aus, unterspülten den Kanalboden und ließen Teile der Böschung einstürzen. Mehrere Hausboote gerieten in Notlage, zwei von ihnen sanken in den entstandenen Graben. 




Kanal

Mainstreammedien berichten von der Bildung eines „Sinkhole“ im Kanal, doch obgleich die erhöht liegende und von Dämmen eingefasste Wasserstraße teilweise leer lief und sich eine Vertiefung im Bereich des Dammbruches bildete, handelte es sich nicht um ein echtes Senkloch, sondern um eine Ausspülung des Kanalbodens durch die Bresche im Damm.

Durch das plötzliche Versagen der Kanalstruktur floss das Wasser in angrenzende Felder ab, während der künstlich aufgeschüttete Kanalbettbereich nachgab. Zwei Hausboote gerieten in die Ausspülung und strandeten im Loch, das ca. 50 m lang ist und sich über die gesamte Kanalbreite erstreckt. Die Tiefe des Einbruchs wurde von Augenzeugen auf mehrere Meter geschätzt. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste riefen einen Großalarm aus und brachten mehr als zehn Menschen in Sicherheit. Verletzte wurden nicht gemeldet.

Die Region um Whitchurch liegt in einer flachen Landschaft, die von lockeren Sedimenten und eiszeitlichen Ablagerungen geprägt ist. Solche Untergründe sind zwar nicht typisch für natürliche Erdfälle, reagieren aber empfindlich auf Erosion und Ausspülung, wenn große Wassermengen unkontrolliert austreten. Fachleute gehen daher davon aus, dass ein strukturelles Versagen – etwa durch Materialermüdung, eine undichte Stelle oder die Unterspülung eines Dammbereichs – den Auslöser bildete. Die genaue Ursache wird derzeit vom Canal and River Trust untersucht.

Der Vorfall lenkt den Blick auf das historische Kanalnetz Großbritanniens. Shropshire gehört zu den Regionen mit einer besonders hohen Dichte an Wasserstraßen. Der Shropshire Union Canal und der Llangollen-Kanal entstanden überwiegend im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, als Kanäle zentrale Verkehrsadern für Kohle, Eisen und andere Güter waren. Viele dieser Wasserwege wurden als schmale, erhöhte Kanäle mit Dämmen und Schleusen gebaut, um Höhenunterschiede in der Landschaft zu überwinden.

Heute dienen die Kanäle vor allem dem Freizeitverkehr und als Wohnort für tausende Menschen auf Hausbooten. Gleichzeitig stellen Alter, Bauweise und steigender Wartungsbedarf eine Herausforderung dar. Der aktuelle Schaden in Shropshire verdeutlicht, wie anfällig historische Infrastruktur sein kann, wenn Wasser, Untergrund und Konstruktion aus dem Gleichgewicht geraten. Während die Reparaturarbeiten vorbereitet werden, dürfte die Debatte über Investitionen in die Instandhaltung des britischen Kanalnetzes neuen Auftrieb erhalten.

Frankreich: Überflutungen und Hochwasser im Süden

Hochwasser im Süden Frankreichs – Département Hérault besonders betroffen

Heftige Regenfälle haben in den vergangenen Tagen weite Teile Südfrankreichs heimgesucht und in eine angespannte Hochwasserlage versetzt. Besonders schlimm traf es das Département Hérault, wo zahlreiche Flüsse über die Ufer traten und Überflutungen verursachten. Straßen wurden gesperrt und Einsatzkräfte waren im Dauereinsatz. Die Ursachen für das Ereignis liegen nicht allein in außergewöhnlichen Niederschlagsmengen, sondern in einem komplexen Zusammenspiel meteorologischer und landschaftlicher Gegebenheiten, die für den Mittelmeerraum typisch sind.

Überflutungen

Aus meteorologischer Sicht handelte es sich um eine klassische mediterrane Starkregenlage, die in Frankreich als épisode méditerranéen bezeichnet wird. Ein nahezu stationäres Tiefdruckgebiet über dem westlichen Mittelmeer lenkte über mehrere Tage hinweg sehr feuchte und relativ warme Luftmassen vom Mittelmeer nach Südfrankreich. Gleichzeitig befand sich in höheren Luftschichten deutlich kühlere Luft. Diese Konstellation sorgte für starke atmosphärische Instabilität: Die feuchte Luft wurde zum Aufsteigen gezwungen, es bildeten sich ausgedehnte Regengebiete mit teils gewittrigem Charakter. Besonders problematisch war die Dauer des Ereignisses – über 48 bis 72 Stunden regnete es immer wieder intensiv, sodass sich die Niederschläge aufsummierten und die Böden vollständig gesättigt wurden.

Verstärkt wurde die Lage durch die Morphologie der Region. Nördlich des Départements Hérault erheben sich die Cevennen, ein südlicher Ausläufer des Zentralmassivs. Dieses Mittelgebirge wirkt wie eine Barriere: Die vom Mittelmeer heranströmende Luft wird orografisch gehoben, was die Niederschlagsintensität deutlich erhöht. Gerade in den Einzugsgebieten von Orten wie Saint-Maurice-Navacelles oder Ganges fallen bei solchen Wetterlagen regelmäßig extreme Regenmengen. Dieses mal wurden über 300 mm Niederschlag registriert.

Hinzu kommt die Struktur der Flusssysteme. Flüsse wie der Hérault, der Lez oder der Vidourle besitzen kurze, steile Einzugsgebiete. Sie reagieren daher sehr schnell auf Starkregen. Pegelstände können innerhalb weniger Stunden stark ansteigen, was die Vorwarnzeit erheblich verkürzt. In den überwiegend aus Kalkstein bestehenden Karstlandschaften kann Wasser bei Dauerregen zudem nur begrenzt versickern. Sind die unterirdischen Hohlräume gesättigt, fließt der Niederschlag nahezu vollständig oberirdisch ab.

Im Unterlauf verschärfen schließlich die flachen Küstenebenen und die Nähe zum Mittelmeer die Situation. Hoher Seegang und erhöhter Meeresspiegel können den Abfluss bremsen und zu Rückstau führen. Das aktuelle Hochwasser in Südfrankreich zeigt damit erneut, wie verwundbar der Mittelmeerraum gegenüber Starkregenereignissen ist – und wie entscheidend das Zusammenspiel von Wetter und Landschaft für das Ausmaß solcher Naturereignisse bleibt.

Italien: Unwetter auf Elba verursachte Überflutungen

Unwetter mit Starkregen verursachte Flutkatastrophe auf Elba – ein Todesopfer geborgen

Die Unwetterserie im Mittelmeerraum reißt nicht ab: Gestern traf es die beliebte italienische Urlaubsinsel Elba, die z.B. von der Toskana aus per Fähre zu erreichen ist. Innerhalb weniger Stunden fiel so viel Niederschlag wie sonst in einem Monat. In der Folge traten zahlreiche kleine Bäche über die Ufer und legten das öffentliche Leben der Insel lahm. Eine 81-jährige Frau stürzte in ihrer überfluteten Wohnung und starb. Mehrere Personen erlitten Verletzungen.

Elba

Besonders betroffen waren die Orte Marina di Campo und Portoferraio, wo sintflutartige Regenfälle zu Überschwemmungen und kleineren Erdrutschen führten, die starke Schäden an der Infrastruktur verursachten. Schäden führten. Straßen verwandelten sich in reißende Bäche, Keller und Erdgeschosse liefen voll Wasser, Verkehrsverbindungen brachen zeitweise zusammen.

Meteorologisch war das Unwetter kein isoliertes Inselphänomen. Elba lag im Einflussbereich eines ausgedehnten Tiefdrucksystems über dem westlichen Mittelmeer. Feuchte, relativ warme Luftmassen strömten vom Tyrrhenischen Meer – wo die Liparischen Inseln vulkanischen Ursprungs liegen – gegen die Küste der Toskana. Aufgrund einer blockierenden Wetterlage durch ein Hochdruckgebiet im Osten konnte das Tief nicht abziehen und verharrte lange über Elba. Das Ergebnis waren lang anhaltende, teils stationäre Starkregenfälle. Innerhalb weniger Stunden fielen lokal Regenmengen, die sonst einem Großteil des Monatsdurchschnitts entsprechen. Die Regenfälle beschränkten sich nicht nur auf Elba, sondern griffen auch auf die Südtoskana über. Dort blieben katastrophale Zustände aber aus.

Das Unwetter allein erklärt das Ausmaß der Schäden nicht: Die Morphologie Elbas wirkte als Verstärker. Die Insel ist stark reliefiert: Zwischen den über 1.000 Meter hohen Gipfeln des Monte-Capanne-Massivs und der Küste liegen oft nur wenige Kilometer. Regenwasser fließt daher extrem schnell talwärts. Statt großer Flüsse gibt es zahlreiche kurze Bäche, sogenannte Torrenti, die bei Starkregen in kürzester Zeit anschwellen und Sturzfluten verursachen.

Besonders kritisch sind die flachen Küstenebenen an den Bachmündungen, auf denen viele Ortschaften entstanden sind. In Marina di Campo trat der Bach Alzi über die Ufer, während in Portoferraio mehrere kleine Einzugsgebiete zusammenwirkten. Verbaute, eingeengte Bachläufe, Brücken und versiegelte Flächen verschärften die Lage zusätzlich, da dem Wasser kaum Raum zur Ausbreitung blieb.

USA: Dramatische Überschwemmungen im Nordwesten

Schwere Überschwemmungen im pazifischen Nordwesten der USA: Washington kämpft mit den Folgen extremer Regenfälle

Anhaltender Starkregen infolge eines „Atmosphärischen Flusses“ und mehreren aufeinanderfolgenden Sturmsystemen haben im pazifischen Nordwesten der USA schwere Überschwemmungen ausgelöst. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Washington, wo das tatsächliche Ausmaß der Schäden nach mehr als einer Woche extremer Wetterbedingungen weiterhin unklar bleibt. Rekordniederschläge ließen Flüsse über die Ufer treten, Ortschaften überfluten und wichtige Verkehrsverbindungen unpassierbar werden.

In einigen Regionen fielen innerhalb weniger Tage bis zu 60 Zentimeter (600 mm) Regen auf den Quadratmeter. Die Wassermassen setzten Deiche unter Druck, von denen mehrere nachgaben, und führten zu großflächigen Überflutungen und Evakuierungen. Nach Angaben der Behörden wurden in zehn Landkreisen mehr als 600 Rettungseinsätze durchgeführt. Zeitweise waren bis zu 100.000 Menschen von Evakuierungsanordnungen betroffen, vor allem im Einzugsgebiet des Skagit River nördlich von Seattle.

Neben den Überschwemmungen sorgten starke Sturmböen für massive Schäden an der Infrastruktur. Umgestürzte Bäume und beschädigte Stromleitungen führten zu Stromausfällen, von denen mehr als 400.000 Haushalte in Washington und dem benachbarten Oregon betroffen waren.

Die Unwetter forderten auch ein Todesopfer. Ein Mann kam ums Leben, nachdem er mit seinem Fahrzeug in ein überflutetes Gebiet geraten war und dabei offenbar bestehende Warnhinweise ignoriert hatte. Zahlreiche Straßen und Autobahnen wurden unterspült, verschüttet oder weggespült. Besonders schwer getroffen ist die State Route 2, eine zentrale Verkehrsverbindung über die vulkanisch geprägte Kaskadenkette, deren Wiederöffnung sich voraussichtlich über Monate verzögern wird.

Meteorologen warnen vor weiteren Belastungen. Der Nationale Wetterdienst rechnet mit anhaltend hohen Flusspegeln und einer erhöhten Hochwassergefahr bis mindestens zum Monatsende. Weitere Stürme könnten erneut Starkregen, kräftige Winde und in höheren Lagen starken Schneefall bringen. Auch zusätzliche Erdrutsche gelten als möglich, da die Böden vielerorts vollständig gesättigt sind.

Um die unmittelbaren Folgen abzufedern, haben der Bundesstaat Washington und mehrere Landkreise finanzielle Hilfen in Millionenhöhe bereitgestellt. Die Mittel sollen Betroffenen unter anderem bei der Finanzierung von Unterkünften, Lebensmitteln und anderen notwendigen Ausgaben helfen, bis umfassendere Unterstützungsprogramme auf Bundesebene greifen.

Hormus: Rote Fluten und Küsten nach Starkregen

Blutrote Fluten und Küsten: Das faszinierende Naturschauspiel auf der Insel Hormus

In den letzten Tagen sorgte ein spektakuläres Naturphänomen auf der iranischen Insel Hormus für weltweites Aufsehen: Nach ungewöhnlich heftigen Regenfällen färbte sich das sonst türkisfarbene Wasser des Persischen Golfs an den Küsten der Insel in ein intensives, fast blutrotes Purpur. Dieses eindrucksvolle Phänomen wurde von Medien und Social-Media-Nutzern gleichermaßen begeistert aufgegriffen, doch was steckt dahinter?



Hormuz

Der Grund für die dramatische Farbveränderung liegt in der besonderen Geologie von Hormus (internationale Schreibweise Hormuz) und den meteorologischen Bedingungen der vergangenen Tage. Die Insel ist bekannt für ihre reichen Mineralvorkommen, allen voran Eisenoxid in Form von Hämatit, das den Boden in leuchtenden Rottönen erstrahlen lässt. Starke Regenfälle, wie sie zuletzt durch das Tiefdruckgebiet „Byron“ ausgelöst wurden, dass uns hier auf Vnet bereits mehrfach beschäftigte, spülten große Mengen dieses eisenhaltigen Bodens von den Hügeln der Insel direkt ins Meer. Dort vermischten sich die mineralischen Partikel mit dem Meerwasser und färbten die flachen Küstengewässer in auffälligem Rot.

Das Tief Byron hatte in den vergangenen Tagen mehrfach für feuchte Luftmassen und ungewöhnlich starke Niederschläge in ansonsten eher trockenen Regionen gesorgt. Mit Niederschlagsmengen von bis zu 100 Millimetern – das ist etwa das Fünffache des üblichen Monatsdurchschnitts – brachte das Tief so viel Regen in den Persischen Golf, dass der eisenreiche Boden besonders stark erodiert wurde. Dadurch konnte das charakteristische „Blutregen“-Phänomen entstehen, das sowohl Naturliebhaber als auch Wissenschaftler fasziniert.

Hormus selbst ist geologisch ein außergewöhnlicher Ort: Die Insel entstand vor rund 15 bis 20 Millionen Jahren durch eine Kombination aus vulkanischer Aktivität, tektonischer Anhebung und der Ablagerung von Sedimenten in einem flachen, verdunstungsreichen Meeresbecken. Die daraus resultierende Vielfalt an Mineralien – von Eisenoxiden über Gips und Schwefel bis hin zu Salzen – prägt die farbenfrohe Landschaft, die Hormuz auch als „Regenbogeninsel“ berühmt gemacht hat.

Neben seiner natürlichen Schönheit spielt der Persische Golf, in dessen Gewässern Hormus liegt, eine enorme strategische Rolle. Als wichtige Transportader für rund ein Fünftel des weltweiten Erdöls ist die angrenzende Straße von Hormuz eine der sensibelsten und meistbeachteten Seewege der Welt. Die Kontrolle über diese Passage ist geopolitisch von großer Bedeutung und beeinflusst die Sicherheit und Stabilität der gesamten Region.

Das Naturereignis auf Hormus verbindet so eindrucksvoll die Themen Umwelt, Geologie, Wetter und geopolitische Bedeutung – und zeigt, wie eng Naturphänomene und Menschengeschichte miteinander verwoben sind.

Gaza: Starkregen verursachte Überschwemmungen

Schwere Überschwemmungen verschärfen humanitäre Krise im Gazastreifen – mindestens 16 Menschen tot

Gaza

Heftige Regenfälle und Stürme haben in den vergangenen Tagen im Gazastreifen zu großflächigen Überschwemmungen geführt und die ohnehin katastrophale Lage der Bevölkerung weiter verschärft. Mehr ein Dutzend Menschen kamen infolge der Unwetter ums Leben, darunter ein Neugeborenes, das nach Angaben der Gesundheitsbehörden an Unterkühlung starb. Tausende Familien verloren erneut ihre wenigen Habseligkeiten, als provisorische Zeltlager überflutet und beschädigte Gebäude zum Einsturz gebracht wurden.




Ausgelöst wurden die Überschwemmungen durch ein winterliches Tiefdrucksystem, das über mehrere Tage hinweg anhaltenden Starkregen brachte und nicht nur Gaza überflutete, sondern auch in anderen Regionen des Mittelmeerraums für Überschwemmungen sorgte. In einzelnen Gebieten fielen mehr als 150 Millimeter Niederschlag. Während solche Regenmengen während des winters im östlichen Mittelmeerraum nicht außergewöhnlich sind, trafen sie im Gazastreifen auf eine Bevölkerung, die kaum noch über Schutzräume verfügt. Die meisten der rund zwei Millionen Einwohner leben derzeit in provisorischen Zelten oder notdürftig hergerichteten Unterkünften.

Der gut 2 Jahre dauernde Gaza-Krieg hat weite Teile der Infrastruktur zerstört. Wohnhäuser, Entwässerungssysteme, Straßen und Stromnetze sind stark beschädigt oder funktionsunfähig. 70% der Wohnhäuser sollen zerstört worden sein. Diese Zerstörungen haben entscheidend dazu beigetragen, dass Regenwasser nicht abfließen konnte und selbst mäßige Überschwemmungen verheerende Folgen hatten. Internationale Hilfsorganisationen sprechen von einer sich zuspitzenden humanitären Katastrophe.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International sehen die Tragödie nicht als reine Naturkatastrophe. Sie kritisieren, dass die Blockade des Gazastreifens die Einfuhr von Baumaterialien, Unterkünften und technischer Ausrüstung stark einschränkt und damit dringend notwendige Reparaturen verhindert. Dadurch seien die Auswirkungen der Unwetter erheblich verschärft worden.

Israel kontrolliert weiterhin große Teile der Grenzübergänge und weist Vorwürfe zurück, Hilfslieferungen unzureichend zuzulassen. Gleichzeitig berichten Hilfswerke von Engpässen bei Lebensmitteln, sauberem Trinkwasser und wetterfesten Unterkünften. Trotz eines formell geltenden Waffenstillstands kommt es weiterhin zu Spannungen und gegenseitigen Vorwürfen von Verstößen.

Die jüngsten Überschwemmungen machen deutlich, wie verwundbar die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist. Ohne eine nachhaltige Verbesserung der humanitären Lage und den Wiederaufbau grundlegender Infrastruktur dürfte selbst gewöhnliches Winterwetter weiterhin lebensbedrohliche Folgen haben.

Ich persönlich hege keinerlei Sympathien für islamistischen Terror im Allgemeinen und die Hamas im Speziellen und bin eher pro Israel eingestellt, doch das, was in den letzten Jahren im Gazastreifen passiert ist, geht meiner Meinung nach weit über das Selbstverteidigungsrecht Israels hinaus. Die Lage im Gazastreifen wird das Gedankengut, das die Hamas antreibt, vermutlich nicht dauerhaft beseitigen. Im Gegenteil: Die prekäre Lebenssituation der Palästinenser schürt weiteren Hass und die Armutsverhältnisse und Perspektivlosigkeit im Gazastreifen werden eine neue Terroristengeneration hervorbringen. Offensichtlich ist es Ziel der israelischen Regierung, die Palästinenser auszurotten – nichts anderes als Genozid, von Menschen, die vor gerade einmal 80 Jahren selbst Opfer des Nazi-Genozids geworden sind. Die Menschheit lernt – trotz ihrer grundlegenden Genialität – wohl nicht oder nur sehr langsam dazu.

Die Trumpschen Vorschläge, quasi ein großes Ferienressort aus den Ruinen Gazas entstehen zu lassen, sind einfach nur menschenverachtend und pervers und zeugen von Geisteskrankheit!

Marokko: Mindestens 37 Todesopfer durch Unwetter

Safi in Marokko unter Wasser – Mindestens 37 Todesopfer durch Unwetter an der Atlantikküste

In der marokkanischen Hafenstadt Safi, die an der Atlantikküste liegt, sind in kurzer Zeit mindestens 37 Menschen bei schweren Sturzfluten ums Leben gekommen. Das berichten örtliche Behörden nach extremen Regenfällen am Sonntagabend. Innerhalb von weniger als einer Stunde verwandelten sich Straßen in reißende Ströme, die 70 Häuser und Geschäfte überschwemmten, Autos weggespült und Verkehrswege blockiert. Mehrere Menschen wurden verletzt, da öffentliche Leben kam zum erliegen. Die Schulen bleiben für mehrere Tage geschlossen. Rettungskräfte suchen weiter nach möglichen Opfern.

Marokko

Meteorologen erklärten, die Regenmengen seien zwar regional nicht völlig außergewöhnlich, doch in Verbindung mit unzureichender Infrastruktur und stark ausgetrockneten Böden habe dies zu den plötzlichen, zerstörerischen Fluten geführt. Zudem warnte der nationale Wetterdienst vor weiteren heftigen Regenfällen und teils starkem Wind in anderen Regionen Marokkos.

Ein gemeinsames Wettermuster über Europa und Nordafrika

Zeitgleich sorgte Sturmtief „Emilia“ über dem Atlantik und dem westlichen Mittelmeer für massive Unwetter in Spanien und auf den Kanarischen Inseln. Die spanische Wetterbehörde Aemet hatte für große Teile des Landes, besonders im Südwesten und an der Ostküste, roten und orangen Alarm wegen Starkregen, Sturm und Überschwemmungsgefahr ausgegeben. In einigen Regionen wurde mit mehr als 100 l/m² Regen innerhalb weniger Stunden gerechnet. In höheren Lagen, wie dem Pico del Teide auf Teneriffa fiel auch Schnee.

Meteorologen sehen darin keinen Zufall: Emilia ist Teil eines breiten Tiefdrucksystems, das atlantische Feuchtluft nach Osten und Süden lenkt. Diese großräumige Wetterlage bringt gleichzeitig starke Niederschläge und stürmische Bedingungen über Spanien, die Kanaren und Richtung Nordafrika, und kann so auch in Marokko heftige Regenereignisse auslösen – auch wenn die konkreten lokalen Auswirkungen, etwa die Regenintensität in Safi, regional variieren.

Experten betonen, dass extreme Wetterereignisse wie kräftige Schauer und Flash-Floods in einer sich erwärmenden Atmosphäre zunehmen können, weil wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen und bei Instabilität abladen kann. Marokko etwa erlebte kürzlich eines der heißesten Jahre seiner Geschichte, was trockene Bodenbedingungen und veränderte Regenmuster begünstigt.

Unwetter in Spanien: Ausmaß der Katastrophe wird sichtbar

Extreme Unwetter in Spanien: Wenn das erwärmte Mittelmeer zur Wettermaschine wird

Sintflutartige Regenfälle, über die Ufer tretende Flüsse und stürmische See haben in weiten Teilen Spaniens in den vergangenen Tagen eine Ausnahmesituation ausgelöst. Besonders betroffen waren der Süden Kataloniens und die Region Valencia mit den Provinzen Tarragona und Castellón. Was sich dort ereignete, ist kein gewöhnliches Herbstunwetter, sondern das Ergebnis einer meteorologischen Konstellation, die zunehmend häufiger auftritt – und immer zerstörerischer wird.




Unwetter

Im Zentrum der Unwetterlage stand das nahezu stationäres Höhentief Emilia. In Spanien werden solche Wettersituationen oft als DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos) bezeichnet. Diese kalte Luft in der Höhe traf auf warme, feuchte Mittelmeerluft. Das westliche Mittelmeer weist derzeit deutlich erhöhte Oberflächentemperaturen auf und wirkt damit wie ein gigantischer Energielieferant: Warme Luft steigt auf, kühlt ab und entlädt sich in intensiven, lang anhaltenden Regenfällen. Da sich das Höhentief kaum verlagerte, regnete es stundenlang über denselben Gebieten.

Die Folgen waren drastisch. In Teilen der Provinz Tarragona fielen lokal über 300 Liter Regen pro Quadratmeter, insbesondere im Raum Montsià und Baix Ebre. Der Ebro führte bei Tortosa ein Vielfaches seiner üblichen Wassermenge, Nebenflüsse und Barrancos verwandelten sich innerhalb kürzester Zeit in reißende Ströme. Straßen wurden unterspült, der Verkehr kam vielerorts zum Erliegen und Keller und Erdgeschosse liefen voll. In Castellón mussten Einsatzkräfte mehrfach Menschen aus Fahrzeugen retten, die in überfluteten Straßen eingeschlossen waren – unter anderem im Raum Vila-real.

Angesichts der Lage aktivierten die Behörden die höchste Warnstufe. Die katalanische Regionalregierung setzte heute vorsorglich den Unterricht in mehreren Regionen aus, um das Risiko für Schüler und Lehrkräfte zu minimieren. Solche Maßnahmen zeigen, wie ernst die Situation inzwischen eingeschätzt wird: Die Dynamik dieser Unwetter lässt oft nur wenig Reaktionszeit.

Doch nicht nur an Land, auch auf See zeigte sich die Gewalt der Wetterlage. Starke Winde und hoher Seegang machten die Überfahrt in Teilen des westlichen Mittelmeers gefährlich. Besonders aufmerksam verfolgt wurde ein Vorfall mit einer Autofähre, die durch schwere Wellen zeitweise ihre Stabilität verlor. Im Frachtraum gerieten Fahrzeuge und Gepäck in Bewegung – ein eindrückliches Beispiel dafür, wie eng Starkregen, Sturm und hohe Wellen in solchen Wetterlagen miteinander verknüpft sind.

Meteorologen warnen, dass solche Ereignisse kein Ausnahmefall mehr sind. Die Kombination aus blockierten Wetterlagen und einem immer wärmeren Mittelmeer erhöht die Wahrscheinlichkeit extremer Niederschläge deutlich. Die Unwetter in Spanien sind damit nicht nur eine akute Krise, sondern auch ein Vorgeschmack auf eine neue, riskantere Wetterrealität im Mittelmeerraum, an der zumindest teilweise der anthropogene Klimawandel eine Mitschuld trägt.