USA: Tödliches Unwetter wütete in Texas

Unwetter verursachte in San Antonio Überflutungen – Elf Tote und mehrere Vermisste

San Antonio, 14.06.2025 Im US-amerikanischen Bundesstaat Texas spielten sich am Donnerstagmorgen dramatische Szenen ab, als die Region San Antonio von schweren Überschwemmungen heimgesucht wurde. Starkregen verursachte entlang von Flussläufen Blitzfluten, von denen zahlreiche Menschen überrascht und mitgerissen wurden. Die Behörden bestätigten bislang elf Todesopfer, während die Suche nach mehreren Vermissten weiterläuft.

Überflutungen in San Antonio.

Laut Angaben der Feuerwehr konzentrieren sich die Rettungs- und Bergungsmaßnahmen vor allem auf den Salado Creek sowie den Leon Creek unweit des Highway 90. Die meisten Todesopfer wurden bislang im Umfeld des Perrin-Beitel-Gebiets gefunden.

Ein ungewöhnlich intensives Gewittersystem hatte innerhalb weniger Stunden bis zu 200 Millimeter Regen über Teilen der Stadt niedergehen lassen. Das übertraf die Regenmenge, die sonst in einem Monat fällt. Es sollen die stärksten lokalen Niederschläge seit 1973 gewesen sein. In der Folge wurden von einer Sturzflut mindestens 15 Fahrzeuge von der Fahrbahn einer Zufahrtsstraße zum Highway gespült. Mindestens 18 weitere Straßen waren von Überflutungen betroffen und wurden teilweise schwer beschädigt. Zahlreiche Menschen mussten aus gefährlichen Situationen gerettet werden.

Mehr als 70 Wasserrettungseinsätze wurden seit Beginn der Flut gemeldet, viele davon unter lebensbedrohlichen Bedingungen. Einsatzkräfte zogen mehrere Personen aus Bäumen, eine Leiche wurde rund 1,6 Kilometer entfernt vom ursprünglichen Unfallort geborgen.

Die lokale Feuerwehr wurde bei ihren Sucheinsätzen von der Texas A&M Task Force 1 unterstützt, einem bundesweit eingesetzten Spezialteam für Katastrophenhilfe. Auch die Polizei von San Antonio ist in die Maßnahmen eingebunden und kümmert sich unter anderem um die Identifizierung der Opfer sowie die Kommunikation mit Angehörigen.

Besonders dramatisch ist das Ausmaß der Flut auch vor dem Hintergrund der zuvor herrschenden Trockenheit. San Antonio hatte in den letzten Jahren mit einer ausgeprägten Dürreperiode zu kämpfen. Der Wasserstand im wichtigen Edwards-Aquifer war deutlich gesunken, und auch Oberflächengewässer wie der Medina Lake wiesen historisch niedrige Pegel auf. Die ausgetrockneten Böden konnten das plötzlich einsetzende Hochwasser kaum aufnehmen – was die Sturzfluten noch verstärkte.

Zusätzliche Schäden entstanden durch zwei Tornados, die in den frühen Morgenstunden im nahen Hays County auftraten und Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 km/h erreichten. Zahlreiche Straßen sowie mehrere Niedrigwasserübergänge wurden beschädigt oder gesperrt.

San Antonio liegt in einer hügeligen Landschaft auf dem Balcones-Escarpment und etwa 120 km südwestlich von Austin entfernt. Die Topografie könnte die Katastrophe zusätzlich verstärkt haben.

Südafrika: Schneechaos und Überflutungen

Massiver Wintereinbruch sorgt in Südafrika für katastrophale Bedingungen – Mindesten 12 Personen tot

Kapstadt, 11.06.2025Mehrere südafrikanische Provinzen wurden von einer Kaltfront erwischt, die zu heftigen Niederschlägen führten, die teilweise als Schnee niedergingen. Vor allem in Höhenlagen kam zu einem schneebedingten Verkehrschaos mit stundenlangen Staus und zahlreichen Unfällen. In Niederungen und besonders entlang von Flussläufen kam es zu Überflutungen. Mindestens 12 Personen starben.

Schnee auf der N2

Von den extremen Wetterbedingungen waren die Provinzen Ostkap, KwaZulu-Natal und Freistaat besonders betroffen gewesen. Dabei kam die Wetterlage nicht unerwartet, denn der südafrikanische Wetterdienst hatte bereits vor Tagen vor einem starken Temperatursturz und den Niederschlägen gewarnt. Trotz der Warnung wurden die meisten Menschen von den Unwettern überrascht. Obwohl es im südafrikanischen Winter öfters mal zu Schneefällen kommen kann, sind Winterreife und Straßenräumdienste ehr die Ausnahme. In der Folge kam es zu zahlreichen Verkehrsunfällen, Straßensperrungen und langen Staus: betroffen war u.a. der wichtigen Highway N2 wo tausende Autofahrer im Schnee stecken blieben.

Stromausfällen. Der staatliche Energieversorger Eskom meldete eine hohe Zahl wetterbedingter Ausfälle. Da die wenigsten Gebäude über Heizungen verfügen wurden Notunterkünfte in öffentlichen Gebäuden und Hallen eingerichtet.

In der Ostkap-Provinz wurden sechs Menschen in der Stadt Mthatha durch Überschwemmungen getötet, als Wohnhäuser und Fahrzeuge überflutet wurden. Eine weitere Leiche wurde nahe der Stadt Tsolo gefunden. Ein besonders tragisches Unglück ereignete sich als ein Schulbus mit Kindern von den Fluten mitgerissen wurde. Drei Schüler konnten sich an Bäumen festhalten und wurden gerettet. Die Suche nach weiteren Insassen dauert an. Angaben zur genauen Zahl der Vermissten lagen zunächst nicht vor.

Hinzu kommt ein weiterer tödlicher Verkehrsunfall: Fünf Menschen starben, als ein Minibus in der Ostkap-Provinz verunglückte. Der Fahrer hatte laut Polizei versucht, einem umgestürzten Baum auszuweichen und verlor dabei die Kontrolle über das Fahrzeug.

In Südafrika sind Schneefälle im Winter – von Juni bis August – nicht ungewöhnlich. Die Kombination aus extremen Wetter, unzureichender Infrastruktur und eingeschränkter Katastrophenhilfe hat die Lage jedoch deutlich verschärft.

Der Wetterdienst warnt, dass die Unwetterlage in den kommenden Tagen anhalten wird.

USA: Starke Unwetter in Texas vorausgesagt

Extreme Unwetter droht weiten Teilen von Texas – Gefahr durch Orkanböen, Hagel, Starkregen und möglicherweise Tornados

Panhandle, 08.06.2025Weite Teile des US-amerikanischen Bundesstaates Texas bereiten sich auf eine der schwersten Unwetterlagen des Jahres vor. Besonders betroffen sind Nordtexas sowie der Süden von Oklahoma. Meteorologen warnen vor zerstörerischen Winden, Hagel von Baseballgröße und vereinzelten Tornados, die bereits am Nachmittag auftreten könnten.

Das Storm Prediction Center rief die zweithöchste Warnstufe (4 von 5) für Unwetterrisiken aus. Sie gilt für große Teile des südöstlichen Texas Panhandles sowie des Ballungsraums Dallas-Fort Worth. Eine derart hohe Gefahreneinschätzung wurde zuletzt vor über zwei Jahren ausgegeben.

Laut der Unwetterprognose für den 8. Juni 2025 liegt die größte Gefahr in extremen, sich geradlinig ausbreitenden Windböen mit Geschwindigkeiten von 128 bis 160 km/h. Diese Winde könnten von einem Derecho ausgehen. Hierunter versteht man die Bildung einer langen Gewitterfront aus einzelnen Unwetterzellen, die sich vereinigen, wodurch eine langanhaltende, rasch ziehende Linie schwerer Gewitter entsteht, die großflächige Schäden verursachen kann. Im Anfangsstadium der Frontbildung könnten Superzellen entstehen, von denen Tornados ausgehen. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit für Tornados insgesamt niedrig, dennoch sind kurzlebige Tornados möglich. Die Superzellen könnten in der Anfangsphase der Sturmgenese zudem sehr großen Hagel produzieren. Die Wetterexperten gehen davon aus, dass Hagelkörner so groß wie Baseballs entstehen könnten.

Die Wetterdienste empfehlen, sich auf die Unwetter vorzubereiten und bewegliche Güter zu sichern. Sie weisen darauf hin, dass selbst an stabil gebauten Gebäuden Schäden entstehen könnten. Zudem drohen Windschäden durch entwurzelte Bäume, Stromausfälle, Überflutungen und Blitzschlag.

In unserer FB-Gruppe zu den Naturkatastrophen wurden bereits Bilder aus Texas geteilt, die starke Unwetter und ihre Schäden dokumentieren. Die Gewitter manifestierten sich in der als „Texas Panhandle“ bekannten Region im Norden des Bundesstaates. Besonders hart traf es den Ort Rotan. Zu sehen sind Starkregenereignisse und Hagel, die Überflutungen verursachten. Meteorologen wiesen aber darauf hin, dass es sich bei diesen Unwettern noch nicht um das Hauptsturmsystem handelt, das heute Nachmittag erwartet wird. Es kommt also noch viel schlimmer!

Kanada: Katastrophale Waldbrände fordern erste Todesopfer

Kritische Waldbrandlage in Kanada – Mehr als 200 Waldbrände und 2 Todesopfer

La Ronge, 06.06.2025Der frühe Start der Waldbrandsaison in Kanada wird als sehr dramatisch beschrieben und es gibt die Befürchtung, dass es die schlimmste Waldbrandsaison in der Geschichte des Landes werden könnte. Bereits Mitte Mai wurden ca. 160 Waldbrände in 3 Provinzen gezählt. Jetzt, Anfang Juni, ist ihre Zahl auf über 200 gestiegen. Über die Hälfte der Feuer ist außer Kontrolle.

Waldbrand in Kanada. © FB

Mehrere Brände griffen auf Siedlungen über und zerstörten nicht nur Häuser, sondern forderten auch die ersten beiden zivilen Todesopfer. Sie starben in der Kleinstadt Lac du Bonnet, die in der Provinz Manitoba liegt. Dort und in der Provinz Alberta wurden mehr als 33.000 Menschen evakuiert. Am Chipewyan Lake zerstörte ein Feuer 27 Gebäude, darunter wichtige Einrichtungen wie ein Gesundheitszentrum. In Saskatchewan hat das sogenannte „Shoe Fire“ mehr als 400.000 Hektar Land verwüstet und bedrohte über ein Dutzend Gemeinden. Und es ist nicht bei der Bedrohung geblieben: In La Ronge griffen die Flammen auf das historische Gebäude der Robertson Trading Post über und zerstörten mit dem Haus zahlreich Kulturgüter der indigenen Bevölkerung.

Der Rauch dieser Brände kennt keine Grenzen und hat sich weit über die unmittelbaren Brandgebiete hinaus ausgebreitet. Luftqualitätswarnungen wurden für über 115 Millionen Menschen in Kanada und den USA ausgesprochen.  In Städten wie New York wurden Warnstufen erreicht, die an die schwere Waldbrandsaison 2023 erinnern. Der Feinstaub (PM2.5) im Rauch kann tief in die Lunge eindringen und gesundheitliche Probleme verursachen – besonders bei älteren Menschen, Kindern, Schwangeren und Menschen mit chronischen Erkrankungen.

Satellitenaufnahmen zeigen, dass sich die Rauchwolken bereits bis nach Europa ausgebreitet haben. Hierzulande kann der Staub in der Atmosphäre wunderbare Sonnenuntergänge hervorbringen, ähnlich wie man es auch nach großen Vulkanausbrüchen kennt.

In Kanada haben Bund und Provinzen auf die Brände mit Notfallmaßnahmen reagiert, darunter Evakuierungen, den Einsatz der Streitkräfte und Unterstützung durch das Rote Kreuz. Dennoch sind die Herausforderungen enorm: Viele Evakuierte wurden in Sporthallen und Gemeindezentren untergebracht, medizinische Versorgung und Unterkünfte sind stellenweise knapp.

Die USA schickten knapp 150 Feuerwehrleute zur Unterstützung der Einsatzkräfte nach Kanada – kaum mehr als eine symbolische Geste in Anbetracht der Herausforderungen, mit denen man sich in den Waldbrandregionen konfrontiert sieht.

Experten sehen in den zunehmenden Waldbränden eine Folge des sich verändernden Klimas, das Extremwetterereignisse wie Dürren und Hitzewellen begünstigt. Langfristig wird es verstärkter Investitionen in Waldmanagement, Brandschutz und Anpassungsmaßnahmen bedürfen, um auf die wachsenden Risiken vorbereitet zu sein.

Die Waldbrände verstärken den anthropogenen Klimawandel in zweifacher Hinsicht: Zum einen wird zusätzliches CO₂ freigesetzt, zum anderen wird die grüne Lunge unseres Planeten immer kleiner. Die Rauchschwaden können aber auch durch Abschirmung des Sonnenlichts einen Temperaturrückgang bewirken.

Deutschland: Schwere Unwetter im Süden treffen Ulm

Unwetter im Süden Deutschlands: Massive Schäden in Ulm und verletzte Fluggäste in einer Ryanair-Maschine

Ulm, 05.06.2025Am Mittwochabend entstanden über Süddeutschland Superzellen, von denen heftige Unwetter ausgingen. Besonders betroffen war der Südosten Baden-Württembergs, wo die Unwetter zwischen der Schwäbischen Alb und dem Bodensee schwere Verwüstungen hinterlassen haben. Zahlreiche Hausdächer wurden abgedeckt, Dachpfannen und umgeknickte Häuser beschädigten Fahrzeuge und schlugen Fensterscheiben ein. Der DWD prüft den Verdacht auf einen Tornado. Außerdem gab es Schäden durch Hagel.

Sturmschäden in Ulm

Besonders schlimm traf es Ulm-Donaustetten, wo durch orkanartige Böen und Starkregen mehrere Reihenhäuser so stark beschädigt wurden, dass sie vorerst unbewohnbar sind. Mehrere Dächer wurden vollständig abgedeckt. und an zahlreichen Dächern entstanden leichtere Beschädigungen. Innerhalb eines Radius von etwa einem Kilometer zog das Unwetter über mehrere Straßenzüge hinweg und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Fahrzeuge wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehr geht von einer kleinen Windhose aus. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prüft weiterhin, ob es sich möglicherweise um einen Tornado gehandelt haben könnte, schätzt die Wahrscheinlichkeit hierfür aber als gering ein.

Neben abgedeckten Dächern wurde auch im Kreis Calw ein Gebäude nach einem Blitzeinschlag durch einen Dachstuhlbrand beschädigt. Ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten leicht verletzt. Das Haus blieb jedoch bewohnbar.

Der DWD hatte bereits im Vorfeld vor schweren Gewittern gewarnt. Besonders in Oberschwaben, im Allgäu und auf der Schwäbischen Alb wurden Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h, Starkregen und großkörniger Hagel prognostiziert. Tatsächlich wurden dann Spitzenwindgeschwindigkeiten von 105 km/h gemessen. Stellenweise fielen bis zu 25 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter.

Auch in Bayern waren Auswirkungen spürbar: In München verzögerte sich der Anpfiff des Nations-League-Halbfinalspiels zwischen Deutschland und Portugal wegen eines Hagelschauers. Spieler und Zuschauer mussten sich kurzfristig in Sicherheit bringen. Abseits der großen Städte blieb die Lage vergleichsweise ruhig – lediglich vereinzelte wetterbedingte Einsätze wie vollgelaufene Keller oder umgestürzte Bäume wurden gemeldet.

Trotz der intensiven Wetterlage gab es bis in die späten Abendstunden keine Berichte über verletzte Zivilpersonen abseits des verletzten Feuerwehrmannes. Die Behörden warnen vor weiteren Unwettern im Osten.

Passagierflugzeug geriet in schwere Turbulenzen und musste Notlanden

Doch die Unwetter wirkten sich nicht nur am Boden aus, sondern sorgten in der Höhe für starke Turbulenzen. In diese geriet eine Passagiermaschine von Ryanair. Das Flugzeug vom Typ Boeing 737 mit 185 Menschen an Bord geriet offenbar in eine Gewitterzelle und wurde so stark durchgeschüttelt, dass sich 9 Passagiere verletzten. Einige der nicht angeschnallten Fluggäste knallten sogar gegen die Flugzeugdecke. Der Flieger, der von Berlin nach Mailand unterwegs war, musste im bayerischen Memmingen außerplanmäßig landen.

Die häufigen Unwetter mit Starkregen der letzten 10 Tage scheinen konträr zu den Warnungen zu stehen, dass Deutschland wieder auf einen Dürresommer zusteuert. Tatsächlich hat sich die Trockenheit der Böden in vielen Regionen Deutschlands entspannt. Extremwetterlagen sind langfristig kaum zu prognostizieren, insbesondere, da sich aufgrund des gestörten Jetstreams die Situation schnell ändern kann. Dennoch besteht weiterhin die Gefahr, dass gerade aufgrund des stark mäandrierenden Jetstreams langfristige Omega-Wetterlagen entstehen, die dann im Zentrum des Omegas eine konstante Hochdruckwetterlage mit Hitzewellen und Trockenheit bedingen. Am Rand des Omegas kommt es zu Unwettern, wie es gerade bei uns der Fall ist.

Slowakai: Schwere Unwetter verursachten Überflutungen

Starke Unwetter verursachten Überflutungen in der Slowakai – Rokycany Besonders stark betroffen

Pilsen, 05.06.2025Heftige Unwetter mit Sturm und Starkregen sind am Sonntagnachmittag über die slowakische Region Prešov hinweggezogen und haben schwere Schäden angerichtet. Besonders betroffen war das Dorf Rokycany, wo aufgrund der Unwetterlage der Notstand ausgerufen wurde.

Überflutungen in der Slowakei.

Besonders dramatisch war die Lage in Rokycany. Der Bürgermeister Róbert Šoltis berichtete der Presse, dass rund zehn Häuser unbewohnbar geworden sind. Zahlreiche Anwohner mussten in Notunterkünften untergebracht werden. Sie verloren ihr gesamtes Hab und Gut und die Kommune stand vor der Herausforderung, diese Leute zu versorgen.

Bilder, die in den sozialen Medien geteilt wurden, zeigen das Ausmaß der Katastrophe: Straßen verwandelten sich in reißende Ströme, die Autos und Unrat mit sich rissen. Anwohner schilderten die Situation als dramatisch.  Über Verletzte oder Todesopfer liegen aber keine Meldungen vor.

Die Feuerwehr musste an zahlreichen Orten in der Region eingreifen, insbesondere rund um die Regionalhauptstadt Prešov, die östlich des bekannten Pilsen liegt. Wie der Einsatzleiter des Feuerwehr- und Rettungsdienstes bestätigte, lag der Schwerpunkt der Einsätze beim Abpumpen von Wasser aus überfluteten Gebäuden.

Auch in mehreren Dörfern des Bezirks Prešov waren freiwillige Feuerwehren im Einsatz. Sie eilten auch zur Unterstützung in die Stadt Prešov, wo Wasser aus überfluteten Straßen gepumpt wurde.

Die Polizei warnte vor Einschränkungen im Straßenverkehr. In mehreren Gemeinden des Bezirks waren Straßen überflutet oder durch umgestürzte Äste blockiert. In einigen Orten wurde die dritte Hochwasserstufe ausgerufen.

Ein besonders schweres Unwetter wurde auch aus der Gegend um Poľana gemeldet, wo unter anderem das Dorf Očová von Hochwasser betroffen war.

Die Unwetter kamen durch den Zusammenprall unterschiedlich temperierter Luftmassen zustande. Bei solchen Gegebenheiten können sich Superzellen bilden, aus denen Tornados hervorgehen können.

Nigeria: Zahlreiche Todesopfer infolge Überflutungen

Mehr als 150 Tote durch starke Überflutungen im Zentrum von Nigeria – Umweltschäden mitverantwortlich für die Naturkatastrophe

Mokwa, 02.06.2025Lang anhaltender Starkregen hat in Nigeria zu Überflutungen geführt, in deren Folge mindestens 151 Todesopfer zu beklagen sind. Besonders betroffen ist die Stadt Mokwa im Bundesstaat Niger, wo Überschwemmungen bereits letzte Woche Häuser zerstörten und Tausende obdachlos machten.

Die Regenfälle traten im Zusammenhang mit der Regenzeit in Nigeria auf, die im April beginnt und bis Oktober dauert. Die Behörden warnten bereits vor starken Regenfällen in mindestens 15 der 36 Bundesstaaten des Landes.

Die nigerianische Katastrophenschutzbehörde NSEMA bestätigte, dass die Opferzahl von zunächst 115 deutlich angestiegen sei. Mehr als 500 Haushalte mit über 3.000 Bewohnern waren von der Katastrophe betroffen. Zahlreiche Familien hätten zwei bis fünf Angehörige verloren, darunter auch Kinder. Die Zahl der Todesopfer könnte weiter steigen, da mehrere Menschen in den Fluss Niger gespült wurden und einige Personen als vermisst gelten. Rettungskräfte konnten bislang elf Personen lebend bergen und in Krankenhäuser bringen.

Mokwa liegt unweit des Flusses Niger, der als Lebensader des Landes gilt. Durch den Ort verläuft ein Bach, der in den Niger mündet. Dieser Bach schwoll durch die Regenfälle stark an und ist für die Überflutungen maßgeblich verantwortlich. Videos zeigen, wie sich der Bach in einen reißenden Strom verwandelte, der durch Mokwa floss und vor allem Hütten wegspülte. Zudem gilt das Abwassersystem der Region als marode: Rohre sind kaputt und verstopft, was die Naturkatastrophe verstärkt haben könnte.

Die Lage vor Ort bleibt angespannt: Viele Menschen sind ohne Unterkunft und Nahrung, während die Behörden mit dem Ausmaß der Zerstörung kämpfen. Eine wichtige Brücke, die den Norden mit dem Südwesten Nigerias verbindet, wurde von den Fluten zerstört, zahlreiche Reisende sitzen fest. Außerdem besteht Seuchengefahr, da Abwasser aus der Kanalisation und den Sickergruben an die Oberfläche gespült wurde.

Nigeria gehört zu den ärmsten Staaten der Welt: 60% der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Raubbau an der Natur und insbesondere Abholzung und Bergbautätigkeiten, die im Tagebau betrieben werden, verschärfen das Potenzial für Naturkatastrophen. Hinzu kommen die Folgen des Klimawandels, so dass für Nigeria keine guten Prognosen bestehen.

Deutschland: Starke Unwetter im Süden und Westen

Blitz über Oberhausen. © Marc Szeglat

Schwere Unwetter über mehreren Bundesländern – Starkregen, Hagel und Sturmböen verursachen zahlreiche Feuerwehreinsätze

NRW, 01.06.2025Am Samstag sind heftige Unwetter mit Starkregen, Gewittern und Hagel über weite Teile Deutschlands hinweggezogen. Besonders betroffen waren Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und Bayern. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor gefährlichen Wetterlagen mit Sturmböen und Überflutungen – vielerorts musste die Feuerwehr zu hunderten Einsätzen ausrücken.

In Nordrhein-Westfalen kam es ab Samstagnachmittag zu starken Gewittern. Laut der WDR-Wetterredaktion wurden über 70.000 Blitze registriert, mit mehr als 10.000 Bodeneinschlägen. Blitze werden von speziellen Detektoren per Satellit erfasst und gezählt. Besonders intensiv war die Lage am Abend rund um Grevenbroich und den Tagebau Garzweiler, wo es zu gut 500 Blitzeinschlägen kam. Verletzt oder getötet wurde aber niemand. In Krefeld berichtete die Polizei von zahlreichen Notrufen wegen überfluteter Keller, blockierter Straßen und umgestürzter Bäume. In Erftstadt stand das Wasser teils bis zu einem halben Meter hoch, der Ortsteil Herrig war zeitweise ohne Strom. Die Gewitter brachten auch Hagel von Golfballgröße mit sich. Entsprechende Bilder wurden in unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen“ geteilt.

Auch Rheinland-Pfalz war stark betroffen. In der Region Trier rückten Feuerwehr und Rettungskräfte zu über 40 Einsätzen aus. Auf mehreren Regionalbahnstrecken kam es zu Unterbrechungen, da umgestürzte Bäume die Gleise blockierten. In Idar-Oberstein schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein – eine Frau erlitt ein Knalltrauma und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

In Baden-Württemberg, Hessen und Teilen Bayerns sorgten Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel für weitere Einsätze. In Wiesbaden wurde das „Pride“-Festival wegen Starkregens kurzzeitig unterbrochen.

Im Süden Deutschlands wurden vereinzelt Straßen überflutet und Keller liefen voll. Der DWD warnte in Bayern vor großen Hagelkörnern und Starkregen von bis zu 40 Litern Niederschlag pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit.

Größere Schäden blieben bislang aus, doch die Behörden warnen: Auch am Sonntag ist erneut mit lokalen Unwettern zu rechnen. In den nächsten Stunden wandern die Unwetter in Richtung Osten. Dort wird Regen sehnlichst erwartet, da in den Gebieten der neuen Bundesländer der Boden besonders trocken ist. Doch gerade deshalb könnte es bei Starkregen besonders schnell zu Überflutungen kommen, da der ausgetrocknete, verhärtete Boden das Wasser nicht aufnimmt, sondern oberflächlich abfließen lässt.

Bis jetzt unterbrachen immer wieder Tage mit starken Unwettern die vielfach prognostizierte Dürre in Deutschland. Dennoch ist die Sorge groß, dass es wieder zu einem ausgewachsenen Dürresommer kommt. Da Extremwetterlagen immer häufiger werden, halte ich ein durchdachtes Wassermanagement für eminent. Besonders in bergigen Regionen braucht es mehr Stauseen. Flussufer und Gewässerläufe müssen renaturiert werden und brauchen Platz, um sich ausbreiten zu können. In Städten müssen versiegelte Flächen zurückgebaut und begrünt werden.

Kanada: verheerende Waldbrände in Provinz Manitoba

Größte Evakuierung der Provinzgeschichte von Manitoba infolge von Waldbränden – Rauch zieht bis in die USA

Winnipeg, 29.05.2025Während der US-amerikanische Präsident Trump in seinen größenwahnsinnigen Fantasien davon träumt, Kanada als 51. Bundesstaat zu annektieren, leiden die Menschen des Staates unter sich schnell ausbreitenden Waldbränden, die große Schäden verursachen. Am schwersten in Mitleidenschaft gezogen ist die Provinz Manitoba, die eine der schwersten Waldbrandkatastrophen ihrer Geschichte erlebt.

Über 17.000 Menschen wurden aufgrund der sich schnell ausbreitenden Brände zur Evakuierung aufgerufen, was ein trauriger Rekord darstellt. Die Regierung rief den Notstand aus, um schnellere Hilfs- und Rettungsmaßnahmen zu ermöglichen. Besonders betroffen sind abgelegene Gemeinden im Norden sowie die Bergbaustadt Flin Flon, in der etwa 5.000 Menschen leben.

Der Premier Manitobas, Wab Kinew, bat die Bundesregierung um militärische Unterstützung. Flugzeuge sollen kurzfristig eingesetzt werden, um Bewohner gefährdeter Regionen in Sicherheit zu bringen, was ebenfalls ein Novum ist. Ein Großteil der Evakuierten wird in der Provinzhauptstadt Winnipeg untergebracht, wo Notunterkünfte vorbereitet wurden. Auch andere Provinzen wie Alberta kämpfen derzeit mit Bränden, die bereits zu Störungen in der Öl- und Gasproduktion geführt haben.

Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Lage in den kommenden Tagen weiter zuspitzen könnte. Grund hierfür sind anhaltende Trockenheit und starke Winde die die Flammen in Windeseile ausbreiten.

158 Waldbrände wüten in Kanada – Feuer und Rauch vom Weltraum aus zu sehen

In ganz Kanada sind laut dem Canadian Interagency Forest Fire Centre aktuell 158 Waldbrände aktiv, etwa die Hälfte davon gilt als außer Kontrolle. Allein in Manitoba sind in diesem Jahr bereits rund 199.000 Hektar Waldfläche verbrannt. Bundesweit beläuft sich die betroffene Fläche bereits auf über 620.000 Hektar – eine Entwicklung, die an die Rekordsaison des Vorjahres erinnert, als mehr als 17 Millionen Hektar landesweit in Flammen aufgingen. Dabei wurde auch die historische Goldgräberstad Jasper zerstört.

Rauchschwaden verbreiten sich weit. © Copernicus

Die gewaltigen Feuer sind auch aus dem Weltraum aus zu sehen – etwa von der Internationalen Raumstation aus oder via Satellit. Auf deren Bilder sind die gewaltigen Rauchschwaden zu sehen, die sich über große Gebiet ausbreiten.

Die Auswirkungen der Brände sind auch jenseits der kanadischen Grenze zu spüren. Meteorologen warnen davor, dass starke Nord-Süd-Winde den Rauch in die US-Bundesstaaten des Mittleren Westens treiben könnten. Besonders in Minnesota, Wisconsin, Illinois und Michigan wird mit erhöhter Luftverschmutzung und eingeschränkter Sicht gerechnet.

Die Kombination aus ungewöhnlich trockenen Bedingungen, anhaltender Dürre und fehlenden Niederschlägen verschärft die Situation. Meteorologen sehen im Klimawandel einen der Hauptfaktoren für die zunehmende Häufigkeit und Intensität solcher Extremereignisse.