China: Tropensturm Gaemi verursacht Überflutungen

Langanhaltender Tropensturm Gaemi verursachte in China mindestens 22 Todesopfer

Der vom Taifun zu einem Tropensturm herabgestufte Gaemi zog mehrere Tage lang über China hinweg und hinterließ eine Spur der Verwüstung, die infolge von Starkregen, Überflutungen und Erdrutschen verursacht wurde. Seit Sonntag sind so mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Tausende mussten evakuiert werden.

Als Taifun richtete Gaemi große Schäden auf den Philippinen und Taiwan an (Vnet berichtete), bevor er auf die chinesische Küste traf und sich zu einem Tropensturm abschwächte. Damit ließ zwar die zerstörerische Kraft starker Winde nach, doch die Wassermassen, die abregneten, brachten sintflutartige Regenfälle mit sich, die weite Landflächen in mehreren Provinzen überfluteten und die Pegel der Flüsse steigen ließen. Dabei kam es zu drei Dammbrüchen. Die Kapazität von fast 70 Stauseen wurde überschritten, so dass Wasser abgelassen werden musste, was die Hochwassersituation weiter verstärkte.

Nachdem Gaemi in der Provinz der Fujian auf Land traf und dabei auch Nordkorea streifte, traf es die Provinz Hunan besonders hart: Hier kamen sämtliche Todesopfer zustande.

Am Montag kam es zu einem Erdrutsch, der 15 Menschen das Leben kostete. Am Dienstag wurden dann  7 weitere Tote gemeldet. Xinhua berichtete, dass in der Stadt Zixing vier Leichen gefunden wurden, und CCTV meldete drei weitere Leichen in einem nahegelegenen Dorf. Drei Personen gelten als vermisst.

In einigen Gebieten von Zixing fielen in 24 Stunden rekordverdächtige 645 mm Niederschlag. In der Stadt haben die Regenfälle 11.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Es wurden gut 1.000 zerstörte oder beschädigte Gebäude gezählt und 1.345 Straßeneinbrüche verursacht. In anderen Teilen der Provinz mussten fast 4.000 Einwohner wegen eines Dammbruchs evakuiert werden.

Die Fluten haben mehrere große Dämme und Deichanlagen zerstört und landwirtschaftliche Flächen überflutet. Das Finanzministerium stellte gut 30 Millionen Euro für Katastrophenschutz und andere Hilfsmaßnahmen zur Verfügung.

China erlebt in diesem Sommer extreme Wetterbedingungen mit schweren Regenfällen in einigen Regionen und intensiven Hitzewellen in anderen. Am Montag gab das Nationale Meteorologische Zentrum eine orangefarbene Wetterwarnung für weite Teile des Südens, Südwestens und der Mitte des Landes sowie für Peking, Hebei und Tianjin heraus.

Laut Wetterexperten ist der Tropensturm nicht alleine für die verheerenden Überflutungen verantwortlich, denn er traf auf den für diese Jahreszeit typischen Südwestmonsun, was die Regenfälle deutlich verstärkte.

Indien: Zahlreiche Todesopfer nach Erdrutschungen

Nach mehreren Erdrutschen in Indien sind 150 Todesopfer zu beklagen – Monsunregen als Auslöser

Ein ungewöhnlich starker Monsun löste im südindischen Bundesstaat Kerala massive Erdrutsche aus, bei denen nach neuesten Angaben mindestens 150 Menschen umgekommen sind. Dutzende Personen sollen unter von Erdmassen verschütteten Gebäuden und Fahrzeugen eingeschlossen sein. Die Erdrutsche trafen die hügeligen Gebiete des Distrikts Wayanad in den frühen Morgenstunden des 30. Julis, zu nachtschlafender Zeit.

Einwohner berichteten von mehreren Erdrutschen, die sich gegen Mitternacht ereigneten, und eine Brücke über den Fluss Iruvazhinji zerstört haben. Die Brücke verbindet die beiden Orte Chooralmala und Mundakkai. Offizielle Einsatzkräfte arbeiten gemeinsam mit der Bevölkerung an den Rettungsmaßnahmen. Ein kleines Team schaffte es, den Fluss zu überqueren und die abgeschnittenen Gebiete zu erreichen, doch starke Strömungen erschweren die weiteren Bemühungen.

Verletzte und Evakuierte

Behörden befürchten, dass die Zahl der Opfer weiter steigen könnte, da etwa 100 Menschen in Gebieten eingeschlossen sind, die die Rettungskräfte noch nicht erreichen können.

Lokale Krankenhäuser behandeln mindestens über 100 Verletzte. Neben den Todesopfern in Wayanad wurden 16 Leichen im Fluss Chaliyar gefunden, der in den benachbarten Distrikt Malappuram fließt. Weitere Leichenteile wurden ebenfalls entdeckt. Das Positive: Mehr als 3.000 Menschen wurden gerettet und in 45 Hilfslager gebracht.

Gefährdete Gebiete und Zerstörungen

Wayanad, ein Teil der Westghats-Bergkette, ist während der Monsunzeit besonders anfällig für Erdrutsche. Betroffene Gebiete umfassen Mundakkai, Attamala, Chooralmala und Kunhome. Videos in den sozialen Medien zeigen schlammiges Wasser, das durch Straßen und Wälder fließt, Häuser zerstört und Menschen sowie Fahrzeuge stranden lässt. Der Einsturz der Brücke isolierte Chooralmala von Mundakkai und Attamala, wodurch die Rettungskräfte Schwierigkeiten haben, die eingeschlossenen Familien zu erreichen.

Schlimmste Katastrophe seit 2018

Die Erdrutsche stellen die schlimmste Naturkatastrophe in Kerala seit 2018 dar, als Überschwemmungen über 400 Menschen das Leben kosteten. Über 200 Armeeangehörige wurden mobilisiert, um die Rettungsarbeiten zu unterstützen. Ministerpräsident Pinari Vijayan erklärte auf einer Pressekonferenz, dass der Erdrutsch am Dienstag ein ganzes Gebiet verwüstet habe.

Der indische Ministerpräsident Modi versprach schnelle Hilfe und kündigte außerdem eine Entschädigung von 200.000 Rupien (2.388 USD) für die Familien der Opfer und 50.000 Rupien für die Verletzten an.

Myrdalsjökull: Gletscherlauf verursacht Sperrung der Ringstraße

Gletscherlauf am Myrdalsjökull wird wahrscheinlich nicht von einem subglazialen Vulkanausbruch der Katla verursacht

Der Gletscherlauf auf Island ist stärker als zunächst angenommen und führte zur Sperrung der Ringstraße zwischen Vík nach Kirkjubæjarklaustri. Damit ist die wichtigste Straße Islands unterbrochen. Zudem gab es heute weitere Erdbeben unter dem subglazialen Vulkan Katla.

Wie IMO in einem späten Update gestern um 21 Uhr mitteilte, deuteten die geophysikalischen Daten darauf hin, dass der Gletscherlauf nicht das Ergebnis eines Vulkanausbruchs der Katla unter dem Gletscher ist. Dennoch handelt es sich um einen starken Gletscherlauf: Der Wasserdurchfluss an der Brücke über Skálm betrug zu seinem Höchststand von etwa 1.000 m³/s. Damit ist der Jökulhlaup Vergleichbar mit den Gletscherläufen in Múlakvísl in den Jahren 2011 und 1955, und es wird erwartet, dass es mehrere Tage dauern kann, bis sich die Strömung in Skálm normalisiert.

Die isländische Meteorologiebehörde überwacht das Gebiet weiterhin, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass der  Lauf durch einen Vulkanausbruch verursacht wurde, obgleich es weitere Erdbeben unter dem Vulkan gab und auch Schwefelgeruch wahrgenommen wurde. Das Schmelzwasser, das diesen Gletscherlauf verursachte, stammt aus den Kavernen unter dem Eis. Ein GPS-Messgerät auf der Austmannsbunga zeigt, dass die Veränderungen in der Caldera einem regulären Gletscherlauf entsprechen, wobei unklar bleibt, warum bei solchen Läufen manchmal mehr Wasser freigesetzt wird.

Ein Patrouillenflug der Küstenwache, bestätigte, dass der Abfluss nur vom Sandfellsjökull kam und von dort in den Flusslauf des Skálm gelangte. Fotos von diesem Flug zeigen die Quelle des Laufs am Gletscherausläufer des Sandfellsjökull im östlichen Teil des Mýrdalsjökull.

Der Jökulhlaup begann im Fluss Skálm gestern um 13:20 Uhr und war möglicherweise größer als der große Lauf im Jahr 2011. Das Abflusswasser fließt in seiner jetzigen Form vom Sandfellsjökull in den Skálmar-Kanal und hat die Brücke und Teile der Ringstraße überflutet. Die Straße wurde gesperrt, da das Hochwasser die Brücke beschädigte.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass weiteres Wasser unter dem Gletscher hervorkommt und möglicherweise auch den Fluss Múlakvísl erreicht. Die erhöhte Turbulenz, die gestern Morgen gemessen wurde, könnte darauf hinweisen, dass noch mehr Wasser erwartet wird.

Kanada: Massiver Waldbrand zerstört historische Stadt

Ein großer Waldbrand zerstört historische Stadt Jasper in Kanada

In Kanada zerstörte ein starker und sich schnell ausbreitender Waldbrand einen großen Teil der historischen Stadt Jasper, obwohl hunderte Einsatzkräfte um den Erhalt der Gebäude kämpften. Jasper liegt in der Provinz Alberta, inmitten der Rocky Mountains, und bildet das Herz des gleichnamigen Nationalparks, dessen Wälder lichterloh brennen. Viele Gebäude des Städtchens aus der Gründerzeit Kanadas bestehen aus Holz und erinnern an die Goldgräberzeit, den Pelzhandel der Trapper und den Eisenbahnbau. Nun wurden ganze Straßen dem Erdboden gleichgemacht und die historische Stätte scheint verloren.

Insgesamt sind etwa 36.000 Hektar Land betroffen. Rund 20.000 Touristen und 5.000 Einwohner aus der Bergregion in Alberta, einem beliebten Touristenziel, mussten fliehen. Die Brände weiteten sich extrem schnell aus: Die Feuerfront soll innerhalb von 30 Minuten um 5 Kilometer vorgerückt sein.

Aufnahmen von rauchenden Trümmern und brennenden Wäldern dokumentieren das Ausmaß der Katastrophe. Grund für das schnelle Ausbreiten der Feuer waren hohe Lufttemperaturen, starke Winde und anhaltende Trockenheit. Als Auslöser vermutet man einen Blitzschlag. Am Donnerstag brachten nachlassende Temperaturen Hoffnung, dass die Brände gelöscht werden könnten, doch sie sind weiterhin außer Kontrolle. Zudem sollen die Temperaturen wieder steigen.

Auf einer Pressekonferenz kämpfte Premierministerin Danielle Smith mit den Tränen, als sie die Öffentlichkeit über das Ausmaß der Zerstörungen in Jasper informierte. Sie betonte, dass der Jasper-Nationalpark seit vielen Generationen eine Quelle des Stolzes sei. Andere Prominente sprachen vom Wiederaufbau der Stadt oder wenigstens der bedeutendsten Gebäude wie der Maligne Lodge, einem beliebten Touristenziel.

Doch nicht nur in der Provinz Alberta brennen Wälder: Hundert Waldbrände wüten in der benachbarten Provinz British Columbia, und auch in den westlichen US-Bundesstaaten Kalifornien und Utah sind Brände aktiv. Starke Winde, die extreme Natur des Feuers und Rauch erschweren die Kartierung der Brände.

Spuren schwerer Waldbrände auf Schritt und Tritt

Auf meiner Reise durch den Südwesten der USA konnte ich zwar keinen aktiven Waldbrand sehen, doch die Spuren verbrannter Wälder sind allgegenwärtig. Was ich auch nicht sehen konnte, waren irgendwelche privaten Maßnahmen, um dem Klimawandel zu begegnen. Zwar gibt es in den Ballungsgebieten an der Küste einige E-Autofahrer, doch auf dem Land fährt man weiterhin SUV und Pickup-Monster, die Mobilhäuser ziehen. Es herrschen nicht isolierte Holzhäuser vor, von Solaranlagen auf Hausdächern gibt es keine Spur, trotzdem laufen Klimaanlagen auf Volllast. Die Einkäufe werden wie gehabt in Plastiktüten nach Hause gefahren. Auch Ladeinfrastrukturen oder ein öffentlicher Nahverkehr fehlen abseits großer Städte.

Taifun Gaemi trifft Südosten von Asien schwer

Taifun Gaemi richtete in China, Taiwan und auf den Philippinen große Schäden an und kostete Menschenleben

Taifun Gaemi zog in den letzten Tagen zuerst über die Philippinen hinweg, steuerte dann über Taiwan nach China, wo er sich zu einem Tropensturm abschwächte, aber immer noch starken Regen und Überschwemmungen mit sich brachte. Gestern erreichte Gaemi erneut Land in der chinesischen Küstenprovinz Fujian und zog weiter ins Landesinnere. Rund 630.000 Menschen in Fujian sind betroffen, und fast die Hälfte musste evakuiert werden. Die Windgeschwindigkeiten lagen zuletzt bei etwa 100 km/h, nachdem sie zuvor bei 118 km/h lagen.

Vor dem Eintreffen des Taifuns hielt der Ständige Ausschuss des Politbüros der Kommunistischen Partei unter Präsident Xi Jinping eine Sondersitzung zum Hochwasserschutz ab und forderte landesweit Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Bis jetzt kam China allerdings noch relativ glimpflich davon. Anders sah es in Taiwan und auf den Philippinen aus, wo erst jetzt das volle Ausmaß der Katastrophe sichtbar wird. Alleine auf den Philippinen verloren mindestens 33 Menschen ihr Leben infolge von Erdrutschen und Überschwemmungen. In der Landeshauptstadt Manila waren 12 Opfer zu beklagen. Laut Katastrophenschutz sind mehr als 1,3 Millionen Menschen in dem Inselstaat von den Unwettern betroffen. Rund 210.000 Menschen wurden obdachlos und mussten in Evakuierungszentren untergebracht werden.

Dem nicht genug, kenterte im Sturm der Öltanker „MT Terra Nova“, wobei ein Besatzungsmitglied starb. Der Tanker transportierte 1,4 Millionen Liter Öl, das nun langsam ausläuft und nahegelegene Strände kontaminiert. Es droht eine Ölpest, der zahlreiche Meeresbewohner zum Opfer fallen könnten. Man versucht das Öl einzudämmen, hatte bisher jedoch aufgrund des starken Seegangs nur bescheidenen Erfolg.

Die taiwanesischen Behörden meldeten sieben Todesopfer und 785 Verletzte. Besonders hart traf es die Stadt Kaohsiung, wo Straßen aufgrund heftiger Regenfälle unter Wasser standen.

Klimaexperten gehen davon aus, dass der Klimawandel Wirbelstürme verstärkt. Ein Problem ist, dass sie sich langsamer fortbewegen als früher und ihre Wucht somit länger in einem Gebiet entfalten können, was ihre Zerstörungskraft verstärkt. Dabei verursachen Überflutungen und Erdrutsche meistens höhere Opferzahlen als die starken Winde.

Der heißeste Tag der Welt: Temperaturrekord am 21. Juli 2024

Der 21. Juli war der heißeste Tag der Welt – Die Erde hat Fieber

Die Sonne brannte erbarmungslos und schien meine Haut in Flammen setzen zu wollen, als ich am 21. Juli 2024 durch das Tal des Todes wanderte, ausgerechnet an jenem Tag, an dem der Rekord für den heißesten Tag der Erde fiel. Dies bestätigte nun der Europäische Klimadienst Copernicus, indem er vorläufige Zahlen zu dem Ereignis veröffentlichte. Am vergangenen Sonntag erreichte die globale Tagesdurchschnittstemperatur 17,09 Grad Celsius und übertraf damit den bisherigen Rekord von 17,08 Grad Celsius vom 6. Juli 2023 um Haaresbreite. Zuvor lag der Rekord für die globale Tagesdurchschnittstemperatur bei 16,8 Grad Celsius am 13. August 2016. Somit wird bestätigt, dass es der heißeste Tag der Erde seit mindestens 1940 war.

Auch wenn dieses Jahr bei uns in Deutschland bisher vom Sommer wenig zu merken ist, sieht es global betrachtet anders aus, und die Temperaturrekorde fallen in immer kürzeren Abständen. Copernicus-Direktor Carlo Buontempo erklärte in einem Statement: „Wir befinden uns jetzt in einem unerforschten Terrain, und da sich das Klima weiter erwärmt, werden wir in den kommenden Monaten und Jahren mit Sicherheit neue Rekorde erleben.“ Damit bezog er sich auf die Tatsache, dass es innerhalb eines Jahres 57 Tage gab, an denen der Rekord von 2016 überschritten wurde, verteilt auf die Monate Juli und August 2023 sowie Juni und Juli 2024. Noch nie in der Geschichte der Klimaaufzeichnung gab es eine so bemerkenswerte Rekordserie.

Der plötzliche Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen hängt nicht unbedingt mit den heißen Temperaturen im US-amerikanischen Death Valley zusammen, sondern mit weit überdurchschnittlichen Temperaturen über großen Teilen der Antarktis: Hier schreitet der Klimawandel besonders schnell voran, und die Temperaturen liegen mehrere Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Das spiegelt sich auch in der geringen Ausbreitung der antarktischen Meereisausdehnung wider und in den überdurchschnittlich hohen Temperaturen der Ozeane der Südhalbkugel.

Unerträgliche Hitze im Death Valley

Im Death Valley erlebte ich Temperaturen von bis zu 52 Grad: eine einzigartige Erfahrung, die man sonst nur in der Sauna oder am Rand eines Lavastroms macht. Ich wagte es kaum, den klimatisierten Wagen zu verlassen, und entfernte mich selten mehr als 100 Meter von diesem, was das Besichtigungsprogramm stark einschränkte. Davon abgesehen, dass man bei diesen Temperaturen wenig Wanderlust entwickelt, waren die meisten Trails gesperrt. Zu groß war die Gefahr eines Hitzeschlags. Der Wüstenboden war so heiß, dass man die Hitze durch die Schuhsolen aufsteigen spürte. Selbst wenn ich ausstieg, ließ ich den Motor des Campers laufen, damit die Klimaanlage weiterarbeitete. Eine gängige und nicht gerade umweltschonende Praxis im heißen Südwesten der USA. Denn nicht nur im Death Valley erlebte ich schweißtreibende Temperaturen, sondern über weite Teile meiner Reise durch den Südwesten. So war es in Las Vegas bis zu 47 Grad heiß, und man sprach von dem heißesten Sommer seit Menschengedenken. Zu Wanderungen im Arches Nationalpark musste man zum Sonnenaufgang aufbrechen, weil es mittags bei Temperaturen von mehr als 40 Grad deutlich zu heiß für anstrengende Aktivitäten war. Und selbst im sonst eher kühlen Yosemite kletterten die Temperaturen auf über 30 Grad Celsius. Wahrlich, die Erde hat Fieber!

Ich bin übrigens aus dem Urlaub zurück und Vnet wird wie gewohnt aktualisiert. Eine ausführliche Reisedokumentation gibt es in einigen Tagen zu lesen.

USA: extreme Hitze verursacht Opfer

Extreme Hitze in den USA lässt Temperaturrekorde schmelzen

Sengende Hitze hat in den USA zu mehreren Todesfällen geführt und Temperaturrekorde gebrochen. Temperaturen von bis zu 53 Grad, die am Wochenende im Death Valley gemessen wurden, stellen die Menschen vor eine außerordentliche Belastungsprobe, die nicht jeder besteht.

Hitzeopfer im Death Valley

Im kalifornischen Death Valley erlitt ein Motorradfahrer einen Hitzschlag und verstarb. Eine weitere Person aus der gleichen Gruppe Motorradfahrer wurde in ein Krankenhaus in Las Vegas gebracht. Vier weitere Biker wurden vor Ort behandelt. Sie waren trotz der Hitze zu einer Tour durch die Badwater-Senke aufgebrochen. Das Death Valley zählt zu den heißesten Orten der Erde. Der Temperaturrekord liegt bei 56,67 Grad Celsius, die im Juli 1913 gemessen wurden. Es gibt jedoch Zweifel an der Richtigkeit dieses Wertes. Ein verlässlicherer Rekordwert wurde im Juli 2021 gemessen, als das Thermometer auf 54,4 Grad kletterte. Dieser Rekord könnte in den nächsten Tagen fallen, denn Meteorologen rechnen in Furnace Creek im Death Valley mit Temperaturen von bis zu 54,4 Grad Celsius. Tatsächlich bekomme ich in den nächsten Tagen Gelegenheit mich von der sengenden Hitze dort selbst zu überzeugen, denn ich verbringe meinen Urlaub in der Region.

Hitzewarnung in anderen Regionen der USA

Doch auch in anderen Regionen der USA herrscht Extremhitze. Der National Weather Service (NWS) hat eine Hitzewarnung der höchsten Stufe ausgegeben. Diese gilt für 36 Millionen Menschen, was etwa zehn Prozent der Bevölkerung der USA entspricht.

In Südkalifornien und entlang der Küste sind mehrere Waldbrände ausgebrochen. Einer der größten Brände ist seit Freitag im Los Padres National Forest aktiv, einem Waldgebiet nördlich von Santa Barbara.

Hohe Temperaturen und globale Erwärmung

Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen den langanhaltenden Hitzewellen in den USA und dem Klimawandel: Der Juni 2024 war global betrachtet der wärmste Juni seit Beginn der Klimaaufzeichnungen. Zudem wurde festgestellt, dass in den letzten 13 Monaten jeder Monat der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war. Die Hitzewellen beschränken sich nicht auf die USA: Weite Teile Asiens leiden vermehrt unter Extremhitze. Besonders betroffen sind Indien, Pakistan und Afghanistan.

Indonesien: Tote und Vermisste nach Erdrutsch auf Sulawesi

Erdrutsch in Indonesien verschüttet Arbeiter einer illegalen Goldmine auf Sulawesi

Gestern lösten lang anhaltende Regenfälle auf der indonesischen Insel Sulawesi einen Erdrutsch aus, der eine illegale Goldmine in der entlegenen Provinz Gorontalo traf und zahlreiche Arbeiter und Anwohner verschüttete. Bisher wurden 12 Menschen tot geborgen, während 18 Arbeiter weiterhin vermisst werden und möglicherweise ebenfalls tot sind. Zudem besteht die Gefahr weiterer Erdrutsche.

Die Provinz Gorontalo liegt auf der nördlichen Halbinsel von Sulawesi und grenzt an die Celebessee. Sie ist die kleinste Provinz auf Sulawesi und wird von dichten Wäldern dominiert. Der Leiter der lokalen Rettungsbehörde Basarnas erklärte gegenüber der Presse, dass 164 Einsatzkräfte, bestehend aus dem nationalen Rettungsteam, der Polizei und dem Militär, entsandt wurden, um nach den Vermissten zu suchen. Der Rettungseinsatz gestaltet sich jedoch schwierig, da die Einsatzkräfte 20 Kilometer zu Fuß durch den Urwald laufen müssen, um die Unglücksstelle zu erreichen. Der Fußweg führt durch unwegsames Gelände, das durch die anhaltenden Regenfälle in Schlamm verwandelt wurde. Schweres Gerät zur Räumung der Erdrutschmassen kann nicht eingesetzt werden. Bilder zeigen, wie die Rettungskräfte mit Schaufeln und Hacken nach den Vermissten suchen.

Ob der Regen allein die Ursache für den Erdrutsch ist, darf bezweifelt werden. Oft sind illegale Minen schlecht angelegt und instabil. Die Menschen arbeiten unter gefährlichen und schlechten Bedingungen. Auch die Abraumhalden sind oft dilettantisch aufgeschüttet und können abrutschen.

Erst im April kam es im Süden von Sulawesi zu einem Erdrutsch, bei dem 18 Menschen ums Leben kamen. Einen Monat später starben mehr als 50 Personen, als im Westen Sumatras Schlammlawinen und Sturzfluten vom Vulkan Marapi und umliegenden Berghängen abgingen. Schutzverbauungen wie an den Vulkanen Japans, die vor Laharen schützen sollen, gibt es in Indonesien praktisch nicht.

Im Gebiet von Sulawesi gibt es auch häufig Erdbeben. Vor einigen Jahren erlebte ich dort selbst eines mit einer Magnitude im Fünferbereich. Es ist möglich, dass ein Erdbeben den Untergrund der Mine zusätzlich zum Regen destabilisiert haben könnte. Das letzte stärkere Beben nahe der Provinz Gorontalo ereignete sich jedoch am 2. Juli und hatte eine Magnitude von 4.

Mexiko: Hurrikan Beryl richtet Zerstörungen an

Hurrikan „Beryl“ traf auf mexikanische Halbinsel Yucatan – Schäden überschaubar

Nachdem Hurrikan „Beryl“ durch die Karibik fegte und dort zeitweise als starker Hurrikan der Kategorie 5 unterwegs war und mindestens 11 Menschenleben forderte, erreichte er gestern die mexikanische Halbinsel Yucatan. Kurz vor seinem Landfall in der beliebten Urlaubsregion schwächte sich der Hurrikan auf Kategorie 2 ab und war nur noch mäßig stark. Immerhin wurden in der Spitze noch Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 km/h gemessen. Kurz darauf verlor der Hurrikan weiter an Schwung und wurde zunächst auf Kategorie 1 abgestuft. Mittlerweile hat „Beryl“ seinen Hurrikanstatus verloren und zieht als Tropensturm über das Land.

Die mexikanischen Behörden waren gut auf den Landfall des Hurrikans vorbereitet und versuchten vor allem, die rund 340.000 Touristen vor Schaden zu bewahren, die sich in der Urlaubsregion zwischen Tulum und Cancún aufhalten sollen. Die Lokalregierung rief die höchste Warnstufe aus und brachte rund 8.000 Soldaten in die Region, um lokale Einsatzkräfte von Feuerwehr und Katastrophenschutz zu unterstützen. Zudem wurden Trinkwasserreserven angelegt und Evakuierungsplätze geschaffen. Man warnte vor starken Winden, Starkregen und Sturmfluten infolge schwerer Brandung an der Küste.

Als „Beryl“ die Kleinen Antillen, Venezuela und Jamaika heimsuchte, richtete der Hurrikan auf vielen Inseln große Schäden an. Auf einigen Inseln der Kleinen Antillen sollen bis zu 95 % der Gebäude beschädigt oder zerstört worden sein. Im Angesicht solcher Schadensmeldungen erscheinen die Opferzahlen vergleichsweise gering.

Vergleichsweise gering sind nach ersten Meldungen auch die Schäden, die „Beryl“ auf Yucatan anrichtete: Natürlich gab es zerstörte Hütten, abgedeckte Häuser, entwurzelte Bäume und umgestürzte Strommasten nebst Stromausfällen, von denen 50 % der Haushalte betroffen waren, doch neue Todesopfer wurden nicht gemeldet.

Erneuter Landfall in Texas prognostiziert

Damit ist die Geschichte von „Beryl“ aber noch nicht vorbei. Der Tropensturm soll über den Golf von Mexiko ziehen und dort an Stärke wieder zunehmen, so dass er wieder zu einem Hurrikan hochgestuft werden könnte. Anfang nächster Woche wird er dann die USA erreichen und in der Nähe von Houston im Bundesstaat Texas einen erneuten Landfall proben. Dort warnt man vor dem Strum der wahrscheinlich Überschwemmungen verursachen wird.