Naturkatastrophen-News 18.05.21: Zyklon, Hagel, Klimawandel

Heute gibt es Naturkatastrophen-Nachrichten, weil in Indien der Zyklon Tautake für Schäden sorgte. Sorgen bereitet auch die Abschwächung des Jetstreams, die uns in diesen Jahr ungewöhnlich kühles Wetter bringt.

Zyklon Tautake wütet in Indien

Gestern Nachmittag hatte Zyklon Tautake seinen Landfall an der Westküste Indiens. Er kam von der Arabischen See aus und gilt als der schwerste Wirbelsturm, der in den letzten 20 Jahren den Westen des Subkontinents traf. Er fegte mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 185 km/h über die Küstenregion und richtete große Zerstörungen an. Meterhohe Wellen trafen auf die Strände und brachten so manches Haus zum Einsturz. Die Regenmassen verursachten Überschwemmungen und der Wind entwurzelte Bäume und deckte Dächer ab. Zahlreiche Fahrzeuge wurden von umherfliegenden Trümmern beschädigt. Darüber hinaus wurde der Flugverkehr in der Region eingestellt. Natürlich gab es auch Todesopfer zu beklagen: mindesten 20 Personen starben an Land und mehrere Hundert Fischer und Seefahrer gelten als vermisst. Ein Schiff mit 237 Menschen geriet in Seenot. Von den Passagieren konnten bisher nur 146 gerettet werden.

In unserer FB-Gruppe wurden zahlreiche Videoclips über die Naturkatastrophe in Indien geteilt. Hier einer davon:

Nicht nur der asiatische Raum wird aktuell von heftigen Stürmen und Unwettern heimgesucht, sondern auch die andere Seite des Pazifiks. In Mexiko ging ein schwerer Hagelsturm über die Stadt Coahuila nieder. In den Sozialen Medien gehen Bilder von großen Hagelbällen um. Außerdem gibt es Berichte über einen Tornado, die ich allerdings nicht verifizieren kann. Die immer häufiger auftretenden Extremwetter-Ereignisse hängen sehr wahrscheinlich mit dem anthropogenen Klimawandel zusammen, der auch vor Deutschland keinen Halt macht, aber auch Nordeuropa maßgeblich beeinflusst.

Während wir in Deutschland über den zu kalten Frühling klagen, sieht es im hohen Norden anders aus: In weiten Teilen Kanadas, Sibiriens und Skandinaviens ist es für die Jahreszeit viel zu warm. Die Abweichung vom langjährigen Mittel beträgt mehr als 6 Grad. Im Norden Finnlands kletterte das Thermometer sogar bis auf 29 Grad. In Mitteleuropa, an der Ostküste der USA, im Osten Australiens und in der Antarktis ist es hingegen zu kühl. In Deutschland regnet es derzeit ungewöhnlich viel und mich würde es nicht wundern, wenn wir bald eine angespannte Hochwasserlage bekämen. Schuld an diesem ungewöhnlich kalten Mai ist das gleiche Phänomen, dass uns in den letzten Jahren die Hitzewellen nebst der Dürre bescherte: Eine Abschwächung des Jetstreams, die eine Omega-Wetterlage verursacht. Der Jetstream mäandriert stark und reicht bis weit in den Süden hinab. Diesmal liegt Deutschland unter der kalten Polarluft, die direkt aus dem Norden zu uns strömt, während der warme Luftstrom aus dem Süden an uns vorbeirauscht, aber für warmes Wetter im Nordosten sorgt.

Naturkatastrophen-News 15.05.21: Stürme in China und Indien

In den Nachrichten zu den Naturkatastrophen geht es heute um Stürme in China und Indien. Ein Tornado wütete in Wuhan, dem wahrscheinlichen Ausgangsort der Corona-Pandemie. Diese trifft Indien mit voller Härte.

Tornados in Wuhan und Suzhou

Das chinesische Wuhan steht heute nicht wegen Corona in den Schlagzeilen, sondern wegen einer anderen Naturkatastrophe: ein Tornado zog eine Schneise der Zerstörung durch die Metropole und brachte gut 30 Häuser zum Einsturz. Mindestens 8 Menschen starben und 280 Personen wurden verletzt. 26.000 Haushalte wurden von der Stromversorgung abgeschnitten. Der Sturm wehte einen Kran um, der auf die Baustelle krachte. Zahlreiche Fahrzeuge wurden von umherfliegenden Gegenständen demoliert.

Wuhan soll der Ausgangsort der Corona-Pandemie sein. Im Verdacht steht ein Tiermarkt, auf dem sich die Zoonose ereignet haben soll. In Wuhan ist auch ein Forschungslabor beheimatet, in dem mit Corona-Viren gearbeitet wurde. Es gibt Spekulationen, dass das Virus dort entsprungen sein könnte.
Ein zweiter Tornado wütete in der Stadt Suzhou. Sie befindet sich in der Region Shanghai. Die Kleintrombe wirbelte mit Windgeschwindigkeiten von 200 km/h durch die Gegend und richtete ebenfalls Zerstörungen an. Nach vorläufigen Berichten fanden mindestens 4 Personen den Tod.

Zyklon Tuaktae bedroht Indien

Seit einigen Tagen braut sich in der Arabischen See der Zyklon „Tuaktae“ zusammen, der kurz vor der Küste von Goa steht. Der Wirbelsturm selbst bewegt sich mit nur 11 km/h fort und verweilt daher lange über einem Ort und hat genug Zeit schwerste Verwüstungen anzurichten und seine gewaltigen Wassermassen abzuladen. Bereits jetzt richteten Ausläufer des Zyklons Schäden an. Es sieht so aus, als würde Tuaktae weiter an Kraft gewinnen und sich zu einem sehr schweren Zyklon entwickeln, der dann in den nächsten Tagen seinen Landfall haben wird.

Der Zyklon bedroht Indien in einer Zeit, wo das bevölkerungsreichste Land der Erde schwer von der Corona-Pandemie heimgesucht wird.

Indische Corona-Mutation bereitet neue Sorgen

Die in Indien weit verbreitete Corona-Virus Mutation B.1.617 scheint erneut weitaus infektiöser zu sein als die Britische Variante, die ja bereits ansteckender als die erste bekannte Variante war, die Anfang 2020 nach Europa kam. Dieser Umstand ist an sich nicht überraschend, denn Zweck der Mutationen ist es, sich besser an seinen Wirt anzupassen, damit sich die Viren schneller vermehren und ausbreiten können. Gleichzeitig ist ein Virus bestrebt, im Verlauf seiner Anpassung an einem neuen Wirt weniger gefährlich für ihn zu werden. Bisher liegen über die Mortalität der neuen Variante keine verlässlichen Daten vor. Was aber bereits jetzt schon ersichtlich ist, ist, dass die Regierungen wieder einmal zu spät auf die neue Mutation reagieren. Einer neuen Studie zufolge, hätte die Corona-Pandemie vermutlich vermieden werden können, wenn die Verantwortlichen schnell genug gehandelt hätten! Wie mehrere Agenturen und Fernsehsender berichten, wurde die Studie von einem Gremium aus 13 Experten im Auftrag der WHO erstellt. Der WHO selbst wird zu langsames und zaghaftes Handeln vorgeworfen.

Die WHO stufte die neue Mutation als „besorgniserregend“ ein, nachdem sich die Mutation in weiteren Ländern verbreitet und auch vor Europa keinen Halt macht. Der britische Premier Johnson befürchtet, dass sie weitere Lockerungsschritte in Großbritannien verzögern könne. Deutschland stufte das Land nun wieder als Risikogebiet ein. Und auch bei uns wurde die neue Variante bereits nachgewiesen. Es sieht so aus, als würde sich die Spirale immer weiter drehen, ohne dass dazugelernt wird.

Naturkatastrophen-News: 08.05.21: Unwetter in Asien

In den News zu den Naturkatastrophen geht es heute um starke Unwetter, die in einigen asiatischen Saaten wüteten. Besonders schlimm getroffen hat es Afghanistan und Pakistan. Aber auch von der Arabischen Halbinsel kommen entsprechende Unwetter-Meldungen herein.

Afghanistan: Sturzfluten verursachen Todesopfer

In der letzten Woche kam es in Afghanistan gleich zwei Mal zu Sturzfluten nebst Schlammlawinen, bei denen zahlreiche Menschen den Tod fanden. Darüber hinaus sind mindestens 9 afghanische Provinzen von starken Regenfällen heimgesucht worden, in deren Folge es zu Überflutungen kam. Grund für die Regenfälle ist der Monsun, der in Teilen Asiens im Frühjahr daher kommt.

Die Unwetter begannen letzten Sonntag. Bis Dienstag kamen 37 Menschen ums Leben, darunter einige Kinder.

Der Gouverneur der Provinz West-Ghor, Abdul Tahir Faizzada, sagte, dass 10 Menschen, darunter sechs Kinder, von den Fluten getötet wurden, die von den Bergen der Region herabströmten. Er sagte, 163 Häuser seien teilweise zerstört und 910 Menschen seien vertrieben worden. Gut 2500 Rinder ertranken in den Fluten.

Auch aus Pakistan gibt es Meldungen über starke Unwetter. Ein Gewitter mit Sturmböen fegte über Peshawar weg und richtete moderate Schäden an.

Im weiter entfernten Thailand wütete ein Unwetter im Bezirk Mae Hong Son. Umgestürzte Bäume und Strommasten verursachten eine Menge Schaden.

Oman: Land unter

Starker Regen überflutete am Donnerstag Teile des Omans, beschädigte die Infrastruktur und verletzte Dutzende von Menschen.

Das staatliche Fernsehen sendete Videos von mit Wasser vollgelaufenen Straßen, beschädigten Geschäften und teilweise überfluteten Fahrzeugen. Besonders hart traf es die Regionen Al Dakhliya und Al Batinah. Die Überschwemmungen verursachten weitreichende Stromausfälle und zwangen einige Menschen zur Flucht aus ihren Häusern.

Mehr als 15 Städte in drei Regionen waren von den Stromausfällen betroffen. Einwohner von Sohar sagten, sie seien am Mittwochabend von Hubschraubern gerettet worden. Zudem gab es mehrere Sturzfluten, die durch Wadis liefen. Mehrere Ortschaften wurden von der Außenwelt abgeschnitten.

Naturkatastrophen-Nachrichten 01.05.21: Jemen, Saudi-Arabien, Indien

In den Nachrichten zu den Naturkatastrophen geht es heute um Überflutungen im Jemen und Saudi-Arabien. Zudem spitzt sich die Corona-Lage in Indien zu.

Jemen: Überschwemmungen fordern 13 Menschenleben

Im Jemen verursachten besonders starke saisonale Regenfälle Überflutungen. Die Regenzeit beginnt im April und dauert mehrere Monate. Betroffen sind weite Teile des Landes. Insgesamt fanden 13 Menschen den Tod. Unter den Opfern befanden sich 2 Kinder. Die Todesopfer stammten aus den Provinzen Sanaa, Ibb, Shabwa und Hodeida. Es kam zu Schäden an der Infrastruktur.

Schwere Regenfälle trafen auch die Provinzen Aden, Taiz und Hadramawt, wo Überschwemmungen Häuser und Fahrzeuge beschädigten. Rettungskräfte konnten einige Bewohner retten, die von den Wassermassen in ihren Fahrzeugen überrascht und eingeschlossen wurden.

Das Nationale Meteorologische Zentrum des Jemen gab in den letzten Tagen Erklärungen heraus, in denen die Jemeniten gewarnt wurden, sich von Überschwemmungsgebieten fernzuhalten und die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Saudi Arabien: Sturzfluten und Hagel verursachen Naturkatastrophen

Nicht nur der Jemen wird von starken Unwetter heimgesucht. In den Sozialen Medien werden zahlreiche Berichte von Sturzfluten und Hagelstürmen geteilt, die sich auf der Arabischen Halbinsel ereignen. In Mekka kam es zu einem Unwetter mit starken Niederschlägen. Aufgrund starker Regenfälle verwandelten sich Wadis (trockene Flussbetten) in reißende Strömen. Nicht immer lässt sich die Aktualität der Meldungen aus den Sozialen Medien verifizieren, dennoch möchte ich auf unserer FB-Gruppe „Naturkatstrophen“ verweisen, in der zahlreiche Medien zum Thema geteilt wurden.

Indien: Gesundheitssystem überlastet

In Indien kam es jüngst auch zu Hagelstürmen, doch die sind nur Übergang zum eigentlichen Thema, das da Corona lautet. Aufgrund der hohen Infektionszahlen -täglich infizieren sich deutlich mehr als 300.000 Inder mit dem Virus- ist das Gesundheitssystem in Indien überlastet. Das Gleiche gilt für Bestatter und Verbrennungsstätten, denn täglich sterben mehr als 3000 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte recht hoch sein.

In Indien sind 2% der Bevölkerung vollständig geimpft. Was sich zunächst nach wenig anhört, übertrifft in absoluten Zahlen die Leistung des deutschen Impffortschritts enorm: In Indien sind demnach 26 Millionen Menschen vollständig geimpft. Dem gegenüber stehen etwa 7 Millionen Vollimpfungen in Deutschland.

Zwar zieht das Impftempo in Deutschland langsam an, doch von zufriedenstellenden Leistungen sind wir noch ein Stück entfernt. Ich persönlich finde die Debatte über mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte verfrüht, denn die dürfte es erst geben, wenn jeder in Deutschland die Gelegenheit zur Impfung gehabt hat. Ansonsten erweist sich Solidarität wieder einmal als Einbahnstraße!

Naturkatastrophen-News 21.04.21: Tafelberg brennt

Die Nachrichten zu den Naturkatastrophen drehen sich heute um den Waldbrand am Tafelberg zu Kapstadt und dem Taifun Surigae, der die Philippinen streifte.

Südafrika: Waldbrand verwüstet Tafelberg

In Südafrika brach am Sonntag ein Waldbrand auf dem Tafelberg auf, der das Wahrzeichen von Kapstadt ist. Der Wald ist in einem Nationalpark geschützt. Dennoch geht die Polizei von Brandstiftung aus, und nahm bereits einen 35 jährigen Obdachlosen fest, der im Verdacht steht den Waldbrand durch sein Lagerfeuer entfacht zu haben.

Die Flammen griffen schnell auf die nahe gelegenen Universität über, wo mehrere historische Gebäude zerstört wurden. Darunter die Bibliothek mit unersetzbaren Büchern. Obwohl das Feuer inzwischen weitergezogen ist, bleibt die Uni bis mindestens Freitag geschlossen. Zuletzt nahmen die Flammen Kurs auf ein Wohngebiet.

Seit Dienstag kommen Löschhubschrauber zum Einsatz und inzwischen soll es ihnen gelungen sein, die Flammen einzudämmen und unter Kontrolle zu bringen. Doch die bereits angerichteten Schäden sind groß.

Philippinen: Taifun Surigae richtet Schäden an

Der Taifun Surigae streifte den Nordosten des philippinischen Archipels und richtete Schäden an. Mindestens 7 Menschen verloren ihr Leben, wobei die Opferzahlen wahrscheinlich steigen werden. Unter den Opfern befinden sich 4 Seeleute, deren Schiff im Sturm havarierte. 9 Matrosen werden vermisst. Umstürzende Bäume töteten 3 weitere Personen. Zudem kam es zu Sturmfluten entlang der Küste. Im Landesinneren richteten starke Regenfälle Überschwemmungen an und lösten Erdrutsch aus. Es kam zu Stromausfällen.

Auf offener See wurden Windgeschwindigkeiten von über 300 km/h gemessen. Über Land gab es immerhin noch Windböen mit bis zu 215 km/h Spitzenwerten.

Die Philippinen werden jedes Jahr von Taifunen getroffen. Surigae war ein starker Vertreter seiner Art, streifte das Archipel aber zum Glück nur. Es war der erste Taifun der Saison, welche ungewöhnlich früh im Jahr einsetzte.

In unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen“ findet ihr zahlreiche Medien zu den Themen.

Naturkatastrophen-News 18.04.21: Taifun Philippinen

Den Philippinen droht eine weitere Naturkatastrophe, denn westlich der Inselgruppe hat sich Taifun Surigae zusammengebraut. Der erste Taifun des Jahres legte eine rasante Genese hin: innerhalb von nur 36 Stunden entwickelte er sich von einem Wirbelsturm der Kategorie 1 zu einen Taifun der höchsten Kategorie 5. In seinem Zentrum herrscht ein Luftdruck von nur 888 mbar. Die Windgeschwindigkeiten liegen bei 305 km/h. Damit erreicht er eine rekordverdächtige Stärke und ist bereits jetzt der stärkste Taifun, der jemals im April auftrat. Damit entthronte er den Taifun Maysak, der seit 2015 Rekordhalter ist.

Explosionsartige Entwicklung des Taifuns Surigae

Die geradezu explosionsartige Entwicklung des Taifuns ist einem ungewöhnlich warmen Westpazifik zu verdanken. Hier liegen die Wassertemperaturen bei mehr als 30 Grad Celsius. Die Wassertemperaturen in der Philippinischen See sind um 1 Grad höher als sonst. Als verstärkender Effekt kommt hinzu, dass das Klimaphänomen der Madden-Julian Oscillation (MJO) dieses mal besonders stark ausgeprägt ist und es eine verstärkende Rückkopplung mit dem besonders warmen Ozeanwasser gibt. Bei der MJO handelt es sich um ein Luftdrucksystem mit den Eigenschaften eines Dipols, dass den Planeten entlang des Äquators in 30-60 Tagen umrundet. Auf der westlichen Seite des Systems gibt es feuchte Luftmassen mit ausgeprägten Gewitterzellen, während die Luft auf der Ostseite trocken ist und das Sturmpotenzial dort verringert wird.

Die Vermutung liegt nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen der Verstärkung der beschrieben Phänomene mit dem globalen Klimawandel gibt. Natürlich ist auch zu Berücksichtigen, dass die Wissenschaft erst nach und nach die komplexen Zusammenhänge natürlicher Anomalien versteht. Zuverlässige globale Klimadaten werden erst seit wenigen Jahrzehnten erhoben. Dennoch gehe ich davon aus, dass die aktuell zu beobachtende Rekordjagt in Punkto Sturmstärken, Hitzewellen, Dürreperioden und Überschwemmungen schon mit dem Klimawandel zusammenhängt.

Update: Neue Wettermodelle deuten an, dass das Zentrum des Taifuns die Philippinen verfehlen könnte und die Menschen den stärksten Folgen des Sturms entgehen könnten.

Naturkatastrophen-News 16.04.21: Australien

Australien wurde und wird von einer Reihe extremer Wetterphänomene heimgesucht. Die Palette ist groß und reicht von einem Zyklon, über Staubstürme bis hin zu einem Kälteeinbruch. Andernorts ist die Waldbrandgefahr hoch.

Zyklon traf Westküste Australiens

Bereits am Sonntag traf der Zyklon Seroja die Südwestküste Australiens. Zunächst handelte es sich um einen tropischen Wirbelsturm der Kategorie 3. Kurz nach seinem Landfall wurde er auf Kategorie 2 herab gestuft, es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h gemessen. Besonders stark traf es die Stadt Geraldton: Zuletzt gab es dort 1956 einen vergleichbaren Zyklon. Nachts verlor der tropische Zyklon an Schwung und zog als Kategorie 1 Sturm landeinwärts. Es entstanden moderate Schäden an der Infrastruktur. Hart ist die Zerstörung von „One Mile Jetty“, einem alten Piere, an dem Ende des 19. Jahrhunderts Schafswolle verladen wurde.

Normalerweise gibt es soweit im Süden Australiens keine Wirbelstürme. Ein Grund dafür, dass Seroja soweit in den Süden Australiens vordrang, lag an seiner Interaktion mit einem 2. Zyklon: Odette. Dieser hatte Seroja abgelenkt. Natürlich ist es auch nicht alltäglich, dass 2 tropische Wirbelstürme so zeitnahe entstehen, dass sie interagieren können.

Kältewelle im Südosten Australiens

Als der Zyklon im Südwesten Australiens wütete, wurden sehr kalte Luftströmungen aus der Antarktis Richtung Südost-Australien gelenkt. Hier einige Daten des Bureau of Meteorolog (BOM), wie sie auf der FB Seite des Instituts veröffentlicht wurden:

-5,2⁰C an der Thredbo Top Station
-4,7⁰C in Mt Hotham, VIC
-2,4⁰C in Mt Wellington, TAS

Im Laufe der Woche lagen die Werte in Australien bis zu 8 Grad unter dem Durchschnitt. Die Kaltfront brachte ebenfalls starke Winde mit sich. Sie waren sehr trocken und erhöhten die Waldbrandgefahr. Zudem kam es zu starken Staubstürmen.

Alles in Allem scheint das Klima in Australien außer Rand und Band zu sein. Kaum ein Jahr, ohne extreme Wetterkatastrophen: von Waldbränden nebst Dürre, über Stürmen, bis hin zu Überschwemmungen ist alles dabei. Die sich im immer kürzerem Takt abwechselnden Klimaphänomene El Nino und El Nina scheinen die Hauptverantwortliche für diese Phänomene zu sein.

Naturkatastrophen News: Stürme und Kältewelle

Die Erde bleibt in diesem Frühjahr ein unruhiger Ort und es kommt zu vielen klimatischbedingten Naturkatastrophen. In den USA gab es infolge von Stürmen Todesopfer. In Europa schädigt der späte Wintereinbruch die Obstblüte.

USA: Stürme in Alabama und Florida

Am Wochenende ereigneten sich im Südosten der USA schwere Unwetter. Dabei richtete nicht nur der starke Wind Schäden an, sondern es kam zu Hagelschlägen und Überflutungen. Bäume wurden entwurzelt, Häuser beschädigt und Autos umgekippt. Mindestens 2 Personen starben. In Alabama prasselten Tennisball-große Hagelkörner vom Himmel. Besonders schlimm traf es die Stadt Orange Beach: Bilder zeigen zerborstene Autoscheiben und zerbeultes Blech.

Europa: Wintereinbruch im Frühling

Weiterhin ist es über weite Teile Nord- und Osteuropas viel zu kalt. Am 7. April wurde in Slowenien ein neuer Kälterekord für den Monat April aufgestellt: dort fiel das Thermometer auf -20,6 Grad. Auch in der Schweiz wurde ein neuer Kälterekord aufgestellt. Auf dem Jungfraujoch wurden -26,3 Grad gemessen.

Der Hauptgrund für diese extremen Kälterekorde ist die arktische Kaltluftmasse, die sich in dieser Woche über einen großen Teil Europas ausgebreitet hat. Der Frost erwischte vielerorts die Obstblüte. In Frankreich versuchten Winzer ihre Weinreben mit offenen Feuern zu schützen.

Studie bringt polaren Eisschwund ins Spiel

Forscher entdeckten einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Rückgang des polaren Meereseises und einer Zunahme von Schneefällen in Europa und Nordamerika. Die Kaltfronten können sich dank des Mangels an Meereis in der Barentssee vor den arktischen Küsten Norwegens und Russlands mit Schnee aufgeladen. Normalerweise bedeckt das Meereis das Wasser und schützt es so vor Verdunstung. Ist weniger Eis vorhanden, kann mehr Wasser verdunsten, was im Winter zu erhöhten Schneemengen führt. Außerdem wurde einmal mehr nachgewiesen, dass sich Aufgrund der polaren Eisschmelze der atlantische Golfstrom abschwächt. Der Eintrag an Süßwasser reduziert den Salzgehalt und stört so die Meeresströmung. Die Abschwächung des Golfstroms kann kühleres Wetter für Europa und Nordamerika mach sich ziehen, trotz globaler Erwärmung! Auf jeden Fall nehmen extreme Klimaerscheinungen weiter zu.

Naturkatastrophen-Nachrichten 06.04.21: Unwetter und Überschwemmungen

Global betrachtet gibt es momentan wieder sehr viele Unwetter und Extremwetter, die zu Naturkatastrophen führen. Besonders betroffen sind Indonesien und Ost-Timor, aber auch die Türkei und Spanien wurden von Unwettern heimgesucht. Ein Arctic Outbreak sorgt bei uns für Winterwetter im Frühling.

Naturkatastrophen durch Extremwetter in Indonesien und Ost Timor

Vor wenigen Tagen habe ich bereits über die schweren Überschwemmungen in Indonesien und Ost-Timor berichtet. Es gab weitere Regenfälle und die Situation hat sich deutlich verschärft. Mittlerweile sind mindesten 144 Menschen in den Fluten umgekommen. Ganze Ortschaften wurden weggespült. Dort, wo das Wasser zurückweicht, ist alles unter Schlamm erstickt.

In Dill, der Hauptstadt von Ost-Timor, verwandelten sich Straßen in Flüsse. Aus kleinen Bächen wurden reißende Ströme. 27 Menschen starben. Die Infrastruktur brach zusammen, es gibt weder Strom, noch Trinkwasser. Es drohen Seuchen, da natürlich auch das Abwasser der Kanalisation an die Oberfläche geschwemmt wurde. Die EU hat dem kleinen Staat Hilfe zugesichert.

Spanien: Hagelsturm legt Alicante lahm

Die spanische Stadt Alicante wurde vor 2 Tagen von einem starken Hagelsturm heimgesucht. Auch hier verwandelten sich Straßen in Bäche. Ähnliche Bilder gibt es aus der Türkei, wo es zu Überflutungen bei Bursa kam. Dort trafen Unwetter und Schneeschmelze aufeinander.

Deutschland: Wintereinbruch im Frühling

Der April macht bekanntlich was er will. Doch jenseits der bekannten Volksweisheit, erleben wir gerade einen ungewöhnlich heftigen Wintereinbruch im Frühling. Selbst im Flachland kommt es zu Schneefällen nebst Gewittern. Den Obstbauern freut es wenig, denn viele Gehölze stehen bereits in voller Blüte. Die ungewöhnliche Wetterlage kommt durch einen großen Luftdruckunterschied zwischen Grönland und Nordeuropa zustande. Am Sonntag hat er einen massiven arktischen Kälteeinbruch in Richtung Kontinentaleuropa ausgelöst. Massive Schneefälle werden auch für Slowenien und Kroatien vorhergesagt.