
10 Erdbeben erschütterten Deutschland innerhalb einer Woche – 3 Beben nahe des Laacher-See-Vulkans in der Eifel
In der Woche zwischen Freitag, dem 14.11.2025, und Freitag, dem 21.11.2025, manifestierten sich in Deutschland 10 schwache Erdbeben. Das stärkste hatte laut EMSC die Magnitude 1,9 und ereignete sich 8 km südwestlich von Essen, genauer in Gelsenkirchen. Auch in der Vulkaneifel gab es 3 weitere Mikrobeben in der Nähe des Laacher-See-Vulkans. Hier ein Überblick.
Erdbeben in Gelsenkirchen
Das Erdbeben Mb 1,9 in Gelsenkirchen – einer Nachbarstadt von Oberhausen, wo ich wohne – hatte ein Hypozentrum in nur 1 km Tiefe und konnte Medienberichten zufolge von den Bewohnern der Gegend gespürt werden. Obwohl es auch im Ruhrgebiet bedeutende Störungszonen gibt, sind die wenigsten von ihnen noch aktiv. Aufgrund der geringen Tiefe des Erdbebenherds gehe ich davon aus, dass das Erdbeben mit dem historischen Kohlebergbau der Region zusammenhing. Möglicherweise kam es zur Senkung eines Stollens oder durch Eingriffe in den Grubenwasserhaushalt entstanden Spannungen in Gesteinsklüften, die sich in dem Erdstoß entluden. Generell ist das Grubenwasser ein Problem für das Ruhrgebiet, da es praktisch auf immer und ewig abgepumpt werden muss.
Weitere Erdbeben am Laacher-See-Vulkan

Im Kontext von Vnet von besonderem Interesse sind die drei schwachen Erdbeben südlich des Laacher-See-Vulkans in der Eifel. Sie ereigneten sich wenige Kilometer südöstlich des Sees zwischen Kruft und Ochtendung. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 1,0 und eine Herdtiefe von 11 Kilometern. Die Beben könnten mit Fluidbewegungen im Zusammenhang stehen, die Störungen wie die bei Ochtendung aktivierten. Die Mikrobeben sind für sich genommen harmlos, passen aber in das Bild der leicht gestiegenen Seismizität der Region. Bis jetzt zeigt diese Erdbebentätigkeit, dass es offenbar zu einem vermehrten Fluidaufstieg aus der Tiefe kommt, was nicht zwingend in einem Vulkanausbruch gipfeln muss. Dennoch ist es möglich, dass wir hier eine sehr frühe Phase der Reaktivierung des tiefen Magmenkörpers unter dem Laacher-See-Vulkan erleben. Um entsprechende Hypothesen zu belegen oder zu dementieren, sind weitere Forschungen nötig. Hierzu zählen eine regelmäßige Beprobung der Mofetten am Laacher See und die Einrichtung fester GPS-Messpunkte, um etwaige Bodendeformationen auf die Spur zu kommen.
Für erwähnenswert halte ich auch ein Mikrobeben Mb 09, das sich gestern wenige Kilometer südwestlich des Flughafens Köln-Bonn ereignete. Auch diese Region steht unter dem Einfluss der Tektonik des Rheingrabens, auf dessen Westschulter die Vulkaneifel liegt.