Eruption am Ruby Seamount – News vom 19.09.23

Unterwasservulkan Ruby eruptiert bei den Marianneninseln

Ruby Seamount ist ein Unterwasservulkan in der Nähe der Marianneninsel Saipan, die unter amerikanischer Verwaltung steht. Entsprechend werden auch die Vulkane des nördlichen Mariannenbogens vom USGS überwacht. Aus einer Meldung des geologischen Dienstes geht hervor, dass es am 15. September zu einer Eruption des Vulkans Ruby gekommen ist. Es wurden seismoakustische Signale empfangen, die von einer Unterwasserexplosion stammten. Später entdeckten die Forscher auf Satellitenbildern Wasserverfärbungen, die von einer submarinen Eruptionswolke stammten. Die Eruptionswolke durchbrach aber nicht die Wasseroberfläche. Wann genau der Vulkanausbruch begann und wie lange er dauerte, lässt sich aus der Analyse der geophysikalischen Daten nicht genau ableiten. Fest steht, dass die ersten Explosionsgeräusche am 15. September um 14:27 ChST (04:27 UTC) aufgezeichnet wurden, während die Wasserverfärbungen bereits am Vorabend entdeckt wurden. Es ist also möglich, dass es zu Anfang der Eruption effusiven Lavaaustritt gab, der still ablief. Die beobachteten Wasserverfärbungen lösten sich am 16. September auf. Seitdem wurde keine Aktivität mehr beobachtet.

Saipan liegt gut 50 km vom Unterwasservulkan entfernt. Die Explosionsgeräusche wurden aber auch von weiter entfernten Stationen aufgefangen. Da die Möglichkeit weiterer Eruptionen besteht, wurde der Alarmstatus auf „gelb“ angehoben. Unterwassereruptionen stellen in erster Linie eine Gefahr für die Schifffahrt dar. Große Gasblasen können die Dichte des Wassers reduzieren und Schiffe dadurch versenken. Es können sich schwimmende Bimssteinteppiche bilden, in denen vor allem kleinere Schiffe stecken bleiben können. Sobald sich der Schlot eines Unterwasservulkans nahe der Oberfläche befindet, können phreatomagmatische Explosionen die Wasseroberfläche durchbrechen und Tephra eruptieren.

Der Krater des Ruby befindet sich gut 230 m unter der Wasseroberfläche und liegt noch ein bisschen zu tief, als dass man mit Explosionen rechnen müsste, die dei Wasseroberfläche durchbrechen. Der Vulkan wurde 1966 durch Sonarsignale entdeckt. Im Jahr 1995 waren Unterwasserexplosionen zu hören. Sie wurden von schwefelhaltigen Gerüchen, sprudelndem Wasser und der Feststellung eines vulkanischen Bebens begleitet. Es kam zu einem Fischsterben.

Die Eruption eines anderen Unterwasservulkans, der zum Beginn der Ausbrüche noch eine kleine Vulkaninsel bildete, könnte dafür mitverantwortlich sein, dass wir derzeit einen Sommer der Klimaextreme erleben. Die Rede ist vom Hunga-Tonga-Ha’apai der zum Jahreswechsel 2021/22 eruptierte. Hierzu gibt es neue Statements von Forschern, auf die ich in einem späteren Bericht genauer eingehen werden.