Erdbeben M 6,3 nördlich von Taiwan – News vom 19.09.23

Starkes Erdbeben erschüttert Inseln nordöstlich von Taiwan

Datum 18.09.23 | Zeit: 13:21:24 UTC | Lokation: 26.512 ; 125.259 | Tiefe: 178 km | Mw 6,3

Gestern manifestierte sich nordöstlich von Taiwan ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,3. Das Epizentrum wurde vom EMSC 190 km nord-nordwestlich des Ortes Hirara verortet, der sich auf der japanischen Vulkaninsel Miyakojima befindet. Das Hypozentrum wurde in 178 km Tiefe verortet. Aufgrund der großen Tiefe wirkte sich das Erdbeben an der Erdoberfläche schwächer aus, als man anhand der Magnitude vermuten würde. Dennoch war es in einem großen Umkreis von 300 km wahrnehmbar und dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen von der Insel Okinawa vor. Etwas weiter entfernt liegt der Inselvulkan Suwanose-jima, der etwa vier Stunden nach dem Erdbeben eruptierte. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 1800 m. Eine zweite Eruption ließ Vulkanasche 3000 m hoch aufsteigen. Der Vulkan ist daueraktiv, doch die letzten VONA-Meldungen stammen vom 15. September, sodass man nicht ausschließen kann, dass es einen Zusammenhang zwischen Erdbeben und Eruptionen gegeben hat.

Die Region wird durch 2 große tektonische Strukturen beeinflusst. Hierbei handelt es sich um den Ryukyu-Graben und den Okinawa-Graben, die parallel zueinander verlaufen und ein ca. 1200 km langes System bilden, das sich zwischen Japan und Taiwan erstreckt. Das Beben stand im Zusammenhang mit der Subduktion der philippinischen Platte unter die Eurasische Platte am Okinawa-Graben, dessen tiefste Stelle der 5000 m tiefe Kerama-Trog ist. Der Okinawa-Graben ist als Back-Arc-Becken angelegt, das durch die Aktivität am Ryukyu-Graben entstanden ist. Entlang des Ryukyu-Grabens reihen sich mehrere Inselvulkane auf, von denen der Suwanose-jima einer ist. Die Inseln bilden einen vulkanischen Inselbogen zwischen den beiden Gräben. Während der Okinawa-Graben an der Südwestspitze der japanischen Insel Kyushu ausläuft, erstreckt sich der Ryukyu-Graben entlang der Ostküste des japanischen Archipels und lässt sich bis in die Bucht von Tokio verfolgen. Nördlich von Tokio gab es heute weiterer Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,5 und ein Epizentrum bei Sendai.