Steckbrief La Cumbre

La Cumbre ist der Name des Schildvulkans, der die Vulkaninsel Fernandina bildet. Es ist der aktivste Vulkan auf den Galápagos-Inseln. Dieser Umstand ist zumindest teilweise darin begründet, dass La Cumbre dem Galappagos-Mantelplume am nächsten ist. Der Plume ist verantwortlich für die Entstehung des vulkanischen Archipels vor der Küste Ecuadors.

Wie es für Vulkaninseln über Mantelplumes typisch ist, so besteht auch der 1476 m hohe La Cumbre aus Basaltlava. An seinem Gipfel trägt er eine große Caldera, die eine Ausdehnung von 5 x 6,5 km hat. Das Profil des Vulkans folgt dem typischen Muster der „umgekehrten Suppenschüssel“, das für die Schildvulkane der Galápagos charakteristisch ist. Die Caldera erstreckt sich von Nordwesten nach Südosten und entstand während mehrerer Einsturzepisoden. Rings um die Caldera herum befinden sich Risse, die wesentlich zum Wachstum des Vulkans beigetragen haben.

Vulkanausbrüche auf Fernandina

Seit 1800 wurden gut 30 Ausbrüche registriert, doch es ist nicht klar, ob alle Eruptionen erfasst wurden. Die Berichterstattung über diesen unbewohnten westlichen Teil des Archipels war spärlich, und selbst ein Ausbruch im Jahr 1981 wurde damals nicht beobachtet. Im Jahr 1968 sank der Boden der Caldera infolge einer gewaltigen explosionsartigen Eruption um 350 m ab. In den darauf folgenden Jahren traten hauptsächlich Eruptionen aus Schloten auf, die sich an oder in der Nähe der Caldera-Grenzverwerfungen befanden. Diese Eruptionen führten zu Lavaströmen innerhalb der Caldera sowie zu solchen in den Jahren 1995 und 2020, die bis zur Küste reichten, ausgehend von einem Schlot auf der Südwestflanke.

Der Einsturz eines fast 1 Kubikkilometer großen Abschnitts der östlichen Caldera-Wand während eines Ausbruchs im Jahr 1988 führte zu einer Ablagerung von Schuttlawinen, die einen Großteil des Calderabodens bedeckten und den Calderasee verschütteten.

Die jüngsten Eruptionen am La Cumbre

Die jüngsten Eruptionen ereigneten sich entlang radialer oder umlaufender Risse rund um den Gipfelkrater. Es öffneten sich lange Eruptionsspalten und zu Beginn der Ausbrüche wurden große Mengen Lava gefördert.

Im 12. Januar 2020 ereignete sich der vorletzte Ausbruch am La Cumbre. Kurz vor der Eruption begann eine seismische Krise mit starker Bodenhebung. Abends entstand unterhalb des östlichen Randes des La Cumbre-Kraters ein umlaufender Spalt auf etwa 1,3 km Höhe, der Lavaströme entlang der Flanke erzeugte. Der Ausbruch dauerte nur 9 Stunden.

Anders verhielt es sich bei der letzten Eruption, die am 2. März 2024 begann und während der Niederschrift dieses Artikels Ende des Monats noch anhielt. Wenige Stunden vor der Eruption gab es ebenfalls eine seismische Krise, die vom aufsteigenden Magma ausgelöst wurde. Entlang des südlichen Kraterrands öffnete sich eine 3-5 km lange Eruptionsspalte, von der Lavafontänen ausgingen, die mehrere Lavaströme förderten. Wenige Stunden später verlor auch diese Eruption merklich an Kraft, doch sie stabilisierte sich auf einem moderaten Niveau. Nach gut drei Wochen erreichte der Lavastrom eine Länge von 10 Kilometern und näherte sich der Küste.