Lahar-Gefahr am Sinabung

Nach der spektakulären Eruption vom Montag, drohen am indonesischen Vulkan Sinabung nun Lahare. Diese Schlammströme entstehen, wenn sich abgelagerte Vulkanasche mit Regenwasser mischt und über die Vulkanflanken zu Tal rasen. Lahare können weite Strecken zurücklegen und große Zerstörungen anrichten. Sie drohen vor allem in Abflussrinnen und Flussläufen, können diese aber verlassen und großflächige Überflutungen anrichten. In besagten Rinnen flossen am Montag auch die pyroklastischen Ströme. Dort liegen nun meterhohe pyroklastische Lockerprodukte (Asche, Lapilli und Blöcke), welche zudem die Abflussrinnen verstopfen und Dämme bilden. Wenn diese natürlichen Schuttdämme brechen, drohen katastrophale Lahare. Gestern wurden seismische Tremorsignale registriert, die zumindest von einem Lahar stammen. In einer knappen Meldung des PVMGB ist die Rede davon, das sich bereits einer der besagten Dämme gebildet hat. Zudem gab es eine kleinere Ascheeruption.

Bei der Eruption am Montag (Video) wurde praktisch der gesamte Dom ausgeblasen. Bei der (bisher) größten Eruption des Jahres kamen scheinbar keine Menschen zu Schaden. Ich schätze den VEI auf 2-3. Der Sinabung hat nun das gemacht, was man am Gunung Agung auf Bali befürchtete.

Gunung Agung relativ ruhig

Am Vulkan auf Bali ist die Seismik weiterhin niedrig. Es werden Dampfwolken beobachtet, die (bei wenig Wind) bis zu 1000 m hoch aufsteigen. Es besteht immer noch die Gefahr, dass es zu plötzlichen explosiven Eruptionen kommt, allerdings ist die Gefahr derzeit niedriger, als am Sinabung. Dort wächst der Lavadom seit 2014 und wurde immer wieder erneuert, wenn er sich durch Kollaps und Explosionen verkleinerte. Der Dom im Krater des Gunung Agung ist scheinbar inaktiv und wächst derzeit nicht.

Status am Mayon nahezu unverändert

Der Mayon ist weiterhin aktiv. Die Intensität der Eruption fluktuiert leicht. Aus dem Krater fließen weiterhin 3 Lavaströme, welche Längen zwischen 4,5 km und 900 m erreichen. Von den Fronten der Lavaströme gehen Schuttlawinen ab. Es könnten zudem pyroklastische Ströme entstehen. Gestern wurden mehrere Episoden beobachten, in denen schwache Lavafontänen eruptiert wurden. Die Länge dieser Episoden betrug zwischen 6 und 15 Minuten. Weiterhin steigt Magma auf und der Schwefeldioxid-Ausstoß war am 19.02. mit 2148 Tonnen relativ groß. (Quelle Philvolcs)

Ebino-dake: Erhöhung der Alarmstufe

Ebino ist ein Vulkankegel im Kirishima-Vulkankomplex auf der japanischen Insel Kyushu. Das JMA erhöhte dort nun die Warnstufe, weil in den letzten Tagen eine Zunahme der Erdbebentätigkeit beobachtet wurde. Man fürchtet eine kleinere (phreatische) Eruption. (Quelle: Earth of Fire)